Backpacking mal ganz anders: Auf nach Madagaskar
Etwas komplett Neues zu erleben. Das war der Grund, warum ich nach meine Reisen in Australien und Südamerika diesmal in ein wirklich exotisches Land wollte: Madagaskar. Nach einem Monat voller Abenteuer kann ich nun freien Herzens sagen, dass meine Erwartungen mehr als erfüllt wurden!
Was Madagaskar so sehenswert macht
Für mich war es einfach unglaublich, wie viel man innerhalb von nur einem Monat erleben kann. An manchen Orten wechselt man innerhalb von nur wenigen Minuten von traumhaften Verhältnissen rein in menschliche Abgründe, mit denen man als Europäer im alltäglichen Leben glücklicherweise kaum in Kontakt kommt. Aber genau deshalb finde ich Madagaskar so interessant. Eine Reise nach Madagaskar ist eine Chance so Vieles über die Welt zu lernen, sie besser zu verstehen und sie vielleicht eines Tages ein kleines Stückchen besser zu machen. Hier konkret meine Top3-Gründe, warum sich eine Backpacking-Reise nach Madagaskar lohnt:
Paradiesische Inseln
Strand, Sonne und noch mehr Strand. Madagaskar kann viel Abenteuer sein, aber genauso gut auch einfach nur chillen am Meer. In Nosy Be reiht sich ein Traumstrand an den anderen, egal wohin man fährt. Bei den kleineren Nebeninsel kommt sogar noch idyllische Ruhe dazu, perfekt um das Leben einfach mal zu genießen.
Aus meiner Sicht absolutes Highlight ist die Nebeninsel Nosy Iranja. Mitten im Meer werden zwei kleine Inseln über eine Landbrücke verbunden. Zumindest solange Ebbe ist. Bei Flut trennen sich die beiden Inseln wieder und man sollte bis dahin auf seine eigene Insel zurückgekehrt sein. Vom Aussichtspunkt am Leuchtturm aus gibt es eine Aussicht à la Postkartenfoto. Unglaublich schön!
Einzigartige Natur
Durch die 90 Millionen Jahren der Isolation zur Außenwelt sind in Madagaskar viele endemische Tiere und Pflanzen beheimatet, die dem Naturliebhaber das Herz höher schlagen lassen wird. Lemuren, Fossas und Tanreks sind nur eine kleine Auswahl...
Noch einzigartiger ist scheinbar die Pflanzenwelt von Madagaskar, da neben der jahrelangen Isolation auch noch viele unterschiedliche klimatische Zonen hier vorherrschen. Die Baobabs sind wirklich beeindruckend und es gibt noch vieles mehr an Flora hier!
Madagaskar hat auch im Marine-Life viel zu bieten. In Nosy Be gibt es wunderschöne Riffe bei besten Verhältnissen und als Taucher kann man auch einige alte Schiffwracks entdecken. Ein echtes Highlight war das Schnorcheln mit einem Walhai, dem größten Fisch der Welt mit einer Länge von bis zu 13 (!) Metern. Die riesigen Schildkröten, Delphine, Wale,.. wollte ich auch noch erwähnen ;)
Die Probleme eines Entwicklungslands verstehen
Während noch so einer kurzen Reise nach Madagaskar ist es sehr wahrscheinlich, dass man auch mit den weniger schönen Seiten des Lebens in Kontakt kommt. Hierzu gehören zum Beispiel Umweltzerstörung, Armut, Kinderprostitution, Kinderarbeit, Korruption, fehlende Bildung, Selbstjustiz und leider vieles mehr. Das ist vielleicht nicht immer der schönste Moment im Leben, aber ich glaube dennoch sehr wichtig und erlebenswert, weil man vieles über unsere Welt und deren Probleme lernen kann. Natürlich kennen wir bereits vieles davon aus Schule und Fernsehen, aber der direkte Kontakt macht die Eindrücke viel intensiver und lässt einem auch die Zusammenhänge besser zu verstehen. Für jemanden, der seinen Horizont erweitern möchte, ist Madagaskar (bzw. ein vergleichbares Land) eine echte Lebenserfahrung. Hier als Beispiel einige Gedanken, die ich mir während meiner Reise gemacht habe:
Korruption ist überall und wird selbst vor Touristen nicht einmal versucht zu verstecken. Alle 30 Minuten im Bus gibt es eine Straßensperre, bei denen nach Papieren verlangt wird und damit ist nicht der Führerschein gemeint. Das Ganze geht hoch bis zum Militär und den korrupten Spitzenpolitikern, die aber trotzdem gewählt werden, weil es keine Alternativen mit vergleichbaren finanziellen Mitteln gibt. Der Kreis schließt sich wenn man bedenkt, warum diese Politiker so reich sind…
Die Wälder in Madagaskar sind durch menschenbedingte Brandrodung um 90% zurückgegangen. Und bei so vielen Waldbränden, die ich während meiner 1-monatigen Reise gesehen habe, wird diese Zahl sich noch verschlimmern. Aber eigentlich eine logische Entwicklung: Durch die bessere medizinische Versorgung in der modernen Zeit steigt die Bevölkerung stark an und neue Gebiete müssen landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden. Deshalb werden noch mehr Flächen verbrannt. Dies ist langfristig keine gute Lösung, lässt sich aber leider nur schwer einem ehrlichen und einfachen Mann beibringen, der nicht zur Schule gehen konnte und seit seinem 5. Lebensjahr nur diese Arbeit gelernt hat. Und in einem Land voll mit korrupten Politikern können staatliche und ausländische Institute auch nicht viel retten…
Mit einem Durchschnittseinkommen von ca. 400€ pro Jahr (!) gehört Madagaskar zu einem der ärmsten Länder der Welt. Besonders schlimm finde ich es bei Kindern die auf den Straßen betteln müssen oder noch schlimmer bereits im Grundschulalter anfangen für wenige Cents am Tag zu arbeiten. Vor allem in der Hauptstadt Antananarivo ist dies leider überall so. Gleichzeitig habe ich aber auch Kinder getroffen, die in abgelegenen Dörfern wie vor 100 Jahren ohne jeglichem weiteren Komfort wie z.B. Elektrizität gelebt haben und beim Spielen am Fluss mit ihren Freunden die schönste Zeit hatten. Ob es also wirklich die beste Lösung für eine bessere Welt ist, wenn wir alle Menschen mit möglichst viel vom westlichen Komfort ausstatten?
Mehr Details zu Madagaskar
Wollt ihr mehr über Madagaskar erfahren? Wenn ich euer Interesse geweckt habe, würde ich gerne mehr meiner Erfahrungen mit euch teilen und die Abenteuer während meiner Reise in neuen Posts näher beschreiben. Wenn euch ein bestimmtes Thema besonderes interessiert, hinterlasst mir einfach einen Kommentar und ich antworte euch dort oder packe es in den nächsten Post. Ich freue mich auf euer Feedback :)
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