Kommentar zur Diskussion über die AfD, Flüchtlinge und den Islam zwischen @celinavdl und @freiheit50
@celinavdl , @freiheit50 : Ihr seid "schuld" an diesem Artikel! :)
Hallo @celinavdl ! Nachdem @freiheit50 , den ich als intelligenten und unabhängig von aufgestülpten Schablonen denkenden Menschen sehr schätze, mich nach meinen Gründen gefragt hat, warum ich deinen Artikel über die AfD (https://steemit.com/deutsch/@celinavdl/keine-alternative-fuer-deutschland-kein-platz-fuer-rassismus) upgevoted habe, der ihm selbst weniger gut gefällt (wie er ja auch hier schrieb), entschied ich mich, etwas näher darauf einzugehen, wie ich selbst das Ganze sehe.
Wenn ich mich schon zu diesem heiß umstrittenen Thema äußere, möge man mir bitte verzeihen, dass ich auch einige eigene Gedanken einfließen lasse, die nicht direkt etwas mit der AfD, der "Gegendemonstration" und der Diskussion zwischen @celinavdl und @freiheit50 zu tun haben.
Meine persönliche Einstellung gegenüber der AfD (und einigen ihrer Anhänger)
Zunächst einmal 'fühle' ich in der Sache mit dir, @celinavdl , und um es ganz klar zu sagen: In einem Land, in dem eine Partei wie die AfD regierte, würde ich nicht leben wollen! Wir könnten jetzt über Feinheiten des Parteiprogramms diskutieren, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass viele AfD-Anhänger und -Politiker nicht nur Kritik an der Flüchlingspolitik oder am 'Islam' üben (was völlig legitim ist -> Meinungsfreiheit), sondern dass leider aus Kritik in der Sache Hass auf Menschen wird. Und ja, meiner Meinung nach befeuert die AfD diesen Hass ohne jeden Zweifel. Viele der Menschen, die Flüchtlinge hassen, würden an deren Stelle genau dasselbe tun (nämlich entweder, um ihr Leben zu retten oder aus wirtschaftlichen Gründen ihr Land verlassen). Das heißt noch lange nicht, dass Deutschland oder Europa dazu verpflichtet ist, alle Flüchtlinge aufzunehmen, aber ich würde mir mehr Verständnis gegenüber dem Verhalten der Flüchtlinge wünschen, statt sie als "Ventil" für das Unverständnis über die eigene Politik herhalten zu lassen.
Meine Ansichten sind subjektiv und durch persönliche Erfahrungen beeinflusst!
Natürlich hat sich meine - subjektive - Meinung zum Thema, wie auch die aller anderen Dikussionsteilnehmer, nicht unbeeinflusst von persönlichen Erlebnissen entwickelt. Meine Frau ist Nicht-EU-Ausländerin und (zumindest auf dem Papier) Muslimin (die meisten Menschen werden in ihre Religion nun einmal 'hineingeboren'), und ich musste lange und sehr hart dafür kämpfen, dass sie nun hier bei mir wohnen darf. Hätten die deutschen Behörden das bis zu letzt verhindert, wäre ich ausgewandert.
Auch aufgrund dieses Erlebnisses ärgere ich mich immer sehr, wenn Menschen ihrer Herkunft, ihrer Religion (oder auch sozialen Schicht etc.) wegen in Schubladen gesteckt und (negativ) bewertet werden, bevor sie überhaupt den Mund aufgemacht haben. Dinge, wie z. B. die Religion eines Menschen sind für mich (den Agnostiker, der nichts mit religiösen Vorstellungen am Hut hat!) nebensächlich, solange ich befürworte, was er denkt, sagt und tut (aber dafür muss ich auch zuhören, statt ihm einfach irgendein bequemes Klischee aufzudrücken).
