Wochenimpuls 4-42/17: Wie viel Zeit meines bisherigen Lebens...

in #deutsch7 years ago

Fast ein Jahr ist es her, dass ich den Film The Arrival im Kino gesehen habe. 

Man mag über den Film sagen, was man will – ist ja letztlich Geschmackssache. Mir hat er sehr gut gefallen, was hier aber nicht das Thema dieses Beitrages sein soll. 

Gegen Ende des Films und auf der Rückfahrt nach Hause bin ich richtig ins Grübeln gekommen. Ich weiß nicht genau wieso, aber nach diesem Film hat sich mir eine ganz bestimmte Frage aufgedrängt und seit dem verlässt sie auch nicht mehr meinen Kopf, sondern kehrt immer mal wieder.  

Zeit meines Lebens 

Meine persönliche Frage war: „Wie viel Zeit meines Lebens habe ich bisher mit negativen Gedanken, Sorgen, Ängsten, Selbstzweifeln, Mangel- oder Defizitdenken und mit Hinterfragen verbracht und wie viel Zeit meines Lebens habe ich mich negativen Erfahrungen hingegeben?“ 

Ich finde das ist keine einfache Frage, wenn man sich ihr ehrlich stellt. Also habe ich ein bisschen gerechnet. 

Natürlich habe ich geschätzt und sowas wie Schlaf ausgerechnet. Aber ich kenne mich selbst gut genug und glaube, dass meine Schätzung durchaus nicht übertrieben ist: 

4,37 Jahre meines Lebens.  

Alter (sorry, mein "Ghetto"Slang kommt gerne durch, wenns heftig wird), ernsthaft? 

In diesem Zeitraum… da hätte ich geile Dinge machen können, da hätte ich weiß nicht was schaffen können. Aber stattdessen ging diese Lebenszeit für mindshit (sorry) drauf. 

Das hatte definitiv einen wachrüttelnden Effekt! Neben der Frage begleitet mich jetzt viel bewusster die Entscheidung, was ich mit meiner Zeit nicht anstellen möchte. Nicht nur mit den Dingen, die ich tue, sondern auch in Bezug darauf, was sich in meinem Kopf abspielt. 

Mein Wochenimpuls für die kommende Woche ist,

 Sich genau diese Frage zu stellen und sie mit persönlich passendem Inhalt zu beenden (es folgen ein paar Beispiele):

Wie viel Zeit meines Lebens verbringe ich mit... 

- Grübeln? 

- Negativen Gedanken? 

- Ängsten / Sorgen? 

- Verdrängung? 

- Gefühlen wie Traurigkeit oder Ärger? 

- Unzufriedensein? 

- meiner Opferhaltung? 

- dem Abwarten darauf, bis mich jemand glücklich macht? 

- dem Abwarten darauf, dass sich etwas verändert oder bessere Zeiten aufkommen? 

- Gedanken daran, was ich nicht habe und was mir in meinem Leben fehlt? 

- Gedanken daran, was ich gerne hätte und was ich mir wünsche, ohne aktiv etwas dafür zu tun? 

- Sinnfragen? 

- Menschen, die mir nicht gut tun / die keinen guten Einfluss auf mich haben / die mir nicht wirklich viel bedeuten? 

- Tätigkeiten oder Dingen, die mich oder andere nicht voranbringen und die ich eigentlich gar nicht dringend für meine Ziele oder in meinem Leben bräuchte? 

- usw. ….   




Bildquellen:

Pixabay

tatjana



Sort:  

Der Film hat mich irgendwie enttäuscht, gerade als ich dachte es geht jetzt wirklich los, war er auch schon zu ende. Aber eigentlich kommentiere ich nur, um dir zu sagen, dass du dich nicht entschuldigen musst für deine Ausdrucksweise. Ich bin manchmal genauso und mich würde es abfucken wenn ich mich darauf konzentrieren müsste nicht ich zu sein!

