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RE: 10 Gründe, warum du NICHT mit dem schiessen anfangen solltest und dir KEINE Waffe kaufen solltest!

in #deutsch7 years ago

Ich bin selbst seit einigen Jahren in Schützenvereinen (erst einer, dann zwei, dann wieder einer ;)), aber habe nie eine Waffe besessen (das liebe Geld ;)), daran liegt mir auch gar nichts.
Ich höre diese Aussagen, der Schießsport werde den Leuten vermiest, seit ich dabei eingestiegen bin. Trotzdem kannte und kenne ich Vereine mit funktionierender Jugendarbeit, fanden und finden in meinem Umfeld Runden- und andere Wettkämpfe statt usw. Es gibt ja auch durchaus deutsche Teilnehmer auf Weltmeisterschaften, einige davon kannte ich sogar mal persönlich. :)
Und so sehe ich die Gründe nicht oder nicht vorrangig in der Politik. Die Menschen, die altersmäßig für Schützenvereine interessant sind, sind durch Studium oder Arbeit oder Arbeit+Nebenjob gebunden, denn in dem Ballungsraum, in dem ich gerade wohne, werden die Lebenshaltungskosten auch nicht weniger. Ansonsten kann sich ein Verein, egal welcher Thematik er sich widmet, viel durch interne Querelen kaputt machen.

Mir scheinen übrigens viele Punkte auf den Amateurfunk bzw. Antennenbesitz übertragbar zu sein - so verhärtete Fronten wie es dort in manchen Orten hat, habe ich bei Schützen noch nicht erlebt.

Letztlich stehen oder fallen beide Hobbys mit der Jugendarbeit und streitbare Geister gibt es auch in beiden Gruppen.

Sort:  

Ein Hoch auf die Jugendarbeit! Ein Hoch auf Schützenkultur! Ein Hoch auf die Brauchtumspflege!

Puh... eigene Erfahrungen aus dem Schützenverein kann ich gar nicht beisteuern > ich habe erst im Ausland, unter wesentlich leichteren Bedingungen, zur Waffe gefunden. Was ich dadurch aber wieder berichten kann: auch wenn ich froh bin, in meinem aktuellen Wohnland bezüglich Waffenbesitz/-führung nicht vielen Regularien nachgehen zu müssen, sehe ich auf der anderen Seite wirklich die Vorteile hinter einer solchen Organisationsform. Solch ungeschulten und ungebildeten Waffenbesitzer wie in Paraguay (und anderswo auf der Welt) will man eigentlich nicht haben. Da lobe ich mit den "Zwang", sich auch wirklich mit seinem Hobby beschäftigen zu müssen, sofern man eine Waffenbesitzkarte haben will. Oder sehe ich das aus der Ferne falsch?

Rechte bringen halt auch Pflichten mit sich. Und ich denke, mit einem solchen Potenial im Zugriff, sollte man im Idealfall erwiesen haben, damit angemessen umgehen zu können. Ja, schwierige Geschichte: wo fängt Regulation an, wo hört sie auf?

Sei gegrüßt von mir!

(Und lasse dir gedankt sein, für deinen tollen Kommentar, @isarmoewe)

Ach, siehste mal ... mit Paraguay als Wohnort von Dir hatte ich gar nicht gerechnet. Irgendwie denkt man immer noch: der schreibt auf Deutsch, also wird er wohl auch in Deutschland wohnen ...?

Was ich auf jeden Fall mitgenommen habe, ist ein im Großen und Ganzen sehr soziales Miteinander. Ich bin Ende 2014 oder 2015 noch nach langer Abwesenheit zum Jahresendschießen im alten Verein aufgeschlagen und wurde herzlich empfangen und gleich wieder eingebunden (und irgendwer muß ja letzter sein ;)).

Jede Region hat ihre speziellen großen Feste. In NRW und Niedersachsen (oder auch nur in Niedersachsen?) sind das halt die Schützenfeste, die nichts mit der sportlichen Ausführung des Schießens zu tun haben (und damit auch nichts mit der Art, wie Schützenvereine südlich von Göttingen funktionieren), aber trotzdem als Aushängeschild herangezogen werden.

Ich finde eigentlich, daß wir in Deutschland keine Bürgerwehren nötig haben (falls doch, wäre das für mich ein Grund zum Auswandern). Schwarze Schafe, die das Waffengesetz umgehen, gibt es sicherlich nach wie vor. Ob davon jemand, der nicht mit dem Schießsport zu tun hat, mitbekommt, erscheint mir fraglich.

(Und am Ende habe ich bemerkt, das ich ja garnicht an meiner Biografie schreibe, sondern dass das ja auch noch wer lesen soll... sodann... )

Das durch den Verein zwangsläufige, aber zumeist sehr angenehme Miteinander, davon hörte ich schon durch andere Bekannte in D. Sicherlich auch spaßig, wenn man Mitstreiter neben sich hat und sich direkt vergleichen kann. Ich habe eine kurze Zeit in einer digitalen Gruppe teilgenommen, wo wir Scheiben verglichen haben, was mir aber dann doch zu statisch wurde. Klar mag ich auch mal feste Disziplinen schiessen, um einfach a bissl Vergleich zu haben.

