7 STEEMIANER und ein THEMA - Tag 1. Das innere Kind - Frieden mit den Eltern

in #deutsch7 years ago (edited)

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Das ist mein Beitrag zum neuen Projekt von @asperger-kids und @claudiapeters.
Sie hatten die Idee, regelmäßig Beitragsreihen zu starten.
Dabei posten 7 Tage lang verschiedene Personen ihre persönlichen Erfahrungen oder ihre persönliche Einschätzung zu einem bestimmten Thema.
Das Thema dieser Woche lautet: Das Innere Kind
Lest euch bitte die spannenden Beiträge durch, die bereits entstanden sind.

Sonntag @asperger-kids
Montag @winmental ->ARTIKEL
Dienstag @akashas ->ARTIKEL
Mittwoch @love-your-wild
Donnerstag @asmr-austria
Freitag @infinityroad
Samstag @claudiapeters

Ich bin der Vorletzte an der Reihe und gebe euch eine kleine Einschätzung davon, wie ich das Innere Kind wahrnehme.
Um euch mein Bild vom inneren Kind darzustellen, werde ich auf ein bestimmtes Szenario eingehen, was sich im Leben eines Kindes abspielen kann und prägend für das ganze Leben ist.

Im Besten Falle entwickeln wir bereits im jungen Kindesalter das Selbstvertrauen, das uns unser Leben lang durch das Leben begleitet.
Doch was ist, wenn dem eben nicht so ist?
Was ist, wenn wir bereits in frühen Jahren negative Erfahrungen machen, die sich in unserem Gehirn einbrennen und uns unbewusst zu ungewollten Gedanken und Taten drängen?

Die mitunter prägendsten Personen in unserem Leben sind unsere Eltern.

Frieden mit den Eltern schließen

Zwischen Eltern und ihren Kindern kommt es nicht selten zu komplizierten Beziehungen, Konflikten oder sogar tiefgründigen Abneigungen.
Was ist wenn deine Eltern dich über Jahre seelisch oder körperlich verletzt haben?
In den frühen Jahren ist man von seinen Eltern abhängig.
Man hat quasi keine andere Möglichkeit als sie zu dulden, auch wen sie dich noch so schlecht behandeln.
Häufig kämpft man über Jahre als kleines Kind für die Anerkennung und Liebe seiner Eltern.
Irgendwann erreicht man das Teenagealter und entwickelt eine Gleichgültigkeit gegenüber den Eltern.
Sie werden im schlimmsten Falle als 'Feind' angesehen.
Hat man eben diese Verletzungen seitens der Eltern erfahren, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man sie so schnell wie möglich verlässt.
Man traut sich zu, alleine alles besser hinzubekommen, was natürlich nicht so ist.
Wenn wir erwachsener werden gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie wir unsere Eltern nun wahrnehmen.

  • Wir können es differenzierter angehen und vielleicht nachvollziehen, warum die Eltern sich damals verhalten haben, wie sie es eben haben.

  • Wir können ihnen ihre Fehler verzeihen, weil sie sich mit den Jahren vielleicht auch geändert haben und ihr Fehlverhalten bereuen. (Evtl. waren sie selbst jung und unerfahren.)

  • Sehr häufig jedoch bleibt eine tiefe Ablehnung gegenüber den Eltern bestehen, wenn etwas Schlimmes in der Vergangenheit vorgefallen war.

Dieses Erfahrungen prägen sich in unserem Gehirn ein.
Sie spiegeln sich in unserer Denkweise, unserem Verhalten und unseren Beziehungen zu anderen Menschen wieder.

Diese Negativität wir im Kindesalter erfahren haben, tragen wir nach Außen.
Oft fällt es uns schwer, Bindungen einzugehen und richtig mit Menschen zu kommunizieren.

Solange die Situation mit den Eltern nicht bereinigt ist, wird man dieses negative Weltbild, das man dadurch eventuell bekommen hat, nur sehr schwer wieder los.

Deswegen ist es so wichtig, mit den Eltern Frieden zu schließen.

Sucht das Gespräch, analysiert die Fehler der Vergangenheit und schiebt die Schuld nicht weiter
Geht distanziert und nicht zu emotional an die Sache ran
Schließt Frieden, auch wenn es noch so schwer sein mag

Den Eltern zu verzeihen ist nicht nur für die persönliche Beziehung zu ihnen wichtig.
Nein, es gibt noch eine Menge anderer Gründe dafür.
Tue es vor Allem für DICH

Wenn dieser Keil zwischen dir und deinen Eltern steht, kann das dazu führen, dass
- du nur schwer Bindungen eingehen kannst
- du Autoritätspersonen nicht ernst nehmen kannst
- du Die Schuld für alles Schlechte in deinem Leben auf deine Eltern schiebst
- du Angst vor Ablehnung hast
- du dir Vorwürfe machen wirst, wenn sie gestorben sind, bevor du ein aufklärendes Gespräch geführt hast..

