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RE: Was ist Erfolg?

in #deutsch7 years ago

Zitat: "Wie soll beispielsweise ein sich von einer befristeten Beschäftigung zur nächsten hangelnder wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Universität sich guten Gewissens für solch ein riskantes Unterfangen entscheiden und auch noch Kinder in die Welt setzen, wenn seine finanzielle Zukunft völlig ungeklärt ist?"
Mir geht es so. Aber ich hab mich aus dem Unizirkus wieder in die Freiberuflichkeit verabschiedet (noch unsicherer) und wage dennoch den Schritt, eine Familie zu gründen. Irgendwann ist der ganze äußerliche Erfolg nicht mehr wichtig. Und welcher Job ist wirklich "sicher" heutzutage? Und wenn unsere Großeltern genauso verfimscht gewesen wären, wie wir, dann gäb es uns heute nicht, denn in Kriegszeiten Kinder zu bekommen... dazu gehört Mut. Wir streben alle nach Glück, aber uns fehlt oft die Courage.
Aber um deine Frage zu beantworten: Ich fühle mich erfolgreich, wenn ich einen Plan umsetzen konnte und dafür auch was tun musste. Nicht, dass ich mich gerne totschuften will dafür, nein. Aber das Gefühl, etwas geschafft zu haben, ist befriedigend. Und das müssen gar keine großen Ziele sein. Irgendwas vollenden, z.B. nen angefangenen Schal zuende zu stricken, den nachher sowieso keiner trägt. ;)

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Und welcher Job ist wirklich "sicher" heutzutage?

Meiner z. B. Aber ich fühle mich, ebenfalls im "Unizirkus", wo mehr und mehr das Motte "Hauptsache schnell und billig" Priorität gegenüber dem Anspruch auf "Qualität und Nachhaltigkeit" genießt, inzwischen sehr unzufrieden und unfrei. Der "Steemit-Job" stellt da mittlerweile eine hoffnungsvolle Alternative dar ... :)
Prinzipiell hast du aber natürlich Recht: Die meisten Jobs sind es heutzutage nicht (mehr).

Wir streben alle nach Glück, aber uns fehlt oft die Courage.

Da ist viel Wahres dran, und je mehr man glaubt verlieren zu können, desto schwieriger fällt die Entscheidung loszulassen ...

Für mich bestünde der maximal mögliche 'Lebenserfolg' darin, maximale Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen. Aber auch was du schreibst kann ich gut nachvollziehen: Der erfolgreiche Abschluss von Projekten, in die man viel Energie und gedankliche Arbeit investiert hat, fühlt sich äußerst befriedigend an. So geht es mir z. B. mit einem Rechner, den ich immer weiter entwickele, und der aufgrund vieler verschiedener Parameter immer genauer die Ergebnisse von Fußballspielen prognostiziert (gerade gestern habe ich wieder eine neue Idee implementiert) - das macht mir viel Arbeit, zugleich einen Riesenspaß und bringt mir auch noch Geld ... :)

Das mit dem Uni-Zirkus hab ich auch hinter mich gebracht. Als ein Kind im Anmarsch war übrigens :-). War die beste Entscheidung meines Lebens. Bin zwar nicht selbständig, fühle mich aber dennoch frei. Du machst alles richtig. Wenn Du so schön wie klug bist, sollte es ohnehin kein Problem sein.

Ich fnde, das man erfolgreich ist, wenn man verantwortlich handelt. Deswegen sage ich, dass man Erfolg nicht dimensionieren kann. Es von daher Standpunktabhängig, wie man Erfolg Definiert. Ich bin mit dem glücklich was ich mache, obwohl es manchmal schwer ist. Am besten man ist mit dem zufrieden, was man hat, anstatt unzufrieden mit dem, was andere haben. Ich denke, dass das die Grundvorraussetzung für Glück und Erfolg ist. :-)

Zu zufrieden mit dem zu sein, was man hat, könnte aber auch zur Stagnation führen, oder? Unzufriedenheit (solange sie nicht dein gesamtes Leben dominiert), kann Triebfeder für Weiterentwicklung und Veränderung sein ...

