Danke für den Artikel!
Schön dass die Schweiz in Deutschland etwas Beachtung findet. Aus libertärer, freiheitlicher Sicht ist das sicher eine willkommene Gelegenheit, die erzwungenen Ausgaben pro Haushalt zu verringern.
Das gebührenfinanzierte Radio und Fernsehen in der Schweiz hat sich auch schon das eine oder andere Propagandastück geleistet, das die Abschaffung dieser Gebühren rechtfertigt. Beispiele sind die dauernde Beweihräucherung von supranationalen Organisationen wie der UNO oder der EU, da sehe ich die Schweizer Radio- und TV-Programme oft sehr kritisch, wenn ich sie denn überhaupt einmal konsumiere. Immerhin kommt die Berichterstattung teilweise so rüber, dass man sich noch das seinige dazu denken kann.
Es gibt aber für mich auch einen Grund für ein gebührenfinanziertes Medienangebot in der Schweiz, den wohl viele als Grund für ihre Ablehnung herziehen. In Deutschland würde dieser wegfallen, weil man grundsätzlich eine Mehrheitsgesellschaft ist. Es gibt in Mitteleuropa etwa 80 Millionen deutschsprachige Menschen, von denen gut 70 Millionen in Deutschland leben. Die Schweiz ist eine Gesellschaft von Minderheiten aus drei Kulturen, deutsch-, französisch- und italienischsprachig. Da ist es schon wichtig, dass Identitätsstiftung stattfindet und nicht Beeinflussung aus dem umliegenden Ausland, Deutschland/Österreich, Frankreich und Italien. Die Entstehung der zentralisierten SRG SSR, der als Verein organisierten Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft fiel in die 1930-er Jahre, eine Zeit, in der es für die Schweiz zunehmend ungemütlicher wurde.
Vor diesem Hintergrund und weil die Schweiz nicht dafür bekannt ist, bestehende Institutionen stark zu beschneiden oder abzuschaffen, glaube ich nicht, dass es zur Annahme der Initiative kommen wird. Ich habe dafür gestimmt, weil ich nicht glaube, dass die SRG SSR bei einer Abschaffung der Gebühren direkt untergehen würde.