Wo viel Wasser ist, ist auch viel Schatten

in #writer6 years ago

In einem kleinen unreinen Waschbecken von einem alten heruntergekommenen Camper, welcher neben einer grünen Wiese voller fetten Schafe auf einem Trailerpark stand, döste eine Suppenkelle. Sie lag in einem Reinigungsbad; darum befand sich im Becken auch viel Dreck von der letzten Abwaschparty der Waschbürste. Messer, Gabel und Teller waren schon gewaschen und an ihren Platz zurückgestellt. Nur die Kelle wurde, noch nicht gereinigt, im Waschbecken zurückgelassen. Denn der Besitzer des Campers, Tony, musste fluchtartig die Party verlassen, weil der Trailerpark-Besitzer, Bobby, ihm wieder den Wasserhahn zugedreht hatte. Aus diesem Grund war auch das Reinigungsbad, indem die Kelle döste, schon langsam kalt. Und aus diesem Grund wachte die Suppenkelle auch auf, denn sie begann zu frieren. Die letzten Suppenreste, die an der Kelle lange kleben blieben und ihr die letzte Wärme schenkten, lösten sich wegen des aufgesogenen Wassers auf.

Langsam aber sicher hat die Kelle Angst zu erfrieren. Sie lag mittlerweile über drei Tage im kalten abgestandenen Wasser. Ihr letztes Stündchen schien begonnen zu haben. Doch just in diesem Augenblick, als ich diese Geschichte geschrieben habe, stürmt Tony in dessen Wohnung und eröffnete kurz nach der Essensparty (es gab wieder Suppe) die Afterparty mit der Waschbürste, dem Messer, der Gabel, den Tellern und co. Dank der schnellen Erhitzung erst im Suppenbad, war die Kelle wieder Ready für die Afterparty. Diesmal kam die Suppenkelle aber nicht zu kurz und wurde abgewaschen. Denn Tony hat für längere Zeit kein Bock mehr auf Suppe.

Warum die Suppenkelle keinen Namen hat? Also bleib mal auf dem Boden. Eine Suppenkelle hat von mir keinen Namen verdient – die kann man ja vernachlässigen – die hat ja kein Herz!

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