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RE: Sven, Sven & Sven - Dit war'n Bütties mit Eiern

in Deutsch Unplugged2 years ago

Sehr schöne Story... und genauso gut erzählt :-D #heitertdentagauf

ihrem Erfolgshit "Nordisch by Nature" vom Markt genommen

Wie geht das denn? Kann man Radio, Spotify und dergleichen verbieten, den Songs zu spielen. Bei CD's könnte ich das nachvollziehen. Die werden aus den Läden genommen. Aber die anderen Vertriebswege?

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 2 years ago (edited)

Danke für die Blumen :) Freut mich, wenn es deinen Tag belustigen/bereichern konnte :)

Bezüglich Radio - spring mal hier zu Minute 3:30. Das könnte auch auf meinem Mist gewachsen sein. Ganz mein Style :)

Die haben halt die physischen Tonträger aus dem Rennen genommen und die Radio Editions, die im "kommerziellen" Radio laufen, haben ganz strenge Vorgaben. 3 Min bis max 3:40 oder sowas. Längere Stücke oder Remixe laufen dann nur in ganz speziellen Themensendungen auf den Nischenkanälen.

Das wissen natürlich auch die Künstler und richten ihre Songs auch darauf aus. Je nachdem in welche Richtung du willst. Willst du kommerziellen Erfolg, dann kürzt du deinen Song notfalls auf diese Vorgaben ein.
Geht es dir in erster Linie um deine Mucke, dann pfeiffst du auf diese "Shortcut-Versionen" und haust dein Ding raus. Mit dem Wissen - diese Version wird im Mainstream Radio nie laufen.

Die Fans erfreut das natürlich ausserordentlich. Ganz besonders im Rap/HipHop Bereich, weil sich Rap in seinem Ursprung mit Kommerz mal überhaupt nicht verträgt. Nach dem Motto: Ich bin so underground, meine Platte läuft sogar auf Malle im Bierkönig High-Rotation. :D

Weil du aber auch als Musiker irgendwie deinen Kühlschrank füllen musst, Stichwort High-Rotation, ist eine Radio taugliche Version immer erste Option. Wenn dein Song in die offiziellen Top100 rennt, dann kommt da schon ordentlich was bei rum. Knackst du die Top 40 oder gar Top 10, dann duddelt deine Nummer den lieben langen Tag auf ALLEN Sendern hoch und runter. Jackpot! Frag mal die Rechteinhaber der Songs von Elvis oder den Beatles ;) Da klingelt heute noch die Kasse.

Für die Künstler mit den dicken Verträgen bei Majorlables wurde dann auch viel Geld in die Hand genommen, um Musikvideos zu drehen, die dann auf VIVA oder MTV liefen. Sowas hat ja damals Unmengen Kohle gekostet. Heute kannst du das in sehr guter Quali mit einem Handy und einem Notebook machen, wenn du einen talentierten Videoschnipsler am Start hast und kannst dann natürlich durch die heutigen Möglichkeiten, wie Youtube, Facebook, Insta & Co mit relativ überschaubarem Budget schon echt was reissen.

Den Video Produzenten von dieser Nummer hier kenne ich z.B. und weiß, was man heute aus fast nichts machen kann, wenn die Kohle für eine "renommierte, namhafte Produktionsfirma" nicht am Start ist. Ist wie mit Markenklamotten - 85% für den Namen 15 fürs Produkt.

Wenn du z.B. einen Song bei der GEMA abmeldest, dann kannst du den Sendern eine Ausstrahlung auch untersagen. Im Verstoßfalle verklagen. Heute ist das ja alles weit aus komplizierter, weil eben diese ganzen Onlineplattformen existieren. Das war ja alles Anfang/Mitte der 90er. Da war ja an die ganzen heutigen Möglichkeiten noch lange nicht zu denken.

 2 years ago 

Diesen "Herunterregeln"-Text kenne ich auch, aber ich meine mich nicht daran zu erinnern, dass der dann weiter ging. :-) Ganz sicher habe ich den Titel im Radio gehört und dann erklärt sich auch, warum ich den Rest eher nicht kenne.

