Wie viel verraten wir über uns, wenn wir auf Steemit posten? Vielleicht mehr als uns lieb ist?
Diese Frage habe ich mir heute gestellt, als ich das folgende Video vom ChaosComputerClub geschaut habe.
Es handelt sich um einen tollen und kurzweiligen Vortrag meines Lieblingsinformatikers aus Bonn, David Kriesel (siehe auch mein letztes Posting).
Er nannte den Vortrag „SpiegelMining – Reverse Engineering von SpiegelOnline“. Er berichtet, dass er mithilfe eines Skripts seit Mitte 2014 mehr als 70.000 Onlineartikel von SpiegelOnline abgespeichert habe - und jeden Tag kommen ungefähr 100 weitere Artikel dazu. Soweit sogut. Was er im Video aber zeigt, ist, dass man anhand dieser Artikelmasse weit mehr erforschen kann, als welche Inhalte auf Spiegel so geschrieben werden.
Ohne viel Aufwand lassen sich viele Metadaten gewinnen, die einem einiges über die Strukturen bei SpiegelOnline aber auch über die einzelnen RedakteurInnen erfahren lassen. Mehr als den RedakteurInnen vielleicht lieb ist...
Schaut euch das Video an, oder lest hier nach, es ist es auf jeden Fall wert!
Nachdem ich das Video gesehen habe, habe ich darüber nachgedacht, dass man das gleiche eigentlich mit den Inhalten auf Steemit machen könnte. Mal abgesehen von den vielen Personendaten, die viele Steemit-Autoren freiwillig preisgeben (persönliche Fotos, Wohnort, Klarname, ich habe sogar schon Email-Adressen und Telefonnummern in Kommentaren gesehen, Beruf, angestellt bei Firma soundso), gibt man auch Informationen preis, die einem eventuell gar nicht bewusst ist. Und diese sogenannten Meta-Informationen lassen sich natürlich kinderleicht mit den anderen freiwillig preisgegebenen Daten verknüpfen.
So lässt sich z.B. kinderleicht die präferierte Schlafenszeit der Steemianer feststellen. Wann postet oder kommentiert ein Steemianer bevorzugt? Wann herrscht Flaute? Natürlich gibt es immer mehr automatisierte Services, aber ich denke, dass die meisten Kommentare wohl nicht automatisiert geschrieben werden.
Gibt jemand in der Arbeit an, schwer krank zu sein, ist aber auf Steemit hochproduktiv, könnte das auch zu Problemen führen... Die Chefetage könnte kinderleicht feststellen, wann der Angestellte auf Steemit postet. Ist es während der Arbeitszeit oder während eines Krankenstandes, gibt es vielleicht mehr als nur einen auf den Deckel. Weiters interessiert sich die Firma vielleicht auch bezüglich der anderen Inhalte, die man postet. Vielleicht postet man was, weil man gut drauf ist, und an seine Steemit-Freunde als Zielgruppe denkt. Was man leicht vergisst, ist, dass auf die publizierten Inhalte jeder zugreifen kann. Und, nach 7 Tagen hat man keine Möglichkeit mehr, sie zu verändern...
Viele posten gern von anstehenden Urlauben, posten sogar Urlaubsfotos in Realzeit. Gepaart mit wenig Aktivität auf Steemit könnte es ein attraktives Zeichen für Gauner und Einbrecher sein, dass diese Person tatsächlich nicht zu Hause ist. Natürlich, muss es hier erst gelingen, die Wohnadresse zum Usernamen zuzuordnen, doch anhand der publizierten Informationen und Austauschmöglichkeiten beim einen oder anderen Stammtisch ist das vielleicht einfacher als es auf den ersten Blick scheint...
In der Wallet lässt sich auch sehen, wie viel Vermögen die User bereit sind, auf Steemit zu investieren. Ist da viel Geld vorhanden, ist vielleicht auch in der Wohnung einiges zu holen?
Zusätzliche Informationen lassen sich in den hochgeladenen Fotos finden. @security101 hat hierzu ein super Posting geschrieben, über das ich vor ein paar Tagen gestolpert bin. Übrigens, danke Security101 fürs Folgen und Unterstützen!.
