RE: Politik 064 - Jeffrey Nyquist über Europa und Deutschland - 2014 1/2
Ich finde dies ebenfalls ein hoch interessantes Thema und es freut mich sehr, dass es vor allem auf dieser Plattform tatsächlich interessierte gibt, die zuerst einmal verstehen wollen. Und noch überraschter bin ich, dass es einen hohen Anteil an jungen Menschen gibt, die einfach nur wissen wollen (natürlich auch nur eine kleinere Gruppe, aber immerhin bewegt sich was).
Fakt ist tatsächlich, dass vor allem Deutschland in diesem Schachspiel auf einem Pulverfass sitzt. Egal in welche Richtung man sich bewegt, Neutralität kann und wird es nicht geben. Dazu kommt noch, dass auch innenpolitisch ein kompletter Zerfall stattfinden wird. Russland wartet natürlich darauf, dass Deutschland sich endlich aus seinen Fesseln befreit und sich in die Neutralität begibt, doch das wird immer mehr ein Wunschdenken, was den Russen durchaus zu schaffen macht und bereits auch aufgegeben wird. Selbst für Europa währe es von Vorteil (für die einfachen Menschen meine ich natürlich).
Um eine Deeskalation hinzubekommen, wäre sogar ein Zerfall Deutschlands, zumindest in seine Bundesländer, absolut notwendig (wenn möglich in noch kleinere Fragmente). Doch dass darf man in Deutschland nicht aussprechen.
Als bekennender Anarchokapitalist und Befürworter einer freien Gesellschaft (Natürlich derzeit nicht erreichbar, wenn überhaupt) sieht nach meiner Ansicht eine Lösung ganz anders aus. Doch dazu fehlt es einfach an einer weit verbreiteten Vernunft. Daher lieber den Weg in ein Europa der 1000 Liechtensteins. Doch dazu gehört auch ein kompletter Zusammenbruch der Finanzwirtschaft.
Ich hoffe natürlich, dass sich die Amis wirtschaftlich einigeln, so wie sie es gerade einleiten, aber auch das wird wahrscheinlich Wunschdenken bleiben. Es wäre aber der einzige Weg, der Europa von den Amis trennt. Doch da dies wahrscheinlich nicht passieren wird, wird man sich weiterhin den Amis an den Hals werfen.
Die Lage bleibt daher sehr verzwickt.
Absolute Zustimmung. Wenn ich immer von den sogenannten Patrioten Begriffe wie Das deutsche Volk höre, frage ich mich immer was sie damit meinen.
Es gibt nicht einmal ein bayerisches Volk. Die Regierungsbezirke in Bayern sin klein genug, dass man noch einigermaßen Gemeinsamkeiten erkennen kann. Aber das wars dann schon. Also für mich wäre Niederbayern als Staat groß genug und noch kleinere Einheiten wären noch besser.
Woanders versteht man mich mit meinem Dialekt sowieso nicht.
Meine Heimat der sogenannte Bayerische Wald ist auch nur ein Kunstprodukt. Historisch war das immer schon der Böhmerwald, mit einem großen Streifen Niemandsland in der Mitte, in dem es sich ohne Regierung am besten leben lies. Durch den Eisernen Vorhang musste man dann das dort lebende Volk in zwei unterschiedliche Völker trennen. Aber die Leute die ursprünglich dort gelebt haben, waren weder deutsch noch tschechisch, sondern frei.
Meine Großeltern (eigentlich schon seit dem 17 Jahrhundert) hatten dort ca. 140 ha Wald. Von den Nazis wurden uns ca 80 ha enteignet und nach dem Krieg von den Tschechen dann der Rest.
Meine Vorfahren sind aus Südtirol dorthin eingewandert.
Nach Bodenmais zum Arbeiten im Silberbergwerk.