Fazit

Ich denke es ist vor Allem seines eigenen Glückes Willen wichtig, Frieden mit den Eltern zu schließen, um ein erfülltes Leben führen zu können.
Negative Erfahrungen mit den stärksten Beziehungspersonen deines Lebens wirken sich auf deine komplette Persönlichkeit aus.
Man sollte die Sache klären, so lange es noch möglich ist.

Das war mein persönlicher Beitrag, zum Thema 'Inneres Kind', welcher doch ziemlich stark auf eine bestimmte Thematik hinausgelaufen ist.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit!

Infinityroad - Jason

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Hallo Jason,

bevor ich auf deinen Artikel eingehe, möchte ich noch @asperger-kids und @claudiapeters für dieses tolle Projekt Danke sagen!

Über das innere Kind könnten wohl weit mehr als 7 verschiedene Menschen schreiben und es wäre jedes mal ein anderer Aspekt und eine andere spannende Geschichte. Danke für deine, Jason!

Sich mit den Eltern zu versöhnen ist auf jeden Fall eine tolles und erlösendes Geschenk wenn es funktioniert, und jedem zu wünschen!
Die Frage ist allerdings, ob es für alle schiefgelaufenen Eltern-Kind-Beziehungen das Beste ist.
Ich würde es nicht jedem empfehlen. Das kann für beide Seiten auch ein negatives Erlebnis werden und das Feuer eher noch schüren. Ich sprech da ein bisschen aus Erfahrung... ;)

Aber du hast vollkommen Recht, dass es für den inneren Frieden und das innere Kind sehr wichtig ist!

Falls man das Gefühl hat man ist bereit für Versöhnung aber klar ist, dass das im echten Leben leider nicht funktioniert, gibt es noch andere Möglichkeiten das zu "erleben".

Familienaufstellungen sind da zum Beispiel sehr hilfreich. Wenn vielleicht auch nicht nach einem Mal alles Friede, Freude, Eierkuchen ist - wo gibts das schon - kann es auf jeden Fall ein toller und aufschlußreicher Weg zur Versöhnung sein.

Eine weitere Möglichkeit ist das "innere Erleben" von z.B. Zuwendung, die das Kind nie erlebt hat. Dafür ist die Hypnosetherapie nach meiner Erfahrung (Als Therapeutin und Klientin) eines der wertvollsten "Werkzeuge". Das innere Erleben wird im Unterbewusstsein abgespeichert, als hätte es wirklich stattgefunden. Es ist sehr, sehr berührend dabei zu sein, wenn so Versöhnung mit den Eltern sattfindet!
Wenn Hypnose interessiert, der kann gern mal bei mir vorbeischaun.

Lieber Jason, vielen Dank für deinen anregenden Artikel!! Ich merke gerade was für ein wichtiges Thema das ist und wie gerne ich wieder mehr in diesem Bereich arbeiten möchte. Auch auf beiden Seiten. ;)
Vielen, vielen Dank an dich!

Einen schönen Abend!
Mo*

Hallo Monja, vielen Dank für deinen schönen Kommentar!

Ich habe unter diesem Beitrag jetzt schon mehrfach Feedback mit ähnlichem Aspekt bekommen.
Deswegen auch hier nochmal meine weiterführende Antwort.
Ich gebe dir recht, dass man dieses Thema wohl sehr schlecht pauschalisieren kann, weil die Hintergründe und Persönlichkeiten dazu einfach viel zu unterschiedlich sind.
In dem Beitrag habe ich lediglich meine persönliche Einschätzung und ersten Gedanken zu diesem Thema aufgeschrieben.

Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, mit welcher Methode oder mit welchem Verhalten er am besten klar kommt.

Es ist tatsächlich ein sehr weitreichendes Thema, über das man stundenlang philosophieren könnte, ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen.

Ich danke dir für deinen Besuch und deine Gedanken zu der Thematik.
Ein schönes Wochenende dir :)

Jetzt war ich gerade einen Moment überrascht, woher du weißt, dass ich Monja heiße! Lach..
Klar, sieht man in meinem Profil...

Ich habe gehofft, dass du meinen Kommentar nicht als Kritik, sondern nur als Erweiterung der Möglichkeiten verstehst.
Ich glaube es ist auch so angekommen, soweit ich deine Antwort richtig einschätze. :)

Gerne war ich zu Besuch,
Monja :)

Guter Beitrag, zum Glück hatte ich nie wirklich Probleme mit meinen Eltern aber ich kenne das sehr gut aus dem Freundeskreis.
Miteinander reden und Frieden schliessen kann wahrscheinlich wirklich weiter helfen.