Leider sind Diskussionen um den Zuzug bzw. die Einreise von Ausländern nach Deutschland oft von ziemlicher Unwissenheit geprägt. Nicht selten höre ich z. B. Sätze wie "Die Visa-Bedingungen müssen verschärft werden, um illegale Einwanderung einzudämmen!" Ein Großteil der illegalen Einwanderung erfolgt ja per Definiton ohne Visum (deshalb ist sie eben illegal). Verschärfte Visa-Bedingungen würden vor allem Wissenschaftler, Geschäftsleute und ausländische Ehepartner von Deutschen treffen, die versuchen, per Visum, also auf legale Art und Weise, einzureisen.
Wäre die AfD zu Zeiten an der Macht gewesen, als ich meine jetzige Frau nach Deutschland einladen wollte (und selbstverständlich hatte ich mich per "Verpflichtungserklärung" dazu bereit erklärt, alle evenutell entstehen Kosten ihres Aufenthalts zu tragen - es bestand also keinerlei Kostenrisiko für den Staat), wäre das Ergebnis vermutlich ein anderes gewesen ...
Gehört der 'Islam' zu Deutschland?
Ein weiterer strittiger Punkt ist die Frage, ob der Islam zu "uns" gehöre. Meine, möglicherweise etwas 'eigene' Sicht der Dinge ist, dass ein Land die Summe der dort lebenden Menschen, samt ihren Eigenschaften, Gedanken und Verhaltensweisen ist. Deshalb gehört auch der Islam selbstverständlich zu Deutschland, wie auch das Christentum oder der Atheismus. Muslime sind eine Minderheit, dennoch sind sie natürlich, wie andere Minderheiten auch, (ein prozentual relativ kleiner) Teil Deutschlands.
M. E. ist es falsch zu sagen, nur das, was einem selbst gefällt, sei Teil Deutschlands, der Rest jedoch nicht. Umgekehrt akzeptiere ich als Demokrat z. B. auch, dass die AfD ein (mir nicht angenehmer) Teil Deutschlands ist. Das gilt aber auch für die hier lebenden Muslime, die (sofern sie Staatsbürger sind oder eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis haben), samt ihrem Glauben, zu Deutschland gehören. Für eine spitzfindige Trennung zwischen den Personen, die hier leben ("Ja, die gehören zu Deutschland."), und ihrem Glauben ("Nein, der gehört nicht zu Deutschland."), gibt es gemäß meiner obigen Definition - "Ein Land ist die Summe aller Menschen (und deren Eigenschaften), die dort leben." - keinen logischen Grund.
Ich stimme allerdings zu, dass das Christentum ein prozentual deutlich größerer Teil Deutschlands ist als der Islam ...
Es gibt übrigens nicht den Islam, wenn damit gemeint sein sollte, alle Muslime würden ihre Religion gleichartig interpretieren und leben, denn dem ist nicht so. Dem ist übrigens auch beim Christentum nicht so - oder was hat ein hier lebender "gemäßigter" Protestant mit einem Tea-Party-Anhänger und Kreationisten in den USA zu tun?
Bitte verzeiht mir die Ironie, aber ich kenne nicht wenige Menschen, die ungefähr so argumentieren, wenn es darum geht, ob es auch "gute" Muslime gebe: nehmen wir drei Möglichkeiten an:
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Ein Muslim ist tatsächlich ein Fanatiker oder gar Terrorist (versteht mich nicht falsch: es geht mir keineswegs darum, abzustreiten, dass ein Teil der in Deutschland lebenden Muslime Probleme bereitet): "Hab ich's doch gesagt, alles Terroristen!"
Auf meinen Einwand hin, es gebe aber doch auch gemäßigte Muslime, kommt dann die Replik ... -
"Wenn sie gemäßigt wären, würden sie sich stärker von den Fanatikern in ihren Reihen distanzieren und gegen sie demonstrieren!"
