Sofia - Ohne Derby wäre hier nicht viel los
16.03.-18.03.2018
Sofia - Ohne Derby wäre hier nicht viel los - Länderpunkt #28
Die Stadt Sofia
So stimmungsvoll und fanatisch wie das Derby ist, so langweilig und unscheinbar ist die 1,2 Millioneneinwohner-Stadt Sofia.
Wer sich dennoch in die Hauptstadt Bulgariens verirrt: das Derby ist das Highlight der Reise, und Speis und Trank sind nicht nur preiswert, sondern auch geschmacklich herrlich.
Innerstädtisch ist das Restaurant Corso (4 Gänge-Menü für 15€, inkl. Bier) zu empfehlen.
Das Lokal befindet sich in der Nähe der orthodoxen Alexander-Newski-Kathedrale.
Ihr Vorplatz dient nicht nur als zur Schaustellung der religiösen Einrichtung, sondern außerdem noch als Parkplatz und Kreisverkehr. Der eiserne Vorhang lässt grüßen.
Allgemein sind Straßen bzw. ganz Sofia für motorisierte Vehikel zugeschnitten. Als Fußgänger darf man sich in Unterführungen aufhalten oder neben Gatschlaken bewegen, sofern man sich nicht schon entnervt in das nächste Taxi gesetzt hat.
Plattenbauten mit riesigen Abstandsgrünflächen und Parkplätzen davor sind die Standardbehausungen der Einwohner.
Als Tourist bietet sich das Studentenviertel "Studentski Kompleks" für die Übernachtung an. Die Dichte an guten Bars ist hier am größten. Motivierte können von dort aus zu Fuß zur nächsten Metrostation "G. M. Dimitrov" gehen. Highlight am Weg wird vielleicht ein streunender Hund oder ein falsch abgestelltes Fahrzeug sein.
Sofias Weltkulturerbe
Nicht viel eindrucksvoller ist die mittelalterlich bulgarisch-orthodoxe "Kirche von Bojana". Sie ist ein Weltkulturerbe und befindet sich im Süd-Westen der Stadt (ohne Taxi so gut wie nicht zu erreichen).
Sofias Fußball
Viel interessanter wird es beim bulgarischen Fußball, dem Sofia Derby ZSKA gegen Levski:
18.03.2018 ЦСКА София 1 - 0 Левски София
Das Nationalstadion wird für dieses Aufeinandertreffen geteilt und Rot und Blau besingen sich über die komplette Spielzeit. Mitmachquote trotz starken Regens top, Choreo einfallsreich und reichlich Sonnenblumenkerne auf den Rängen vorhanden.
Man merkte, man befindet sich am Balkan. Doch nicht nur die Stadionsnacks wiesen darauf hin, auch die Spielverhältnisse gaben einen Hinweis darauf. Einen Anpfiff der zweiten Halbzeit hätte es bei einer Partie in Österreich, bei dieser Witterung nicht gegeben. Spätestens nach dem zweiten misslungenen Konter, aufgrund der tiefen Wasserlacken, wäre das Spiel abgebrochen und vertagt worden. In Bulgarien zum Glück nicht.
Demnach fiel auch das einzige Tor des Spiels, wie durch ein Wunder per Freistoß, nachdem der Ball schon dreimal den Boden berührt hat.
17.03.2018 Lokomotiv Sofia 0 - 1 FC Strumska Slava Radomir
Rückständig, abseits der Städteplanung, ist außerdem leider noch das faschistische Gedankengut bei so manchen Anhängers eines Fußballcubs. So zieren bei Lokomotiv (Zweitligist) Hakenkreuze, 14/88 Schriftzüge und SS Blitze die Stadionhülle. Daneben wird man mit etwas unfreundlichen "Groundhopper Not Welcome" Stickern beim Stadioneingang begrüßt.
Ein wenig verständlich wird die angebrachte Ausladung dennoch. Immerhin waren wohl über 10% der Besucher bei dem Spiel entweder Hopper aus Deutschland oder Belgien.
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