Vielleicht ist dieses Posting ein bisschen übertrieben oder gar paranoid. Mich haben aber diese Gedanken heute beschäftigt, und ich wollt euch teilhaben lassen.
Was ist eure Meinung zu dieser Thematik?
Ihr postet ja alle auf Steemit! Im Gegensatz zu anderen Sozialen Netzwerken ist hier ja alles öffentlich und eigentlich für immer und ewig in der Blockchain. Ihr scheint euch alle damit arrangiert zu haben?
Für mich ist diese Diskussion hoch spannend!
Danke und bis bald!
Don't worry, be happinez!
Habe vorhin das selbe Video gesehen. Sehr interessant!
Ja, Metadaten auf (je-)der Blockchain sind/werden ein Problem und wir produzieren UNMENGEN davon ohne uns dessen bewusst zu sein.
Wer 2013 mit Bitcoin shoppen war könnte durch die zunehmende Transparenz auch irgendwann einmal Probleme bekommen mit denen er nie gerechnet hätte.
Vor allem Verstöße gegen das Urherberrecht sind ein Problem hier auf Steemit. Momentan werden billig kopierte Bilder maximal "Steem-Intern" geflagt, aber wie kürzlich von @oliverschmid beschrieben:
Quelle: https://steemit.com/steem/@oliverschmid/die-top-8-gruende-nicht-in-steem-zu-investierenSchaut einfach mal in den Bereicht von SteemCleaner - der downvotet täglich hunderte Plagiate, und genau an dieser Liste würde ich als Anwalt ansetzen.
Uns stehen viele interessante Entwicklungen bevor und den meisten Nutzern hier sind die Gefahren vermutlich nicht bewusst.
Danke daher für deinen Post.
Gruß Fuchsfalke
BTW: Was ist eigentlich mit Editierungen? Angenommen man hat Mist gebaut und löscht es innerhalb der 7 Tage. Bleibt die Historie nicht ebenfalls gespeichert?
Hier der SteemCleaners Report:
https://steemit.com/steemcleaners/@steemcleaners/dqg23-steemcleaner-report-for-march-08-2018-part-2
Das vermutlich erste mal dass ein Abmahnanwalt seine Arbeit abonieren kann. das nenne ich schlenke Prozesse! :D
Die wahre Anstrengung für den Anwalt ist in diesem Fall dann wohl, die Usernamen mit realen Identitäten und Klarnamen zu verknüpfen.
Stimmt, der Anwalt kann das nicht.
Aber es gibt Leute, die all das wissen können, wenn sie wollen. Wenn man alle Metadaten auswertet, die Texte auswertet, die Personen bereits andere Texte im Internet publiziert haben, kann modere AI aufgrund von Textmustern in kurzer Zeit auf die Personen schließen. Auch ohne die E-Mailadressen, die bei der Anmeldung bekannt gegeben werden. Big Borther hat sicher auch auf diese Daten Zugriff.
Anonymität hat ihre Grenzen und vielleicht nachteilig. Denn sie führt dazu, dass die Leute sich nicht kennen, Big Brother aber weiß, mit wem er es zu tun hat.
Es ist besser, es wie @martinamartini zu sehen oder aus diesen "Social Networks" vollkommen auszusteigen.
Dass man eigene Texte nicht mehr editieren/korrigieren kann, ist mehr als fragwürdig, es ist ein Unsinn. Die ganze Sache kann auch als "Daten-Honigtopf" gesehen werden, der den Anreiz des Geldverdienens und der Upvotes nutzt, um die Leute und ihre Daten anzuziehen. Mit diesen Daten kann man perfekte Personenprofile erstellen. George Orwell würde den Kopf schütteln über uns.
Steemit sollte geändert oder boykottiert werden. Der Autor muss unbeschränkt Möglichkeit haben, seine Beiträge zu editieren.