Ich: "Aber das gibt es doch: Vor einer Kirche hielten kürzlich Muslime eine Mahnwache, um, gemeinsam mit den Christen, ihre Solidarität mit den Opfern eines Terroranschlags und deren Angehörigen zu demonstrieren." Gegen'argument': - "Tjoa, dann waren das halt gar keine 'richtigen' Muslime."
Abgesehen davon halte ich persönlich es für falsch, dass sich friedliche Muslime für das Verhalten terroristischer 'Glaubensgenossen' rechtfertigen sollten. Ich sehe Menschen als Individuen, die ausschließlich für ihre eigenen Taten verantwortlich sind. Ich sehe mich doch auch nicht unter Rechtfertigungszwang, wenn irgendwelche kriminellen Deutschen ein Asylantenheim angezündet haben, nur weil diese Ar......... zufällig die Staatsbürgerschaft mit mir teilen. Religion, Staatsbürgerschaft etc. allein machen mich anderen Menschen weder ähnlicher noch fremder. Verantwortlich bin ich höchstens gegenüber Menschen, mit denen ich direkt zu tun habe, die ich beeinflussen kann.
Gehöre denn ich als Agnostiker zu Deutschland?
Gehöre denn ich selbst zu Deutschland, wo ich doch als Agnostiker einer eindeutigen Minderheit angehöre? "Ja, natürlich, dich verbindet doch mit uns allen - im Gegensatz zu diesen Muslimen und Orientalen - unsere gemeinsame Leitkultur!" Ach, ist das so? Ich persönlich (aus subjektiver Sicht, so wie dieser Artikel nun einmal verfasst wurde) sehe "die Deutschen" oder "die Europäer" keineswegs als irgendwie 'homogene Masse' mit weitgehend ähnlichen Eigenschaften. Es fängt doch schon beim politischen Standpunkt an, geht weiter bei religiösen Fragen (Christ, Atheist, ...) bis hin zur Freizeitgestaltung, dass wir alle letztlich einzigartige, voneinander sehr verschiedene Individuen sind, jeder mit seiner ganz individuellen Kultur (man könnte sie als eigenen 'Mikrokosmos' bezeichnen), die sich von den Kulturen aller anderen Individuen (ob nun "deutsch" oder nicht) sehr deutlich unterscheidet. Mit verschiedenen Menschen teilt man verschiedene Facetten 'seiner' Kultur, z. B. teile ich mit allen Schachspielern dieser Welt meine Freude am 'königlichen Spiel', mit allen Naturforschern mein Interesse an den Wissenschaften, mit allen Nachteulen meine Vorliebe dafür, morgens lange zu schlafen, mit allen Agnostikern meine Eigenschaft, Agnostiker zu sein usw. Religion oder Staatsbürgerschaft sind nur zwei unserer zahllosen verschiedenen Eigenschaften, die wir mit völlig verschiedenen Menschen dieser Erde teilen (oder auch nicht). Warum sollte ich also bei einem Menschen, den ich neu kennenlerne, als erstes danach fragen, woher er kommt oder welcher Religion er (nicht) angehört? Soll er doch beten, zu wem er will! Ja, ich bin da absolut tolerant, solange ... ja, solange er das mir gegenüber auch ist und meinen von ihm verschiedenen Lebensstil respektiert.
Trotz meiner sehr auf die Freiheit des einzelnen Individuums fokussierten Sichtweise und meiner Negierung des Katalogs einer 'Leitkultur' heißt das nicht, dass ich für ein völlig regelloses Zusammenleben plädieren würde. Wer hier lebt ...
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... hat ohne Wenn und Aber zu respektieren, dass in einem säkularen Staat säkulare Gesetze über irgendwelchen religiösen "Regeln" stehen. Wer sich an diese Gesetze nicht hält, sollte sein Glück anderswo versuchen, aber NICHT hier.
