Getrennt fallen wir, geeint siegen wir

in #deutsch6 years ago

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Ein Plädoyer für mehr Geschlossenheit.

Die meisten Menschen dürften die Redewendung „Divide et impera“ („Teile und herrsche“) sicher kennen. In ihr verbirgt sich eine Anleitung für politische Herrscher, die diesen dazu rät, die von ihnen Beherrschten in verschiedene Untergruppen mit sich widerstrebenden Interessen aufzuspalten. So werden diese sich gegenseitig bekämpfen, statt sich als Gruppe vereint gegen den gemeinsamen Feind zu stellen.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf mag man bereits mit einem gewissen Maß an Skepsis auf die in der Politik übliche Trennung in „links“ und „rechts“ schauen. Andererseits ist es in einer Demokratie normal, dass verschiedene Interessengruppen versuchen, Mehrheiten hinter sich zu versammeln, um ihre politischen Pläne in die Tat umzusetzen, und sich dementsprechend aufspalten. Zum Teile-und-herrsche-Spiel wird es erst dann, wenn man die Atmosphäre so stark erhitzt und die Antipathien zwischen den Parteien so groß werden lässt, dass die Menschen ein Argument bereits dann ablehnen, wenn es nur von der falschen Seite vorgebracht wird. In Deutschland dürften wir in den letzten zwei Jahren in diese Phase eingetreten sein. Amerika ist, wie gewohnt, sicher noch einen Schritt weiter.

Nun dürften diese Zusammenhänge von den meisten politisch interessierten Menschen verstanden werden, und doch erwischen sich viele regelmäßig dabei, über „die anderen“ zu schimpfen und so den Machthabern in die Hände zu spielen. Auch ich bin mehr als einmal in diese Falle getappt. Aber mit der Zeit habe ich immer wieder feststellen müssen, dass eine solche Rhetorik nichts als Schaden anrichtet. Um als Bevölkerung nicht in verfeindete Lager zu zerfallen, ist es immer hilfreicher, wenn man versucht, die Prämissen des Gesprächspartners zu identifizieren, und sich fragt, wo dieser gedanklich einen anderen Weg als man selbst einschlägt. Auch wenn es wie eine Platitüde klingen mag: Oft wollen wir im Kern dasselbe.

Dies wurde mir wieder einmal klar, als ich mir neulich das Interview des libertären Youtubers Stefan Molyneux mit einem Antifa-Aussteiger ansah. Darin beschrieb dieser das Umfeld, in dem er aufgewachsen war, und stellte die These auf, dass es dieses Umfeld gewesen sei, das ihn zur radikalen Linken geführt habe. Diese Strukturen beschrieb er folgendermaßen: „Kleine Gemeinden, in denen die Menschen gemeinsame Traditionen haben, vielleicht haben sie eine Verbindung zu dem Land, auf dem sie leben, vielleicht sind sie der Natur verbunden.“ Er habe den Eindruck gewonnen, dass das „eine gute Art“ sei, „die Gesellschaft zu organisieren“.

Wahnsinn. Da saß ich nun und musste eingestehen, dass mein Ideal einer erstrebens- und lebenswerten Gesellschaft nahezu identisch mit dem eines Antifa-Mitglieds war. Der einzige Unterschied war, dass er glaubte, diese Strukturen über die Politik erreichen zu müssen, während ich den Eindruck hatte, dass viele Menschen sich in einer freien Gesellschaft ganz von selbst für eine solche Form des Lebens entscheiden würden. Der Grund, warum er an der falschen Stelle nach Lösungen gesucht hat, war, so sagte er, dass ihm von dem vorherrschenden politischen Zeitgeist suggeriert worden sei, dass nur die Linken solche Ziele verfolgten, während „die Rechten die Unternehmen lieben“ würden.

Nun wäre es arrogant, anzunehmen, dass man selbst immun gegenüber derartiger Manipulation ist. Wir alle biegen auf der Suche nach den besseren Argumenten gelegentlich falsch ab, was in Ordnung ist, solange man nur bereit ist, den Fehler einzugestehen und den Rückwärtsgang einzulegen. Der französische Philosoph René Descartes prägte diesbezüglich einen Satz, der uns auch heute noch als Anleitung zum freien Denken dienen kann: „Zweifel ist der Weisheit Anfang“.

Auch die eigenen liebgewonnenen Prämissen sollte man rücksichtsloser Kritik aussetzen, um festzustellen, ob sie dieser standhalten. Niemals sollte man aus rein dogmatischen oder ideologischen Gründen ein Argument ablehnen, ganz einfach weil die bessere Idee nun einmal nicht links oder rechts zu finden ist. Sie ist an einem Ort, an den man nur gelangt, wenn man diese Oberbegriffe für einen Moment zur Seite legt.

