Anmerkungen zur 55. Münchner Sicherheitskonferenz 2019

in #deutsch6 years ago (edited)

In München gibt es kleine, aber feine Veranstaltungen, wie z.B. den Steemit-Stammtisch, sehr große Massenaufläufe zur Belustigung breiter Schichten wie das Oktoberfest und sehr elitäre Zusammenkünfte wie die Münchner Sicherheitskonferenz. Über den Steemit-Stammtisch oder das Oktoberfest zu schreiben, macht Spaß. Aber im Leben geht es nicht immer nur um erfreuliche Dinge. Manchmal muss man das tun, wozu das eigene Gewissen drängt.

Seit 1963 kommen die hohen Herren und Damen nun zusammen, in wechselnder Besetzung, aber stets um unsere Sicherheit bemüht. Oder etwa nicht? Wenn ich auf die Weltlage blicke und mir einige Kennzahlen ansehe und Aussagen von NATO-Politikern anhöre, fühle ich mich stark VERUNSICHERT.

Vergleichen wir mal die Rüstungsausgaben der NATO, von China und Russland:


(Quelle Flyer unter http://www.imi-online.de/2018/12/13/ruestung-2/)

Und wie lauten die Planzahlen für die Bundeswehr?


(Quelle Flyer unter http://www.imi-online.de/2018/12/13/ruestung-2/)

Die Bundesregierung beruft sich auf den Beschluss der NATO-Mitgliedsstaaten, zukünftig 2% der Wirtschaftleistung für die "Verteidigung" auszugeben. Und wer hat den Beschluss mitgetragen? Die Bundesregierung! Ach so. Und wo muss Deutschland verteidigt werden? Am Hindukusch, in Somalia, und in zahlreichen weiteren Ländern. Haben diese Länder Deutschland angegriffen oder den Krieg erklärt?

Leute, was für Märchen lasst Ihr Euch bloß erzählen, ohne lauthals dagegen zu protestieren?

Wer verlegt immer mehr Truppen an die Grenze zu Russland? Wer hat den Maidan-Umsturz in der Ukraine angezettelt? Wer hat Afghanistan, Libyen und den Irak überfallen? Wer hat den IS reichlich mit Waffen versorgt? Wer profitiert von all den gräßlichen Kriegshandlungen?

Früher standen zumindest die SPD und die Grünen für antimilitaristische Politik. Viel ist davon nicht mehr übrig. Allein die "Linke" organisiert noch eine Demonstration gegen die Sicherheitskonferenz:

Originellerweise haben sich ihre Organisatoren die Webseite https://sicherheitskonferenz.de/ geschnappt!

Ich könnte nun noch seitenweise weiterschreiben, aber ich glaube, dass ich meine folgenden zwei Ziele erreicht habe:

  • Mein Missfallen und meine Sorge um den Frieden deutlich zum Ausdruck zu bringen
  • Meine Leser für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.

Denkt daran, es ist EUER Steuergeld, was für immer mehr Rüstung und Kriege verpulvert wird. Und es sind EURE Verwandten und Bekannten, die möglicherweise irgendwo in weiter Ferne verletzt oder getötet werden, während Flinten-Uschi bequem im Ministerium hockt.

Einige der größten Kriegstreiber sind dieses Jahr nicht mehr anwesend, denn sie haben unsere immer noch schöne Erde für immer verlassen:

Senator John McCain wurde anlässlich seines Todes medial in den Himmel gehoben ("American Hero", "Maverick"). Ein andere Sichtweise auf seine Vita findet man hier: http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2018/08/die-grosste-katastrophe-auf-einem-us.html

Der Exilpole und Russlandhasser Zbigniew Brzeziński war bereits unter Präsident Jimmy Carter als "Sicherheitsberater" Angehöriger der US-Regierung. Legendär sind seine US-Amerikanischen Allmachtsphantasien, die er in seinem Hauptwerk "The Grand Chessboard" (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_einzige_Weltmacht:_Amerikas_Strategie_der_Vorherrschaft) öffentlich machte.

George H. W. Bush begann mit Hilfe der unsäglichen Brutkastenlüge (https://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenl%C3%BCge) den ersten Golfkrieg.

Die nun im wahrsten Sinne des Wortes "kalten" Krieger mögen ruhen (oder in der Hölle schmoren). Aber es gibt noch genügend Lebende, und um die sollten wir uns kümmern, spricht mit vereinten Kräften ihnen ihr schmutziges Handwerk legen.

Die bayrische Sängerin Lisa Fitz hat mit ihrem neuen, sicherlich nicht unumstrittenen Lied "Tanz der Vampire" alles künstlerisch ausgedrückt, was ich in meiner Prosa mitteilen wollte. Ich gebe ihr das letzte Wort:

Sort:  

Sehr informativ, vielen Dank!!

Anachronismus ist es wenn jene die Dresden vor 74 Jahren in Schutt und Asche gebombt haben sich alljährlich an diesem Tag in München auf deutschem Boden ein Stelldich ein geben um über die nächsten Angriffskriege zu sinnieren und diese den Menschen als Sicherheitsmassnahme oder sonst irgendein vermeintlich höheres Gut zu verkaufen.

