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RE: Delegating STEEM Power to @steem-ua. / Meine STEEM-Power-Delegation an @steem-ua.

in #userauthority6 years ago (edited)

Als unmittelbar Betroffener lasse ich den Kopf nicht hängen und du kannst mit deinen MVests tun, was immer dir dazu einfällt, lieber @jaki01. Respekt für die Entscheidung (ich hätte mich sicher kaum für eine Initiative entscheiden können) und Daumen runter für den Vestwucher. Spaß beiseite.

Ich habe gerade festgestellt, dass einer meiner regelmäßig gelesenen und gevoteten Accounts, einer meiner Augensterne und Spitzenblogs, regelmäßig einen Voting–Bot beauftragt, der sich zum ständigen und sogar fettesten Voter der immer hervorragenden Artikel gemausert hat. Damit ist das Eigenvoteverbrechen vollzogen und die Beteiligung an Vestwucher nachgewiesen. Zudem verzeichne ich in jedem dieser Artikel einen direkten Eigenvote. Normal bedeutet das den Sündenfall.

Könnte ich einen Vorwurf daraus ableiten, weil jemand es geschickt versteht, das Maximum aus den eigenen Beiträgen zu ziehen? Ja. Aber ich bin kein geprüfter Steem–Oberaufpasser im Offiziersrang, mit Lizenz zum Wucherertöten. Selbst wenn ich einer wäre, ist so eine Tätigkeit nicht nur saudumm, sondern typisches Blockwartverhalten, dem ich ganz sicher nichts abgewinnen könnte. Jeder macht sein eigenes Ding und das ist, verdammt nochmal, in aller Großzügigkeit zu respektieren. Wer sich berufen fühlt, werfe den ersten Stein. Ich hebe jedenfalls keine Steine auf, um sie auf angebliche „Sünder“ zu werfen. Das ist was für Bekloppte. Festhalten an Prinzipien, der deutsche Volksmund bringt das übrigens mit der Reiterei in Verbindung, scheint ab einem gewissen Punkt einzig auf Dummheit hinauszulaufen. Hätte ich das von Anfang an mit meinen eigenen Artikeln so gehalten, wären jetzt sicher mindestens 10 Prozent mehr Einnahmen in meinem STEEM–Wallet zu verzeichnen.

Jemand sollte eine Alternative zu Steemit bauen. Steem ja – Steemit nein. So sieht die Meinungsbildung momentan bei mir aus. Es sollte doch möglich sein, eine Art Facebook für den Steem zu bauen, einen alternativen Condenser, der mit seinem eigenen Token läuft. Ich bin mir fast sicher, dass dieser Schritt der richtige wäre, um alle fleißigen Blogger vor dem Vest–Wucher der STEEM–Investoren zu schützen. Eigener Pool, eigene Regeln und eigener Condenser. Das wäre perfekt.

Das ganze Blabla gegen Austrocknung des Rewardpools, Vestwucher und gierige Investoren, ist in den Wind geschossene Energie. Das interessiert in der Steemit Inc. niemanden. Daher steht im Prinzip auch eine Trennung vom Kondenser an. Besser wird Steemit kaum werden. Die haben nämlich ihre ganz eigene Agenda für den Condenser Steemit.

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Nun, soweit ich weiß, ist @ned durchaus an der Idee von @scipio interessiert, will aber zunächst beobachten, inwiefern sie in der Community auf Unterstüzung trifft ... warten wir's ab. Ich kenne die Zukunft auch nicht ...

Ich persönlich halte das Upvoten eigener Artikel nicht für einen 'Sündenfall', sofern man nicht gerade zehn Billig-Posts pro Tag raushaut, mit dem einzigen Zweck, sich möglichst oft selbst upvoten zu können.
Beim aktuellen Preisverfall des STEEM könnte man eine akzeptable Anzahl an Selbstvotes auch als Investitionsschutz bezeichnen. Was aber ist akzeptabel? Ich sehe es so, dass solange die Votes für andere Accounts deutlich überwiegen, eine gewisse Selbstvote-Quote in Ordnung ist ... zumindest, und das ist ein Knackpunkt(!), solange im System keinerlei Mechanismen implementiert sind, welche Selbst- und Circle-Votes wenigstens etwas erschweren. Ich hatte ja diesbezüglich so einige Vorschläge unterbreitet, bin damit aber nicht besonders weit gekommen ...

