EU: strengere Regeln für den Umgang mit Kryptowährungen. / EU: stricter rules for dealing with crypto currencies.

in #deutsch7 years ago (edited)

Deutsch (English translation below)


Angesichts der immer zahlreicher werdenden Überwachungs- und Kontrollgesetze, welche meist mit dem Verweis auf Straftaten wie Terrorfinanzierung, Geldwäsche oder Kinderpornographie durchgesetzt werden, droht man als freiheitsliebender Mensch zuweilen schon fast resignierend abzustumpfen.

Beispiele zunehmender Überwachung in Deutschland / Europa:


Im ewigen Ringen zwischen Freiheits- und Bürgerrechten einerseits und dem Ruf nach mehr staatlicher Kontrolle und Überwachung andererseits, entscheiden sich die verantwortlichen Politiker auf nationaler und europäischer Ebene so gut wie immer für letzteres. Als einige Beispiele unter vielen mehr nenne ich die Vorratsdatenspeicherung, Fluggastdatenspeicherung, mehr Kameraüberwachung, den Zwang, bei Beantragung eines Reisepasses Fingerabdrücke abzugeben, das Aufweichen des Bankgeheimnisses, den Postident-Zwang bei der Anschaffung von Prepaidkarten oder das Netzwerkdurchsetzungsgesetz.

Sascha Lobo hatte vor längerer Zeit in einer Kolumne meiner Meinung nach sehr zutreffend zusammengefasst, wourm es bei der ganzen Überwachung wirklich geht: Um die Steuerung der Massen, darum, jegliche Art von möglichem Widerstand bereits im Anfangsstadium entdecken und somit im Keim ersticken zu können - letztlich also um die Zementierung der Macht der Regierenden.

EU plant strengere Regeln für den Umgang mit Kryptowährungen.


Verfolgt man diese Entwicklung hin zu einer immer vollständigeren Überwachung des 'gläsernen Bürgers' (bei zugleich immer intransparenterer Politik, samt ihren durch den Bürger kaum noch zu kontrollierender Geheimdienste) bereits seit längerer Zeit, überrascht es nicht im Geringsten, dass die mit dem Versprechen als dezentrales Geld zu fungieren angetretenen Kryptowährungen von den meisten verantwortlichen Politikern quasi als 'natürliche Feinde' (ihrer Kontrollmöglichkeiten) angesehen werden und immer stärker in ihren 'Überwachungsfokus' geraten.

Der jüngste Schachzug des EU-Parlaments besteht nun darin, im Kampf gegen Geldwäsche (wie erwähnt, neben Terrorfinanzierung und Kinderpornographie das dritte der stets bemühten Totschlagargumente, um mehr Überwachung durchzusetzen) sowohl eine Art Vorratsdatenspeicherung von Finanzdaten (Finanzinstitute müssen Transaktionen jahrelang aufbewahren) als auch strengere Regeln für die Nutzung von Krypotwährungen einzuführen (was von Rechtswissenschaftlern als de facto Aufhebung der Privatsphäre der beteiligten User scharf kritisiert wurde).

Um die angebliche Anonymität virtueller Währungen und das damit verbundene "Missbrauchspotenzial für kriminelle Zwecke" zu verringern, sollen Krypto-Börsen nicht nur die Identität ihrer Nutzer sondern auch deren Wallet-Adressen in zentralen Datenbanken speichern. Dies, sowie verpflichtende Selbstangaben der User (z. B. Quelle des Geldes, Verwendungszweck etc.) sollen Kryptowährungen nachverfolgbarer machen.

Auch die anonyme Nutzung von Prepaid-Karten will das EU-Parlament einschränken. Der bisher in Europa geltende Maximalbetrag wurde von 250 auf 150 Euro gesenkt (wobei er in Deutschland bei ohnehin nur 100 Euro liegt). Darüber hinaus soll zukünftig nur noch Geld von "identifizierbaren persönlichen" Konten auf Debit-Karten eingezahlt werden dürfen.
Für die Nutzung von mit Kryptowährungen aufladbaren Karten, wie die von mir bereits beschriebene TenX Card, könnte das negative Auswirkungen haben, sobald sie von den geplanten Regelungen ebenfalls erfasst werden.

Da passt es gut ins Bild, dass Amazon gerade in vorauseilendem Gehorsam ein Patent angemeldet hat, welches es ermöglichen soll, Bitcoin-Transaktionen eindeutig Benutzern zuzuordnen. Amazon beschreibt wie nach einer durchgeführten Krypto-Transaktion ein Verkäufer die Adresse der teilnehmenden Parteien liefern könnte, welche im folgenden Schritt vom Internet-Provider um die IP ergänzt würde.
Ein Käufer (z. B. eine Regierung) könnte die Daten dieses Streams miteinander verknüpfen und beispielsweise ermitteln, welche Steuerabgaben für die Transaktionen eines Users anfielen.

Studien widerlegen die Legende des vor allem für kriminelle Aktivitäten genutzten Bitcoins.


Im Gegensatz zu den Aussagen der verantwortlichen Politiker sowie zahlreichen Medienberichten kam eine kürzlich von Rémi Quirion für die kanadische Regierung durchgeführte Studie zu dem Ergebnis, dass Bitcoin keineswegs in erster Linie ein Werkzeug für Geldwäsche oder andere kriminelle Aktivitäten ist.
Innerhalb der letzten vier Jahre betrug der Anteil der mit illegalen Aktivitäten in Zusammenhang stehenden Bitcoin-Transaktionen (an allen betrachteten Bitcoin-Transaktionen) laut einer weiteren Studie der kanadischen Regierung nur 0,61 Prozent.

Was sich die ständig nach weiteren Restriktionen rufenden Politiker und Medien hinter die Ohren schreiben sollten, ist, dass global betrachtet immer noch der US-Dollar die für kriminelle Aktivitäten bei Weitem meist genutzte Währung darstelllt.