Dass AI Texte analysieren, ideographische Textmuster erkennen und damit AutorInnen zuordnen können, ist wirklich beängstigend! Ich denke, dass die breite Öffentlichkeit keinen Schimmer von diesen Möglichkeiten hat. Es sind wirklich spannende Zeiten, in denen wir leben, und noch spannendere, die auf uns zukommen. Und ich bin mir nicht sicher, ob hier das Wort "spannend" im positiven Sinne zu verstehen ist...
Und trotzdem sind wir noch hier ..
Ich sehe das Problem mehr in der Editierbarkeit. Reddit beispielsweise gibt es seit Jahrhunderten (Internetzeitrechnung) und es gab noch keinen Kollaps durch Abmahnwellen.
Im Bereich Datenschutz sind wir einfach Transparenz wie jede Foren-plattform sonst auch. Darin sehe ich kein größeres Problem so lange man sich dessen bewusst ist.
Es ist die neue Version von Wordpress und dort haben auch genug Leute bereits ihren Urlaub dokumentiert. Ob man das persönlich möchte muss jeder selbst entscheiden.
Wichtig fände ich allerdings wirklich Posts durch HF20 ausblenden zu können!
Du hast recht, dass es wichtig ist, dass einem die Transparenz bewusst ist. Nur ich denke, dass ein menschliches Gehirn die Tragweite dessen, was man alles vernetzen kann, gar nicht erfassen kann. Das heißt, selbst, wenn einem generell bewusst ist, dass hier Gefahren lauern, kann man die konkreten Gefahren eventuell nicht erkennen. Und viele möge es vielleicht noch gar nicht geben, da sie erst entwickelt werden. Da die Blockchain ja angeblich noch länger existieren soll, wird unser Datenhonigtopf wohl auch noch länger für Analysen zur Verfügung stehen...
Ich bin bei dir, dass die Möglichkeit, Posts auszublenden, aber ein Schritt in die richtige Richtung wäre.
Erhöhe die Temperatur langsam genug und der frosch bleibt im Wasser bis er gekocht wird ..
Gefahren die man nicht direkt sieht werden einfach ignoriert. Hoffen wir das beste für die Community und den ganzen Mist den wir selbst hier schon hinterlassen haben..
Hey fuchsfalke! Super Kommentar, danke dir!! Auch das Zitat von @oliverschmid trifft den Nagel auf den Kopf! Ich hatte ähnliche Gedanken, aber Oliver formuliert es punktgenau und er hat sicherlich jede Menge Erfahrung auf Steemit! Ich werde mir auch die verlinkten Posts von @felixxx zum Reward-Pool-Raping durchlesen, nur heute habe ich keine Zeit mehr dazu.
Vielen Dank.
Das Thema wäre vermutlich Interessant für das nächste DACH-Meetup um auch mal mit den anwesenden Witnesses zu reden wie die offizielle Meinung zu dem Thema ist.
Bis auf weiteres werde ich vermutlich einfach keine Bilder mehr verwenden die ich nicht selbst gemacht habe. Was mit Screenshots aus fremder Software ist wäre das nächste Thema ..
SteemCleaners ist auf jeden Fall nicht einmal die Spitze des Eisbergs.
Ja, definitiv ein interessantes Thema. Insbesondere die Witnesses sollten sich darüber schon Gedanken gemacht haben, und interessante Meinungen dazu haben.
Bei einem editierten Beitrag bleibt auch der vorherige (evtl. Gelöschte) Teil in der Blockchain. Nur wird dieser im Frontend - in diesem Fall Steemit nicht angezeigt.
Vielen Dank für die Information.
So habe ich das befürchtet ...
Mit der aktuellen Version von Steemit haben wir dann auf jeden Fall ein Problem!
Ich habe gerade einmal versucht einen zwei Monate alten Post (aus dem Frontend) zu löschen. Sehe ich es richtig, dass nicht einmal das nach mehr als 7 Tagen geht?
Wenn es für die Uhrheberrechtsverletzung ausreicht es vom Frontend zu löschen (a la Google darf es nicht mehr indizieren) wäre das Problem ja "weniger Schlimm". Das ließe sich spätestens mit einem HF der Steem-Blockchain implementieren. Neues datenbank-Feld und weg ist es. Eine wirkliche Löschung ist aber soweit ich weiß weder vorgesehen noch technisch möglich - das bliebe also abzuwarten wie die Gerichte entscheiden so lange es per Link noch verfügbar ist.