Ich habe mich die Woche auch ein bisschen mit dem Thema Kindheit beschäftigt. Kannst ja gerne mal reinschauen.

Auf Deutsch

https://steemit.com/deutsch/@maxinpower/wie-lange-duerfen-kinder-noch-kinder-sein-ist-nicht-das-leben-die-beste-schule

Und auf Englisch

https://steemit.com/life/@maxinpower/how-long-are-children-allowed-to-be-kids-life-is-the-biggest-lesson

Hey Max, danke dir für dein Feedback.

Da geht es mir ähnlich wie dir.
Ich bin sehr froh und dankbar dafür, dass ich stets eine gesunde Beziehung zu meinen Eltern hatte und habe.
Habe aber eben auch Leute im Freundeskreis, bei denen das anders war.
Das Aussprechen hat da auf jeden Fall geholfen und neue Blickwinkel aufgemacht.

Klar, ich werde vorbei schauen!

Da gebe ich Dir vollkommen Recht Jason. Habe dieses Thema auch mit meiner Mutter durch. Das Thema kam während meiner schweren Depression auf und es mußte eine Lösung her. Habe mich dann endlich nach Jahren getraut, über alle Dinge offen und in Ruhe mit ihr zu besprechen. Das brachte mir ungemein viel, auch wenn meine Mutter nicht in allen Dingen kooperierte. Seid dem kann ich aber damit ganz anders umgehen und viel befreiter darüber reden und nachdenken. Heute bringt mich meine Mutter nicht mehr so schnell auf die Palme, beleidigt oder verärgert mich oder entläßt mich mit einer schlechten Eigenmeinung. Kann damit ganz entspannt umgehen und rechtzeitig das Stopschild ziehen. Danke für Deinen tollen Beitrag zu diesem Wochenthema.

Das freut mich, dass das bei dir eine akzeptable Wendung genommen hat.
Es ist sicher nicht einfach, aber kann auf jeden Fall befreiend wirken.
Als Unbetroffener kann ich da nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen, aber ich kenne eben ähnliches aus dem Freundeskreis.
Sehr gerne, ich danke dir für dein Feedback deinen persönlichen Beitrag.
Alles Gute für dich!

Hallo Jason,

Ein sehr wichtiger Aspekt mit den Eltern frieden schließen und alle Wunden für immer mit Heilbringender Versöhnung zu schließen.

Dies wäre zum Beispiel ein Ansatz, wenn man einige Probleme mit dem inneren Kind nicht lösen kann bzw. nur unzureichend, das man dies dann über die Eltern macht.

Hey Christian, danke dir für dein Feedback!

'Für immer' ist so ein Ausdruck.
Zumindest ist es auf jeden Fall ein Anfang und ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung.
Ich denke, nicht für wenige wäre es eine extreme Erleichterung, das Kriegsbeil mit den Eltern/Kindern zu begraben.
Leider kennen wir nicht jeden Hintergrund und können deshalb nur tendenziell sprechen.
Aber ich denke, dass wäre ein guter Schritt um voranzukommen.

Ein schönes Wochenende wünsche ich dir!

Ein interessanter Artikel. Eine Aussprache mit den Eltern kann sicher in vielen Fällen sehr hilfreich sein um inneren Frieden zu gewinnen. Ich würde das jedoch nicht so stark pauschalisieren. Es gibt nämlich auch viele Fälle, wo nur loslassen und strikter Kontaktabbruch dazu führen kann, dass sich ein Mensch selbst findet und ein zufriedenes Leben leben kann. Besonders wenn es um Abhängigkeiten, Co-Abhängigkeiten, Missbrauch und Gewalt geht.

Ich selbst habe mich nach jahrelangem Ringen zu Letzterem entschieden und lebe nun ohne Groll meinen Eltern gegenüber. Sie spielen in meinem Leben einfach keine Rolle mehr - und das ist gut so. Ich wäre sonst nie zur Ruhe gekommen und hätte in ständiger Angst gelebt. Wenn ich das anderen Menschen erzähle, ernte ich oft Unverständnis. Mir wird gesagt: Eltern hätten es per se nicht verdient, dass sich ihre Kinder von ihnen abwenden, sie haben diese schließlich zur Welt gebracht. Es scheint beinahe so, als wäre es ein gesellschaftliches Tabu, sich von seinen Eltern abzuwenden. Ich denke, jeder muss selbst entscheiden, welchen Weg er diesbezüglich geht. Manchmal gibt es eben keinen gemeinsamen Konsens zu finden.

