RE: Jeden Tag ein Bisschen besser #3 - Selbstwirksamkeit und ihre fatalen Folgen
Liebe meluni,
es freut mich, dass Dir dieses Modell gefällt. Es hat schon oft geholfen und auf diese Grundlage aufbauend entwickle ich aktuell eine Idee, wie ich Menschen bestmöglich unterstützen kann, um ein Leben zu führen, mit dem sie zufrieden sind.
[...]da er große Probleme auf der Arbeit hatte, frustriert und unzufrieden war; als Konsequenz beendete er die Beziehung.
Meiner Auffassung nach ist es sehr verbreitet, dass Beziehungen in die Brüche gehen, weil ein bestimmter (anderer) Lebensbereich als Defizit erlebt wird. Eine Kompensation über die Partnerschaft ist dann nicht selten. Wer will schon selber schuld sein, an seinem Missmut, wenn jemand anderes Anwesend ist, den wir (unberechtigter Weise) dafür anklagen können?
Bei mir ist es so, dass ich, wenn ich unzufrieden bin und es über wenige Tage der Fall ist, frage, in welchem Bereich wirklich ein Defizit liegt und wie ich selbiges möglichst einfach lösen kann.
Damit ist meistens (wenngleich nicht immer) die Antwort gegeben und ich kann eine oder mehrere Handlungen folgen lassen, die das gewünschte Ziel näher bringen.
Das ist leider ungemein wahr und so weit verbreitet, dass es fast schon beängstigend ist. Auch mir wächst der Frust gelegentlich über den Kopf und leider kriegt es dann auch schon mal mein Umfeld ab, weil sie in die Schusslinie geraten. Ich versuche das nicht zu tun, ist schließlich hochgradig unfair sich so zu verhalten, doch leidet mit Anstieg des Frustes auch immer zunehmend meine Selbstbeherrschung. Das ist aber etwas, dessen ich mir bewusst bin und dementsprechend versuche ich dagegen zu wirken, wenn ich merke, dass ich wieder so bin.
...und so ist keiner von uns perfekt. Wichtig ist, dass wir uns dessen bewusst sind und daran arbeiten. Durch die Reflektion wird es erst möglich, sich selber in diesem Zusammenhang zu betrachten und dann anders auf das Umfeld und sich selber zu wirken. Menschen, die sich nicht damit beschäftigen, lassen (unwissend) deren Umfeld leiden und wundern sich dann, falls mal einem die Hutschnur reißt.