RE: KINDER = UNVERANTWORTLICH // sag mal geht´s noch?
Vor 30 Jahren sagte mir ein guter Freund, dass er es nicht verantwortungsvoll finde, in die heutige Welt Kinder zu setzen. Er wurde nie Vater. Ich habe in der Zwischenzeit 4 Kinder gross gezogen. Der Älteste ist 27 Jahre alt und ist gerade mit seiner Verlobten dabei, selber zukünftige Kinder zu planen. Meine letztgeborene ist 10 Jahre alt und "dank" dem "wunderbaren" staatlichen Schulsystem unterrichte ich sie zuhause. Meine drei Grossen sagten: "Mamma, warum hast du uns in die Schule geschickt??" Für meinen Ältesten ists klar und auch für meine 21 jährige Tochter: Ihre zukünftigen Kinder werden auch zuhause unterrichtet, ausser, diese Welt verändert sich ganz radikal zum positiven. Aber ich denke, es gibt immer mehr Menschen, die genau daran arbeiten. Also meine vier Kinder sind voll dabei !
Stark. Seine Kinder zuhause zu unterrichten finde ich sensationell. Wenn meine Große (4 Jahre) immer sagt: "Papa, ich will auch in die Schule" - wird mir immer Angst und Bang - du musst verstehen, meine Frau ist Lehrerin 😄.
Hier beginnt das Dilemma. Die Kinder werden so "erzogen" wie man sie später braucht. Ganz traurig. Daher ziehe ich meinen Hut vor deiner Entscheidung.
Ich weiss nicht, wie es in D ist, aber hier in Canada zerbrechen viele Lehrer am System. Das nennt sich dann nervöses break down oder so ... Die heutigen Generationen aber lassen sich immer weniger manipulieren. So auch meine Jüngste. Sie ist super zahm und gut erzogen, wir kriegen viele Komplimente für sie, aber in der Schule wurde es je länger je schlimmer und sie fing an, sich ganz einfach zu verweigern. Traurigerweise wollen eigentlich alle kleinen Kinder auch in die Schule. Alle meine Kinder wollten in die Schule auch ich kann mich daran erinnern, wie ungeduldig ich dem ersten Schultag entgegen sehnte. Dann aber dauert es meist nur wenige Wochen oder Monate, bis auch der hinterletzte ernüchert ist und die Schule zum Muss und Zwang wird.
Ja, ich kann leider bis heute noch nichts der Schule abgewinnen. Obwohl ich auf dem Gymnasium war und Abitur habe. Wenn ich aber dran denke, was mir das bis heute gebracht hat...eigentlich nicht. Das Leben bringt dir genug bei, du musst nur offen für vieles sein. Meine Mutter sagte immer zu mir: "Es wird der Tag kommen, an dem du dich zurück in die Schule sehnst."...Der Tag kam bei mir bis heute nicht.
In der Schule lernt man lesen, schreiben und rechnen, etwas profan ausgdrueckt. Dann lernt man aber in erster Linie, im Gleichschritt mit anderen uniformisiert in die gleich Richtung marschieren. Und dann lernt man zwischen Erfolg und Versagen zu unterscheiden. Wobei Versagen immer mit "aus der Menge ausbrechen, nicht im Gleichschritt marschieren, nicht hinhoeren, oder sich verweigern" zu tun hat. Man lernt auch gegen andere zu sein. Man lernt sich gegen andere durchzusetzen, man lernt Konkurenz und Neid. Wenn man aus der Schule kommt, Abitur gemacht hat und eigentlich dann irgendwie bereit fuers Leben sein sollte, realisiert man, dass man nicht einmal die Faehigkeit hat, als Student bei einem Schnellimbiss zu arbeiten oder in einem Laden Regale einzuraeumen, weil man selbst fuer diese primaeren Arbeiten eine ausfuehrliche Einweisung und Unterrichtung braucht. Man weiss auch nichts ueber das Leben selbst, man weiss eigentlich gar nichts, ausser lesen, schreiben und rechnen. Denn man hat waehrend all der Schuljahre seine Zeit damit verplaempert, stundenlang auf irgendwelche Pruefungen und Examen hin zu lernen, um dann den Lernstoff wieder zu vergessen.
Wow, jedes weitere Wort würde deine Zeilen zerstören. Super ausgedrückt.