Oh ja, als der Film endete, wurde man mit sehr vielen Gedanken und Emotionen stehen gelassen - das ist fies. Aber ich fand den Film gut. Er passt eben nicht in das momentan moderne Muster, nach dem Filme gemacht werden. Aber eigentlich antworte ich nur, weil ich deinen Kommentar so cool finde und mich freue etwas von dir zu lesen.
Und du hast Recht, ich muss mich für meinen Slang nicht entschuldigen, das wird ab jetzt nicht mehr passieren. War aber immernoch ich, die sich entschuldigt hat ;)

Ich liebe es einfach zu lesen oder zu sehen welche fantastischen Ideen ein Autor im Bezug zu anderen oder modernen Welten hat. Ich glaube darin ist auch meine Frustration etwas begründet. Im Film wurde etwas neues bzw. anderes geteasert und dann wurde immer tröpfchenweise mehr verabreicht. Gerade als man erwartet, dass der Damm bricht und man überflutet wird von neuen Eindrücken, war es auch schon zu Ende. Interstellar hat es viel schöner gemacht. Ich musste den Film mehrmals im Kino sehen, ähnlich wie Cloud Atlas und auch das zum Film dazugehörige Buch, welches die Physik in dieser Welt erklärt, musste ich haben.
Da du meine Kommentare cool findest muss ich öfter mal vorbeischauen. Komme kaum dazu von anderen Beiträge zu lesen, aber dein Titel hat mich getriggert, weil es mir wieder mal ein wenig ähnlich geht ;D

@tatjanaheidemann wundervoll. Ich les dich gern, wenn du so authentisch im Slang schreibst! True true true!
Es scheint als wären diese Themen momentan entscheidende! Brainstorming mit dir wäre klasse. Dann noch unsere @asperger-Kids dazu holen und wir rocken :-)
Auf bald liebes

Ein sehr guter Beitrag und ein wichtiger Impuls.
Natürlich soll man sich realistische Gedanken machen sein eigenes Leben hinterfragen und auch gern mal kritisch, aber wer immer nur damit beschäftigt ist, was evlt. in der Zukunft negatives passieren könnte, verpasst eindeutig die Gegenwart.

Eine bessere Zukunft schafft man nicht Morgen sondern immer nur genau jetzt, in dem Augenblick in dem man atmet, fühlt und lebt.

Liebe Tatjana, ein sehr schöner Artikel mit tollen Bildern. Den Fokus zu verändern ist schon eine Lebensaufgabe;-) Dazu hab ich jetzt von einer Freundin ein tolles Buch von Rhonda Byrne geschenkt bekommen. Das ist eine der Autorinnen von " The Secret" und in dem Buch geht es in 27 Kapitel um die Magie der Dankbarkeit. Ein schönes Buch mit genialen Anleitungen. Vielleicht werde ich einmal einen Artikel dazu machen. al Chris

Vielen Dank Chris!!
Magst du den Titel von dem Buch verraten? Ich merke, ich brauche wieder Input und es klingt gut. ich habe mir jetzt "Gespräche mit Gott" geholt, aber noch liegt es da und ich habe es noch nicht angefangen zu lesen.
Dann bin ich gespannt, wenn der Artikel fertig ist, gib dann doch ein Zeichen ;)
LG Tatjana

Das buch heißt magic und hier ist der link dazu
https://www.amazon.de/Magic-Rhonda-Byrne/dp/342665718X
al chris

Den Film habe ich nicht gesehen, doch mit deinen Gedanken hast du absolut Recht. Danke fürs Erinnern.

Danke Sabine :)
Der Film ist sehenswert, er ist definitiv .... anders, aber @mergesort hat, was den Film angeht, nicht ganz unrecht

Liebe Tatjana, vielen Dank für deinen Impuls. Es ist manchmal wirklich ein Teufelskreis mit diesen Gedanken. Besonders wenn man nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich ist. Ich glaube, ich habe garantiert ein paar Jahre zusätzlich auf dieser Uhr, auf jeden Fall zu viel ;)

Am Ende hilft mir aber irgendwie das Vertrauen in jemanden/mich selbst oder etwas zu haben. Visionen haben und den resultierenden Antrieb nutzen, sind auch sehr wichtig für mich.

Den Film habe ich noch nicht gesehen, finde aber eigentlich offene Enden auch sehr spannend... Was nimmt jeder für sich daraus mit?
Ich werde ihn mir mal ansehen ;)

Es gibt auch ein schönes Album "Über das Grübeln" von Balbina, kann ich empfehlen.
Liebe Grüße
Sabrina

Liebe Sabrina, vielen Dank für dein Feedback und deine Empfehlung :)
Ich werde mich nach dem Album erkundigen.
Wenn du den Film irgendwann gesehen hast, kannst du gerne Feedback geben oder einfach einen beitrag dazu schreiben? :D

Liebe Grüße
Tatjana

Ja das werde ich auf jeden Fall. Habe mir am selben Abend noch den Film "the arrival" angesehen. Es war aber nicht der, den du gesehen hast, sondern der aus dem Jahr 1996 mit Charlie Sheen.

