RE: [DE] "Geist-Materie" · Wer wir sind
Ich lege keinen Wert auf eine Trennung zwischen Geist und Materie und mir ist die genaue Definition der beiden Begriffe nicht so wichtig. Es geht mir ja gerade darum, dass wir beides sind. Manchmal ist es halt einfacher, wenn man in einer Art Unterschiedslosigkeit denkt.
Eigentlich habe ich nichts gegen die Wissenschaften. Nur gegen absolutes ("losgelöstes" bzw. abstraktes) Denken. Und darin sind die Wissenschaften (Ich meine v. a. die MINTs) meisterlich. Ich glaube, es ist etwas Gutes, immer weiterforschen zu wollen und das eigene Wissen nicht beschränken zu wollen. Ich denke aber auch, dass gerade die Tatsache, dass wir hin und wieder an Grenzen des Wissens kommen (zumindest vorübergehend) dazu verführt, abstrakt bzw. absolut zu denken.
Ich erinnere mich an eine Situation bei einer Ärztin, die zweimal nacheinander so etwas in der Art meinte wie "Studien haben gezeigt, dass Patienten sich nach so und so langer Zeit so wie Sie verhalten." Ich fand die Situation trotz aller ehrlichen Bemühungen der Ärztin unangenehm, denn ich war nicht Teil dieser Studie und möchte auch nicht so behandelt werden. Einen Patienten auf eine Studie zu reduzieren, ist meiner Meinung nach abstraktes Denken.
In diesem Zusammenhang weise ich gerne nochmal auf Arno Gruen hin, der u. a. in "Der Verrat am Selbst" das abstrakte Denken sehr ausführlich untersucht und kritisiert hat.