Ein großes Problem bei radikalliberalen oder libertären Argumenten ist, denke ich, die Tatsache, dass sie oft der inneren Intuition widersprechen. Viele Menschen haben schlicht ein Problem damit, sich vorzustellen, dass es von Vorteil sein könnte, Dienstleistungen, die nun noch gesichert vom Staat zu kommen scheinen, dem chaotischen Markt zu überlassen. Daher würde ich im Folgenden gerne auf zwei Personen eingehen, die dem interessierten Leser die Möglichkeit geben, einige der Dinge, die auf eigentümlich frei geschrieben werden, nachzuvollziehen und zu verstehen. Diese zwei Personen sind John Taylor Gatto und Hermann Hesse.

John Taylor Gatto

Gatto ist ein mittlerweile 82 Jahre alter ehemaliger Lehrer aus den USA, der in seinem Leben vermutlich wie kein zweiter für die Trennung von Staat und Erziehung gekämpft hat. Er begann seine Karriere im Jahr 1964, wonach es weitere 27 Jahre dauern sollte, bis er der Öffentlichkeit bekannt wurde. Dies geschah im Zuge seiner Ernennung zum „Lehrer des Jahres im Bundesstaat New York“ (er gewann diese Auszeichnung 1989, 1990 und 1991), als er sowohl in einer Rede als auch in einem Artikel auf der Titelseite des „Wall Street Journal“ verkündete, dass er seinen Beruf an den Nagel hängen würde. Der Grund: Er würde seinen Lebensunterhalt nicht länger damit verdienen wollen, Kindern zu schaden.

Warum er den Eindruck hatte, dass seine Arbeit genau diesen Effekt hatte, beschrieb er in seinem Buch „Dumbing Us Down“ („Verdummt nochmal!“). Darin führt er aus, dass er in seiner Zeit als Lehrer oftmals das Gefühl gehabt hat, weniger einzelne Fächer, sondern vielmehr ein fachübergreifendes, sozusagen geheimes Curriculum zu unterrichten. Er beobachtete, wie die Tagesstruktur und der Lehrplan, die rigide Unterteilung in separate Fächer und das Klingeln der Pausenglocke die Schüler verwirrten und gleichgültig gegenüber dem Lernstoff machten. Anstatt die Schüler auf ein selbstbestimmtes Leben vorzubereiten, lehrte das staatliche Schulsystem in seinen Augen blinden Gehorsam, die emotionale und intellektuelle Abhängigkeit von Experten sowie die Unentrinnbarkeit der eigenen gesellschaftlichen Klasse.

Weil er verstehen wollte, wie es zu dieser Situation gekommen war, schaute er in Amerikas Geschichte und fand heraus, dass es in den ersten 100 Jahren nach der Unabhängigkeitserklärung nicht nur keine staatlichen Schulen gab, sondern dass die damaligen Bürger auf die Barrikaden gegangen wären, wenn ein Politiker ihre Einführung auch nur angedacht hätte. So schreibt er in seinem Buch „The Underground History of American Education“ („Die Untergrund-Geschichte des amerikanischen Bildungssystems“): „Gibt es eine radikalere Idee in der Geschichte der Menschheit, als die eigenen Kinder völlig Fremden auszuliefern, über die man nichts weiß, und es zuzulassen, dass diese Fremden dann in der eigenen Abwesenheit an dem Geist des Kindes herumdoktern, zwölf Jahre lang? Könnte es eine radikalere Idee geben? Hätten Sie diese Idee in Amerikas Kolonialzeit vorgeschlagen, wären Sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden, Sie Verrückter! Es ist eine verrückte Idee!“

Das damalige Amerika beschreibt Gatto als ein Land, das „gesättigt war mit Ideen wie Pflicht, harter Arbeit, Verantwortung und Eigenständigkeit“. Um seinen Lesern ein Gefühl für das Selbstverständnis der damaligen Amerikaner zu geben, schreibt er: „Wörter vermögen es nicht angemessen wiederzugeben, welch unglaubliche Radikalität sich in unseren stillen Dörfern verbarg, der Glaube, dass einfache Leute das Recht haben, sich selbst zu regieren.“

Welch beachtenswerte Nähe dieser Satz zu dem gesellschaftlichen Ideal des ehemaligen Antifa-Anhängers hat! Gatto wünscht sich eine Gesellschaft, in der die Menschen auf lokaler Ebene Verantwortung übernehmen, füreinander einstehen und gemäß ihrer Traditionen und Werte leben können, ohne dabei aus fernen Hauptstädten heraus gestört zu werden. Dass das nicht die Welt ist, in der wir leben, sieht er auch in dem Schulsystem des Staates begründet, das die Schüler nicht auf die Suche nach den eigenen inneren Leidenschaften schickt, sondern sie zu uniformen Rädchen im Getriebe der modernen Welt macht. Ich verweise diesbezüglich stets auf Johann Gottlieb Fichte, der zwei Jahre nach der verlorenen Schlacht bei Jena und Auerstedt in seinen „Reden an die deutsche Nation“ die Notwendigkeit eines staatlichen Schulsystems hervorhob, das darauf ausgerichtet war, „die Freiheit des Willens gänzlich zu vernichten“.