Krieg als Sicherheit zu ettikettieren ist nichts anderes als die Barberei des Krieges und das Abschlachten von Menschen und seines gleichen als irgendeine wie auch immer geartete Rechtfertigung für das eigene Versagen zu verkaufen ist schlichtweg ein Armutszeugnis für eine Regierung wie die unsere, die es noch nicht einmal schafft Rammstein zu verbieten Drohnenmorde über Deutschland zu steuern.

Kollektives Versagen des Staatsapparates ist dabei auch ein kollektives Versagen der Massen, welche gegen diese Missstände nicht aufbegehren und die Politiker, die solche Veranstaltungen organisieren zur Hölle jagen...

Kollektives Versagen des Staatsapparates ist dabei auch ein kollektives Versagen der Massen, welche gegen diese Missstände nicht aufbegehren und die Politiker, die solche Veranstaltungen organisieren zur Hölle jagen...

Exakt! Genau meine Intention.

Ich bezweifle dass die Handy daddelnde und mit Ballerspielen groß gewordene Generation der Millenials sich jemals Friedensaktivisten betätigen werden - eher zieht die Generation noch jubelierend in den Cyberkrieg und findet vielleicht sogar noch Spass daran wie wild durch die Gegend zu ballern und meint dann vielleicht, dass das alles ja nur ein Computerspiel sei, solange bis dann ein Killerroboter vor ihnen selbst steht und sie alle macht...

Diese ganzen Kriegsspiele der Cybergamer sind mir persönlich schon lange ein Dorn im Auge, da sie zu Abstumpfung führen und die betreffenden seelisch verkümmern lassen. Solche seelisch verkümmerten Massen eignen sich hinterher aber excellent als Kanonenfutter im nächsten Krieg.

Diejenigen die so ein Inferno dann überleben sind dann zwar für den Rest ihres Lebens vom Kriegsvirus befreit, aber dafür vermutlich derart traumatisiert, dass ihr Leben ein einziger Horrotrip wird.

Allerdings muss man den Eltern, die ihren Kindern solche Ballerspiele in der Jugend erlauben ebenso schwerste Vorwürfe machen, dies nicht unterbunden zu haben und drastisch abzustrafen.

Scheint somit alles auch ein generationsübergreifendes Problem zu sein. Der zweite Weltkrieg zieht sich durch jede Familie über mehrere Generationen hin - vor allem wenn Großeltern im Krieg gefallen sind und die Elterngenerationen die Barberei selber als Kinder traumatisch erlebt hat - sprich Kleinkinder tote von Bomben zerfetzte Meschen, tote vergewaltigte Frauen, erstochene und massakrierte Menschen in den Gräben und Straßen ansehen mussten....

Ich glaub die Millenialgeneration hat den Ernst der Lage bis heute nicht begriffen und wird deshalb eines Tages dafür durch die Hölle gehen müssen, weil sie eben untätig geblieben sind und keinen Widerstand geleistet haben und sich nicht als Friedensaktivisten betätigt haben.

Ich möchte zu dieser Thematik den alten Sozi George Bernhard Shaw zitieren, mit dem ich in vielem nicht übereinstimme, dessen Zitate jedoch fast durchwegs wertvoll sind:
„Krieg ist ein Zustand, bei dem Menschen aufeinander schießen, die sich nicht kennen, auf Befehl von Menschen, die sich wohl kennen, aber nicht aufeinander schießen.“
So wird es immer sein.
BGvB!

ist vermutlich zu abstrakt als dass Leute dafür auf die Straße gehen. Da kann man Hass auf keine bestimmte Bevölerungsgruppe richten, ergo langweilig. Frau von der Leyen soll ihre Kinder in den Krieg schicken, dann wird sie richtige Entscheidungen treffen. Alle Politiker absetzen, alle Zwangsabgaben stoppen dann iszt die Welt ein friedlicherer Ort.

Eines von Uschis Kindern arbeitet doch schon bei McKinsey und berät gegen Honorar das Verteidigungsministerium.

Macht des Faktischen und des politisch Realem eben, wie schon immer, seit man Politik/Macht beschreibt, man kann sich nur selbst davon distanzieren. BGvB!

Na, die Flinten-Uschi scheint sie ja ganz besonders zu mögen.... :)
Das einzig positive an der Bundeswehr: egal wieviel Geld sie verbraten, sie bekommen trotzdem nichts auf die Reihe. Deshalb: wir brauchen unbedingt auch eine Raumflotte! So wie die Amis sie machen wollen.
Die Raumschiffe funktionieren dann zwar auch nicht, aber sie machen richtig was her, beim Tag der offenen Tür in den Kasernen.
Das Geld dafür lassen wir uns von Super Mario geben, der macht das gerne. Und wenn wir dann auch erstmal etliche Trillionen Schulden haben wie die Amis, dann kommen auch keine Schwachmaten mehr und fordern Reparationen für Sachen die vor 100 Jahren passiert sind.

Das sind echt revolutionäre Vorschläge! Wenn du die als Petition eingreichst, werde ich diese sofort zeichnen!