Was sollte der freiheitsliebende Bürger eurer Meinung nach tun? Auf anonymes Bargeld setzen? Schwerer nachverfolgbare Kryptowährungen wie Monero oder Zcash und dezentrale Börsen nutzen? Wie seht ihr das?


Quelle: / Source: pixabay.


English


Considering the increasing number of monitoring and control laws, which are usually enforced by referring to crimes such as terrorist financing, money laundering or child pornography, as a freedom-loving person one sometimes almost is in danger to lose hope.

Examples of increasing surveillance in Germany / Europe:


In the eternal struggle between freedom and civil rights on the one hand and the call for more state control and surveillance on the other, the politicians responsible at national and European level are almost always opting for the latter. Some examples among many others include data retention, passenger data storage, more camera surveillance, the obligation to provide fingerprints when applying for a passport, the softening of banking secrecy, the Postident obligation when purchasing prepaid cards or the network enforcement law.

Quite some time ago, in a column Sascha Lobo had, in my opinion, very accurately summarized what the whole surveillance really is about: the control of the masses, the ability to detect any kind of possible resistance from the very beginning and thus nip in the bud - in other words, ultimately the cementing of the power of the rulers.

EU plans stricter rules for dealing with crypto currencies.


If one follows this development towards an ever more complete surveillance of the 'transparent citizen' (with at the same time more and more intransparent politics, including its secret services, which can hardly be controlled by the citizen any more) already for a while, it doesn't surprise in the least, that the crypto currencies that made the promise to act as decentralized money are seen by most responsible politicians as 'natural enemies' (of their control possibilities) and are increasingly coming under their 'surveillance focus'.

The latest move by the European Parliament in the fight against money laundering (as mentioned, alongside terrorist financing and child pornography the third of the ever-attractive knockout arguments, in order to enforce more surveillance) is to introduce both, a kind of retention of financial data (financial institutions must retain transactions for years) and stricter rules for the use of cryptic currencies (which was sharply criticized by jurists as de facto lifting of the private sphere of the users involved).

In order to reduce the alleged anonymity of virtual currencies and the associated "potential for abuse for criminal purposes", crypto exchanges should not only store the identity of their users but also their wallet addresses in central databases. This, as well as obligatory self-declarations of the users (for example source of money, purpose of use etc.) should make crypto currencies more traceable.

The EU Parliament also wants to restrict the anonymous use of prepaid cards. The maximum amount currently applicable in Europe has been reduced from 250 to 150 euros (whereby in Germany it is only 100 euros anyway). In addition, only money from "identifiable personal" accounts on debit cards is to be allowed to be deposited in future.
This could have negative effects for the use of cards that can be loaded with crypto currencies, such as the TenX Card I have already described, as soon as they are also covered by the planned regulations.

It fits well into the picture that, in preemptive obedience, Amazon has just applied for a patent which should make it possible to clearly assign bitcoin transactions to users. Amazon describes how a seller could provide the address of the participating parties after an executed crypto transaction, which the Internet provider would add the IP in the following step.
A buyer (e.g. a government) could link the data in this stream together and determine, for example, what taxes levied on a user's transactions.

Studies refute the legend of the bitcoin used primarily for criminal activities.


In contrast to the statements of the responsible politicians and numerous media reports, a recent study conducted by Rémi Quirion for the Canadian government came to the conclusion that bitcoin is by no means primarily a tool for money laundering or other criminal activities.
According to another Canadian government study, the proportion of bitcoin transactions related to illegal activities (in all considered bitcoin transactions) was only 0.61 percent over the last four years.

What politicians and the media, who are constantly calling for further restrictions, should not forget is that the US dollar is still by far the most used currency for criminal activities on a global scale.

What do you think the freedom-loving citizen should do? Using anonymous cash as often as possible? Utilize more difficult to track crypto currencies such as Monero or Zcash, as well as decentralized exchanges? What do you suggest?

Sort:  

Das sind doch alles Verschwörungstheorien.

Natürlich geht es den Regierungen nur darum, dass wir alle sicher und friedlich in unserem Arielwerbetraum leben und nicht Opfer von bösen Terroristen werden und die EZB schützt unser hartverdientes Geld.

Verbote sind wichtig für die Sicherheit der Bürger.

Wo kämen wir denn hin, wenn erwachsene Menschen wie mündige Bürger behandelt werden würden. Die hätten dann ja was mitzureden. Das geht doch gar nicht! Und wie sagt man so schön:

wer die Freiheit für die Sicherheit opfert, verliert am Ende beides.

Was kann der Bürger tun? Nicht viel, aber ein bisschen was geht. Dezentralisierung, Selbstversorger, z.B. Kooperationen im kleinen Kreis eingehen. Bei den Food-Kooperativen geht das schon recht gut. Den Open Source Gedanken weitertreiben, VPN Server verwenden, seine Daten schützen, verschleiern und verwischen, wo geht, Monopole aufbrechen, auf digitale Kryptowährungen setzen, wie Monero, Zcash und ganz wichtig, zivilen Ungehorsam üben und sich den Scheiß nicht mehr bieten lassen!

Aber leider gehen wir in die entgegengesetzte Richtung. Der Mainstream stellt sich freiwillig seine ach so großartigen Alexas von Amazon ins Haus und lässt sich 24/7 mit Trackingapps überwachen, um sich zu optimieren und weil es gerade schicker Lifestyle ist. Die Menschen lassen sich vorschreiben, wie sie leben sollen, welche Musik sie hören sollen und welche Bücher sie lesen sollen auf ihren E-book-Readern und die Verdummung nimmt überall rasant zu. Die Menschen wünschen sich autokratische Anführer, die hart durchgreifen und die digitalen Assistenten nehmen ihnen die Arbeit ab und das Denken gleich mit.
Da sind die wenigen Freiheitsliebenden und Freidenker ganz schön im Arsch und werden vermutlich bald mal im rosaroten Zug Richtung Osten sitzen :P

jaki01 und artpoet habt ihr mal Lust auf einen Livetalk zu diesen Themen?

wie soll dieser livetalk ablaufen?

