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RE: EU: strengere Regeln für den Umgang mit Kryptowährungen. / EU: stricter rules for dealing with crypto currencies.

in #deutsch7 years ago

Wieso willst Du einen Wertgegenstand in die Blockchain bringen? Was hätte das für einen Sinn? Man kann Eigentumsrechte in der Blockchain sichern, wobei der Begriff "Eigentum" in dem Zusammenhang veraltet ist. Aber ich wüßte nicht, welchen Vorteil es hätte, Gegenstände da hineinzutun. Und wenn es sinnlos weil nicht möglich ist, einen Gegenstand in die Kryptowelt hineinzutun, ist es auch sinnlos, ihn dort wieder herausholen zu wollen.

Klar kann man die Aktivitäten zurückverfolgen - irgendwohin. Wenn dann am Ende ein Internetcafé steht, dann ist allerdings nicht viel gewonnen. Es geht darum, den Schlüssel an die Person zu binden, und das ist für Überwachungsbehörden sogut wie unmöglich. Bei Strafverfolgungsbehörden sieht die Sache anders aus, aber Überwachung und Strafverfolgung sind zwei sehr unterschiedliche paar Schuhe. Während das eine auf die große Mehrheit abzielt, zielt das andere auf eine einzelne Person oder kleine Gruppe ab. Das wäre ressourcenmäßig schon gar nicht zu machen, alle Menschen auf die Weise zu überwachen, wie es die Strafverfolgungsbehörden tun. Man braucht nur mal schauen, wie lange es gedauert hat, bis die diese SilkRoad-Typen hatten - und das auch nur, weil die ganz schwerwiegende Fehler gemacht haben.

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Wieso willst Du einen Wertgegenstand in die Blockchain bringen?

Da habe ich mißverständlich vormuliert.
Ich meine den Transfer zwischen Wertspeichern; .z.B. einen Tausch von physischem Edelmetall in Krypto oder umgekehrt.

...aber Überwachung und Strafverfolgung sind zwei sehr unterschiedliche paar Schuhe.

In meiner Wahrnehmung vereinheitlicht sich das zunehmend.

Das wäre ressourcenmäßig schon gar nicht zu machen, alle Menschen auf die Weise zu überwachen, wie es die Strafverfolgungsbehörden tun.

Mit Technologien wie Palantir und immer günstigerer Rechenpower sollten wir uns da nicht in Sicherheit wiegen. Da ist auf der Seite der Algorithmen unter der Haube schon viel mehr fertig, als wir ahnen, glaube ich. Und die Befüllung des BigData Topfes läuft jetzt erst richtig an.

Ich verstehe es immer noch nicht. Willst Du Gold in die Blockchain tun? Das geht nicht. Aber Du kannst Gold gegen Bitcoin kaufen oder verkaufen, und zwar ohne, daß das jemand mitbekommt.

Don & Alex Tapscott: Die Blockchain-Revolution

Überwachung und Strafverfolgung sind nicht zu vereinheitlichen. Wollte man das tun, müßte man einen Polizisten in jede Wohnung stellen. Und selbst dann wäre nicht gewährleistet, daß der nicht das Maul hält, wenn man ihn anonym mit Kryptowährungen bezahlt.

Das ist genau der Grund, warum das Establishment ein immer größerwerdendes Problem mit Bitcoin hat. Die können das gar nicht kontrollieren. Selbst im Falle von Bitcoin geht das nur sehr schwer und mit sehr viel Aufwand - und der Verfolgte muß viele Fehler machen. Und wir stehen erst ganz am Anfang. Die Leute, die Bitcoin nutzen machen nicht einmal einen Prozent der Bevölkerung aus. Die haben solch massive Schwierigkeiten, das zu kontrollieren, daß ihnen nur bleibt, möglichst viel Angst zu verbreiten. Und bevor die Kryptowährungen kontrollieren, kontrollieren sie längst das Bargeld. Da sind immerhin DNA-Spuren dran, so daß man beweisen könnte, daß Person X diesen oder jenen Schein in der Hand hatte. Selbst das geht bei Krypto nicht. Die kreischen jetzt schon wegen Bitcoin - warte mal bis die herausfinden, was Monero so alles kann. Auf Dauer haben die keine Chance.

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Ich verstehe es immer noch nicht.

Danke für Deine Geduld.

Willst Du Gold in die Blockchain tun? Das geht nicht.

Ist klar.

Aber Du kannst Gold gegen Bitcoin kaufen oder verkaufen, und zwar ohne, daß das jemand mitbekommt.