P. S.: Der Staat dürfte m. E. übrigens gerne noch etwas säkularer sein (Stichwort Kirchensteuer - oder wird auch der Beitrag für meinen Schachclub vom Staat eingezogen?). - ... sollte (schon aus purem Eigeninteresse) unbedingt die Sprache des Aufenthaltslandes beherrschen (Anmerkung: Das fällt leider auch immer mehr 'Biodeutschen' nicht gerade leicht. :-) ).
Wo ich @freiheit50 Recht gebe
Trotz meiner oben dargelgten Ansichten (und ja, den 'Gutmenschenstempel' werde ich wohl ab jetzt nur noch schwer wieder abwischen können - sei es wie es sei :) ) stimme ich aber @freiheit50 in einem sehr wichtigen Punkt (auch abgesehen von Details bezüglich des Parteiprogramms der AfD, um das es in diesem Artikel nicht geht) zu:
Das Recht, zu demonstrieren, sollte zwar zweifellos als Mittel der freien Meinungsäußerung bestehen ... es sollte also möglich sein, seinen Unmut gegenüber den Forderungen der AfD kundzutun, aber Gewalt bzw. Drohungen gegen Andersdenkende sind inakzeptabel (das gilt selbstredend für beide Seiten) und der Versuch, diese daran zu hindern, wiederum ihre eigene, abweichende Meinung zu äußern, ist undemokratisch. Möchte man jemandem widersprechen, sollte man ihn nicht am Reden hindern, sondern versuchen, ihn mittels intelligenter Argumentation zu besiegen.
Trotz der aufgeladenen Stimmung im Lande und der teilweise diametral entgegengesetzen Meinungen innerhalb der Bevölkerung, sollte versucht werden, respektvoll miteinander umzugehen, sich zuzuhören, gemeinsam nach Lösungen für nicht wegdiskutierbare Probleme zu suchen und vielleicht ab und zu sogar (ja, ich weiß, es fällt schwer) dem Gegenüber auch mal Recht zu geben, wenn ihm objektiv betrachtet Recht zu geben ist.
Das Thema ist so umfassend, dass ich trotz des nun sehr lang gewordenen Artikels ganz sicher nicht jedem seiner Aspekte gerecht werden konnte, und ebenso sicher nicht alles, was ich schrieb, auf Zustimmung stoßen wird. Ich hoffe dennoch, zum Nachdenken angeregt zu haben!
Eine wichtige Diskussion! Werde die vorherigen Posts ebenso mit dem neuen German-Trail voten!
Vielen Dank! :)
Sehr gerne, da nichts für!
Danke für diesen Artikel. Toleranz, Respekt und Gewaltlosigkeit sind die Grundpfeiler einer Gesellschaft, die ich mir wünsche. Leider schließen sich Religion und Toleranz oft gegenseitig aus. Ich finde es gerade in einem zensurfreien Netzwerk, wie diesem, unerlässlich auch gegenteilige Meinungen auszuhalten und zu respektieren. Nur wenn wir miteinander reden und die Probleme unserer Zeit von allen Seiten betrachten, finden wir vielleicht eine Lösung. Hoffentlich.
Ich denke, es ist nicht die Religion selbst, die etwas ausschließt (oder überhaupt irgendetwas "will" oder nicht - sie ist ja letztlich nur ein Gedankenkonstrukt), sondern es sind immer Menschen, die sich nicht öffnen wollen, keinen Diskurs suchen, intolerant sind oder auch "Religion" schlicht als Mittel des Machterhalts betrachten.
Das hängt davon ab, wie du Religion definierst. Ich meinte damit weniger den individuellen Glauben (oder die Weltanschauung), sondern eher die organisierte Form einer Glaubensgemeinschaft (bzw. Kirche). Es ist kein Geheimnis, dass solche Organisationen dazu tendieren, sich von anderen abzugrenzen, um dadurch ihre Existenz zu rechtfertigen (und ihr Wachstum zu sichern). Wenn eine Glaubensgemeinschaft sagt: "Du kannst bei uns glücklich werden. Aber schaue dich ruhig um, ob du woanders noch glücklicher werden kannst!", dann ist es wahrscheinlich die richtige.
