Windowsfreie Zone: Mein kompletter Umstieg auf Linux #2

in #deutsch7 years ago (edited)

Seit nun mehr als zwei Jahren verwende ich auf all meinen PCs, mit denen ich regelmäßig arbeite, ausschließlich Linux. Wobei ich Linux schon seit über 10 Jahren einsetze.

Ich möchte euch, in dieser Serie mit auf meine Reise zur Windowsfreien-Zone einladen.
Dabei zeige ich euch auf welche Herausforderungen ich gestoßen bin und warum ich diesen Schritt nicht bereue.

Nachdem wir in der ersten Folge erfahren haben, dass Linux für Penetrationstests deutlich besser geeignet ist, als Windows, widmen wir uns heute den Servern oder besser gesagt den Spieleservern.
Diese Folge erzählt meine Geschichte von 2010 – 2012.

Viel Spaß beim Lesen :)


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Windows 7, löst Vista ab… endlich

Nachdem Windows 7 den öffentlichen Betatest Windows Vista ablöste, war doch die Welt wieder in Ordnung. Windows 7 machte auf mich einen vernünftigen Eindruck. Es war relativ performant und hat alles an Bord, was ein Betriebssystem so benötigt. Endlich konnte ich Images direkt ohne Drittsoftware einbinden, ... was für ein Fortschritt.
Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass dies mit den üblichen Linux-Distributionen gang und gäbe war, denn wäre ich wohl schon früher auf den Linuxzug aufgesprungen.

Zoggen, bis in die Puppen

Aber was macht man nun mit einem selber zusammengebauten PC mit extrem viel Leistung? Genau Zoggen! Und das nicht gerade wenig.
Meine Lieblingsspiele waren:

Fun Fact: Counter-Strike: Source erschien erst fast 10 Jahre nach der Erstveröffentlichung für Linux

Habt ihr zufällig auch eines von diesen gespielt?

Internet-Vertriebsplattform: Steam und Origin

Viele Spiele wurden noch auf CD/DVD verkauft. Updates mussten manuell heruntergeladen und installiert werden. Viel bequemer ist hier die Nutzung von Internet-Vertriebsplattformen wie z. B. Steam. Der voranschreitende Ausbau von Hochgeschwindigkeitsinternet begünstigte dabei die Nutzung solcher Dienste.

Hier mal zwei genannt:

  • Steam nutze ich schon eine längere Zeit und ist bis heute meine Nr. 1, wenn es darum geht, Spiele zu kaufen und zu spielen. Steam und seine Rolle für das Linuxgamen wird uns 2013 noch mal begegnen von daher möchte ich an dieser Stelle nicht mein ganzes Pulver verschießen. :)
  • Origin war für mich eigentlich nur interessant, weil 2011 Battlefield 3 erschienen ist und viele meiner Freunde dieses gespielt hatten. Damals gab es jedoch einen sehr großen Skandal wegen der Bedingungen von Origin. Von daher sehe ich Origin nicht ansatzweise als Konkurrent von Steam an.

Linux Gaming

Auch damals stellte ich mir die Frage, ob man auf Linux auch spielen kann.
Hierzu installierte ich mir testweise einige Distributionen. Ich musste jedoch ziemlich schnell feststellen, dass nur eines der Spiele, welche ich oben aufgelistet habe, auf Linux funktionierte. Nämlich Minecraft.
Das heißt, die meisten meiner Lieblingsspiele konnte ich nicht spielen.
Von daher war Linux als Alltagssystem für mich extrem unattraktiv gewesen.

Das Betriebssystem Windows 7 war meine erste Wahl.

Unser eigenes Minecraft Universum

Da meine Freunde und ich ein eigenen Minecraftserver besitzen wollten, ohne dafür einen mieten zu müssen, starteten wir eigene Server direkt auf unseren PCs. Um uns (relativ) sicher und einfach miteinander zu verbinden, nutzten wir die VPN-Software Hamachi. Ich mochte diese zwar damals schon nicht, aber zumindest war die Installation und Einrichtung kinderleicht. Wenn ich mich richtig erinnere, konnte man aber nur 5 Verbindungen gleichzeitig kostenlos aufbauen. Das reichte uns jedoch vollkommen.

Das Problem war nur, damit auch die Anderen auf den Server gelangen konnten, musste mein PC eingeschaltet sein. Von daher hätte mein PC rund um die Uhr laufen müssen, damit sich jeder Spieler zu jeder Uhrzeit verbinden kann.

Mein erster Linux-Server?

Das war nun alles andere als optimal. Also entschied ich mich einen lüfterlosen Barebone-PC von Shuttle zu kaufen und als Server einzurichten.
Ich hatte sogar kurz überlegt selbst dort Windows drauf zu machen. Jedoch wollte ich nicht für eine Windowslizenz zahlen und außerdem waren die Ressourcen eh schon knapp genug.
Also Linux. Und zwar Ubuntu 10.04 Server Edition, wobei ich LXDE nachinstallierte.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich per TeamViewer auf den Server zugegriffen habe. So etwas wie VNC oder SSH kannte ich noch nicht einmal.

Aber so gesehen war dies mein erster Linux-Server, der in den 24-Stunden-Betrieb ging.