Der Film aus 2016, von dem du gesprochen hast, wird unter "Arrival" gelistet. Den werde ich mir ebenfalls mal ansehen.
Sehr spannend dann den direkten Vergleich zu haben. Wir werden sehen.
Vielleicht hast du ja auch Lust einmal in den anderen Film zu schauen. ;)

Hast du das Album von Balbina gefunden? Eigentlich gibt es fast alle Titel bei Youtube oder Amazon.

Viel Spaß dabei,
mein Favorit vom neuen Album ist im Moment "Das Kaputtgehen".

Liebe Grüße
Sabrina

Liebe Sabrina,
ich wusste gar nicht, dass es einen anderen Film "the arrival" von 1996 gibt? Spannend!! Die Idee finde ich gut die beiden Filme mal zu vergleichen und ich werde es auf jeden Fall machen.

Balbina habe ich gefunden und muss sagen: Guter Tipp!! Die hat ja ne geile Stimme und obwohl ich keine deutschsprachige Musik mag (naja, mit sehr wenigen Ausnahmen), gefällt mir die Musik auf Anhieb gut. ich höre mich momentan durch, noch keinen Favorit gefunden. Aber kommt noch ;)

Liebe Grüße
Tatjana

ABER, ui eine itis :-)
Aus vielen aneinander gereiten negativ Gedanken wurde ein positiver Gedanke entwickelt, sonst würdest du heute immer noch grübeln. Du hast schon recht das man sich nicht mit negativen Gedanken aufhalten soll und versuchen lieber positiv zu denken, aber beides braucht einander.

Was ich für sehr wichtig empfinde, grüble nur über Angelegenheiten nach, die man auch selber ändern kann.


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asmr-austria (Christian)

Wieviel Zeit ich mit solchen gedanken verbracht habe muss ich mir mal überlegen. Vor 1-2 Jahren hatte ich viel mehr solche Gedanken gehabt und hab mir viel Zeit mit den Gedanken gelassen. Zurzeit ist das zum Glück nicht mehr so. Ich bin um einiges Positiver geworden!

Danke für diesen Wochenimpuls Tatjana :)

Danke für das Feedback, @cryptogainer.
Ich habe mich definitiv auch verändert, wobei auch nicht um 180 Grad. :)

Liebe Tatjana! Davon kann ich auch ein Lied singen, von den überflüssigen Gedanken, die einem erstens nur die Zeit stehlen und zweitens nicht weiter bringen. Den Kopf ausschalten ist immer leichter gesagt als getan. In vielen Dingen ist er aber unser größtes Hindernis!

Den Kopf ausschalten ist tatsächlich sehr schwierig, aber vielleicht muss es gar nicht das Ziel sein. Wir tendieren halt dazu uns unseren Gedanken hinzugeben und versacken manchmal darin, aber genau da lässt sich ja etwas verändern. Ich glaube an dieser Stelle ist uns gar nicht bewusst, dass nicht unsere Gedanken unkontrolliert vor sich hinplätschern oder die Kontrolle in unserem Kopf über uns haben, sondern wir über unsere Gedanken.
Welche Gedanken will ich kultivieren? Welche Gedanken will ich einfach zulassen, aber ihnen weder mehr Beachtung noch Energie schenken und sie einfach in Frieden ziehen lassen?
Es geht auch gar nicht im ersten Schritt um die große Veränderung oder Transformation, sondern darum sich selbst wachzurütteln und Dinge in ihrem Ausmaß und Konsequenzen auf sich wirken und in sich wirken zu lassen.
Wir sind oft ungeduldig und wollen gleich den nächsten und den übernächsten Schritt wissen, aber manchmal ist der beste Schritt einfach sich gewisser Dinge bewusst zu werden :)

Man selbst hat es in der Hand, welchen Gedanken man seine Aufmerksamkeit schenkt und welchen nicht. Das Herausfiltern der für uns wichtigen Gedanken ist schon eine Herausforderung. Ich kann selbst bestätigen, dass man sich mit Gedanken zuschütten kann. Je freier der Kopf, desto besser geht es einem.

Ein sehr guter Beitrag von dir. Genauso das ist es, da stimme ich dir zu, viel zu viel Zeit mit schlechten Dingen befassen. Man wird auch von den Medien sehr stark beeinflusst. Das raubt einem auch sehr viel Energie und Zeit... Upvoted

Danke! :)
Und ja, das stimmt auch absolut, man wird sehr stark von den Medien beeinflusst...

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