So weit ich weiß geht das bei Steemit nur innerhalb von 7 Tagen - dies müsste sich aber entsprechend leicht verändern lassen( Vorsicht: gefährliches Halbwissen).
Ja, das ließe sich technisch mit Sicherheit einfach ändern. Aber ich bezweifle, dass das gewollt ist. Ein Autor muss zeitlich unbegrenzt Möglichkeit bekommen, seine Beiträge zu editieren, nicht nur wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen, finde ich. Aber das wird den Steemit-Entscheidern vollkommen egal sein.
Es stellt auf jeden Fall mehrere grundlegende Prinzipien infrage.
Ich verstehe die 7-Tage Regel aber sowieso nicht .. Auch bei den Upvotes.
Ich finde einen tollen Post der 8 Tage oder 2 Monate alt ist - Pech gehabt?
Ja, der eigentliche Wert wirklich guter Inhalte ist sicher nicht auf 7 Tage beschränkt...
Die einzige halbwegs logische Erklärung wäre, wenn die Blockchain irgendwann einen fixed-State benötigt, aber da Editierungen innerhalb der 7 Tage möglich sind und hunderte Blöcke in dieser Zeit darüber laufen halte ich das auch für unwahrscheinlich.
Wäre vielleicht eine Maßnahme für HF20 ein "Post ausblenden" Datenfeld für alle Posts zu schaffen, das nicht in der Blockchain für die Authentizität der Chain benötigt wird.
Wir sollten nicht warten bis die ersten gerichte auf den trichter kommen, denn Beispielsweise der SteemCleaner-Report enthält Links zu Plagiat und Rechteinhaber.
Wenn hierüber ein Anwalt stolpert geht das SEHR schnell!
Glaubt ihr ein reines Ausblenden wäre rechtlich ausreichend?
Das wäre interessant zu wissen. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass es wohl nicht ausreichend ist, denn schließlich sind die Inhalte in der Blockchain und können auf jedem anderen Frontend (busy.org, etc.) angezeigt werden.
Deshalb meine ich den "ausblenden"-Tag zentral auf oder nahe der Blockchain zu speichern, sodass sich alle Services daran halten können/sollen/müssen.
Soweit ich weiß, reicht es bei Google als Suchmaschine, Seiten auf Antrag einfach nicht mehr zu finden. Ob das hier übertragbar wäre kann ich nicht einschätzen.
Stimmt, die entfernen ja eigentlich auch nur die Searchresults und nicht die eigentlichen Artikel.
Es ist überhaupt interessant, wie sich the Right to be forgotten mit der Idee der Blockchain in Einklang bringen lassen...
https://en.wikipedia.org/wiki/Right_to_be_forgotten
Meiner Meinung nach geht das gar nicht.
Verändern ja, aber man kann auch die edit history danach noch sehen wenn man weiß wie. ;)
Wir sind 100% gläsern auf Steemit. Das hat Vor- und Nachteile. Ich denke die Nachteile überwiegen in dem Fall. Die möglichkeit zur echten Löschung sollte jedem User und ohne großen Aufwand gegeben sein.
Ansonsten ist Steemit wirklich eine gute Idee und ich bin gespannt wie es sich weiter entwickelt.
ja, genau so hätte ich das auch interpretiert.
Antwort zum BTW: Also, wenn ich das richtig verstehe, wird alles, was man postet direkt in die Blockchain gespeichert. Das heißt gleichzeitg, dass es immer dort drinnen sein wird, weil Blockchain ein Append-Only-System ist. Es kommt dann wahrscheinlich ein Layer dazu, wo drinnen steht: Ersetze, wenn du die Inhalte anzeigst, jene Teile des ersten Posts mit diesen Worten. Aber ich denke, dass die Teile des ersten Posts in der Blockchain bestehen bleiben. Genauso glaube ich, dass alle Bilder, die jemals auf Steemit hochgeladen wurden, am Server bleiben, egal ob sie dann letztendlich Teil eines Postings wurden, oder innerhalb der ersten 7 Tage gelöscht wurden... Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege!