Falls du das anders siehst und als 'Purist' Selbstvotes prinzipiell - auch im jetzigen System - ablehnst, kann ich diese etwas andere Ansicht als die meine aber dennoch sehr gut nachvollziehen.

Jaja, ich bin Purist. das siehst du schon richtig. Wenn ich bestimmte Prinzipien als sinnvoll erachte, mich ihnen unterordne und sie lebe, beziehe ich, besonders bei kontrovers diskutierten Themen, eindeutig Stellung.

Wenn nun aber meine Vorbilder eine ganz andere Position praktizieren, muss ich wenigstens Mal aufhorchen, um die eigene Richtung auf den Prüfstand zu bringen. Ich nehme ja auch oft impulsiv und völlig ohne Nachdenken Positionen einfach nur deswegen ein, weil sie meinem persönlichen Grundempfinden entspringen. So bin ich mit dem Satz groß geworden, dass Eigenlob stinkt und die eigene Stimme für den Kandidaten vorbehalten ist, den ich am besten finde. Wobei der Eigenlobparagraph bezüglich von Eigenvotes eine klar ausschließende Funktion hat.

Sich selbst zu wählen, halte ich nicht für gentlemenlike und werte es als klare Unsportlichkeit. Offenbar stehe ich mit meinem antiquierten Purismus relativ alleine da und weil das bekanntlich mit Geldverdienen zu tun hat, sehe ich als Miner sogar recht dumm aus. Ich weiß wirklich nicht, ob ich es dabei belassen sollte.

Der Selbstvote-Button des Steemit-Interfaces wurde nur deshalb erschaffen, um zu testen, ob die User ihm widerstehen können - ein wahrhaft faszinierendes massenpsychologisches Experiment. :)

Herrje Jaki da hast du ja eine interessante Diskussion gestartet. @afrog hat hier aus meiner Sicht auch wieder einen wichtigen Punkt angeschnitten, nachdem auch ich lange mit der Möglichkeit des Boostens gestritten habe ist es für mich inzwischen leichter geworden diesen Service als Werbung auf der Blockchain zu benutzen. Denn, nach den jüngsten Änderungen, ist dieser Service nicht mehr profitabel in sich selbst, das heisst ein Boost bei den Bidbots bringt keinen Profit mehr sondern (zumindest bei mir) so gut wie immer Verlust.
Auf der anderen Seite erreiche ich so eventuell eine größere Öffentlichkeit und kann, in meinem Falle z.B. für die Radio Show, Werbung machen.
Das ist eine Funktionsweise mit der ich gut umgehen kann.
LG
Jan

Hm ... aber immer wenn jemand mehr Beachtung erzielt, bedeutet das weniger Aufmerksamkeit für andere. Das ist so ähnlich, wie im Kommentarbereich zu lesen, jemand habe seinen Kommentar nur zwecks besserer Sichtbarkeit selbst upgevotet - er hätte natürlich auch schreiben können zwecks schlechterer Sichtbarkeit aller anderen Kommentare, :-)
Es ist nicht so, dass ich das verurteilen würde, nur rein logisch betrachtet könnte man sich fragen, warum die Sichtbarkeit der Artikel oder Kommentare von User X wichtiger sein sollte als diejenige von User Y? Letztlich regieren also auch hier die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel.

All das ist aber brotlose Philosophiererei meinerseits und nicht mein eigentlich Kritikpunkt am Botwesen. Was mich stört, ist, dass sich immer weniger menschliche User die Mühe machen, manuell nach interessanten Posts zu suchen, Artikel zu lesen, sie zu bewerten und dann zu entscheiden, ob sie es wert sind, upgevotet zu werden.
Durch die automatische Voterei, seien es Bitbots oder Steemvoter, fallen unheimlich viele User, die durchaus sehr hochwertige Artikel verfassen, ungesehen durch die Maschen des Systems. Neulinge müssen sich hier teilweise vorkommen wie in einer Wüste: Außer Spam und Nachrichten diverser Begrüßungsbots finden sie unter ihren Artikeln oft zu gut wie nichts - das nenne ich Einsamkeit inmitten einer riesigen Menschenmenge. :)
Dazu kommt, dass nun vielen Steemians schlicht die Voting-Power fehlt, da sie fast alles an Bots delegiert haben (das war übrigens der Hauptgrund, weshalb ich lange zögerte, einen Teil meiner Voting-Power zu delegieren).

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