Tja, leider werde ich oft unterschätzt. Echte Visionäre haben es oft zu Lebzeiten schwer gehabt. Das Tagesgeschäft gehört den Erbsenzählern.
Während unsere Kriegsministerin noch über Häkelgardinen für Panzerfahrzeuge nachdenken läßt, mache ich mir schon Gedanken wie man die Gorch Fock zum Raumschiff umbauen könnte. Die Kosten wären sicher nur unwesentlich höher wie bereits jetzt.

Wir sollten eine Art "Raumschiff Steemitprise" mit einigen Protagonisten hier bemannen und in die unendlichen Weiten starten-könnte ein Abenteuer werden:) BGvB!

Gorch Fock als Gallionsfigur einer deutschen Raumflotte fände ich gut. Sonnensegel sind schon lange erfunden. Also lasst uns eine Petition starten oder besser gleich Geld sammeln, um unsere Freiheit nicht nur am kahlen Hindukusch zu verteidigen, sondern besser bis Titan und Pluto. Wer macht mit?

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Ich befürchte, das Thema Gorch Fock ist zZt. nicht so beliebt in der Politik. Nicht nur haben sich die Kosten der Renovierung verzehnfacht, jetzt kommt auch noch heraus, das die ausführende Werft pleite ist und die schon bezahlte Kohle futsch.Würde mich nicht wundern, wenn das Ding demnächst durch einen "technischen Defekt" Feuer fängt und abbrennt.

Starker Artikel!! Ich bin sowas von froh, dass mein Österreich nicht in diesem imperialistischen Verein NATO Mitglied ist. Für uns gilt seit 1955 die "ewige Neutralität". Ich hoffe, der leicht demente Insasse der Hofburg namens "Wanderbello" vergisst das nicht.

Die Neutralität existiert nur mehr auf dem Papier. Ansonsten dürfte Österreich nicht die Russland-Sanktionen auf Geheiss der USA mittragen, die nichts bringen und nur Europa schädigen.
Immerhin hat Öst. den UN-Migrationspakt nicht unterschrieben, aber das nicht dank der Neutralität. Unter einem SPÖ-Bundeskanzler wären wir da jetzt auch mit drin.

Ich hoffe, Österreich ist noch zu retten.

Was stört Dich an der Sicherheitskonferenz?

Denkst Du die Hunderte Teilnehmer diskutieren über einen Angriffskrieg?
In Berlin können sich Regierungsmitglieder eines (!) Landes häufig nicht auf einen Konsens einigen.
Bezüglich Brexit können sich Grossbritannien und die EU über Monate bzw. Jahre hinweg nicht auf einen "Deal" einigen, weil es unterschiedlichste Interessen gibt.
Meinst Du, dass sich die Teilnehmer an dieser Konferenz aus allen möglichen Ländern (soweit ich weiss auch China und Russland) und Branchen (Politik, Militär, Wirtschaft, Wissenschaft) auf einen (Angriffs-)Krieg einigen?

Ist eine Konferenz, d.h. ein Austausch von Ideen, Sorgen, Lösungsvorschlägen zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Interessen etwas Schlechtes?

Vielen Dank für deinen kritischen Kommentar.

Ist eine Konferenz, d.h. ein Austausch von Ideen, Sorgen, Lösungsvorschlägen zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Interessen etwas Schlechtes?

Für sich betrachtet natürlich nicht. Reden ist besser als Schießen, zweifelsfrei.

Ich blicke allerdings auf die falkischen Teilnehmer und ihre öffentlichen Aussagen. In diese Menschen setze ich kein Vertrauen. Die NATO-Vertreter bilden die Mehrheit. Die Zahlen zu den Rüstungsausgaben sprechen eine eindeutige Sprache (siehe oben).

Mit meiner Einschätzung stehe ich übrigens nicht allein (siehe das Lied von Lisa Fitz).

Sei froh, dass du als Schweizer in der neutralen Ecke stehen darst.

Dass die NATO ein militärisches Übergewicht hat, hat doch auch seine Vorteile. Das (und die Existenz von Atomwaffen) hat immerhin dafür gesorgt, dass es in den letzten 60 Jahren keinen Weltkrieg gab.

P.S. Zumindest haben sie sich gestritten wie die Kesselflicker. Jeder gegen jeden war das Motto. Nicht besonders vertrauenserweckend.

Aber Streit bzw. Diplomatie ist doch absolut notwendig. Nur so kann man Probleme diskutieren, Lösungen finden und Krieg vermeiden.
Vertrauen kann man Politikern und Militärs sowieso nicht...

Uiui der ischinger bangt um die EU!

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Denkt daran, es ist EUER Steuergeld, was für immer mehr Rüstung und Kriege verpulvert wird. Und es sind EURE Verwandten und Bekannten, die möglicherweise irgendwo in weiter Ferne verletzt oder getötet werden, während Flinten-Uschi bequem im Ministerium hockt.

das, und vieles mehr muss einen eigentlich veranlassen diesen werten Damen und Herren das Geld wegzunehmen, denn man wirft kein gutes sauer verdientes Geld, Schlechtem hinterher.

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