Genau das ist im Moment auch meine Befürchtung. :/
Auf diesen Beitrag habe ich schon lange gewartet! Upgevotet und resteemed, wird auch der Infosammlung der Steemit-Akademie http:/:steemitburgenlandacademy.wordpress.com einverleibt. Am liebsten würde ich auch alle Kommentare upvoten.
All das ist mir nämlich auch schon durch den Kopf gegangen. Was mich und die Daten meiner Familie anbelangt, fiel die Entscheidung schon vor langer Zeit für eine „Flucht nach vorne“. Ist nämlich der Entschluss gefasst, eine Person des öffentliche Lebens zu sein, sei es mit politischen Funktionen, als Vortragender oder als Künstler und Verfasser autobiografischer Geschichten, ist das mit Versteclspielen im Web sowieso nicht kompatibel. Also habe ich mich dafür entschieden, meine Aktivitäten zu plakatieren, wissend, dass der große Bruder alles hört und sieht.
Das ist einmal die allererste Gewissentscheidung für alle, die elektronische Hilfsmittel verwenden. Weg mit der Ahnungslosigkeit darüber, dass es überall Hintereingänge (Zugänge) gibt! Aufklärung darüber, dass die AI beispielsweise durch Matchen von Sprachmuster vermeintlich anonyme Autoren sofort hat. Verbreiten solcher Warnungen wie dieser von @happinez und freundlicher Verwarnung von Webkollegen bei Urheberrechtsverletzungen.
Dass alles, was auf einer Blockchain bewegt wird, mehr als betoniert ist (den selbst den könnte ich mit etwas Aufwand niederreißen), verbunden mit der verblüffend guten SEO von Google, ist wahrlich eine Dauerdebatte wert. Dass ein Mensch keinen Zugriff auf seine eigenen Schöpfungen hat, über sie also nicht mehr verfügen kann, ist im rechtlichen Sinn mehr als bedenklich. Dass uns wie im Fall von Steemit nach sieben Tagen jeder Zugriff unmöglich ist und keine Stelle vorhanden ist, bei der wir ein Ändern oder Löschen erwirken können, stellt dies meines Erachtens eine Urherrechtsverletzung per se gigantischen Ausmasses dar. Doch ein Sturm der Entrüstung oder gar rechtliche Schritte werden uns wenig nutzen, weil wir es ja wissen, worauf wir uns einlassen.
Wohl aber könnte geprüft werden, ob der blockchainbasierende Umgang mit Autorenrechten nicht grundsätzlich unseren Grundrechten zuwiderläuft.
Würde dies von einem zuständigen Gerichtshof bestätigt werden, könnte dies unter Umständen ein generelles Verbot von blockchainbasierenden Social Media zur Folge haben.
Weitere Folge: Alles, was auf Steemit produziert wurde, ist von heute auf morgen vom Netz.
Ja, es ist immer alles ein zweischneidiges Schwert und nicht alles, was neu ist, zu unserem Guten.
Cryptofreaks fegen auch alle Bedenken vom Tisch. Ein anonymer Schöpfer von Bitcoin, der vielleicht auch eine Gruppe oder gar eine Organisation sein könnte? Wer könnte also die Krypto-Idee ausgeheckt haben und welche Strategie steckt wirklich dahinter? Im allgemeinen Goldrausch wurde wenig danach gefragt. Nun beobachtet man die globalen Schachzüge auf dem Finanzmarkt schon skeptischer.
Mein größtes Unbehagen in Verbindung mit der totalen Überwachung, der wir schon lange ausgesetzt sind, ist aber ganz anderer Natur.
Wir können eine zunehmende Einschränkung von Rechten und Freiheiten beobachten, gepaart damit, dass nun jedes Wort auf die Waage gelegt wird. Ich mag diesen Kommentar nun nicht unnötig mit Beispielen untermauern, aber ich hätte sie und liefere sie auf Wunsch nach.
