RE: Artikelreihe Biologie und Biohacking - zwischen Fakt und Fiktion [GERMAN Teil 3 - Unsterblichkeit ]
Kurz nicht hingeschaut und schon bist du bei Teil 3.
Spannend, dass das hohe Alter mehr von der Umwelt abhängt als von der eigenen Natur - abgesehen von Erbkrankheiten.
Ich hatte mich damit auch vor einiger Zeit beschäftigt und was mir noch in Erinnerung ist war, dass das wichtigste sauberes Trinkwasser, die Abwesenheit von Umweltgiften, regelmäßiges Fasten und die soziale Einbindung / Lebensfreude ist. Da gab es diese eine Studie mit Ratten, die regelmäßig hungern mussten, die dann aber auch wesentlich älter wurden als die anderen. Die Ursachen weiß ich nicht mehr genau, hatte aber (glaube ich) etwas mit den verlangsamten Stoffwechsel zu tun, weswegen die Zellteilung und damit der Abbau der Telomere verringert wurde. Bei diesen Regionen mit den vielen über Hunderjährigen war dann auch ein Faktor, dass dort auch viele Traditionen zum Fasten erhalten blieben. Die griechisch-orthodoxe Kirche hat z.B. über 150 Fastentage und die streng gläubigen Katholiken in Italien oder der Sekte werden sich bestimmt auch noch eher an die biblischen Fastenzeiten halten. Wie das in Japan und Costa Rica aussieht, weiß ich nun nicht. Aber wenn das so ist, spielt die Höhe des Wohnorts vielleicht auch mit rein, weil weniger Sauerstoff auch zu einen geringeren Stoffwechsel führt (falls das so ist).
Und zur Unsterblichkeit frage ich mich, ob es mit Blick auf die Evolution sinnvoll ist, ewig zu leben. Würde das aber nicht schon bedeuten, dass die Evolution bereits stark verlangsamt ist, wenn sehr alt werden und auch erst später Kinder bekommen? Das würde ja gleichzeitig bedeuten, dass sich die Menschheit nicht mehr weiterentwickeln kann und die Anpassung an die sich immer verändernde Umwelt nicht mehr biologisch sondern nur noch technologisch stattfinden muss. Biohacking wird also immer wichtiger.
Ja genauso ist es, daher forscht man auch an Kcal-Restrictions-mimetika (Stoffe die einen Fastenzustand imitieren). Vielleicht wissen unsere Religions-Experten mehr aber ich meine die christlichen Fastenzeit ist sogar strenger und härter als der Fastenmonat der Muslime, so erklärte es mir zumindest ein pakistanischer Kollege.
Evolution ist ja an sich nur ein Phänomen und muss nicht auftreten. Dort wo die Bedingungen konstant sind (am Tiefseegrund) gibt es Lebewesen (meist Bakterien) die nicht der Evolution unterliegen. Fossilien von vor xxx Millionen Jahren unterscheiden sich nicht von den heutigen Organismen. Hier oben ist natürlich alles ständig im Wandel. Die Rate der Veränderung ist Produkt vieler dinge, Mobilität der Individuen, Vermischung, Rekombination, selbst wenn wir 200 würden, könnten die Veränderungen somit sehr groß ausfallen, bliebe alles andere gleich, dann ja, würde es die Evolution entschleunigen.
Genau Evolution beschränkt sich nicht nur auf das Leben, sondern jeden Bereich, es ist ein Universelles Phänomen, nur gäbe es auch eine Beziehung Technologie - Leben. Salopp gesagt: "Facebook führt zu einer erhöhten Prävalenz von Suiziden durch Depression --> somit wirkt die Technologie selektiv und selektiert jene, die nicht am Neid durch das Leben der scheinbar Schönen und Reichen und beliebten Mitmenschen zerbrechen" Technologie zählt zum Exposom bzw. ist Umwelt.