...musst dich auch nicht ausziehen, wenn du des nicht magst...

Entweder mit Teamspeak oder Discord, und dann als Livestrem auf Dlive, Youtube und Twitch, muss auch nicht live sein wenn du des nicht magst...
Die Details kann man aber auch in der Vorbesprechung klären...

Danke für die 'Einladung' (oder wie auch immer man das am besten nennen sollte). :)
Ich bin jedoch (wohl etwas altmodisch) eher ein Freund schriftlicher Kommunikation: Beim Schreiben bleibt mehr Zeit, gründlich darüber nachzudenken, was man genau ausdrücken möchte.

Ich will aber nicht grundsätzlich ausschließen, irgendwann, wenn ich insgesamt weniger zu tun habe als gerade jetzt, mal 'mitzuspielen'.

Erst mal schade, melde dich einfach wenn du magst,
wir können auch einfach mal so reden?!
Btw. solche Texte teile ich gerne auf allen Kanälen!
Peace

Die Menschen sind so leichtgläubig und viele sehr einfältig.
Wenn sie endlich einmal die Augen öffnen würden, wie man mit uns umgeht und was man alles unter dem Vorwand der Systemverbesserung einführt, was in Wirklichkeit aber immer mehr zur Einschränkung unserer Freiheit genutzt wird.

Die klatschen doch alles ab, wenn ein Politiker, oder irgendwelche Medien, ihnen sagen, daß es gut ist, oder zu ihrem Wohle. Ich bin sehr entäuscht, wie unser schönes Land gerade zerstört wird und wir wieder in ein totalitäres System geführt werden.
Alles wird als "besser für die Bürger/ besser für Europa/etc. verkauft. In Wirklichkeit ist z.B. die EU Europas neue DDR - mindestens!

Hi @jaki01, mit dem Artikel legst du den Finger in die Wunde. Selbstverständlich wollen die Verantwortlichen nicht, dass ein Teil der liquiden Mittel der Gesellschaft plötzlich ihrer Kontrolle entzogen werden und quasi von der Landkarte des Geldes verschwinden. Um diese Kontrolle zurück zu erlangen werden fast alle Register gezogen und selbstverständlich gerne Angst geschürt, darüber lassen sich die Massen seit jeher relativ gut steuern.
Es wird vermutlich auf ein Tauziehen hinauslaufen, auf einen ständigen Kampf zwischen jenen die ihre Privatsphäre verteidigen wollen und denen die eine totale Überwachung durchsetzen wollen. Es liegen spannende Zeiten vor uns.
@shaka btw es gibt use cases fur kryptos in Banken :) ich denke da nur an den Zahlungsverkehr zwischen den einzelnen Instituten, dieser könnte über eine blockchain deutlich schneller und sicherer abgewickelt werden, mit positiven Konsequenzen für alle Beteiligte.
Danke für den Klasse Artikel jaki
LG
Jan

ich denke da nur an den Zahlungsverkehr zwischen den einzelnen Instituten, dieser könnte über eine blockchain deutlich schneller und sicherer abgewickelt werden

Der CEO der Deutschen Bank greift zum roten Telefon: „Hallo Erwin, Christian hier. Du hör mal, uns ist da gestern leider eine ganz blöde Fehltransaktion über 28 Milliarden unterlaufen. Da die schon nach 20 Sekunden gesettelt war konnten wir leider nix mehr machen. Könnt ihr bitte den Admins Bescheid geben, dass der Block raus muss? Ja? Ach super, danke Dir. Ja, das war der Block 43555. Tiptop, Grüsse an die Gemahlin, gell? Bis denne! "

"Ach Moment, wenn ich Dich schon an der Strippe habe, die Transaktion vom Krüger and den Vladimir von vorgestern müsstet ihr bitte auch nochmal rückabwickeln und den Betrag erstmal einfrieren. Das BMF macht uns gerade mächtig Druck, es besteht wohl der Verdacht, dass das Geld aus einem GW-Topf stammt. Ja? Ach Mensch, toll Erwin, werde ich dem Staatsminister gleich ausrichten. Wirklich eine feine Sache diese Blockchain."

;-)

Genauso und nicht anders wirds ablaufen.. Blockchains, die zentral gelagert und nicht durch die Allgemeinheit kontrolliert werden, bleiben manipulierbar. Bin gespannt, ob die Banken es ihren Kunden trotzdem verkaufen können. Das Marketingbudget müsste das ja eig hergeben.

warten wirs ab, die Möglichkeiten sind da :) mir gehts auch nicht primär um unabänderbarkeit sondern um deutlich höhere geschwindigkeiten.
Ich bin da ein wenig anderer Meinung, vielleicht auch weil ich an der Geschichte relativ nahe dran bin :)
LG
Jan

Habt ihr Blockchain Projekte am Start @jedigeiss?

solange es diese Schnüfflerbürokratie mit ihren verkorksten Gehirnwindungen gibt, wird es so ähnlich ablaufen und man muss sich nicht mal umstellen, alles bleibt wie gehabt.

Hi @jaki01,
damit triffst du genau den wunden Punkt in Sachen Crypto und "Öffentlichkeit". Viele sehen Bitcoin und die Cryptowährung leider noch als "gefährlich" und assoziieren damit die Terrorunterstützung und auch den Drogenhandel.

Ich habe mir bei einer Vorlesung im HNF vom Prof. Dr. Nils Urbach, ein Crypto und Blockchain Experten vortragen lassen, dass das Darknet und dessen Crypto-Bezahlungen vor etlichen Jahren aktiv war, jedoch nicht mehr im Jahre 2018.

Danke für die weiteren Info's auch seitens von Regierungen in deinem Post.

Interessanter Artikel von Dir, wie immer :).

Der informierte Teil "unserer" Exekutive assoziiert mit Crypto/BTC nicht

Terrorunterstützung und auch den Drogenhandel

oder Geldwäsche und Kinderpornographie, sondern: den Kontrollverlust!