Hermann Hesse

Eine sehr ähnliche Schulkritik findet sich bei Hermann Hesse. Dieser schrieb 1929 in einem Brief an einen Freund: „Unsre Zeit macht es da den Feineren in der Jugend besonders schwer. Es besteht überall das Streben, die Menschen gleichförmig zu machen und ihr Persönliches möglichst zu beschneiden. Dagegen wehrt sich unsre Seele, mit Recht!“

Bezüglich des generellen Konflikts zwischen Individualismus und Kollektivismus schrieb er in einem vier Jahre später verfassten Brief folgendes: „Das Bedürfnis der Jugend ist: sich selbst ernst nehmen zu können. Das Bedürfnis des Alters ist: sich selber opfern können, weil über ihm etwas steht, das es ernst nimmt. Ich formuliere nicht gern Glaubenssätze, aber ich glaube wirklich: Ein geistiges Leben muss zwischen diesen beiden Polen ablaufen und spielen. Denn Aufgabe, Sehnsucht und Pflicht der Jugend ist das Werden, Aufgabe des reifen Menschen ist das Sichweggeben oder, wie die deutschen Mystiker es einst nannten, das ‚Entwerden‘. Man muss erst ein voller Mensch, eine wirkliche Persönlichkeit geworden sein und die Leiden dieser Individuation erlitten haben, ehe man das Opfer dieser Persönlichkeit bringen kann.“

Es wird deutlich, dass Hesse sein Ideal des Individualismus nicht als Weg der kalten Abkapselung betrachtete, sondern als Voraussetzung für den eigenen freiwilligen Beitrag zu Kultur und Gesellschaft. In seinen Augen muss man als junger Mensch zunächst seiner inneren Stimme gefolgt und ein wahrhaftiges Individuum geworden sein, man muss Wurzeln geschlagen haben, ehe man gemäß den eigenen Werten leben und für diese auch gegen Widerstände einstehen kann.

Ein Jahr vor seinem Tod formulierte er diese Einsicht so: „Jeder von uns muss über sich selbst, über seine Gaben, Möglichkeiten und Eigenheiten Klarheit suchen und sein Leben in den Dienst der Vervollkommnung, der Selbstwerdung stellen. Wenn wir das tun, dann dienen wir auch zugleich der Menschheit, denn alle Werte der Kultur (Religion, Kunst, Dichtung, Philosophie et cetera) entstehen auf diesem Weg. Auf ihm wird der oft verlästerte ‚Individualismus‘ zum Dienst an der Gemeinschaft und verliert das Odium des Egoismus.“

Was hier hoffentlich deutlich wird, ist, dass so mancher freiheitlicher Forderung ein der Intuition widersprechender Gedanke zugrundeliegt. Eingangs war es John Taylor Gatto, der das staatliche Schulsystem kritisierte, nicht weil er die dafür benötigten Steuern nicht zahlen wollte, sondern weil er sah, wie es die Neugier der Kinder verschwinden ließ und aus ihnen passive, sich unterordnende und konformistische Massenmenschen machte. Hier ist es Hermann Hesse, der darauf hinweist, dass Individualismus und Eigensinn eben nicht das gleiche sind wie Rücksichtslosigkeit und soziale Kälte. Vielmehr schüfen sie, wenn man sie durch staatliche Vereinheitlichung nicht unterdrücken würde, die Grundlage für eine lebenswertere, weniger materialistische und vermutlich sehr viel lokalere Gesellschaft.

Im Anschluss an den Ersten Weltkrieg formulierte er diesen Gedanken so: „Der Mensch mit jenem ‚Eigensinn‘, den ich meine, sucht nicht Geld oder Macht. Er verschmäht diese Dinge nicht etwa, weil er ein Tugendbold und resignierender Altruist wäre – im Gegenteil! Aber Geld und Macht und all die Dinge, um derentwillen Menschen einander quälen und am Ende totschießen, sind dem zu sich selbst gekommenen Menschen, dem Eigensinnigen, wenig wert. Er schätzt eben nur eines hoch, die geheimnisvolle Kraft in ihm selbst, die ihm wachsen hilft.“

Friede und Wohlfahrt durch Individualismus – wer hätte das gedacht?

Sort:  

Mein eigener Lebensweg beschreibt diese Irrungen und Wirrungen, durch die wir geschickt werden.

In tiefer [Schublade auf] "linker" Überzeugung habe ich mich vom bürgerlichen Elternhaus emanzipiert und das "gegen" etabliert.

  • Gegen Atomkraft
  • Gegen Nachrüstung
  • Gegen Sauren Regen
  • ...

Und dabei habe ich das Heil im Kollektiv gesucht, der heilsamen Masse, die sich gegenseitig immer wieder bestätigt, die "Guten" zu sein...

Dann kam eine Phase grundlegender Verwirrung. Bis tief in meine spirituellen Wurzeln merkte ich an jeder Ecke, daß etwas nicht stimmt an meinem Lebensentwurf und das ich immer mehr von mir selber aufgab, um im Außen irgendwelche Normen zu erfüllen.