Oftmals sieht man auf den Alben oder Plattformen eine Radio Edit-Version. Meist habe ich mich gefragt, was da wohl anders ist. Wenn eine andere Version länger war, war das noch zu unterscheiden, aber oftmals gab es - zumindest für mich - keinen erhörbaren Unterschied. Wahrscheinlich wird dann - wie du es beschrieben hast - die Single dann "nur" für's den Mainstream (und zum Geldverdienen) produziert.

Dass die langen Versionen leider nie oder selten im Radio laufen, muss ich auch bereits feststellen. Ich hatte mal bei einem früheren Kumpel (Anfang der 90iger) eine besonders lange (und geile) Version von "Such a Shame" von Talk Talk gehört... Die habe ich immer noch im Kopf, aber leider nie wieder so gefunden. Genauso wie eine ebenso geile Version von "Behind the Wheel" von Depeche Mode...

Seufz... da kommen gerade sehr schöne Erinnerungen an diese Zeit zutage...

 2 years ago 

die Single dann "nur" für's den Mainstream (und zum Geldverdienen) produziert.

Klar, zumal das ja auch ein doppelter Boost ist. Läuft dein Song im Radio hoch und runter kurbelt das auch massiv die Verkäufe an. Kann mich noch an die Zeiten erinnern in denen es Plattenläden an jeder Ecke gab. Da hingen immer wöchentlich aktualisiert die Top 40, Top 100 etc Plakate über den "Top-Hits". Daran haben sich wiederum die ganzen DJs ausgerichtet. Zumindest alle, die nicht irgendwo in Undergroundclubs unterwegs waren. So dreht sich dann die Spirale nach oben.

eine besonders lange (und geile) Version von "Such a Shame" von Talk Talk

War nicht zufällig die hier?!

Depeche Mode ist schon schwieriger, weil es da gefühlt 100 Versionen von den erfolgreichen Songs gibt.

Damals gab es ja nur 2 Tonträger - Kassette oder Vinyl. Da gab es dann auch viele Sachen, wo ein Produzent oder DJ ein Remix raus gebracht, der nur in ganz geringer Auflage gepresst wurde für die absoluten Fans, bzw dann für DJs, die das in den entsprechenden kleinen Clubs gespielt haben. Da gibt es echt krasse Raritäten. Kohle hast du damit aber nicht wirklich verdient, wenn da nur zwischen 300 und 1000 Vinyls gepresst wurden.
Manche Remix Versionen hast du im offiziellen Handel überhaupt nicht bekommen. Da wurden dann nur die entsprechenden DJs auf der Mailorderliste bemustert.

Den größten Anteil der Einnahmen hat der Künstler für die Lizenz, seinen Song zu remixen, bekommen. Für die Produzenten ging es mehr darum dann bei den großen Künstlern, Labels, etc einen Fuss in die Tür zu bekommen und sich einen Namen zu machen. Mit der Tatsache einen offiziellen Remix von z.B. Depeche Mode released zu haben, konntest du da schon in den ganz oberen Etagen anklopfen.

Ich könnte wetten der Ralf hat da auch das eine odere andere Goldstück in seiner Plattensammlung.

Kann mich auch noch an die Zeit erinnern, wo ein Mitschnitt von einem DJ Set aus einem Club für 100 Mark und mehr vertickert wurden. Auf Kassette! Wenn du einen guten Draht zu einem bekannten DJ oder Act hattest, war das eine Goldgrube. Damit habe ich mir damals mein 2. Auto finanziert, weil ich das erste nach 6 Wochen voll zersägt hatte :D

 2 years ago 

War nicht zufällig die hier?!

Jo, zu Talk Talk könnte es tatsächlich die Version gewesen sein. Cool, danke! :-))

Bei dem DM-Titel passt es weniger. Bei der Version, an die ich denke, war am Anfang eine ziemlich lange Sequenz mit den sich drehenden Rädern/Ringen (was auch immer das ist) - wie das im Original nur kurz am Anfang zu hören ist.