Aus dieser Perspektive heraus müssen letztlich alle Kommunikees und Massnahmen verstanden werden. Inklusive dem aktuellen Votum des EU-Parlaments.

Das sehe ich auch so (ich finde in diesem Zusammenhang auch die verlinkte Kolumne von Sascha Lobo interessant, auch wenn es da nicht um Kryptowährungen geht), aber das wird kaum je als offizielle Begründung für Überwachungsmaßnahmen genannt ... ;-)

Gute Nachrichten jak01 ist sehr nützlich für alle bitcoin Benutzer, vielleicht ist er sehr gut, wenn es Neuigkeiten von @jaiki01 gibt, danke für das Teilen von @jaiki01

Thanks for your upvote, but I would prefer you to write something related to the content of my article ... :)

Kontrollverlust ist für Banken und den dicken Konzernen genauso zu sehen wie für das Finanzamt welche alle nach den Fiat's lächzen.
Hier wurde gut beschrieben, dass Großbanken ebenfalls an einer eigenen Krypto-Währung planen. Artikel ist von 09/17, bestimmt schon etwas generalüberholt, aber noch in meinen Favs.

Die Banken, wie auch andere betroffene Institutionen haben bis heute nicht verstanden, dass es für sie keinen validen use case für eine blockchain-Implementierung gibt - auch nicht für ein wie immer gross geratenes Konsortium.

Der Andreas hat in seinem Vortrag hervorragend dargestellt, weshalb Banken bei Blockchainanwendungen nur versagen können. Die 30 Minuten sind eine gute zeitliche Investition:

@rivalzzz - Dann kannst du deinen Link aus den Favs werfen ;)

Gruß

Danke für den Hinweis. Sowas hab ich noch gesucht, werd ich bei Gelegenheit noch anschauen.

Die Vorträge von Andreas sind generell empfehlenswert. Damit bekommst du auf jeden fall die essentiellen Infos zum Thema "Blockchain"

Don & Alex Tapscott: Die Blockchain-Revolution
Eine von einer Bank betriebene Kryptowährung wird es nicht geben, denn das wäre dann keine Kryptowährung mehr, sondern eine Digitalwährung, und die haben wir bereits. Das ist ein Widerspruch und funktioniert halt nicht, egal, wie oft man das noch wiederholt. Wie sollte das denn gehen? Man nimmt eine dezentrale, nicht-inflationäre, gebührenfreie, nicht an die Person gekoppelte, nicht von Banken kontrollierte Währung wie Bitcoin und macht daraus eine zentrale, inflationäre, gebührenpflichtige, an die Person gekoppelte und von Banken kontrollierte Währung. Das existiert längst und nennt sich Dollar FED-Coin, Euro DraghiCoin, Pfund UKCoin usw. Einzig das Bargeld geht noch in diese Richtung, aber sobald das weg ist, werden die, die weiterhin anonym bezahlen möchten, auf Kryptowährungen umstellen müssen, ob sie wollen oder nicht.

Ja, genau, Drogenhandel wird ebenfalls ständig als vermeintlicher Haupteinsatzzweck von Kryptowährungen genannt ...

Wo ist die Partei die unsere Finanzielle Privatsphäre endlich zu durchsetzen versucht.

Die "Piraten"? :) Ich weiß, die haben sich leider selbst ins Abseits geschossen ...
Vielleicht muss sie erst noch gegründet werden ...

Das Leben der Anderen
Wieso soll das eine Partei machen? Und vor allem wie? "Bitte geben Sie uns all Ihre Daten, wir stellen sicher, daß sie nicht in falsche Hände geraten"? Das finde ich besondern witzig in einem Land, in dem man der Behörde mitteilen muß wo man wohnt, damit diese Behörde die Adresse sofort an die Firma "Beitragsservice" weiterleiten kann. Die finanzielle Privatsphäre setzt man dadurch durch, daß man selber die Verantwortung dafür übernimmt und eben nicht indem man die Verantwortung an Dritte auslagert.

Ich vergesse nie, post @jaiki01 zu folgen, weil ich seinen sehr nützlichen Post @jaiki01 kenne

Vergiss auch nie, nie, nie, es upzuvoten! :-)

Im ewigen Ringen zwischen Freiheits- und Bürgerrechten einerseits und dem Ruf nach mehr staatlicher Kontrolle und Überwachung andererseits, entscheiden sich die verantwortlichen Politiker auf nationaler und europäischer Ebene so gut wie immer für letzteres.

Da hast Du Dich aber um eine neutrale Formulierung bemüht.

Ich sehe das Ursache-Wirkung-Prinzip hier anders, und so ist ja auch der Tenor Deines Artikels. Hier ringt niemand, sondern es werden Pseudogründe für die gewünschte Mehrüberwachung generiert. Die ausgenudelten Standardkeulen sind von Dir benannt.

Selbstverständlich werden alle technisch möglichen Maßnahmen implementiert werden, nachdem die Jungs und Mädels verstanden haben, was ihnen durch Cryptos blüht.
Und dabei nutzen sie die aus meiner Sicht größte Schwäche von Cryptos, nämlich die Abhängigkeit von einer Infrastruktur (Portale, IP-Netze), die von denselben Leuten fremdkontrolliert wird. Damit bleibt Anonymität eine Illusion...

Die ergänzende Alternative sind und bleiben die Edelmetalle, die wieder ihre eigenen hinreichend bekannten Vor- und Nachteile haben. MIt einer dualen Strategie ist man da sicher gut beraten.

Och, da ringt schon jemand: Es gibt ja nicht nur Politiker auf der Welt, sondern auch noch einen gewissen Prozentsatz an freiheitsliebenden Menschen ... Selbst einige (mehr oder weniger erfolgreiche) Parteien, wie z. B. die "Piraten", fahren unter der Freiheitsflagge. :)

Zu vielen Menschen sind m. E. ihre Freiheit und Selbstbestimmtheit aber leider auch einfach nicht genug wert, um dafür zu kämpfen.