Dieser Prozess kummulierte in der Erkenntnis, das "Ich" der wichtige Schlüssel zu allen Chancen und Herausforderungen bin, und nicht "die anderen". Das es erfüllend ist, "für" etwas zu stehen, und nicht "gegen" etwas zu sein.
Seit ich diesen Weg zu gehen versuche, die Verantwortung zu mir zurückhole und mich nicht ständig im Außen reflektiere, geht es wieder aufwärts. Am Anfang langsam, mittlerweile immer schneller. Das ist eh das Zeichen der Zeit, daß sich die Entwicklungen exponentialisieren (gibt's das Wort?).

Familie und Freundeskreis haben sich neu sortiert und zwischenmenschliche Beziehungen deutlich verändert, manche ungeahnt vertieft, manche aufgelöst.
Viele Menschen machen sich zur Zeit auf ihren Weg, und können sich dabei auch aus den Augen verlieren.
Jeder, der geht, macht Platz für etwas Neues.

Wenn es gelingt, diese Lebensweisheit in die Kinder- und Enkelgeneration zu tragen, keimt neue Hoffnung.
Und es fühlt sich gut an!

Das es erfüllend ist, "für" etwas zu stehen, und nicht "gegen" etwas zu sein.

Genau das ist es. Das ist der kreative Weg, der dieser Welt etwas schenkt. Der andere ein destruktiver Pfad und hinterlässt nur verbrannte Pfelder und hasserfüllte Herzen. Wahrscheinlich muss man auch mal destruktiv sein, um etwas verändern zu können. Aber gleich danach muss man auch etwas anbieten können, das etwas Neues und Besseres aufbauen kann.

Danke für diese sehr persönlichen Worte.

Jeder, der geht, macht Platz für etwas Neues.

Ein trauriger Satz. Liest sich für mich wie "wenn ich gehe, weint mir keiner nach". Ist das ein lohnenswertes Ziel? ;)

Und dabei habe ich das Heil im Kollektiv gesucht, der heilsamen Masse, die sich gegenseitig immer wieder bestätigt, die "Guten" zu sein...

Kann ich mit 20 Jahren Abstand für meine Zeit in selbiger Bewegung nicht bestätigen. Ich hab damals niemanden im "Gutsein" bestätigt und anders herum auch nicht.
Ich finde übrigens (für mich selbst), daß ich mir mit dem Verzicht auf einen gelegentlichen Blick auf meine Person "von außen" (soweit mir selbst das möglich ist) erst recht das Leben schwermache ...

Jeder, der geht, macht Platz für etwas Neues.

Ein trauriger Satz. Liest sich für mich wie "wenn ich gehe, weint mir keiner nach". Ist das ein lohnenswertes Ziel? ;)

Nee, ich sehe das total positiv.
Mit "Gehen" ist hier nicht der biologische Tod gemeint.

Das ist zu verstehen im Sinne von "würde ich heute immer noch alle Kumpels aus der Schulzeit treffen, hätte ich 9 Tage die Woche 35 Stunden am Tag damit zu tun".

Da sehe ich keine Weiterentwicklung für mich.

Sehr wertvoll was Du schreibst, Danke + re-steem! BGvB

Du resteemst "rechte Hetze"? Was ist denn mit dir los?

;)

Danke für deinen inspirierenden Beitrag!

Was uns in den politischen Bemühungen eint, ist das Streben nach dem was wir als gut erkannt haben. Zugleich ist es auch das was uns trennt. Denn je nach Perspektive und Tiefe der eigenen Einsicht, stehen sich unsere Ideale oft diametral gegenüber.

Das ist auch der Grund warum wir uns so leicht spalten und gegen einander aufhetzen lassen, denn wir erkennen in der Opposition oft nur das Böse.

Um wieder zueinander zu finden, müssen zuerst die ideologischen Scheuklappen abgelegt werden. (An folgendem Beispiel kann man das sehr gut sehen.) Erst dann können wir wieder Argumente austauschen und in einen Dialog eintreten.

Wie lassen sich ideologische Barrieren überwinden?

Zuerst muss man bei sich selbst anzufangen, indem man wie Sokrates die eigene Beschränktheit erkennt und so auch seinen eigenen Überzeugungen gegenüber eine kritische Position einnehmen kann.

Dann folgt – auch wenn es schwer fällt – das Zuhören. Das ermöglicht es, auf die Sichtweise des vermeintlichen Gegners einzugehen und das Gute daran anzuerkennen. Feindesliebe, ist der Schlüssel zu Überwindung der Gräben.


PS: Die beiden Zitaten von, John Taylor Gatto und Hermann Hesse, sind für mich stimmig. Individuelle Freiheit und Dienst an der Gemeinschaft sind miteinander vereinbar. Siehe dazu auch meinen Kommentar bezüglich Gleichstellung.

Oh Gott, oh Gott.

