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RE: Politik 064 - Jeffrey Nyquist über Europa und Deutschland - 2014 1/2

in #deutsch7 years ago

Ein interessanter Artikel mit vielen Aussagen. Es ist aber auch sehr viel Säbelrasseln dabei. Was man in dieser Diskussion oft vergisst, dass es bei den Verträgen der Deutschen Wiedervereinigung eine Abmachung und ein versprechen gab, dass es keine Nato-Osterweiterung geben wird. Was würdest Du persönlich unternehmen, wenn ein Versprechen sich in Luft auflöst und an deiner Landesgrenze immer mehr Nato sich ausbreitet. Zur Entspannung dient das wohl nicht.
Wir können uns darüber einig sein, dass Russland noch weit von einer Marktwirtschaft, besonders einer Freien, entfernt ist. Doch das ist der Westen auch.
Ich habe weder für Europäisch-Amerikanische-Politik etwas übrig, noch für Russische. Mir geht es lediglich um das, was man beobachten kann.
Auch ich lese aufmerksam Sputnik, gebe aber sehr wenig auf Wikipedia.
Doch wenn man sich das ganze Umfeld genauer betrachtet, zeigt sich ein sehr verzerrtes Bild. Wenn du tatsächlich mehr zum Thema Russland und USA wissen möchtest, empfehle ich Dir diesen Doppelband, dieser ist absolut erhellend. Es geht hier nicht nur um Deutsche Politik, die Akten zeigen ein sehr umfangreiches Weltpolitisches Bild
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Das US-Empire geht zu Ende. Jetzt überwägt man die militärische Option, um die Zeit zu verlängern. Das macht die Lage so geföhrlich.
Siehe Aussagen von Bolton, der sich ein neues Jahr 2945 wünscht.

Danke für den Kommentar und die Buchempfehlung!

Ich bringe diese Dinge deswegen, weil ich sie für interessant halte - nicht für die pure und alleingültige, alleinseligmachende Wahrheit - und Nyquist etwas hinstellt, worüber man durchaus diskutieren kann. Ich bin mich vor allem die schweizerischen Verhältnisse der Nichteinmischung in die Händel der Grossmächte gewohnt, in Deutschland ist das anders, da war man immer wieder Spielball und ist es wohl noch heute.

Aus Nyquists Ansichten entnehme ich, dass sich die Europäer auch nicht einfach blind den Amerikanern unterwerfen können und dann wird alles gut. Dazu verstehen die Amis die europäische Geographie zu wenig. Sie sind es ja nicht gewohnt, dass nicht verbündete Länder an sie grenzen. Es gibt Dinge, die die Europäer selbst lösen und klären müssen und zwar auf eine deeskalierende, vernünftige Art des aufrechterhaltenen Dialogs.

Deswegen bin ich z.B. auch dafür, dass die zweite Nordstream-Pipeline kommt und die neue Seidenstrasse bis nach Europa durchgezogen wird.

In Sachen Nato ist es wohl so, dass Deutschland einfach kaum etwas oder gar nichts zu sagen hat. Ich nehme an, die Russen wenden sich bei grossem Missverständnis auch direkt dorthin.

Ganz sicher ist auch, dass es wirklich nicht einfach ist, über die aktuelle und zukünftig Ausrichtung zu entscheiden. Ziemlich sicher dürfte sein, dass es kein aussenpolitisch neutrales Deutschland geben wird. Die Lage wird verzwickt bleiben.

Ich finde dies ebenfalls ein hoch interessantes Thema und es freut mich sehr, dass es vor allem auf dieser Plattform tatsächlich interessierte gibt, die zuerst einmal verstehen wollen. Und noch überraschter bin ich, dass es einen hohen Anteil an jungen Menschen gibt, die einfach nur wissen wollen (natürlich auch nur eine kleinere Gruppe, aber immerhin bewegt sich was).

Fakt ist tatsächlich, dass vor allem Deutschland in diesem Schachspiel auf einem Pulverfass sitzt. Egal in welche Richtung man sich bewegt, Neutralität kann und wird es nicht geben. Dazu kommt noch, dass auch innenpolitisch ein kompletter Zerfall stattfinden wird. Russland wartet natürlich darauf, dass Deutschland sich endlich aus seinen Fesseln befreit und sich in die Neutralität begibt, doch das wird immer mehr ein Wunschdenken, was den Russen durchaus zu schaffen macht und bereits auch aufgegeben wird. Selbst für Europa währe es von Vorteil (für die einfachen Menschen meine ich natürlich).
Um eine Deeskalation hinzubekommen, wäre sogar ein Zerfall Deutschlands, zumindest in seine Bundesländer, absolut notwendig (wenn möglich in noch kleinere Fragmente). Doch dass darf man in Deutschland nicht aussprechen.
Als bekennender Anarchokapitalist und Befürworter einer freien Gesellschaft (Natürlich derzeit nicht erreichbar, wenn überhaupt) sieht nach meiner Ansicht eine Lösung ganz anders aus. Doch dazu fehlt es einfach an einer weit verbreiteten Vernunft. Daher lieber den Weg in ein Europa der 1000 Liechtensteins. Doch dazu gehört auch ein kompletter Zusammenbruch der Finanzwirtschaft.
Ich hoffe natürlich, dass sich die Amis wirtschaftlich einigeln, so wie sie es gerade einleiten, aber auch das wird wahrscheinlich Wunschdenken bleiben. Es wäre aber der einzige Weg, der Europa von den Amis trennt. Doch da dies wahrscheinlich nicht passieren wird, wird man sich weiterhin den Amis an den Hals werfen.
Die Lage bleibt daher sehr verzwickt.

wäre sogar ein Zerfall Deutschlands, zumindest in seine Bundesländer, absolut notwendig (wenn möglich in noch kleinere Fragmente). Doch dass darf man in Deutschland nicht aussprechen.

Absolute Zustimmung. Wenn ich immer von den sogenannten Patrioten Begriffe wie Das deutsche Volk höre, frage ich mich immer was sie damit meinen.
Es gibt nicht einmal ein bayerisches Volk. Die Regierungsbezirke in Bayern sin klein genug, dass man noch einigermaßen Gemeinsamkeiten erkennen kann. Aber das wars dann schon. Also für mich wäre Niederbayern als Staat groß genug und noch kleinere Einheiten wären noch besser.
Woanders versteht man mich mit meinem Dialekt sowieso nicht.
Meine Heimat der sogenannte Bayerische Wald ist auch nur ein Kunstprodukt. Historisch war das immer schon der Böhmerwald, mit einem großen Streifen Niemandsland in der Mitte, in dem es sich ohne Regierung am besten leben lies. Durch den Eisernen Vorhang musste man dann das dort lebende Volk in zwei unterschiedliche Völker trennen. Aber die Leute die ursprünglich dort gelebt haben, waren weder deutsch noch tschechisch, sondern frei.

Meine Großeltern (eigentlich schon seit dem 17 Jahrhundert) hatten dort ca. 140 ha Wald. Von den Nazis wurden uns ca 80 ha enteignet und nach dem Krieg von den Tschechen dann der Rest.

Meine Vorfahren sind aus Südtirol dorthin eingewandert.
Nach Bodenmais zum Arbeiten im Silberbergwerk.

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