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Nein, das ist nicht ganz korrekt.
Weißt du, dass du hier eine auch heute noch an den Unis gepflegte Diskussion anregst? Das ginge aber zu weit, deshalb hier nur ganz kurz meine Meinung:

  • Die letzte ernstzunehmende Rechtschreibreform vor 1998 fand 1901 statt (1944 ist aus bekannten Gründen nicht ernst zu nehmen [fiese Fehlermöglichkeit: als Partizip wird "ernst nehmen" zusammen geschrieben, als Verb getrennt]), da eine lebendige Sprache sich stets weiterentwickelt, wurde es nach 97 Jahren also allerhöchste Zeit.
  • Ich war auch nicht beglückt "umzulernen", zumal ich die neuen Regeln ja auch noch weitergeben sollte. Sehr rasch konnte ich aber die neuen Regeln als Vereinfachung erkennen. Dazu reicht ein Blick in den Duden.
  • Es gibt viele Kann-Regeln, die nicht verpflichtend sind. Ich mag den Delphin immer noch lieber als den Delfin - ist beides korrekt.
  • Hohe Fehlerquoten bescherten einst ß und ss. das ist jetzt logisch (nach langen Vokalen bzw. Umlauten und Diphthongen ß) und dürfte keine Schwierigkeit mehr bereiten. Wer die Konjunktion dass vor der Reform nur mit einem s geschrieben hat, wird es nach wie vor tun. Daß gibt es nicht mehr, der S-Laut folgt auf kurzen Vokal.
  • Zusammengesetzte oder nicht zusammengesetzte Verben kann man sich inhaltlich erklären.
  • Groß- und Kleinschreibung beherbergt noch immer einige Ausnahmen, grundsätzlich werden aber Substantive und substantivierte Verben groß geschrieben. Dürfte einem Muttersprachler auffallen.
  • Die Kommaregeln wurden sehr vereinfacht. Im Zweifel gilt: Ich setze Kommata ein, um meinen Satz zu strukturieren, wie ich ihn lesefertig im Kopf habe. Da kann man kaum noch was falsch machen, besonders nicht, wenn man die alten Regeln beherrschte.

Ich habe die Weisheit definitiv nicht mit Löffeln gefressen und mache selbstverständlich auch Fehler. Deutsch war, ist und bleibt eine etwas kompliziertere Sprache. Dazu diese kleine Anekdote: Kurz vor dem Examen (war noch vor der RS-Reform) kündigte unser Deutsch-Prof aus Spaß ein Diktat, verbunden mit der Wette, niemand würde fehlerfrei bestehen, an. "Haha! Wir? Angehende Deutschlehrer?!" Der Prof behielt recht...
Wer vor der Reform nicht rechtschreibsicher war (und das kann ja unglaublich viele Gründe haben), wird es auch danach nicht sein. Wer relativ sicher war, wird dank der neuen Logik, auch danach kaum Probleme (gehabt) haben.

Selbstverständlich war es nicht so witzig, dass es noch Re-Re-Reformen gab. Aber irgendwie sind Fehler oder spätere Verbesserungswünsche auch im besten Gremium menschlich - eine Nachkorrektur sollte auch professionellen Reformern gestattet sein.

Hi @chriddi - mich treibt eine Frage um: wie ist das Zusammenschreiben bei den Infinitiv mit zu Konstrukten - welche Regel gibt es denn da?
Es machte keinen Spaß, mich umzuziehen.
Ich wollte schon immer etwas dazulernen? Oder macht Dazuzulernen keinen Sinn??????

Uiuiui, Kadna, das ist eine sehr komplexe Frage, die mehrer grammatische Bereiche anpiekst. In erster Linie dreht es sich wohl um trennbare und untrennbare Präfixe bei Verben.

"Umziehen" ist ein untrennbares Verb, also ist auch der erweiterte Infinitiv (muss übrigens kein Komma mehr vor, sieht aber besser aus) untrennbar.
Ich will mich nicht umziehen, es macht mir keinen Spaß, mich umzuziehen.
Aber:
Vögel fliegen in den Süden, um zu ziehen
"Dazulernen" ist trennbar. Hier agiere ich in der Regel ehrlich gesagt nach Gefühl. Sich im Zweifel eine Frage zu stellen, ergibt Sinn:
Willst du etwas (zu einem unbekannten Themengebiet = dazu) dazu lernen? oder Willst du dein bereits vorhandenes Wissen erweitern und dazulernen?
Willst du weiter laufen (als dein Wettkampfpartner) oder willst du ausdauernd weiterlaufen? Im ersten Fall bietet es sich na, die Kilometermarkierungen zu peilen und messbar weiter zu laufen, im zweiten schlicht weiterzulaufen...
Ist zugegebenermaßen (zugegebener Maßen?) nicht unkompliziert.
Im Deutschen macht übrigens gar nichts Sinn (das ist ein übersetzter Anglizismus), sondern etwas ergibt Sinn.
Hach, mein Grobi-Kostüm kommt im Klugscheißermodus so gut zur Geltung... 😘

Im Deutschen macht übrigens gar nichts Sinn (das ist ein übersetzter Anglizismus), sondern etwas ergibt Sinn.
Hach, mein Grobi-Kostüm kommt im Klugscheißermodus so gut zur Geltung... 😘

Hihi, cool (kühl?) und danke für deine Hinweise. In etwa habe ich das auch immer so gehandelt händelt gemacht. Oft wird es dann ein langes Wort, das dann doch zum Nachdenken auffordert. Macht es Sinn aufeinanderzuzugehen... Ich habe noch kein Kostüm... ;-)

Macht es Sinn aufeinanderzuzugehen

Es dürfte Sinn ergeben, aufeinander zuzugehen. Allerdings plane ich keine Beiträge. Das hieße "Chriddi tobt sich aus", was hier ja schon zu Genüge geschieht. Selbstverständlich würde ich dich im Dialog kommentierend auseinandernehmen und eine fruchtbare Diskussion veranlassen... ;-)

So, Chriddi, nun ist mal gut! Das darfst du wirklich nur mit Leuten machen, die Ironie verstehen. Natürlich gehört Kadna dazu, aber man muss es ja nicht übertreiben...

Don, wir können dir ja Mal 'ne Schnapsflasche auf den Tisch stellen und das Einmaleins der @chriddi 'schen Mathematik beistochern.

wir können dir ja mal 'ne Schnapsflasche auf den Tisch stellen

Wieso ihm alleine?! Sowas beklönen wir ja wohl in einer langen Nacht zu dritt... 😉

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