Das tut mir leid. Ich vermeide es zunehmend, Leuten, die intellektuelle Neugier vermissen lassen, meine Meinung vor die Haustür zu tragen. Der Grund für diesen "links-rechts"-Zusammenprall in den letzten Tagen war (aus meiner Sicht) eben, dass Madame (du weißt, wen ich meine) pausenlos meine Artikel kommentiert hat, mich in einem separaten Beitrag der Hetze bezichtigt hat, und gleichzeitig an mehreren Stellen zugegeben hat, dass sie keinen meiner Artikel auch nur halb gelesen hat. Da musste ich eben etwas entgegnen..

Dass das Ganze dann auch dich ein paar Nerven gekostet hat, tut mir, wie gesagt, leid -.-

Ach gar nicht, man muss immer mal wieder auch einen Standpunkt vertreten, wenn auf der anderen Seite so argumentiert wird wie hier-aber dann ist eben auch gut, sehe ich auch so.
Missionieren müssen wir hier keinen, sollte eben freier Content herrschen-die "intellektuelle Neugier", die Du richtigerweise hier auch anführst, kann man nicht wecken, wenn die andere Seite des Diskurses hierzu nicht bereit ist, leider!
BGvB!

Gut zu wissen, dass diese Dame sich nicht nur bei mir so ausgetobt hat, wobei man wohl gerade im www damit rechnen muss, überall auf solche Leute treffen zu können.

Jup. Wäre sie mir nicht so auf die Nerven gegangen, würde sie mir wsl. sogar leid tun.

Du hast wider besseren Wissens Deine guten Vorsätze über Bord geworfen.

No mercy! :)

Ja stimmt!! Aber jeder Ausflug in diese Gefilde lehrt immer wieder das Gleiche!! Halte mich jetzt wieder an die Linie!:)

gutes Gelingen, @balte.linientreu :)

Eben noch in einem Kritik-Battle wegen deinem anderen Post verstrickt, muss ich mir/dir jetzt eingestehen, dass in diesem Post hier sehr viel steckt, was ich zumindest als interessanten Denkanstoß mitnehme.

Die links/rechts Teilung ist ohnehin nicht mehr zeitgemäß, da die Fronten auf viel zu vielen Bruchlinien verlaufen. Vor allem kann man sie auch unmöglich alleine auf die Migrationsfrage beschränken.
Es ist naheliegend, dass diese vermeintliche Teilung durch Herrschende instrumentalisiert und noch verstärkt wird, um ihre eigene Position zu festigen.

Die Probleme im Bildungssektor sind evident. Es gibt hier allerdings auch Ansätze wie z.B. die Montessori-Pädagogik, die darauf abzielen, den Kindern das Lernen nicht zu vermiesen.

Ich bin allerdings durchaus skeptisch, was die Funktionalität der ausschließlichen Organisation in lokalen Gemeinden betrifft, aus einer Vielzahl von Gründen, für die ich eine ganze Postserie bräuchte. Ein Beispiel wäre, dass globale Probleme wie z.B. die Klimakatastrophe so noch schwerer zu lösen sind. Die Spieltheorie ist schon eine Bitch wenn es um die Verständigung zwischen 200 Staaten geht. Müssen sich 2 Millionen Kommunen auf globale Lösungen verständigen, geht das gar nicht mehr.

Vielleicht mache ich wirklich mal einen Post aus meinen Bedenken.

Zugegeben: Die beiden Artikel, dieser hier und der, auf den sich (at)isarmoewe bezog, sind grundverschieden. In dem einen appelliere ich an Konservative und Rechte, sich mit liberalen Ideen zu beschäftigen, hier lege ich einen sehr inklusiven Ton an den Tag.

Der Grund dafür ist schlicht, dass Menschen in einer freien Gesellschaft anders sein dürfen - die dürfen anders denken, leben, ihre Kinder erziehen.. und dementsprechend versuche ich eben gelegentlich, verschiedene Lager für den Liberalismus zu gewinnen.

Aber zu hören, dass es ein Beitrag schafft, Brücken zu bauen, freut mich natürlich immer.

Interessant ist auch, dass ich vor gut drei Jahren genau an dem Punkt war. Vom Typ her war ich immer schon liberal, wollte anderen also nicht vorschreiben, wie sie zu leben hatten, und hatte dann eben die ersten Kritiken zu unserem Fiatgeld-System gehört. Daraufhin habe ich begonnen, mich für Leute wie Ron Paul zu interessieren, für die österreichische Schule der Nationalökonomie und hatte aber eben immer meine Zweifel, wie weit man das mit der Freiheit treiben kann - genau wegen der Klimafrage.