Es gibt ja nicht nur Politiker auf der Welt, sondern auch noch einen gewissen Prozentsatz an freiheitsliebenden Menschen ...

Zum Glück! :)

Selbst einige (mehr oder weniger erfolgreiche) Parteien, wie z. B. die "Piraten", fahren unter der Freiheitsflagge. :)

Schön formuliert, sie "fahren unter einer Flagge".
Mich kann man nach fast 25 Jahren aktiver Parteiarbeit "unter 2 verschiedenen Flaggen" :) nichts mehr für Parteien in unserem System begeistern. Ich habe ausreichend Einblick unter der Haube bekommen.

Zu vielen Menschen sind m. E. ihre Freiheit und Selbstbestimmtheit aber leider auch einfach nicht genug wert, um dafür zu kämpfen.

Meine Einstellung ist keinesfalls als Resignation zu begreifen, wenn ich sage "der Drops ist gelutscht". Aber ich falle nicht mehr auf polarisierende Energievampire

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rein, die mich in Schaukämpfen und mit Verlockungen ablenken wollen... :)
Ich kämpfe, und ich kämpfe gerne, aber nur an Fronten, wo ich gewinnen kann.
Lieber steige ich aus den Ruinen und baue an etwas Schönem und Neuen mit.

Na, das ist ja ein mystischer Kommentar geworden. :)

Man braucht keine Portale. Und man kann auch Transaktionen machen, ohne die eigene IP zu nutzen. Eine Transaktion läßt sich auf jedem Gerät validieren. Wenn ich also nicht will, daß meine IP zurückverfolgt wird, dann ist das ohne weiteres möglich.

Ich bin aber auch ein Befürworter der dualen Strategie. Edelmetalle und Kryptos ergänzen sich nun mal sehr gut. In Krisenländern zeigt sich jedoch, daß die Kryptos etwas besser 'performen' als die Edelmetalle. Letztere wurden nicht für das Internetzeitalter gemacht. In DE ist das Internetzeitalter allerdings noch nicht angebrochen, daher ist es durchaus möglich, daß man dort mit Edelmetallen besser bedient ist.

Anarchapulco 2019 DE

Man braucht keine Portale.

Wie bekommst Du denn irgendeinen anderen Wertgegenstand rein oder raus aus der Kryptowelt?

Wenn ich also nicht will, daß meine IP zurückverfolgt wird, dann ist das ohne weiteres möglich.

Die Zuordnung einer Aktivität im Internet zu irgendeinem Benutzerprofil geht auch auf anderen Wegen, alles nur eine Frage des Aufwands. Leider werden die Rechner immer schneller, die Algorithmen immer besser und die BigData Wolke zum Auswerten immer besser.
Ich glaube nicht mehr an Anonymität im Netz.

Aber das ist ja gerade auch nur ein Randthema...

Der Charme der Edelmetalle als weiteres Standbein liegt für mich darin, daß sie keine Infrastruktur benötigen. Unsere Internetnutzung läßt sich mit wenigen Klicks beliebig einschränken und ganz abschalten, wenn das System das will.

Wieso willst Du einen Wertgegenstand in die Blockchain bringen? Was hätte das für einen Sinn? Man kann Eigentumsrechte in der Blockchain sichern, wobei der Begriff "Eigentum" in dem Zusammenhang veraltet ist. Aber ich wüßte nicht, welchen Vorteil es hätte, Gegenstände da hineinzutun. Und wenn es sinnlos weil nicht möglich ist, einen Gegenstand in die Kryptowelt hineinzutun, ist es auch sinnlos, ihn dort wieder herausholen zu wollen.

Klar kann man die Aktivitäten zurückverfolgen - irgendwohin. Wenn dann am Ende ein Internetcafé steht, dann ist allerdings nicht viel gewonnen. Es geht darum, den Schlüssel an die Person zu binden, und das ist für Überwachungsbehörden sogut wie unmöglich. Bei Strafverfolgungsbehörden sieht die Sache anders aus, aber Überwachung und Strafverfolgung sind zwei sehr unterschiedliche paar Schuhe. Während das eine auf die große Mehrheit abzielt, zielt das andere auf eine einzelne Person oder kleine Gruppe ab. Das wäre ressourcenmäßig schon gar nicht zu machen, alle Menschen auf die Weise zu überwachen, wie es die Strafverfolgungsbehörden tun. Man braucht nur mal schauen, wie lange es gedauert hat, bis die diese SilkRoad-Typen hatten - und das auch nur, weil die ganz schwerwiegende Fehler gemacht haben.

Wieso willst Du einen Wertgegenstand in die Blockchain bringen?

Da habe ich mißverständlich vormuliert.
Ich meine den Transfer zwischen Wertspeichern; .z.B. einen Tausch von physischem Edelmetall in Krypto oder umgekehrt.

...aber Überwachung und Strafverfolgung sind zwei sehr unterschiedliche paar Schuhe.

In meiner Wahrnehmung vereinheitlicht sich das zunehmend.

Das wäre ressourcenmäßig schon gar nicht zu machen, alle Menschen auf die Weise zu überwachen, wie es die Strafverfolgungsbehörden tun.

Mit Technologien wie Palantir und immer günstigerer Rechenpower sollten wir uns da nicht in Sicherheit wiegen. Da ist auf der Seite der Algorithmen unter der Haube schon viel mehr fertig, als wir ahnen, glaube ich. Und die Befüllung des BigData Topfes läuft jetzt erst richtig an.

Ich verstehe es immer noch nicht. Willst Du Gold in die Blockchain tun? Das geht nicht. Aber Du kannst Gold gegen Bitcoin kaufen oder verkaufen, und zwar ohne, daß das jemand mitbekommt.