Fazit

Vor allem ist erst mal eines zu sagen: Linux und Spielen passen selbst bis heute nicht so gut zusammen, wie ich mir das gerne wünschen würde. Das fängt schon bei den Treibern für die Grafikkarten an und hört bei der Spielvielfalt auf.

Es ist selbst für mich ziemlich interessant in meiner eigenen Vergangenheit herumzukramen, da mir immer wieder auffällt, dass ich damals eigentlich viele Probleme rund um Linux eher ergoogelt habe, anstatt mich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen.
Mit dem heutigen Wissen würde ich vieles anderes machen.

Hier mal ein Beispiel:
So hätte ich einen Minecraft Server betrieben:

Wie ihr hier sehen könnt, hat sich 2015 – 2016 herum irgendetwas Einschlägiges bei mir geändert.
Was genau? Das klären wir in einer der nächsten Folgen.


Checkt bitte auch meine erste Folge:
Windowsfreie Zone: Mein kompletter Umstieg auf Linux #1

Alle verwendeten Bilder sind von pixabay, iconmonstr, openclipart oder von mir selber erstellt.

Da ich bisher noch nicht so viel SP besitze, unterstützt ein Bot meine Upvotes auf eure Kommentare :)


Bei Fragen, gerne fragen.
VG Max

Sort:  

Ich habe bis vor 2 Wochen Win7 benutzt, nun neuer PC mit Win10. Seit jeher bin ich bei Windows und immer zufrieden, gerade der 7. Teil lief außerordentlich stabil.

Ich zocke, mache Musik (Cubase), surfe - alles läuft.

Viele Grüße

Michael

Moin Michael,

Windows 10 werden ich auch noch genauer durchleuchten. Da gibt es so einige Punkte, die mir nicht gefallen. Am schlimmsten ist wohl die Updatepolitik. Aber dazu kommen wir noch. :)

VG Max

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Interessantes "Projekt"!
Ich persönlich versuche schon seit Jahren komplett auf Linux umzusteigen. Es passiert schonmal das ich 1 Jahr nur Linux benutzt habe und dann spontan zu Windows zurück wechsel. Meist hatte ich ein Problem bei Linux das ich nicht schnell lösen konnte, aber schnell ein funktionierendes Betriebssystem gebraucht habe!

Naja. Derzeit nutze ich zwei Pi3 und ein Laptop mit Linux. Einen Windows 10 Rechner nutze ich als Server für diverse Anwendungen.

Wenn ich deine zukünftigen Artikel lesen werde, werde ich vielleicht auch den Server auf Linux umstellen. Auf jeden Fall würde ich mich über neue Ideen und Anreize von dir freuen! ;-)

Na denn hoffe ich mal, dass ich es schaffe Dich zu bekehren :D

Mir erging es genauso wie Dir. Linux und ich... das war so eine On-Off-Beziehung.
Je näher wir dem Heute kommen, desto mehr Tipps zum Ablösungsprozess werde ich geben. :)

VG Max

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Beim mir läuft seit 7 Jahren, außer einem Windows PC mit Photoshop auch alles mit Bravur auf sexy Linux-Kisten. Vor allem das ganze gedönse mit Docker und Ansible ist für mich der totale Next-Level-Shit.

Ich sehe, wir verstehen uns. :)

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Minecraft und Hamachi hab ich damals auch gemacht. Das waren noch Zeiten.

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Die Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. Damals als Minecraft von der Alpha in die Beta ging war auch ich es der immer lokal auf meinem Rechner den Server stellte. Nur von Hamachi habe ich damals schon nie was gehalten. Naja und der offene Port im Router ist jetzt auch kein riesiges Sicherheitsproblem. (wenn ich bedenke wie viele Löcher heute in meinem Router sind ^^)
Nur für einen eigenen PC fehlte mir damals das Geld, also haben wir als Gruppe uns einen online gemietet und wer durfte Admin spielen? Ich ^^
Bei BF3 kommen Erinnerungen hoch. Ich bin kein riesen Multiplayer-Fan aber BF3 habe ich damals auch viel gespielt. (meistens TDM auf Kanäle zum runterkommen)

Naja Respekt das du komplett von Windows weg kommst. Könnte ich wohl nicht in meiner Traum Zukunft gibt es leider immer noch eine Windows Gaming-VM. Aber die läuft unter Linux.

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also bei der vielfalt bei spielen für linux muss ich dir widersprechen. wie du selbst sagst gibt es steam für linux erst seit 2013 und in diesen 5 jahren haben es 1000te spiele auf linux geschafft!
von den beliebtesten steamspielen sind sehr viele auf für linux. hier gibt es auch von jedem genre etwas. ob ego shooter, strategie, oder adventure hier ist für jeden was dabei. natürlich gibt es viel noch nicht, aber wenn man nicht immer die neusten AAA titel spielen will, dann hat man eine sehr große auswahl

bei den grafikkartentreiber kann ich nur über AMD und den freien MESA treiber reden. die funktionieren eigentlich recht gut. hitman, payday 2, oder mad max funktionieren super damit. bei spielen wie outlast, oder sanctum 2 hatte ich dagegen hin und wieder performanceprobleme in form von framedrops
ein richtiger grafikkracher wäre dying light. das habe ich leider nicht für steam, sonst würde ich es auch mal auf linux testen

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