Dass ich diese Bedenken heute nicht mehr habe, liegt u.a. an dem Buch "Watermelons" von James Delingpole. Wenn du einmal Lust hast, deine Prämissen in der Hinsicht zu hinterfragen, kann ich dir dieses Buch nur sehr ans Herz legen =)

LG,
@menckensgeist

Sei mir nicht böse, aber ich bin Wissenschaftler. Und als solcher bin ich nicht auf Populärliteratur angewiesen, wenn es um die Meinungsbildung zum Klimawandel geht, da ich in der Lage bin, die Primärliteratur zu lesen. Ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Klimawandel menschgemacht ist, abgerundet bei ca. 99% liegt - und ja, das wurde korrekt berechnet.quelle1,quelle2 Wer das anzweifelt, soll belegen, dass diese Rechnung wissenschaftlich fehlerhaft ist, und nicht Romane über Umweltschützer schreiben.

Diese ganze Klimaskeptiker-Bewegung fusst ja nur auf einer Grundeinstellung: Es gibt ein Problem, das mit libertär-konservativen Grundsätzen sehr schwer bzw. nicht zu lösen ist - das darf aber nicht sein, da das die selbigen ja in Frage stellt. Also tun sie (ihr) so, als gäbe es das Problem nicht, was wissenschaftlich betrachtet (zumindest in diesem Fall) absoluter Bullshit ist. Und natürlich werden die Wortführer Messias-artig gefeiert, obwohl sie keinesfalls wissenschaftlich argumentieren.
In Wirklichkeit tut ihr da nichts anderes als die Linke mit der Migration - und ihr werdet das gleiche böse Erwachen haben. Das Ganze ist natürlich ein zutiefst menschliches Verhalten, schon klar. Aber diese Kopf-in-den-Sand Taktik, um die eigene Überzeugung nicht hinterfragen zu müssen, führt uns halt leider geradewegs in die Katastrophe.

Ich gebe zu, dass ich hier in einem Nebensatz doch ein sehr großes Fass aufgemacht habe, und versuche einmal, mich kurz zu fassen:

"Also tun sie (ihr) so, als gäbe es das Problem nicht [..]"

Das tun wir nicht. Die Leute, denen ich in diesen Fragen folge, behaupten nicht, dass es keine Veränderung des Klimas gäbe. Alles, was sie tun, ist, darauf hinzuweisen, dass viele der Klimadaten (vor allem die des IPCC) oft nachweisbar manipuliert sind - und das auf eine Art und Weise, um diesen Narrativ der bevorstehenden Apokalypse zu stützen.

James Corbett wäre da ein Mann, der diesbzgl. gute Arbeit macht.

Eine Lüge wird nicht wahrer, wenn man sie oft wiederholt. Du glaubst hier halt, was du glauben musst, um dein Welbild zu stützen. Confirmation Bias nennt sich das.

Da ich den Anspruch an mich selber habe, genau das nicht zu tun (und du damit einen wunden Punkt getroffen hast), werde ich mir (nicht jetzt, aber die Tage) die verlinkten Beiträge aus deinem letzten Kommentar durchlesen.

Na bitte, das ist doch mal was. Im Gegenzug werde ich mich mit der Frage beschäftigen, was dafür sprechen könnte, dass Klimadaten gefälscht werden.

Und am Ende sind beide schlauer als zuvor. So gehört sich das =)

Ob der Klimawandel menschengemacht ist oder nicht spielt aus libertärer Sicht überhaupt keine Rolle. Nur dass die Regierungen dieser Welt sich so dahinter klemmen und natürlich sofort neue Steuern und Subventionsprogramme erfinden, macht es verdächtig.
Das ganze ist für mich eine Kosten/Nutzen Rechnung. Wie viel Leid wurde durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe auf der Welt gelindert?
Wie leben die Menschen in Ländern, die keinen Zugang zu billiger Energie haben?
Was würde passieren, wenn das Szenario des IPCC eintritt?
Werden ein paar Regionen der Erde unbewohnbar?
Ja.
Werden andere Regionen bewohnbar, die jetzt nicht bewohnbar werden?
Ja.
Kann sich die Menschheit darauf einstellen?
Absolut, das ganze geht ja nicht von heute auf morgen.
Dann kommt noch die Frage, was so schlimm daran sein soll, wenn es wieder so heiß wird, wie es früher schon mal war.
In der Gegend wo ich wohne wurde im Mittelalter Wein angebaut. Heute undenkbar.
Eisfreie Alpen? Hatten wir auch alles schon mal.
Den positiven Einfluss des CO2 auf das Pflanzenwachstum darf man auch nicht vergessen. Stichwort Welternährungsproblem.
Was ist die Alternative?
Wie CO2 sparsam sind Windräder und Photovoltaik?
Atomkraft? Will man ja auch nicht mehr.
Das nächste Problem ist, dass eine planwirtschaftliche Lösung noch nie die Probleme dieser Welt gelöst hat, immer nur verschlimmert.
Wieso sollte es diesmal funktionieren?
Wir hätten hier auf steemit sogar einen ehemaligen Lobbyisten, der ganz stark bei den ganzen CO2-Sparprogrammen beteiligt war. Vielleicht erzählt er hier ja mal ,um was es damals wirklich ging.
David D. Friedman, Dr. der Physik und Chemiker (u.a.) einer der Urväter des modernen Anarchismus hat zum Klimawandel schon einige gute Sachen gemacht:


Langversion:

Darauf würde der Kollege vermutlich entgegnen, dass es natürlich stimmen würde, dass die fossilen Brennstoffe unseren Lebensstandard enorm angehoben hätten. Nur wäre man jetzt in einer Situation, in der (vergleichsweise) kleine staatliche Investitionen einen klimatischen Supergau verhindern könnten.. Das Ganze wäre also sogar aus betriebswirtschaftlichen Gründen rational, bedürfe zu seiner Umsetzung nur eben Eingeständnisse bzgl. der nationalen Souveränität.

