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RE: [DE] "Geist-Materie" · Wer wir sind

in #deutsch6 years ago

Ob man sich als Atom im Universum klein und unbedeutend oder aber geborgen fühlt, liegt für mich im eigenen Selbstverständnis begründet. Ich bin gern ein Zahnrad einer großen Maschine, wenn ich über genug Gehirn und Einblick verfüge, um zu verstehen, was diese Maschine tut und ich das sinnvoll finde. Genauso liebe ich den Blicks ins All, das herauszoomen, die Erkenntnis, wie unglaublich riesig alles ist und und wie klein unsere doofen Alltagsbefindlichkeiten in diesem Kontext erscheinen.
Ich liebe die Wissenschaft, die Klarheit, das prometische greifen nach dem Feuer! Und doch versuche ich, dabei nicht die Verbindung zu mir selbst, zur Erde, zu anderen Menschen zu verlieren, bin ich dankbar für jeden Glücksmoment, an dem ich etwas Neues lernen und begreifen darf.
"Magisch" könnte auch bedeutet, dass man etwas noch nicht genug durchdrungen und verstanden hat. Schafft man es, die kindliche Fähigkeit zu Staunen nicht zu verlieren, tut ein tieferes Verstehen und rationales Analysieren der Faszination aber keinen Abbruch.

Irgendwo habe ich mal gelesen, man könnte "Bewusstein" wie einen weiteren Aggregatszustand der Materie begreiten. Das hat mir sehr gefallen, so erlebe ich es auch.

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Ich lege keinen Wert auf eine Trennung zwischen Geist und Materie und mir ist die genaue Definition der beiden Begriffe nicht so wichtig. Es geht mir ja gerade darum, dass wir beides sind. Manchmal ist es halt einfacher, wenn man in einer Art Unterschiedslosigkeit denkt.

Eigentlich habe ich nichts gegen die Wissenschaften. Nur gegen absolutes ("losgelöstes" bzw. abstraktes) Denken. Und darin sind die Wissenschaften (Ich meine v. a. die MINTs) meisterlich. Ich glaube, es ist etwas Gutes, immer weiterforschen zu wollen und das eigene Wissen nicht beschränken zu wollen. Ich denke aber auch, dass gerade die Tatsache, dass wir hin und wieder an Grenzen des Wissens kommen (zumindest vorübergehend) dazu verführt, abstrakt bzw. absolut zu denken.

Ich erinnere mich an eine Situation bei einer Ärztin, die zweimal nacheinander so etwas in der Art meinte wie "Studien haben gezeigt, dass Patienten sich nach so und so langer Zeit so wie Sie verhalten." Ich fand die Situation trotz aller ehrlichen Bemühungen der Ärztin unangenehm, denn ich war nicht Teil dieser Studie und möchte auch nicht so behandelt werden. Einen Patienten auf eine Studie zu reduzieren, ist meiner Meinung nach abstraktes Denken.

In diesem Zusammenhang weise ich gerne nochmal auf Arno Gruen hin, der u. a. in "Der Verrat am Selbst" das abstrakte Denken sehr ausführlich untersucht und kritisiert hat.

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