Wie das und wo das?
Mein Zielbild ist, daß ich Dir eine Unze Gold gebe und Du meine Wallet befüllst.
Mit der Bedingung, daß wir dazu keinen Dritten benötigen wie einen Internetprovider oder sonstwen.
Denn der bekommt mit, das wir miteinander kommunizieren. Das reicht für eine Rasterfahnung.

Überwachung und Strafverfolgung sind nicht zu vereinheitlichen. Wollte man das tun, müßte man einen Polizisten in jede Wohnung stellen.

In genau der Rolle sehe ich zukünftig Palantir und Konsorten. Eben weil wir den oben beschriebenen Deal nur mit einem Dritten ausführen können, und der liefert alle Daten ab. Die Auswertung passiert dann an übergeordneter Stelle.

Auf Dauer haben die keine Chance.

Beim Zielbild marschieren wir vereint! :)
Vielleicht habe ich auch einfach einen Denkhänger und muß da mal drüber schlafen...

Jetzt verstehe ich es. Klar: Sobald man eine Plattform benutzt bei der man sich anmelden muß, ist es vorbei mit der Anonymität. Das muß man allerdings nicht. Ich nehme jetzt Bitcoin als Beispiel, aber es geht auch mit jeder anderen Kryptowährung, wovon einige wesentlich bessere Anonymitätssicherheit bietet.

Jeder kann sich eine offline Wallet erstellen. Theoretisch sogar mit Papier und Bleistift. Aber es ist einfacher, wenn man dafür ein Rechenprogramm nutzt und sich die Adressen offline erstellt. Dazu reicht ein uralter Rechner, der nie am Internet angeschlossen war. Hier ist der Link dazu:

⇩ WalletGenerator-Script von GitHub herunterladen ⇩

Eine auf diese Art erstellte Wallet ist nirgendwo registriert, bei keinem Provider auf der ganzen Welt. Bitcoin-Accounts sind nicht mit Bankkonten zu vergleichen, die bei einer zentralen Instanz irgendwo registriert sein müssen um zu funktionieren. Die Accounts, die Dir ein Provider zur Verfügung stellt, ist technisch gesehen nicht Dein Konto, sondern das des Providers, denn nur er verfügt über den privaten Schlüssel. Deshalb sollte man auch nicht seine gesamten Bitcoins bei Bitcoin.DE oder bei Coinbase lagern.

So, nun hast Du Bitcoins auf einer Wallet und tauchst nirgendwo auf dem Radarschirm auf. Jetzt mußt Du Bitcoins auf diese Wallet laden. Du kannst beispielsweise kurz über die Grenze und Fiat in einen Bitcoin-Automaten stopfen. Mit dieser Wallet kannst Du nun einkaufen was Du möchtest: Gold, Autos, Häuser, private Inseln, Drogen, Waffen usw.

Das war also der einfache Teil. Nun muß man aber das Kaufen auch noch irgendwie bewerkstelligen. Natürlich kann man damit jetzt beispielsweise Gold online bestellen, aber dazu müßtest Du dort zumindest Deinen Namen und Deine Adresse hinterlassen. Kaufst Du es persönlich beim Händler, dann hat er zwar keine Daten von Dir, kennt aber Dein Gesicht. Es gibt viele ganz raffinierte Methoden, um solche Geschäfte zustandezubringen, bis hin zu P2P-Märkten mit ausgeklügelten Lieferoptionen. OpenBazaar.org ist da nur ein Beispiel. Im Darknet finden sich auch sehr viele Optionen. Nun zu Deinem konkreten Beispiel:

Mein Zielbild ist, daß ich Dir eine Unze Gold gebe und Du meine Wallet befüllst. Mit der Bedingung, daß wir dazu keinen Dritten benötigen wie einen Internetprovider oder sonstwen.

In diesem Beispiel setze ich voraus, daß wir uns an einem sicheren Ort treffen, z.B. in einer Bank, in einer Behörde, in einem öffentlichen Café, und ich gehe davon aus, daß die Unze echt ist und Du mich nicht bescheißen willst. Du hast die Unze Gold dabei und wir werden uns über den Preis einig, sagen wir derzeit BTC 0.14214405. Du legst einfach die Unze und einen QR-Code auf den Tisch. Sobald ich den Code gescannt habe, sind Deine Bitcoin auf dem Weg.

Eine andere Möglichkeit wäre es - wenn wir nun zusätzlich davon ausgehen, daß ich auch nicht vorhabe Dich zu bescheißen - daß Du mir die Münze herüberschiebst und ich Dir eine Wallet mit dem entsprechenden Betrag hinüberschiebe.