Ich für meinen Teil sage auf jeden Fall Danke für die beiden Videos, da mich aktuell eine Erkältung ans Bett fesselt und ich jetzt interessante 90min vor mir habe.

Mein erster Impuls ist bei der Überschrift und dem ersten Satz, zu sagen: Nein, da bin ich dagegen.
Ich bin für kultivierten Dissens. Für Streitkultur. Keine Filterblasen, keine Ideologien, keine Kulte.
Da darf man einwenden: Ja, aber selbst beim streiten besteht die unausgesprochene Einigung dabei nicht physisch gewälttätig gegeneinander zu werden. Und ich gestehe, schachmatt.

Ist schon seltsam, dass es (ich sage jetzt mal 'in der Aktivistenszene') so schwer fällt miteinander zu arbeiten, bei Dingen, bei denen man einander zustimmt und bei anderen es zu lassen.
Dabei ist das sonst im Leben und gerade auch unter 'den Bösen' selbstverständlich.
Z. B. künftige und aktuelle Kriegseinsätze der Bundeswehr und vom deutschen Boden zu verhindern.
Nur kommt dann irgendwann die Erkenntnis, dass bei den allermeisten Menschen das Bestreben möglichst keinerlei Steuergeld oder anderes Vermögen zu Kriegsführung beizutragen definitiv nicht auf der Prioritätenliste ganz oben steht.

Achja, isarmoewe hat sich die Mühe gemacht sachlich und ausführlich zu antworten; Dissenz mitzuteilen.
Eigentlich sollte man das belohnen bzw. würdigen mit einer Antwort. Vielleicht finde ich noch die Muße/Kraft dazu, trotz Müdigkeit.

Achja, bei Gatto finde ich mit das eindrucksvollste was er mit seinen Schülern gemacht und wozu er sie bewegt hat. Bester New York Lehrer und Kritik vom Lehrer, alles toll. Wirklich beeindruckend und bezeichnend sind seine vorgehenden Leistungen in meinen Augen. Und trotz dieser zu sagen (wegen der Struktur des Schul- und Lehrsystems): "I quit, I think"

"Ich bin für kultivierten Dissens. Für Streitkultur. Keine Filterblasen, keine Ideologien, keine Kulte."

Absolut. Nur müssen wir, um zu einer Gesellschaft zu kommen, in der man anders sein darf, anders denken und leben darf, ja zuerst dieses Vehikel des Egalitarismus entmachten. Und dafür braucht es eine Einheit im Sinne von einem liberalen/libertären Grundtenor, der besagt, dass Menschen frei geboren sind und man nicht das Recht hat, ihnen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben. Das meinte ich damit ;)

ps: Die Rede kenne ich =)

Das dachte ich mir, dass du die Rede kennst :D.
Ist eher für die Öffentlichkeit gedacht gewesen^^.

Dann hoffe ich doch, dass genau die sich diese Rede auch anhören wird =)

Nachdem dein Beitrag gelesen worden ist, hat ein Kurator des German-Steem-Bootcamps entschieden ihn mit einem Upvote zu belohnen
Aktueller Kurator ist @mrmastercryptow

Welch eine Ehre =)

Ihr kennt Euch doch eh ...

Da kann ich dir nur zustimmen, die Verblendung lässt sich bei vielen Menschen beobachten und am Ende wollen die meisten das selbe. Dabei sind es oft genau diejenigen die eine angesehene Schulbildung vorweisen können, welche am meisten verdreht worden sind. Ich habe Mitleid mit diesen Geschopfen, den helfen kann man ihnen nicht, nur vorleben, aber selbst das verstehen sie meist nicht und versuchen einen auf ihre verdrehte Ebene zu holen. Vergleichbar ist das vielleicht mit einem Sandkasten, die meisten von uns haben darin gespielt und ihre Erfahrungen gesammelt. Als Erwachsener würde sicherlich keiner mehr auf die Idee kommen in den Sandkasten zu sitzen um Erfahrungen zu sammeln. Sprich, wir sind weiter gegangen und haben uns entwickelt.
So ähnlich geht es mir heute wenn jemand, der in der Hypnose, der Indoktrination lebt und versucht mich vom Sandkasten zu überzeugen.