Der springende Punkt dabei ist aber, dass die Praxis eingerissen ist zu schürfen, was vor Dezennien gesagt und geschrieben wurde!
Was heute erlaubt ist, kann zwanzig Jahre später als anstößig und verletzend betrachtet werden.
Wenn es gewollt ist, eine Person zu diffamieren, werden Äußerungen hervorgeholt, oft ohne den Kontext, einem völlig anderen Zeitgeist entsprungen... Mit einem Wort: Was für uns jetzt völlig den Rechten und Gepflogenheiten entsprechend ist, kann nach Jahrzehnten an den Pranger gestellt werden. Eine Praxis, gegen die wir uns entschieden verwehren sollten. Ich wünschte, ich hätte die Sicherheit, dass das Foto, auf dem ich mein Haustier abknuddle, auch noch nach hundert Jahren beispielsweise als nett betrachtet wird. Doch in hundert Jahren könnte der Zeitgeist völlig anders sein und das Foto mit einem abgeknuddelten Tier als eklig gelten und als Tierrechtsverletzung noch dazu... Und meine Nachkommen wären peinlich berührt und müssten sich für das Verhalten ihrer Ahnin entschuldigen... Auf ähnlich verrückte Tendenzen bewegen wir uns zu, aber natürlich hoffe auch ich, dass sich das Blatt wendet.
Ehrlich gesagt, war ich zu blöd oder zu lesefaul, zu verstehen, dass man nach 7 Tagen nichts mehr editieren kann. Das begriff ich erst ein bisschen später.
Ja, ich bin mir sicher, nicht wenige Leute haben am Anfang Posts gemacht, die sie später gerne wieder entfernt hätten.
Liebe Martina,
Wow, danke fürs Lesen, Liken, Resteemen und Hinzufügen in die Academy!!
Du hast recht, wir wissen einerseits, worauf wir uns einlassen. Und andererseits, bin ich überzeugt, dass wir es nicht wissen, weil uns die wahre Tragweite nicht bewusst ist, und auch noch gar nicht bewusst sein kann, weil sich möglicherweise erst in der Zukunft zeigt, was mit diesen Daten alles geschehen kann...
Dein Punkt mit der möglichen Inkompatibilitäten von Blockchain und Autorenrechten ist ein sehr interessanter! Ich bin diesbezüglich auch sehr gespannt... Überaupt denke ich, dass die Blockchain in falschen Händen, ein perfektes Tool für die totale Überwachung von Menschen sein kann...
Man munkelt ja sogar, dass diese Entwicklung der Crytos und der Blockchains nicht von cleveren privaten Innovatoren, sondern von Diensten des Regimes ausgegangen ist. Welche Schachzüge im Hintergrund geplant wären, das kann ich nicht nachvollziehen, bin kein Finanz- und Politstratege.
Jedenfalls vernahm ich wiederholt Warnungen, wonach das Kryptosystem ja wie geschaffen sei, uns an eine bargeldlose Ära zu gewöhnen, die wir ohne diese monetären Anreize, die ja im Herbst leicht an die Goldrausch-Ära erinnerten, bekämpfen würden.
Aber zitiere mich nicht, ich gebe nur was weiter und habe ehrlich nicht den Durchblick. Immerhin ein Gedanke, der durchzuspielen wäre, mit der guten alten Frage: Was steckt wirklich dahinter?
Wenn sich das bestätigt, würden wir mal alle wie dumme Gänschen dastehen.
Guter Beitrag. Gute Sache, dass dieses Problem jemand anspricht.
Stell Dir vor, wie schnell man mit künstlicher Intelligenz all diese Daten auswerten kann. Die Steemians machen sich tatsächlich sehr angreifbar. Mit persönlichen, teilweise intimen, Daten, Fotos, Ansichten, Meinungen.
Dazu kommt die Unmöglichkeit, Daten zu löschen. Dadurch ist Steemit bereits gescheitert, wenn das nicht geändert wird.
Steemit ist ähnlich übel für die Persönlichkeitsrechte der Teilnehmer wie Facebook.