Damals gab es ja nur 2 Tonträger - Kassette oder Vinyl.

Ja und heute kann Hinz und Kunz einen Podcast auf diversen Plattformen einstellen, von denen sich mindestens die Hälfte sowieso ähnlich ist.
Das hat natürlich auch seine Vorteile, aber wer soll sich den bei diesem Angebot zurechtfinden geschweige denn konsumieren. Wenn da nicht ein Algorithmus vorauswählt, kannst du gar nicht alles überblicken. Als Ersteller bist du dann aber wieder diesem Algorithmus ausgeliefert und musst - wenn es dir wichtig ist - doch etwas machen, was der Masse gefällt...
Wenn dir das alles egal ist und du nur deine Nischen bedienen möchtest, bieten diese Plattformen aber sehr gute Möglichkeiten.

Kann mich auch noch an die Zeit erinnern, wo ein Mitschnitt von einem DJ Set aus einem Club für 100 Mark und mehr vertickert wurden.

Echt jetzt?! Für was es doch alles einen Markt gibt/gab ;-))

 2 years ago (edited)

Cool, danke! :-))

Gerne. Vielleicht finde ich ja die DM Version auch noch :)

was der Masse gefällt...

Das ist ein Trugschluss. Hits werden bis auf extrem seltene Ausnahmen "gemacht". Aber nicht von den Künstlern - sondern von den dicken Lables wie Sony, BMG, etc.

Da wird dann Kohle in Promo, Musikvideo, Gastauftritte, usw. geballert bis Anschlag. Damals hat z.B. ein Auftritt beim Stefan Raab in seiner Sendung schon einen mittleren 5-stelligen Betrag gekostet.

Die meisten denken immer die Sender müssten solche Stargäste bezahlen. Ne, ne - das läuft umgekehrt, wenn du da als A&R Manager deinen Artist in einer Sendung mit guten Einschaltquoten unterbringen willst, dann musst du erst mal Plata auf den Tisch legen. Sonst geht mal gar nix.

Das geht soweit, zumindest damals, als es den ganzen online Kram noch nicht gab, dass über ganze Netzwerke von Strohmänner*innen die Platten von den hauseigenen Künstlern, selbst gekauft wurden, um zum Anschub die Nummer zumindest in die Top 40 zu ballern. Die Toplisten richten sich nämlich nach Verkaufszahlen.

Hört sich Gaga an, aber rechnet sich unter dem Strich doppelt und dreifach. Da beginnt sich dann nämlich die Money Spirale zu drehen. Top40 - alle Mainstream DJs kaufen es - Radio Airplays steigen rasant, weil die ja auch nur den neuesten heissen Scheiß spielen wollen - and so on. Über die Gema kommt dann da einiges zusammen. Da kassiert das Label dann für JEDEN einzelnen Play. Egal wo. Selbst der kleinste Dorfdissen DJ muss, wenn er es den als offiziell gemeldeten Job macht, für jeden Gig seine Playliste an die Gema einreichen, damit die das abrechnen können.

Selbst die kleine Coverband vom Feuerwehrfest muss das machen.

Es gibt ja viele Bekloppte, aber nicht so viele, die sich einen "Song" wie z.B. "Ich hab ne Zwiebel auf dem Kopf, ich bin ein Döner" tatsächlich als Singel kaufen würden. Das Ding war ein viertel Jahr in den deutschen Chats mit Topplatzierung Platz 8. Ja, ne ... is klar :D

Echt jetzt?! Für was es doch alles einen Markt gibt/gab ;-))

Aber Hallo. Mein Topsale waren 150 Märker für einen Clubmitschnitt von Sven Väth mit Live Act Cosmic Baby. Das war richtig Geld. Ganz heisse Ware damals, vor Inet Zeiten :)

23 - Nichts ist wie es scheint - im Musikbusiness schon mal gar nicht :)

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