Schon möglich, dass Unzufriedenheit zur Triebfeder werden kann, man kann es nicht ganz ausschliessen, aber wenn man genauer hinschaut, frisst sie weit mehr Menschen einfach auf und unterminiert ihr Glückspotential erheblich... Eigentlich komisch, dass wir so viel Mühe haben, uns eine positiv orientierte Welt überhaupt vorzustellen, und wir überzeugt sind, dass nur negative Ansätze uns im Leben weiter bringen. Da ist noch viel zu tun, im Grunde muss in dieser Richtung fast alles noch erfunden werden, denn selbst wenn man versucht, eine wirklich positive Ausrichtung für sich selbst zu leben und damit eventuell auch anderen vorzuleben, stösst man schon bei sich selbst auf jede Menge Hürden, die oft nur schwer zu nehmen sind...

Schon möglich, dass Unzufriedenheit zur Triebfeder werden kann, man kann es nicht ganz ausschliessen ...

Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass Unzufriedenheit oft Triebfeder für den Wunsch nach (positiver) Veränderung und in der Folge auch entsprechendes Handeln ist.

... aber wenn man genauer hinschaut, frisst sie weit mehr Menschen einfach auf und unterminiert ihr Glückspotential erheblich ...

Das geschieht nur, wenn sich die Balance zu sehr in Richtung Unzufriedenheit verschiebt, was vermutlich bei vielen Menschen der Fall ist.

Eigentlich komisch, dass wir so viel Mühe haben, uns eine positiv orientierte Welt überhaupt vorzustellen, und wir überzeugt sind, dass nur negative Ansätze uns im Leben weiter bringen.

Du benutzt die 'Wir-Form', obwohl du selbst offensichtlich von den "negativen Ansätzen" gar nicht überzeugt bist ... :) Ich selbst glaube auch nicht, dass das Negative in den meisten Fällen bewusst angestrebt wird. Unzufriedenheit entsteht stattdessen unbeabsichtigt, wenn z. B. auf einmal das Geld knapp wird oder der Beruf frustriert ...
Unzufriedenheit, Angst, Schmerz etc. sind wichtige Warnsignale, die aus gutem Grund Teil des gesamten Spektrums unserer Gefühlswelt sind, neben positiveren Empfindungen wie Freude oder Wonne. Man sollte sie nicht ignorieren sondern ernst nehmen, denn sie erfüllen wichtige Funktionen. Hätten sich solche 'negativen' Empfindungen stets negativ auf uns ausgewirkt, wären sie im Verlauf der Evolution ausselektiert worden ...

Trotz obiger Ansichten vermute ich, dass sich eine optimistisch-positive Grundeinstellung häufig auch tatsächlich positiv auf das jeweilige Individuum auswirkt. :)

Das könnte durchaus daraus folgen. Andererseits kann man sich unabhängig davon trotzdem Ziele setzen, denn das eine schließt das andere nicht aus. Das meine ich unter anderem mit Verantwortung. Die hat man auf jeden Fall für sich selbst. In dem Moment, wo man wirklich verantwortlich handelt profitieren auch andere davon.
In meinem Leben gab es bisher noch keine Stagnation, weil das Schiksal von mir bisher eine starke Improvisationsfähigkeit verlangte, was dann auch eben dazugehört :-)

Guter post.

Generell ist es glaube ich schwer das Thema Glück und Erfolg zu erklären da es subjektiv ist und im Laufe eines Lebens auch variieren kann. Was dich heute glücklich macht, kann morgen schon einen geringen Stellenwert einnehmen und umgekehrt :)

Ich freue mich für dich, das du (wieder) einer freiberuflichen Tätigkeit nachgehst. Ich sehe auch keinen Grund dies nicht zu tun, nur weil du eine Familie haben willst.

Wenn man etwas gefunden hat, das man mit Leidenschaft ausübt, ist man gut darin und das wiederum ermöglicht Erfolg. Also war dein Entschluss eine logische Schlussfolgerung.

Gut so 😀

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