Es gibt Träumer, die zehntausende STEEM online haben und hoffen, ein STEEM würde mal 100 Dollar wert sein. Bedenken die nicht, dass sie dann Angriffsziele werden? Jemand, der die Daten auswerten kann, weiß, wo er ansetzen muß, welche Schwachstellen zu finden sind. So kann die Software dann eine Liste angreifbarer Opfer auswerfen.
Falls Steemit nicht radikal geändert wird, kann man davon nur abraten. Es ist verrückt, wie einfach es geht, mit monetären Anreizen und den emotionalen Highs der Upvotes, Leute dazu zu bringen, alle möglichen Daten für immer und ewig online zu stellen und das sogar mit persönlichen Daten und Fotos. Crazy. Werden wir auf's Eis geführt?
Wer steckt eigentlich dahinter? Wer verwaltet bzw sieht die E-Mail Adressen, die bei der Anmeldung angegeben wurden? Wer sichtet die Anmeldungen?
Als Suche für die Website wird die Nr1 Suchmaschine verwendet. Da fragt man sich auch warum.
Big Brother und seine AI-Computer kennen uns gut. Das ist dank Steemit gewiß.
resteem.
Hi Kelte,
Ja, es ist auf jeden Fall problematisch! Und ich denke, dass man das mit dem Löschen nicht so leicht ändern kann, da das Problem ganz im Herzen von Steemit liegt. Das Problem ist, dass Inhalte, die einmal in einer Blockchain gespeichert sind, immer dort drin bleiben werden. Es wäre sehr interessant, ob dadurch überhaupt radikale Änderungen möglich sind.
Ich denke mir, dass für die Persönlichkeitsrechte Steemit fast übler als Facebook ist, denn bei Facebook hat "nur" Facebook die Daten, während bei Steemit jeder den Zugriff hat...
Das mit den Angriffszielen hat mir zu denken gegeben, guter Punkt!
Wenn ich mich nicht irre, werden die E-Mail-Adressen etc. von Steemit Inc. verwaltet: https://de.wikipedia.org/wiki/Steemit
Danke für den Input!
Das Video kenne ich schon länger :)
Ja, das Video gibt es auch schon länger. Ich dachte mir aber, es schadet nicht, es zu verbreiten, da die Themen hochaktuell sind!
Sehr interessantes Thema. Das Video habe ich vor längerem schon gesehen - sehr gut aufgearbeitet und dargestellt !
Was man auf Steemit oder allgemein im Internet Postet sollte gut überlegt sein, da sich wie du gut beschrieben hast, die Informationen häufen und es nicht ausschließlich um die einzelne geht.
Wenn mich mein Chef so stalkt wäre ich ganz schnell weg - aber das ist ein anderes Thema :D
Weiter so @happinez - Resteem
Hey, ja da hast du recht. Man denkt immer an die einzelnen Posts. An die Kombination und Vernetzung aller Informationen in allen bisherigen und zukünftigen Posts zu denken würde unser Gehirn wohl überfordern. Aber genau das kann mit modernen Mitteln sehr einfach geschehen.
Na dann hoffe ich, dein Chef stalkt dich nicht. ;)
Danke fürs Resteemen!
Your Post Has Been Featured on @Resteemable!
Feature any Steemit post using resteemit.com!
How It Works:
1. Take Any Steemit URL
2. Erase
https://
3. Type
re
Get Featured Instantly � Featured Posts are voted every 2.4hrs
Join the Curation Team Here | Vote Resteemable for Witness
Der David ist ein guter! Ich kenne seine Vorträge schon seit einiger Zeit und warte schon gespannt darauf das er mal wieder nen Vortrag beim CCC hält... leider lässt der wohl noch auf sich warten :D
Und zum Thema: ist schon erstaunlich was man so alles rausfinden kann wenn man ein bisschen nachdenkt und die "Punkte verknüpft".
Ja, ich bin ein großer Fan von David!
Du hast recht. Man muss sich nur die Zeit nehmen, um über Dinge nachzudenken und sie zu verknüpfen. In unserer heutigen Gesellschaft ist das nicht leicht - es ist allzu leicht, von Reizen überflutet zu werden, und vom Denken und Verknüpfen abgelenkt zu werden... ;)
Gibt auch Jobs die genau das machen 😉 nennt sich Data Scientist oder Data Analyst. Ist ein ziemlich spannender Job finde ich.