Hallo Claudia, vielen Dank für deinen Kommentar.
Ich gebe dir recht, dass man dieses weitreichende Thema wohl schlecht pauschalisieren kann, da es einfach zu viele unterschiedliche Hintergründe gibt.
Meinen Rat des Aussprechens und Versöhnens war mein erster Gedanke dazu, der tendenziell sehr häufig helfen kann, aber eben nicht immer.
Wie du zeigst, geht es auch anders.
Es sollte letztendlich jeder seinen eigenen Weg finden, mit dem er in Frieden leben kann.
Zumindest aber sollte er alle Möglichkeiten abschätzen und sich damit auseinandersetzen.
Auch bei diesem Thema gibt es wie meistens kein schwarz oder weiß denke ich.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

Frieden schliessen heisst häufig auch Vergeben oder zumindest eine Art Neubewertung zu machen. Bei meinen Patienten spielt ja häufig ADHS und Trauma mit rein. Wenn man dann versteht, dass die eigenen Eltern ja AUCH betroffene sind und nicht nur Täter, dann wird es leichter. Aber es ist meist ein langer Weg

Das ist mir eine wichtige Ergänzung zu dem Thema: daß die Eltern nicht immer freiwillig Täter sind, gerade bei Autismus und ADHS, was ja noch nicht sooo lange diagnostiziert wird. Und nicht immer sind Eltern allein die Ursache allen Übels, Geschwisterbeziehungen sind genauso belastet und belastend.

Danke für die Ergänzung.
Das ist natürlich auch richtig. Die Perspektive spielt immer eine Rolle und sowieso lässt sich dieses Thema nicht pauschalisieren.
Es ist viel umfassender, als ich es in meinem kurzen Beitrag gefasst habe.

Ein wirklich toller Post mein Lieber.
Entschuldige bitte vielmals das ich erst jetzt dazu komme, ihn zu lesen.

Ich finde den Aspekt des Vergebens unglaublich wichtig und im schnitt erkennt man daran auch, wie weit jemand in seiner Entwicklung ist.

Vielen Dank Rachel!

Ich stimme dir zu das es heilsam für den eigenen Seelenfrieden ist die Dinge die einen belasten mit den Beteiligten zu klären.
Manchmal geht es allerdings nicht,wem z.b. als Kind das Urvertrauen brutalst durch übelste Behandlung zertrümmert wurde (möchte das nicht näher ausführen,das schlimmste halt was einem Kind widerfahren kann).

Ja, es kann tatsächlich nur von Situation zu Situation betrachtet werden.
Pauschalisierung macht hier keinen Grund, da die Hintergründe einfach zu verschieden sind.
Danke dir für deinen Kommentar!

Gerade, wenn man mit seiner sozialen Interaktionsfähigkeit auffällt, ist es nicht leichter oder schwerer, den Eltern oder einem Fremden die eigene Wahrnehmung und Logik zu erklären. Beide Parteien müssen eigentlich mit zwei Personen Frieden schließen: der tatsächlichen anderen Person und der Person, die sie in ihr wahrnehmen.
Ich habe ein wenig Bedenken bei dem Rat, sich auszusprechen, bevor die Eltern sterben. Gerade, wenn die Kommunikation gar nicht funktioniert, kann es zu einem neuen Trauma führen, sich da einen Zwang zu erlegen. Besser ist es dann wohl, von einer Stellvertreterfigur Abschied zu nehmen: dem eigenen Bild vom jeweiligen Elternteil.

Ich denke es ist ein sehr schweres und umfassendes Thema, das sich nicht pauschalisieren lässt, weil wir eben doch alle Individuen sind und somit unterschiedlich denken.
Ich denke eben doch, dass der Großteil es bereuen würde, sich nicht ausgesprochen zu haben, bevor ein Elternteil einem verlässt.
Das kann man natürlich nicht auf jede persönliche Situation beziehen. Dazu gibt es zu viele unterschiedliche Szenarien, die vorgefallen sein konnten.
Ich kann deine Argumentation nachvollziehen und denke daher, dass es hierbei kein schwarz oder weiß gibt.
Es sollte eben doch jede Person für sich selbst entscheiden, wie er sich verhält.
Aber auf alle Fälle muss er sich Gedanken über jedes Szenario machen und ob er diese mit sich vereinbaren kann.

Vielen DANK Jason für diesen wichtigen Beitrag. Das ist ein Thema was sicher viele betrifft!

Sehr gerne!
Das denke ich auch. Garnicht so einfach diese Thema und schon garnicht zu pauschalisieren..

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