Sehr guter Post.
Man kommt sich irgendwie komisch vor, wenn man olle preußische Könige zitiert, aber nu was solls:
Welchem Irrglauben du anhängst ist mir egal, solang du kein schlechter Mensch hast. Und Religion allein macht keinen schlechten Menschen.
Hass schon.
Ich fange heute wieder mal an das Pferd von hinten aufzuzäumen - aber dieser Post ist der erste den ich heute gesehen hab zum Thema.
Ähnlich wie @homeartpictures tendiere ich eher dazu meine politische Meinung zurückzuhalten. aber ich kommentiere jetzt doch einmal. Dem Kollegen @freiheit50 gilt mein vollstes Vertrauen und er hat in vielen Dingen Recht - Respekt zu haben ist sehr wichtig und das schafft er genauso gut wie Du mein lieber @jaki01 - leider kenne ich die gute @celinavdl noch nicht so gut.
Inhaltlich und politisch war ich schon immer ein Mann der Mitte, liberal und stehe dazu Deutscher zu sein, habe da auch ein durchaus vorhanden Nationalstolz, was die Flüchtlingspolitik oder ähnliches angeht so finde ich den EU / Deutschen Weg den einzigen für mich darstellbaren - trotz der vielen möglichen Gegenargumente.
Was AfD angeht so habe ich sehr gute Freunde aus meinem Freundeskreis gekickt, da sie Meinungen angenommen haben und völlig resistent für Gegenargumente waren.
Afd ist für mich ein No-Go - der ultimative Super-Gau und lässt wiederum tief blicken was die Schwächen unsrer Bildungspolitik angeht. Dafür kann die AfD nix, aber ein And regiertes Land würde ich sofort verlassen wollen.
Zwei Anmerkungen:
hab ich alles ähnlich wie Du gesehen, denke mit manchen wie hier kann man sachlich diskutieren, geht dies nicht, dann muss man manchen wirklich tschüss sagen. AfD hatte mal Kapitäne wie Henkel, den hab ich was zugetraut, jetzt sind die meisten dort einfach nur peinlich - aber ich hab meine Meinung kundgetan hiermit :-)
ich steige erst wieder ein wenn es kontrovers wird aber heute nicht mehr :-)
Hey, alles in Ordnung, sieh es ganz relaxed: Wenn du Lust und Zeit hast, schreib was, wenn nicht, dann nicht. :)
Welche konkrete AfD Forderung ist denn ein Beispiel für No Go?
Ist die Frage Ernst gemeint? Wenn ja dann antworte ich morgen mit ner längeren Aussage!
Durchaus, ja. Aus meiner libertären Sicht ist es manchmal schwerz zu verstehen, was Regen und was Traufe bzw. das berühmte geringste Übel sein soll. Ich kenne zB keine andere Partei, wo ein Promi wie Meuthen im BW Landtag Mises und Rothbard zitiert. Sowas macht mich anarchokapitalistischen Nichtwähler zumindest mal hellhörig und schließt xenophobe Tendenzen bei dem zB praktisch aus. Wie das mit nem Höcke zusammen passt, ist mir auch noch unklar, aber "Nationalsozialisten"? Never. Höchstens National-Konservativ. Was genau heisst ausserdem No Go? Also ab wieviel Prozent für die AfD bei welcher Wahl ist "No" und was passiert dann?
Meuthen ist diesbezüglich höchstens der "Einäugige". Es könnte sein, dass nach der BTW im Themenkreis Währungen und Finanzen Weidel und Boehringer den Lead haben. Dann wird ein ganz anderer Wind durch den Bundestag wehen.