Don & Alex Tapscott: Die Blockchain-Revolution

Überwachung und Strafverfolgung sind nicht zu vereinheitlichen. Wollte man das tun, müßte man einen Polizisten in jede Wohnung stellen. Und selbst dann wäre nicht gewährleistet, daß der nicht das Maul hält, wenn man ihn anonym mit Kryptowährungen bezahlt.

Das ist genau der Grund, warum das Establishment ein immer größerwerdendes Problem mit Bitcoin hat. Die können das gar nicht kontrollieren. Selbst im Falle von Bitcoin geht das nur sehr schwer und mit sehr viel Aufwand - und der Verfolgte muß viele Fehler machen. Und wir stehen erst ganz am Anfang. Die Leute, die Bitcoin nutzen machen nicht einmal einen Prozent der Bevölkerung aus. Die haben solch massive Schwierigkeiten, das zu kontrollieren, daß ihnen nur bleibt, möglichst viel Angst zu verbreiten. Und bevor die Kryptowährungen kontrollieren, kontrollieren sie längst das Bargeld. Da sind immerhin DNA-Spuren dran, so daß man beweisen könnte, daß Person X diesen oder jenen Schein in der Hand hatte. Selbst das geht bei Krypto nicht. Die kreischen jetzt schon wegen Bitcoin - warte mal bis die herausfinden, was Monero so alles kann. Auf Dauer haben die keine Chance.

Buy, Sell and Exchange Crypto Currencies at Changelly

Ich verstehe es immer noch nicht.

Danke für Deine Geduld.

Willst Du Gold in die Blockchain tun? Das geht nicht.

Ist klar.

Aber Du kannst Gold gegen Bitcoin kaufen oder verkaufen, und zwar ohne, daß das jemand mitbekommt.

Wie das und wo das?
Mein Zielbild ist, daß ich Dir eine Unze Gold gebe und Du meine Wallet befüllst.
Mit der Bedingung, daß wir dazu keinen Dritten benötigen wie einen Internetprovider oder sonstwen.
Denn der bekommt mit, das wir miteinander kommunizieren. Das reicht für eine Rasterfahnung.

Überwachung und Strafverfolgung sind nicht zu vereinheitlichen. Wollte man das tun, müßte man einen Polizisten in jede Wohnung stellen.

In genau der Rolle sehe ich zukünftig Palantir und Konsorten. Eben weil wir den oben beschriebenen Deal nur mit einem Dritten ausführen können, und der liefert alle Daten ab. Die Auswertung passiert dann an übergeordneter Stelle.

Auf Dauer haben die keine Chance.

Beim Zielbild marschieren wir vereint! :)
Vielleicht habe ich auch einfach einen Denkhänger und muß da mal drüber schlafen...

Jetzt verstehe ich es. Klar: Sobald man eine Plattform benutzt bei der man sich anmelden muß, ist es vorbei mit der Anonymität. Das muß man allerdings nicht. Ich nehme jetzt Bitcoin als Beispiel, aber es geht auch mit jeder anderen Kryptowährung, wovon einige wesentlich bessere Anonymitätssicherheit bietet.

Jeder kann sich eine offline Wallet erstellen. Theoretisch sogar mit Papier und Bleistift. Aber es ist einfacher, wenn man dafür ein Rechenprogramm nutzt und sich die Adressen offline erstellt. Dazu reicht ein uralter Rechner, der nie am Internet angeschlossen war. Hier ist der Link dazu:

⇩ WalletGenerator-Script von GitHub herunterladen ⇩

Eine auf diese Art erstellte Wallet ist nirgendwo registriert, bei keinem Provider auf der ganzen Welt. Bitcoin-Accounts sind nicht mit Bankkonten zu vergleichen, die bei einer zentralen Instanz irgendwo registriert sein müssen um zu funktionieren. Die Accounts, die Dir ein Provider zur Verfügung stellt, ist technisch gesehen nicht Dein Konto, sondern das des Providers, denn nur er verfügt über den privaten Schlüssel. Deshalb sollte man auch nicht seine gesamten Bitcoins bei Bitcoin.DE oder bei Coinbase lagern.

So, nun hast Du Bitcoins auf einer Wallet und tauchst nirgendwo auf dem Radarschirm auf. Jetzt mußt Du Bitcoins auf diese Wallet laden. Du kannst beispielsweise kurz über die Grenze und Fiat in einen Bitcoin-Automaten stopfen. Mit dieser Wallet kannst Du nun einkaufen was Du möchtest: Gold, Autos, Häuser, private Inseln, Drogen, Waffen usw.

Das war also der einfache Teil. Nun muß man aber das Kaufen auch noch irgendwie bewerkstelligen. Natürlich kann man damit jetzt beispielsweise Gold online bestellen, aber dazu müßtest Du dort zumindest Deinen Namen und Deine Adresse hinterlassen. Kaufst Du es persönlich beim Händler, dann hat er zwar keine Daten von Dir, kennt aber Dein Gesicht. Es gibt viele ganz raffinierte Methoden, um solche Geschäfte zustandezubringen, bis hin zu P2P-Märkten mit ausgeklügelten Lieferoptionen. OpenBazaar.org ist da nur ein Beispiel. Im Darknet finden sich auch sehr viele Optionen. Nun zu Deinem konkreten Beispiel:

Mein Zielbild ist, daß ich Dir eine Unze Gold gebe und Du meine Wallet befüllst. Mit der Bedingung, daß wir dazu keinen Dritten benötigen wie einen Internetprovider oder sonstwen.

In diesem Beispiel setze ich voraus, daß wir uns an einem sicheren Ort treffen, z.B. in einer Bank, in einer Behörde, in einem öffentlichen Café, und ich gehe davon aus, daß die Unze echt ist und Du mich nicht bescheißen willst. Du hast die Unze Gold dabei und wir werden uns über den Preis einig, sagen wir derzeit BTC 0.14214405. Du legst einfach die Unze und einen QR-Code auf den Tisch. Sobald ich den Code gescannt habe, sind Deine Bitcoin auf dem Weg.