Schöne Grüße, Martin

Sehr gute Metapher, ich denke auch, dass es starke negative Korrelation zwischen der Zeit, die man in staatlichen Bildungsinstitutionen verbracht hat, und der Fähigkeit zum Querdenken gibt ;)

Grüße,
@menckensgeist

Friede und Wohlfahrt durch Individualismus – wer hätte das gedacht?

Ich! ;-) Ich bin der Überzeugung, dass jeder, der sich selbst als "besonderes" Individuum entdeckt hat und entsprechend wertschätzt, einen ganz natürlichen sozialen Umgang mit anderen pflegen wird. Egoistisch ist jemand, der bedürftig ist, der sich selbst nicht als jemanden erlebt, der sein eigenes Leben wirksam gestalten kann. Erst dann "will ich mir etwas von anderen holen", um vermeintlich glücklicher zu sein.

Ich glaube auch, dass der Satz "Meine Freiheit endet da, wo sie an die eines anderen grenzt" dann nicht mehr ein Leitsatz ist, sondern gelebtes Miteinander.

Danke für diesen Artikel - er spricht mir aus der Seele!

Edit zum Titel - In der Gemeinschaft von "reifen" Individuen entstehen Friede und Wohlfahrt.

Das spricht mir doch aus der Seele. Um dieses Credo sollten die Menschen sich vereinen =)

Ich bin der Überzeugung, dass jeder, der sich selbst als "besonderes" Individuum entdeckt hat und entsprechend wertschätzt, einen ganz natürlichen sozialen Umgang mit anderen pflegen wird. Egoistisch ist jemand, der bedürftig ist, der sich selbst nicht als jemanden erlebt, der sein eigenes Leben wirksam gestalten kann. Erst dann "will ich mir etwas von anderen holen", um vermeintlich glücklicher zu sein.

Dann wird es wohl Zeit für ein Gegenbeispiel. Hier im Ort gibt es einen inhabergeführten Supermarkt, in diesem Jahr ist er seit 91 Jahren im Familienbetrieb. Vor eineinhalb Jahren in der Vorweihnachtszeit hing am Eingang ein Stellenangebot für eine Aushilfe im Catering. Ich ging hin, bekam die Stelle - und war nach einer Woche wieder draußen. Der Seniorchef teilte mir mit, daß er das nicht so gut fände, daß mir das Jobcenter (ich war gerade wieder krankheitsbedingt arbeitslos geworden) nur 200 Euro vom Lohn auszahle, er wolle nicht unterstützen, daß das Geld für andere verwendet werde. Vermutlich hat er auch noch gedacht, ich sehe das auch so ... O.O Die anderen Damen, die quasi fest angestellt waren, hatten da Halbtagsjobs und es ist meine Vermutung, daß sie sich zum Gehalt ihres Mannes noch etwas dazuverdienten. So, und jetzt sag mir bitte, wer der wirkliche Sozialschmarotzer ist, der anderen auf der Tasche liegt.
Ich hab übrigens noch fast ein Jahr lang Lebensmittel gerettet, bevor ich letzten Herbst beschloss, es doch mit der Tafel zu versuchen.
Bin ich neidisch auf die festen Jobs, die Häuser, die gegenseitige Anerkennung der anderen? Klar, im Inneren schon. Genau deswegen sperren die mich aus ihren Netzwerken aus ...
Es gibt gar keine Wohlfahrt für alle, weil es immer Menschen gibt, die andere unterdrücken müssen. Oder vielleicht animieren Leute wie ich (fast möchte ich schreiben: Behinderte wie ich) andere dazu, sie abzulehnen - als Freunde, Arbeitskräfte und was weiß ich noch ...

Es gibt gar keine Wohlfahrt für alle, weil es immer Menschen gibt, die andere unterdrücken müssen. Oder vielleicht animieren Leute wie ich (fast möchte ich schreiben: Behinderte wie ich) andere dazu, sie abzulehnen - als Freunde, Arbeitskräfte und was weiß ich noch ...

Meine Idee mit einem Leben in Frieden und Wohlfahrt basiert natürlich auf dem Idealbild, dass alle Menschen die Chance haben, sich selbst wertschätzen zu lernen. Das ist noch ein weiter Weg dahin ;-) Wir alle werden in unserem Leben unterschiedlich geprägt (Eltern, Schule, Vorbilder, Medien...) und haben ein ganz eigenes Bild von der Welt - so wie sich deines sehr von diesem Supermarktchef unterscheidet. Dementsprechend "funktionierte es nicht mit euch".
Menschen wie du - also Menschen mit einem anderen Weltbild - animieren im besten Falle dazu, die eigene Meinung (Weltbild) zu hinterfragen. In deinem Fall ist das nicht sehr wahrscheinlich, zumal es sich ja um einen Senior handelt ;-)

Es gibt Menschen, die ich sehr schätze, die aber in einigen Dingen ganz andere Ansichten haben als ich. Dennoch gibt es so viele Gemeinsamkeiten, dass wir uns gut verstehen. Deshalb schrieb ich ja auch an anderer Stelle: Lasst uns doch mehr auf die Gemeinsamkeiten schauen...

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