Mein No Go bezieht sich darauf, dass ich die Partei niemals wählen würde - am Anfang hatten die liberale und wirtschaftliche Argumente die durchaus nachvollziehbar waren, wobei ich die Auflösung des Euro nie als realistisch angesehen habe. Mir ist ersichtlich, dass Fiat Währungen nicht die Zukunft sind, was Europa als ganzes angeht ist definitiv der Euro als Währung eines der wenigen Fakten die de Raum zusammenhalten - wenn wir EuroCoin hätten, je nach Details wäre dies diskutierter - allerdings wenn ich ls Ziel mancher AfD Politiker die Rückkehr zur DM lese, dann kann dies ja nur ein Rückschritt sein, oder?
Allerdings sind meine Vorbehalte gegenüber dieser Partei nicht primär fokussiert auf Geld / Währungen sondern hinsichtlich der Grenze / Abschottung / Sicherheitspolitik, dafür brauch ich Zeit - kann nicht versprechen dies morgen zu liefern, da mir die AfD nicht so wichtig erscheint, dass ich für die nur 1 Minuten zuviel Zeit meines kürzer werdenden Lebens investiere :-)
Mein lieber Uwe, bitte reflektiere die folgende doppelte Ungleichung:
Europa != EU != EURO (!= steht für ungleich).
Es ist mir schleierhaft, warum jede Kritik an der EU oder am EURO unwidersprochen als "europafeindlich" eingestuft wird. Europa ist älter als die EU und wird als kultureller Lebensraum mit mindestens 2500-jähriger Geschichte auch noch existieren, wenn der EURO und die EU auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet sind.
Reflektiere ich gerne @freiheit50 - alles recht logisch alles, was Du schreibst - Europakritik ist immer gut sonst kann man sich nicht weiterentwickeln. Du hast in allen Punkten Recht - ich dachte es ging nur um afd nicht was EU oder Europa ist und habe dazu nur mal Stellung bezogen :-)
Meine Güte @celinevdl, das war ja ein Einstand nach Maß und eine Diskussion, die offenbar schon lange mal nötig war. Du hast so ziemlich alle mobilisert, die in der deutschen Community einen Griffel halten können und Mut haben, auch einen klaren Standpunkt einzunehmen. Da ziehe ich mal meine Strickkappe, Respekt Celina!
Ich habe der Diskussion eigentlich nichts hinzu zu fügen, was nicht schon gesagt worden wäre außer meinem Mantra, dass man alles diskutieren soll was der Diskussion wert ist, aber dabei genau auf die Wortwahl zu achten. Denn mit Worten transportiern wir mehr, als nur ihre einfache Bedeutung. Das fängt schon mit dem eigentlich streng wissenschaftlich definierten Begriff „Volk“ an, der immer wieder als allgemeingültig und eindeutig definiert in den Raum gestellt wird. Jedoch hat jeder eine andere Vorstellung von seiner Bedeutung. Zumal dann noch schwere historische Fehler der Volksromantiker bei der Einordnung seiner Bedeutung an der Tagesordnung sind.
Jede Bewegung hat ihre Daseinsberechtigung. So drücken ja AfD und PEGIDA nicht nur Dumpfbackigkeit und Fremdenhass aus, sondern dahinter steht auch ein ganzes Bündel durchaus legitimer Beschwerden. Hätten sich die Protagonisten dieser Bewegungen aus einem etwas bewussteren Klientel rekrutiert, gebildet und nicht nur fremdenfeindlich, wären sie ein durchaus ernst zu nehmender Faktor auf dem politischen Markt geworden. Mit der Nähe zu Nazigangstern und Banditen sowie einer hetzerischen Wortwahl, konnte man sie jedoch leicht als inhaltlich nicht ernst zunehmende Hazadeure von nahezu jeder Agenda fegen.
Mein lieber Schachfreund @jaki01,
bei politischen oder weltanschaulichen Diskussionen ist es meist wie beim Schach: Wenn man bei Zug 37 in einer verzwickten Stellung steckt, weiß man gar nicht mehr so richtig, wie es dazu kommen konnte. Und der Gegner auch nicht.