Eine andere Möglichkeit wäre es - wenn wir nun zusätzlich davon ausgehen, daß ich auch nicht vorhabe Dich zu bescheißen - daß Du mir die Münze herüberschiebst und ich Dir eine Wallet mit dem entsprechenden Betrag hinüberschiebe.

Example BitCoin PaperWallet

Wenn beide sich kennen, ist es also kein Problem, Werte auszutauschen ohne dafür einen Dritten zu benötigen. Es ist wie mit Bargeld, nur besser, weil Bargeld ortsgebunden ist, während Krypto global funktioniert. In beiden Beispielen müssen wir keinem Dritten vertrauen, noch seine Dienste nutzen. Das Hauptproblem ist in beiden Beispielen, daß mindestens einer von uns dem anderen vertrauen muß. Ersetze nun die Unze Gold durch eine Walther PPK und Du weißt, warum das ein Problem werden kann. Da müßte jeder davon ausgehen, daß der andere ein Schlapphut ist. Unter solchen Umständen ist ein Austausch wesentlich komplizierter, denn das wäre der klassische Fall, für den Bitcoin erfunden wurde, nämlich in einem No-Trust-Environment zu funktionieren. Da lassen Kryptowährungen alle anderen Zahlungsmethoden inklusive Edelmetalle stehen.

Auf Coinbase anmelden und 8€ in BitCoin erhalten

Das war zu erwarten. Man merkt allerdings auch hier, wo sie die Regulierungen ansetzen, nämlich nur dort wo sie können: Bei Börsen und bei Kartenanbietern, also bei den sogenannten Fiat-Gateways. Was sich hingegen in Kryptoland abspielt, darauf haben sie keinerlei Einfluß. Nun ist das Tauschen in Fiat ja keine Bedingung für das Funktionieren von Kryptowährungen. Geld benötigt man um Dinge zu kaufen, und wenn man diese Dinge für Kryptowährungen kaufen kann, gibt es keinen Grund, sie erst in Fiat zu tauschen. Was ist denn nun, wenn die Börsen stärker überwacht werden? Man kann argumentieren, daß dann das Interesse an Krypto nachläßt und der Preis dann soweit abstürzt, daß niemand mehr investiert. Das mag sein, aber es geht nicht um das Investieren, sondern darum, das Fiatgeld überflüssig zu machen. Die sogenannten Investoren sind dabei eher hinderlich, daher ist es durchaus begrüßenswert, wenn die zum Spekulieren woanders hingingen. Das wird jedoch leider nicht passieren, denn es gibt tatsächlich Menschen auf der Welt, die Bitcoin brauchen. Für die ist es kein reines Spekulationsobjekt, sondern eine Frage des Überlebens. Wer beispielsweise in Venezuela lebt und auf lebenserhaltende Medikamente angewiesen ist, der kommt um Bitcoin schlichtweg nicht herum. In Europa ist es noch lange nicht so weit. Hier wird noch in Fiat gedacht und gehandelt. Das gilt es zu brechen, und das ist die große Angst des Establishments. Aber sie können nur den Teil regulieren, den sie beherrschen. Kryptoland ist nach wie vor frei und steht jedem offen. Wer nur möglichst viel Fiat damit verdienen will, den treffen natürlich die Regulierungen, und das ist gut so. Hier geht es um mehr als nur um schnellverdiente Euros. Es geht darum, Dollar, Euro und Konsorten obsolet zu machen, indem man die Benutzung immer weiter zurückfährt und sie so immer wertloser macht. Die Frage ist, wie die Nutzer reagieren. Wenn die Regulierungen sie weiter in Richtung Kryptoland drängen, dann steht Fiat nur einen Schritt näher am Abgrund. Den meisten Menschen sind Kryptowährungen jetzt noch zu kompliziert, aber auf lange Sicht hat Fiat eigentlich bereits verloren...

Aber auf lange Sicht hat Fiat eigentlich bereits verloren...

Dein Wort in Gottes Ohr. Theoretisch hast du Recht, ich bin aber, was die Praxis betrifft, nicht so optimistisch wie du (hoffentlich zu Unrecht).

Einer der Gründe (aber nicht der einzige) für meinen Skeptizismus ist beispielsweise die Gleichgültigkeit, mit der viele Menschen dem Überwachungsbestreben der Regierungen gegenüberstehen. Ein großer Schwarm schützt kleine Fische vor Angreifern. Das funktioniert - im übertragenen Sinne - aber nur, wenn die kleinen Fische, die sich und ihre Freiheiten schützen wollen, nicht von der Mehrheit aller Fische als merkwürdige Sonderlinge betrachtet und teilweise sogar für verrückt dafür erklärt werden, kein Schaf sein zu wollen ...

Ich verweise wieder mal auf Venezuela[1]. Dort ist die Währung bereits zusammengebrochen. Der eine Nachbar hat sich noch nie für Kryptowährungen interessiert, der andere schon länger. Der eine sieht doch, daß es dem anderen besser geht und plötzlich entwickelt er ein brennendes Interesse für Kryptowährungen, und zwar ganz einfach deswegen, weil er damit seine eigene Lebenssituation verbessern kann.

Don & Alex Tapscott: Die Blockchain-Revolution
In Europa ist die Lage eine ganz andere: Die Regale sind voll, man bekommt alles was man braucht, und praktischer ist Fiat auch, denn dazu muß man nicht Informatik studiert haben. Wir werden es erst erfahren, wie weit die Mehrheit ist, wenn die Pfändungen, Kürzungen und Enteignungen losgehen, aber Kryptowährungen können eine Situation wie 1923 oder 1946 verhindern. Das einzige, was nämlich in so einer Situation erst mal kaputtgeht ist die Währung. Aber es ist keine Maschine kaputt, keine Ernte, keine Firmenstruktur. Alles, was in so einer Situation dann geschieht, ist eine Folge des Ausfalls der Infrastruktur Währung. Daß der Bäcker keine Brötchen mehr für Bargeld verkauft, das ist dann ja klar, weil er sich dafür nichts kaufen kann. Aber es spricht nichts dagegen, daß er seine Semmeln beispielsweise für Litecoin verkauft, denn damit kann er beim Wirt (zumindest bei dem, der noch ausschenkt) bezahlen oder bei Amazon Pantry einkaufen. Wenn der Zustand anhält, dann wird auch schnell verstanden was Währung ist und was nicht. Wie hat man es denn nach dem Krieg gemacht? Da wurde angeschrieben. Bitcoin ist nichts anderes als ein solches System offener Buchführung, nur, daß die Schulden sofort beglichen werden.


