Liegestütz-Challenge die Zweite 👹🍣🎎 Mein Japan

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Mit den Vorsätzen ist das immer so eine Sache. Am Anfang des Jahres ist man noch ganz euphorisch und spuckt voller Tatendrang in die Hände, um endlich richtig loszulegen. Aber irgendwann kommt dann meist doch der Punkt, an dem einen die Motivation verlässt und man sich überwinden muss, sich weiter auf das gesetzte Ziel zuzubewegen. Und mit der fehlenden Motivation ist man dann ganz schnell an dem Punkt angekommen, an dem man die Sache dann ganz sein lässt und ganz schnell vergessen tut.Und ja, Aufgeben ist keine Schande. Manche schaffen es ja noch nicht einmal anzufangen, da war man selber nun schon ein ganzes Stückchen weiter.

Wahrscheinlich sollte man die ganze Sache einfach ein wenig anders verpacken. Insbesondere die Vorsätze, die man im Rausch des wilden Jahreswechsels aus dem Hut zaubert, können einen leicht überwältigen. Das ganze Jahr soll man sich nun zügeln und zurücknehmen. Das klingt für viele wie eine Ewigkeit und führt wohl auch deshalb häufig dazu, dass man sich selber ausbremst und zum Fallen bringt.

Vielleicht muss es dann auch gar nicht der Jahresanfang sein, an dem man sich etwas vornehmen muss. Jeder andere Tag des Jahres bietet sich dafür doch genau so an. Und wenn man sich dann auch noch einen überschaubareren zeitlichen Rahmen setzt, hapert es möglicherweise auch nicht mehr an der Motivation. Kleine Schritte führen auch ans Ziel, vor allem, wenn dieses nicht unendlich weit entfernt liegt.

Vor einiger Zeit hatte ich mir aus einer ganz spontanen Laune und Eingebung heraus vorgenommen, einen Monat lang täglich einhundert Liegestütze zu machen. Ein Monat schien mir damals als eine passende und überschaubare Zeitspanne, und ich wollte einfach mal austesten, ob es mir gelingen würde, meinen nicht mehr ganz so sportlichen Körper hundert Mal am Tag mit den eigenen Armen nach oben zu stemmen.

Klar, anfangs war es eine kleine Tortur, welche ich aber ganz brav durchgezogen habe. Aber nach kurzer Zeit schien ich mich in diese Sache hineinzusteigern. Dort, wo ich zuerst noch viele kleine Sätze vor maximal zwanzig Liegestützen auf einmal geschafft hatte, wurden es nun dreißig und dann sogar vierzig. Und aus dem gesetzten dreißig Tagen machte ich dann ganz mutig hundert Tage. Ich wollte es wohl nun richtig wissen.

Auf dem Höhepunkt meiner Liegestütz-Challenge machte ich morgens nach dem Aufstehen vier Sätze mit jeweils vierzig Liegestützen. Danach war ich aufgepumpt und bereit, den Tag vor mir zu meistern.

Ganz am Ende der hundert Tage bin ich dann doch ein wenig ins Schludern gekommen. Ich war für eine Weile nicht mehr in den mir gewohnten Gefilden und die eingeübte Routine war plötzlich weg. Aber letztendlich hatte ich mein Ziel erreicht und mir selber bewiesen, dass auch ich mit ein wenig Biss, Willen und Ausdauer noch so einiges erreichen kann.

Und da wären wir wieder beim Anfang dieses Artikels. Für das laufende Jahr habe ich mir dann nämlich doch was vorgenommen, auch wenn ich das nicht laut und stolz als meine Vorsatz verkünden möchte. Es geht einfach nur darum, mehr Sport zu machen. Bewegen tue ich mich eigentlich gar nicht so wenig, aber diese Bewegung sollte man dann vielleicht doch in eine etwas sinnvollere Bahn lenken.

Zum Anfang habe ich mir daher wieder für Liegestütze entschieden. Diese hatte ich nach dem Ende der ersten Challenge ja auch gar nicht aufgegeben, aber es waren nun keine hundert mehr am Tag, und es war auch nicht mehr täglich, dass ich mir den Fußboden ganz aus der Nähe anschaute.

Nun sollen es aber wieder hundert Liegestütze am Tag sein, und das zumindest bis zum Ende dieses Monats. Bisher läuft es ganz gut, und ich spüre immer wieder ganz spontan den Drang, mich nach unten in die Waagerechte zu begeben. Meist übertreffe ich auch das gesetzte Tagesziel und gönne mir ein paar extra Liegestütze. Und um ganz genau zu sein, habe ich mit dem Spaß sogar schon vor dem Jahreswechsel begonnen und daher bereits ein paar Tage Vorsprung.

Nun gut, um einen Spaß handelt es sich dabei nicht wirklich. Sport kann natürlich Spaß machen, aber Liegestütze gehören da dann eher nicht dazu. Das Ganze ist eher eine Überwindung, die man ganz mit sich alleine ausmachen muss. Gewinnen kann man aber doch und irgendwie fühlt es sich dann auch gut an, wenn man damit fertig ist.

Mal schauen, wie lange ich es dieses Mal durchziehen werde. Hundert Tage habe ich mir nicht vorgenommen und gehe auch nicht davon aus, dass es so viele werden. Aber gerade jetzt im Winter, wo ich nicht ganz so oft herauskomme, bietet sich diese Übung an, um mein Ziel, mehr Sport zu machen, zu erreichen. Wenn ich die Liegestütze mit ein paar weiteren Übungen ergänze, schaffe ich es am Ende hoffentlich zu einer richtigen Routine, welche ich dann ganz automatisch durchziehe.

Zumindest mache ich mir da keinen Stress. Der erste Schritt ist der Januar und was danach kommt, wird der Februar schon zeigen. Und jetzt, wo ich mit diesem Artikel am Ende bin, begebe ich mich doch gleich noch einmal in die mir (fast) schon liebgewonnene Position. Lang und flach ausgestreckt auf dem Boden und die Arme angewinkelt. Und dann wird noch einmal gezählt...