RE: Persönlichkeitsentwicklung 048 - Psychische Gesundheit stärken
Danke lieber @afrog für den Kommentar!
«Zunehmende intellektuelle Selbstbeschränkung» ist ein ganz wichtiges Thema. Wobei deren Gegenteil - intellektuelle Selbstermächtigung und Selbstbefreiung - sicherlich zu mehr Zufriedenheit führt, aber mühsamer ist, da mit Arbeit verbunden. Und es könnte sein, dass man nach «falschen AussagenTM» ein intensives Gegenteil von Wohlwollen zu spüren bekommt.
Es wird derzeit auch gerne emotional «diskutiert», Aussagen werden emotional pathologisiert, anstelle nüchtern darzulegen, warum eine solche Bewertung gerechtfertigt sein soll. Auch da ist klar, dass letzteres mühsamer ist, besserer Kenntnisse bedarf und einem die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung abverlangt. Für konstruktive Beiträge, die auch länger als ein paar Sekunden Bestand haben sollen, dürfte das allerdings essentiell sein.
Gerade die Pandemiezeit hat bei vielen Menschen negative Charaktereigenschaften sichtbar gemacht. Damit meine ich einerseits die Menschen, die sich in ihrer plötzlich dominant gewordenen Verwirrung sehr fragwürdigen Figuren und Inhalten zugewandt hatten. Andererseits auch Funktions- und Verantwortungsträger, die sich erstaunlich wenig auf bekannte und teilweise vorbereitete Möglichkeiten der Krisenbewältigung auf rationaler Basis stützten, sich nicht der Angstmacherei verweigerten und sich dazu auch von Wunschdenken haben leiten lassen.
Einer Partei bin ich - ich denke das ist keine Überraschung - nicht beigetreten und kann es mir nicht vorstellen, es kurz- bis mittelfristig zu tun. Insbesondere nicht, um meine mentale Situation zu verbessern. Viele Diskussionen, die innerhalb des Parteienwettbewerbs stattfinden, halte ich derzeit für ausgesprochen wenig fruchtbar. Da will ich mich vielleicht mal wieder als freier Kommentator beteiligen, aber ohne mögliche Übereinstimmungen mit Parteiprogrammen zu betonen.
Ich stelle fest, dass du trotz langer, ganz langer Pause immer noch der alte Saamy geblieben bist: überparteilich, gründlich, reflektiert, kommunikationsfreudig und geerdet.
Ich bin übrigens mit einem einfachen Grundsatz ziemlich gesund durch alle zeitgeschichtlichen Wirren gekommen, den ich jedem agitatorisch befallenen Gemüt gerne ans Herz lege:
Was du nicht beeinflussen kannst, soll dich auch nicht beschäftigen.
Wer den Rat befolgt, bedarf auch keiner Instanzen, die sich um die Wiederherstellung mental entgleister Zeitgenossen kümmern.