[1] Siehe meinen Artikel auf Steemit über Bitcoin in Failed States: März 2018: Bitcoin in Venezuela

Auswandern!
In ein Land, welches weltweites Einkommen nicht versteuert haben will. Ich bin jeden Tag froh, diese Entscheidung getroffen zu haben und bemühe mich, mich so schnell als möglich in so einem Land niederzulassen.
Für mich sind dies nur Anfänge, genauso wie die Kontoeinsicht damals nur bei schwerwiegenden Verbrechen und unter Richtervorbehalt vorgenommen werden durfte. Heute sind sie quasi öffentlich.

Ja, das ist ein Gedanke, der mich ebenfalls schon lange verfolgt. Vielleicht kennst du ja auch die Bedenken und Zweifel, die einen plagen? Es ist nicht leicht, alles in seiner gewohnten Umgebung aufzugeben. Aber ja, vielleicht wird es einfach irgend nötig, dem Ganzen zu entfliehen, um seine eigene Lebensgrundlage zu wahren!

Danke für den erleuchtenden Artikel, @jaki01.

Wie sieht das eigentlich aus mit dem EU–Parlament? Dorthin werden, streng nach Parteiproporz, alle Betonköpfe entsorgt, die man in den eigenen Reihen nicht mehr so recht brauchen kann. Politiker gehen ganz schlecht in Rente. Da darf sich niemand wundern, wenn aus der Politik nur noch Beton heraus kommt. Wie immer kann ich als konstituierter Bürger, nur auf die Wahlen verweisen. Da nutzt kein Klagen, nicht Verzagen. Du musst dich wehren, sonst gehts dir an den Kragen. Ich finde, wir sollten bei jeder Wahl weiter so doof wählen, wie bei der letzten Bundestagswahl. Das gefällt denen am Allerwenigsten.

Volltreffer! Ich kann all deine Aussagen in Gänze teilen.
Was können wir also tun:

  • Andere Politiker wählen
  • Speziell in Deutschland alle Coins mindestens ein Jahr lang nachweisbar halten (=steuerfrei)
  • Kryptobörsen meiden, sofern möglich (blocktrades oder shapeshift verwenden)
  • Käufe anonym tätigen (in Österreich am Automaten ist das immer noch möglich)
  • Unter den momentan noch guten Bedingungen JETZT langfristig investieren
  • NICHT verkaufen, sondern HODLn.

Käufe anonym tätigen (in Österreich am Automaten ist das immer noch möglich)

Echt? Da kommt der pure Neid auf. Was ist da ein schlauer Suchbegriff, um die Lokationen zu finden?
Ich habe schon mal das Automatennetz auf anderen Kontinenten sondiert, um Auslandsaufenthalte nutzen zu können.

Unter den momentan noch guten Bedingungen JETZT langfristig investieren

double thumbs up!

NICHT verkaufen, sondern HOLDn.

triple thumbs up! :)

Perfekt, danke für den Hinweis.
Mal im Terminkalender blättern, wann Zeit für einen Tripp ins schöne Nachbarland ist... :)

Wenn man so die Karte anschaut, dann erinnert sie stark an die Karte von Google Streetview. Eine Karte für die Netzabdeckung von Mobilfunk habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber die dürfte ähnlich aussehen.

Nota bene: Österreich hat zwar auch kein Streetview, aber immerhin gibt es dort Bitcoin-Automaten. Dort kann auch Bitcoin auf der Post kaufen - wenn auch nicht anonym. Also kaufen kann man sie schon anonym, aber sobald man sie freischalten will muß man sich anmelden. Automaten sind da besser.

Deutschland, dieses rückständige Kackland, ist digital und mental gesehen einfach noch im tiefsten Mittelalter. Noch exportieren diese Trottel Maschinen, aber mit zunehmender Digitalisierung wird bald keine Nachfrage mehr nach diesen Dinosauriern bestehen, und die Ostasiaten vergreisen zwar auch, aber sie schlafen nicht...

Deutschland im Vergleich: Bitcoin-ATM und Streetview

BitCoins & LiteCoins auf BitPanda kaufen

Es müßte auch noch mehr gehen, indem man den Vorgang einfach wiederholt. Hier (UK) meldet der Automat auch "Maximalbetrag von 250£ erreicht", und bricht dann den Vorgang ab. Aber da scannt man den selben Barcode einfach noch mal, und kann dann noch mal 250£ einzahlen - und wieder und wieder und wieder.

Anarchapulco 2019 DE

Ein sehr guter Artikel, der mit Wahrheit nur so durchlöchert ist lieber @jaki01. Cryptowährungen handeln geht ja meist leicht von der Hand, ohne welche Registrierungen der eigenen Daten. Aber sobald man das Geld dann auf einem Konto haben möchte, wird es Ernst. Der Staat möchte genau wissen, woher das Geld kommt und wieviel man am besten auch noch drauf hat. Der Staat will alles wissen. Wann und mit wieviel Klopapier man sich als letztes den .... PIEEEEEP abgewischt hat.

Am besten noch mit welcher Marke, damit man weiß welche Werbung noch geschaltet werden muss. Wenn ich hier so die Bauern sehe, die nichts haben, komme ich schon manchmal ins Grübeln....

Es wird noch Dicke auf uns alle zukommen, das ist klar. Danke für die erfrischenden Zeilen. :-)))

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