Reizüberflutung ist ja auch ein großes Problem unser heutigen Zeit. Ob absichtlich oder unabsichtlich...
stimmt, finde ich auch höchst interessant! Der Umgang mit Daten an sich, und immer mehr auch Big data.
Ist saumäßig interessant was man so alles mit den sogenannten "Meta-Daten" anstellen kann. Aber auch ganz andere Datensätze sind superspannend....
Falls dich sowas interessiert... ich glaube es gab mal irgendwo so eine ziemlich große Communityseite mit freien Datensätzen zu allen möglichen Themen mit denen man machen kann was man will... mir müsste nur der Name dazu mal wieder einfallen ... :D
Ich sehe das sehr kritisch im Internet seine privaten Daten bekanntzeugeben, insbesondere Fotografien - da einmal im Internet ist es fast unmöglich, die zulöschen.
Meine Panik kommt an der Stelle, wenn autonome Waffensysteme salonfähig sind. Das im Hinterkopf erinnert mich dran die digitale Welt mit vorsicht zu betreten.
Hi Povoq, denkst du da an Roboter wie jene von BostonDynamics? https://www.youtube.com/user/BostonDynamics/videos
Wenn ich an Artificial Intelligence kombiniert mit Gesichtserkennung und mobiler Robotik und Waffen denke, kommt mir auch das Fürchten!
Hey happinez, ich denke da weniger an die Roboter, sondern mehr an Drohnen, oder stationäre Anlagen. Die Technik kann aber durchaus auch in den Robotern implementiert werden.
Auch ein schöner Tweet dazu:
el-p tweeted @ 12 Feb 2018 - 22:55 UTC
Disclaimer: I am just a bot trying to be helpful.
Ja, ich finde diese Videos von Boston Dynamics auch sehr angsteinflößend!
Ein sehr spannendes Thema, worüber ich mir auch schon oft Gedanken gemacht habe.
Ich habe bestimmt auch schon viel mehr von mir preisgegeben, als ich eigentlich wollte - und das obwohl ich eigentlich sehr gut darauf achte, was ich tatsächlich verrate und was nicht.
Durch die Fülle meiner Aktivitäten auf Steemit könnte man aber bestimmt schon ein sehr gut gefülltes Datenprofil meiner Persönlichkeit erstellen.
Ich glaube, es ist fast unmöglich, vollkommen zu verhindern, dass man etwas von sich preisgibt. Zumindest wenn man aktiv mit der Community interagiert.
Man sollte sich dessen stets bewusst sein, und sich sehr genau überlegen, was man tatsächlich an Metadaten über sich verraten will.
Hallo Melvin, ich denke, selbst wenn wir darauf achten, können wir die Tragweite unserer Online-Handlungen im Moment des Verfassens / Postens einfach nicht in Ihrer Gänze erfassen. Wir sind als Menschen in unserer Denkfähigkeit einfach beschränkt. Und wir können uns all der möglichen Kombinations- und Verknüpfungsmöglichkeiten der neuen Inhalte mit bereits hinterlassenen Spuren einfach nicht gleichzeitig bewusst sein.
Schon alleine, welche Metadaten wir hinterlassen, ist uns gar nicht klar.
Danke für deinen Beitrag!!
Ich finde dieses Posting kein bisschen übertrieben. Jedem der Blockchains benutzt muss im Vorhinein klar sein, das seine Daten für immer und unverändert darin gespeichert sind.
Bei Blockchains ist der entscheidende Vorteil, dass der Benutzer alle Daten freiwillig freigibt und seine Daten nicht zensiert werden können.
Alle deine angesprochenen Ideen können durchaus leicht herausgefunden werden.
PS: David Kriesel ist wirklich ein extrem spannender Typ dessen Blog ich immer weiter verfolgen werde.
Danke xinvista, für deinen Zuspruch und fürs Mitdiskutieren!
David ist super - keine Frage!