Deine Statements haben verständlicherweise einen hohen persönlichen Bezug und das ist auch in Ordnung. Bemerkenswert ist für mich allerdings, dass in meinen Kommentaren und auch in meinem Privatchat mit dir der Islam überhaupt kein Thema war. Ich würde daher gerne nochmal mit dir zu den "Anfangszügen" zurückkehren und dich fragen, worin du mir denn NICHT Recht gibst?
Ich bin mir noch nicht ganz im Klaren darüber, inwieweit ich die (partei-)politische Diskussion hier auf Steemit fortführen möchte.
Wir bewegen uns nämlich in "vermintem" Gelände bzgl. der persönlichen Beziehungen. Andererseits fällt es mir auch schwer, einige Statements anderer Diskussionsteilnehmer unwidersprochen stehen zu lassen.
Mal sehen ...
Als ich Politik gelesen habe, hab ich gedanklich gleich wieder abgeschaltet. Ich habe eine Meinung, aber die ist und bleibt meine. Aber ein Wort habe ich gelesen "respektvoll" und da bin ich absolut dafür!
Auch wenn mich deine Meinung natürlich interessieren würde, ist es dein gutes Recht, sie für dich zu behalten. Und ja, ein respektvoller Umgang mit Andersdenkenden wäre auf jeden Fall schon ein sehr großer Fortschritt!
Ich hab mir jegliche öffentliche Meinungsäusserung abgewöhnt. Und hier spielt es für mich einfach keine Rolle.... Eine Welt...Eine Zukunft.....
Im großen Ganzen stimm ich dir zu, außer bei Agnostik, Agnostik birngt misch zum zittern ;D.
Ich verstehe, dass viele Deutsche ihre "kulturelle Indentität" waren wollen, aber die Amis haben auf jeden fall mehr zum "Verfall unserer Kultur" beigetragen als der Islam. Persönlich sehe ich auch nicht dieses ganze christliche Werte/ christliches Europa gefasel, aber wenn wir irgendwelche Kulturen im Amazonas erhalten wollen, dann hat auch die deutsche Kultur ein Recht darauf, auch wenn ich kein großer Fan von ihr bin.
Und wenn es soweit geht, dass manche vom Islam als eine Hassreligion reden, weiß ich nicht ob ich lachen, weinen oder wütend werden soll.
Warum das (wenn ich fragen darf)? :-)
War eher scherzhaft gemeint. Als Atheist finde ich die Idee sogar ganz nett. Ich kann mir auch vorstellen, dass wenn wir endlich herausfinden "was" das Leben überhaupt ist, Abhängigkeiten erkennen, die wir jetzt noch nicht sehen/verstehen.
Ich hab nur einmal einen Agnostiker mit einem Rabbi und nem Pfaffen nen joint rauchen sehen (nettes yt video). Was der Agnostiker erzählt hat, hat mir tatsächlich ne leichte Gänsehaut bereitet, weil dass tatsächlich so n Schmarn war wie n Hippie dir nach nem LSD tripp erzählt über spirituelle Schwingungen und so n' Sche***.
Edit: sorry, deutsche Sprache schwere Sprache
Nix gegen Hippies! Wir haben die Welt verändert.
respect is everything ;)
Wunderbarer Post @jaki01. Vielen Dank dafür. Ich denke, dass sich die Sache mit der AFD in zwei bis drei Jahren von selbst erledigt haben wird. Man muss sich nur mal die Geschichte der Piraten anschauen und schon kann man verstehen warum ich wegen der AFD keine schlaflosen Nächte habe. Trends kommen und gehen...
Die Piraten haben sich selbst im Bürokratie Dschungel verloren mit ihren ganzen Abstimmungen, etc.
Die haben sich selbst totgelabert!
Da muss ich dir Recht geben. Leider... Schade eigentlich, da die Idee sehr gut war. Leider war nur die Umsetzung nicht so einfach.