Example BitCoin PaperWallet

Wenn beide sich kennen, ist es also kein Problem, Werte auszutauschen ohne dafür einen Dritten zu benötigen. Es ist wie mit Bargeld, nur besser, weil Bargeld ortsgebunden ist, während Krypto global funktioniert. In beiden Beispielen müssen wir keinem Dritten vertrauen, noch seine Dienste nutzen. Das Hauptproblem ist in beiden Beispielen, daß mindestens einer von uns dem anderen vertrauen muß. Ersetze nun die Unze Gold durch eine Walther PPK und Du weißt, warum das ein Problem werden kann. Da müßte jeder davon ausgehen, daß der andere ein Schlapphut ist. Unter solchen Umständen ist ein Austausch wesentlich komplizierter, denn das wäre der klassische Fall, für den Bitcoin erfunden wurde, nämlich in einem No-Trust-Environment zu funktionieren. Da lassen Kryptowährungen alle anderen Zahlungsmethoden inklusive Edelmetalle stehen.

Auf Coinbase anmelden und 8€ in BitCoin erhalten

und ich gehe davon aus, daß die Unze echt ist und Du mich nicht bescheißen willst.

wenn wir nun zusätzlich davon ausgehen, daß ich auch nicht vorhabe Dich zu bescheißen

Genau da möchte ich letztlich hin, nämlich daß ich entscheiden kann, wem ich vertraue und wem nicht. Im Rahmen der Eigenverantwortung übernehme ich gerne das damit zusammenhängende Risiko.

Stand heute soll/muß ich irgendwem vertrauen (Bank, Provider, Staat), der persönlich nicht zu greifen ist, im Zweifel jeder Verantwortung aalglatt ausweicht und dessen positive Grundgesinnung mir als Bürger gegenüber aufgrund seiner Eigeninteressen als zumindest fragwürdig einzustufen ist.

Danke für Deine ausführliche Erklärung!
Mal schauen, ob ich mich an so einen Wallet-Generator heranwage... Sind Hardware-Wallets ala "Ledger" oder "Trezor" aus Deiner Sicht eine Alternative?

Jetzt sind da zwei Dinge durcheinandergeraten. In dem Beispiel kommt keine Dritte Instanz vor. Da geht es nur darum, ob sich die unmittelbar an diesem Austausch beteiligten soweit vertrauen, als daß das Geschäft zustandekommt. Wenn wir beide kein Problem miteinander haben, dann ist in diesem Fall sonst niemand an der Transaktion beteiligt. Kein Provider und erst recht keine Bank und kein Staat. Das ist aber Stand heute. Wenn Du Krypto nutzt, dann mußt Du keiner Bank vertrauen. Selbst bei Bargeld mußt Du der Bank dahingehend vertrauen, daß die EZB der zentrale Emittent ist, der das Bargeld jederzeit für wertlos erklären kann.

Das mit der PaperWallet ist gar nicht so kompliziert. Ich habe hier eine genaue Anleitung geschrieben, warum und vor allem wie man das genau machen soll, und was man alles beachten muß. Da ist alles Schritt für Schritt beschrieben, so daß man da nichts falsch machen kann.

Der Ledger Nano S und der Trezor sind sogenannte "cold storages" und man könnte sie als elektronische Version einer PaperWallet bezeichnen. Die haben den selben Rechner eingebaut, bieten eine Wallet-Sicherung für den Fall, daß sie ausfallen oder verschwinden und können nichts anderes als das. Das bedeutet, man kann da keinen Virus oder sowas einpflanzen. Wenn man das Geld dafür übrig hat, warum nicht? So kosten derzeit der Ledger Nano S 94€, der Trezor liegt etwa bei 80€. Dann gibt es auch noch den weniger bekannten KeepKey, der mir persönlich am besten gefällt, weil er das beste Display und den besten Preis hat. Den kriegt man in den USA bereits für 50$, während er in Täuschland immer noch 80€ kostet:

KeepKey: Ihr privater Bitcoin-Tresorraum

Ich persönlich ziehe gerne Parallelen zwischen diesen Cold Storages und diesem schicken Weltraumkugelschreiber, den die Amis für einige Millionen Dollar in den 70ern entwickelt hatten: Die Russen haben sich das gespart und stattdessen einfach einen Bleistift genommen. Ist nicht so sexy, aber funktioniert auch.

Nano Ledger S - direkt vom Hersteller zum halben Preis

Jetzt sind da zwei Dinge durcheinandergeraten.

Ich bin mir sicher, daß ich's jetzt verstanden habe... :)

Das mit der PaperWallet ist gar nicht so kompliziert. Ich habe hier eine genaue Anleitung geschrieben

... und werde hier mal Lesezeit investieren.
Auf der Seite finden sich noch andere Menüpunkte, die mein Interesse wecken.

Danach entscheide ich, ob ich für meinen Weltraumkugelschreiber die Russen-, oder die USA-Methode wähle.

Vielen Dank für Dein Engagement!

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