Aber im Grunde befriedigt es mich nicht (zumindest nicht soweit, um in der Gruppe verlässlich mitspielen zu können/wolllen), weil es nicht das ist, was ich für mich persönlich nötig sehe, hier geschult zu sein. Toll, wenn der Abzugsfinger perfekt sitzt, die Atmung und der Puls reguliert und mit einbezogen wird. Wie gesagt: macht auch mal Spaß. Aber es ist nicht dass, was man hier braucht. (Oder ich für mich zumindest haben will/mag. Ich sehe das einfach mit Verantwortung. Und ich glaube man kann nicht viel größeren Quatsch machen, als eine Waffe im Bedarfsfall zu brauchen und sie dann nicht fachgerecht und sicher bedienen zu können. DAS ist WIRKLICH gefährlich! Du weisst das; wir verstehen uns...

Hier in PY hat man halt auch entsprechende Freiheiten, um in (offiziell als "ländlich" ausgewiesenen) Gebieten und dann auf dem eigenen Grundstück schiessen zu dürfen, sofern keine Fremdgefährdung vorliegt. In Kombination mit Kreativität kann man da natürlich sich seinen Training- oder Hobbypark zusammenbauen. Auch so Quatsch mit Mannzielen gibt es hier nicht. Ob da eine Körpersilhouette ist, ist sowas von egal. Natürlich hat man hier Respekt vor Waffen, aber es herrscht wirklich noch eine fundiertere und gesündere Beziehung zur Waffenkultur. Wie angenehm! Nicht, das ich mich bedroht fühle, aber als Weisser bin ich hier für Einheimische reich und werde von manchen Menschen als potenzielles Opfer betrachtet. Und da sind wir aber wieder bei der Verantwortung:

So sehr ich Pro bin, das merkst du ja: Sicherheit fängt nicht beim Waffenbesitz oder beim führen einer Waffe an, hört dort aber ganz schnell auf. Folglich: lieber bin ich zu gedrillt (und ich bin ja eh "nur" als Zivilist unterwegs), statt zu wenig. Weil ICH will keine Leute mit Waffen in der Gesellschaft, die mit deren Einsatzbedingungen, egal was, einfach noch garnicht vorbereitet sind. Vom Kopf her schon! Vom Muskelgedächtnis einmal abgesehen... bei Vollstress... man erkennt schnell: wenn man sagt, ich nehme dieses Potenzial und diese "Bestimmungsgewalt" in die Hände, dann sollte dahinter wirklich bedachtes Fundament stehen. Was aber ja schon viele nicht haben...

Dadurch, das man hier so "einfach" an Waffen kommt, kann ich dir auch von Leuten berichten, welche sowas von unfähig sind, eine Waffe zu besitzen! Du kannst dir vorstellen, was ohne jegliche Bildung über die Thematik bei rauskommt. Das sind immer die Geilsten. Ich will damit nicht sagen, das ich das tolle Gegenteil bin. Ich will damit sagen: Das sind die Geilsten, weil genau solche Menschen im Dunkeln die eigenen Familienmitglieder abknallen, wo die Schrotflinte (ohne Fallsicherung, aber das weiss man ja nicht als uninformierter Waffenbesitzer) in der Ecke umfällt und sich der Schuss löst usw. usw. usw. Du merkst: da habe ich echt Abneigung.

Teilweise muss man ja auch wirklich froh um Regulierungen sein, hat man den Eindruck! Aber wie es auch immer ist: am Ende liegt es immer am Reifegrad des Einzelnen.

--- Ende von Kapitel 17 ---

Ja, Bürgerwehr... keine Ahnung. Kann ich von schlecht beurteilen von so weit weg. Ich weiss nicht so genau, was da so alles läuft in D. Das wirkt aber sehr arg. Ich sehe durchaus aber auch mediale Unterschlagung der einen Seite und mediale Brandstifterei auf der anderen Seite. Keine Ahnung, kann ich nicht beurteilen. Eine Frage finde ich jedoch interessant und damit schliesse ich dann auch den Schrieb:

Ein Fass muss erst voll werden, bevor es überläuft. Wieviel Platz ist da noch, im Fass namens Deutschland?

Ein weiterhin angenehmes Wochenende wünsche ich!

Ich glaube auch nicht, daß sich echte Wettkämpfe vergleichen lassen mit Online-Foren, in denen jeder seine Scheiben zeigt. Das Tamtam mit der Ausrüstung, da dachte ich manchmal schon: die Jäger können doch auch ohne ... Aber da vergleiche ich vielleicht auch Pflaumen und Mirabellen ... ;)

Das Thema Bürgerwehr hatte ich aufgebracht wegen des Arguments, früher hätten sich Philosophen für liberalere Waffengesetze ausgesprochen. Ich weiß nicht, ob die damalige Zeit mit der jetzigen vergleichbar ist; ich meine nur: sobald jeder Mensch ohne Aufwand eine Waffe haben darf, hat man faktisch eine Bürgerwehr - vielleicht nicht auf dem Papier, aber faktisch. Hat man ja am Fall des Hamburger Austauschschülers gesehen, der einen ... Dummejungenstreich (?) mit dem Leben bezahlt hat.

Es gibt sicherlich vollere Fässer als Deutschland. :)

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