RE: Was braucht es um diesen Wahnsinn zu beenden ???
Kein Krieg war je legitim.
Dem stimme ich zu.
Und heutzutage haben wir andere Mittel, Möglichkeiten und Wege, mit Differenzen umzugehen.
Der Mensch hätte theoretisch viele Möglichkeiten, schon seit Jahrhunderten. Und jetzt öffne ein Geschichtsbuch und schlage eine zufällig ausgewählte Seite auf. Was wirst du lesen? Den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit folgend tippe ich auf "irgendwas mit Krieg".
Dir die Realität entgegenzuhalten bedeutet nicht, dir nicht zuzustimmen. Eigentlich hast du völlig Recht, stünde deiner Wunschvorstellung nur nicht diese schier unendliche Dummheit und Machtgier des Homo sapiens im Wege.
Weg mit den Armeen.
Hier kann ich nicht anders antworten als oben. Im Prinzip wäre das ein Traum, aber leider gäbe es sehr wahrscheinlich eine hinreichend große Menge an Menschen, die diese vermeintliche Schwäche ausnutzen und den Traum zerstören würden.
Was ich mir in langfristiger Zukunft schon eher vorstellen könne als völlige Waffenlosigkeit wäre, einem staatenunabhängigen, internationalen Gremium die Kontrolle über ein hinreichend großes Waffenarsenal abzutreten, um etwaige Übeltäter vom Attackieren ihrer waffenlosen Mitmenschen abzuhalten.
Du weißt selbst, dass eine Welt ohne Staatsgrenzen auch zu meinen bevorzugten Utopien gehört. Derzeit dürften wir davon jedoch noch weit entfernt sein.
Wir sollten nicht mehr Partei ergreifen in diesem oder jenem Konflikt ...
Ich persönlich kann das aufgrund meines Gerechtigkeitsempfindens nicht vermeiden. Beispielsweise im Iran bin ich 100%ig auf Seiten der demonstrierenden jungen Menschen (vor allem Frauen) und würde ihnen jederzeit beistehen, sofern ich über die nötigen Mittel verfügte.
Mit dem unabhängigen Gremium, der bewaffneten Einzelmacht, habe ich mittlerweile meine Probleme. Weil es diese Unabhängigkeit eben nicht geben wird, so lange Menschen im Spiel sind mit ihren manchmal eben niederen Beweggründen und ihrer Anfälligkeit. Die UNO-Truppen hätten eine Vorstufe dazu sein können - und entwickeln sich in eine nicht wünschenswerte Richtung...
Ich schätze Dein Gerechtigkeitsempfinden. In der Welt ohne Grenzen, ohne Nationalstaaten, wären Unterdrückte, welcher Art auch immer, nicht gefangen innerhalb ihrer "Zone". Sie könnten sich dort niederlassen, wo es ihnen entsprechend besser geht. In den auf die Art verwaisten Regionen wird man nicht anders können, als universelle Menschenrechte zu etablieren. Ich halte das für einen Selbstläufer.
Immerhin bestünde dieses 'Gremium' aus Menschen vieler verschiedener Staaten, was eine gewisse Balance möglich erscheinen ließe. Aber sicherlich wäre die Gefahr eines Außer-Kontrolle-Geratens und Machtmissbrauch gegeben.
Bei einem vollständigen offiziellen Waffenverzicht fürchtete ich, dass irgendwelche Fanatiker sich selbst welche beschaffen/bauen würden, um somit zur Gefahr für die gesamte Menschheit zu werden. Ich sehe natürlich das Dilemma: Die vielen derzeit vorhandenen Waffen, verteilt auf zahlreiche Staaten, stellen ebenfalls eine ganz enorme Bedrohung unserer Art dar.
Ich lehne deine Vorstellung, komplett ohne Waffen auszukommen, überhaupt nicht ab, sondern fürchte nur, dass die Menschheit noch nicht reif genug dafür ist.
(Eine andere Problematik, auch wenn der Gedanke nach derzeitigem Kenntnis- und Wissenschaftsstand vielleicht etwas an den Haaren herbeigezogen erscheint, wäre die Frage, was in ferner Zukunft geschieht, wenn entweder möglicherweise Außerirdische uns 'besuchen' oder wir selbst ins All expandieren? Würde die Menschheit dann auf Waffen angewiesen sein?)
Was eine Welt ohne Grenzen betrifft, bin ich bei dir, aber leider spielen Nationalismen und die Aufwertung des eigenen Selbstwertgefühls, dadurch, sich bestimmten (natürlich stets den anderen kulturell, in religiöser Hinsicht oder wie auch überlegenen) Gruppen zugehörig zu fühlen, im Selbstverständnis und Denken vieler Menschen (inklusive Politiker) immer noch eine wichtige Rolle. Ein starkes Indiz dafür ist, welcher Wert z. B. auf in meinen Augen völlig unbedeutende Symbole wie Flaggen, Wappen oder Hymnen (die meist von Ruhm, Ehre, Blutvergießen und Treue zum 'Vaterland' handeln) gelegt wird. Bei Staatsbesuchen hochrangiger Politiker marschiert noch immer das Militär (warum nicht Lehrer, Handwerker, Müllmänner, Putzfrauen oder NIEMAND?), um Wehrhaftigkeit und Stärke zu demonstrieren. Ich halte das alles für primitive Relikte aus Zeiten, die eigentlich längst vergangen sein sollten, aber - so fürchte ich - uns noch lange begleiten werden.
Genauso überzeugt, wie ich von außerirdischem Leben bin, scheint mir sehr sicher, daß dieses - wenn es uns denn hier physisch erreichen kann - so weit entwickelt ist, daß es Gewalt längst hinter sich gelassen hat: sonst wäre es nicht so weit gekommen...
Davon bin ich nicht so überzeugt. Selbst wenn dieses (spekulative) außerirdische Leben eine - auch in moralischer Hinsicht - sehr viel höhere Entwicklungsstufe als wir erreicht hätte, müsste es bei der Exploration des Universums doch immer damit rechnen, auf aggressive Zivilisationen wie die unsere zu treffen.
Mir macht es sehr viel Spaß, über solche Dinge zu spekulieren, wobei ich mir zugleich dessen bewusst bin, dass in einer solchen Diskussion letztlich alle (auch meine) Argumente größtenteils auf Spekulation beruhen.
Dito ;-))
Und: wenn die Kerlchen sooo überlegen in jeder Hinsicht sind, ist denen mögliches aggressives Potential in der Zielregion längst vor einem wirklichen Kontakt bewußt. Und dann meiden sie diese eben einfach noch ein paar Millionen Jahre ;-))
Der Phantasie sind darin, wie man sich solche Aliens vorstellen könnte, keine Grenzen gesetzt. Sollte eine Zivilisation in wirklich unvorstellbarem Maße überlegen sein, nicht nur einfach etwas höher entwickelt als wir, dann könnte sie natürlich möglicherweise auch auf einer Stufe stehen, von der aus betrachtet Waffen, so wie wir sie nutzen, keinerlei Auswirkungen mehr auf sie hätten.
Und deine Idee der Fähigkeit des prophylaktischen Detektierens von Aggressionspotential klingt auch nicht schlecht. :)