Die Arbeit im Altenheim #15 - Die letzten Arbeitstage
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Meine Ausbildung zum Examinierten Altenpfleger schloss ich Ende August ab. 3 Jahre war ich nun in der selben Einrichtung tätig. In diesem Beitrag möchte ich euch über die schönen Ereignisse bei meinen letzten Arbeitstagen erzählen.
Mitte August, die letzten Arbeitstage vor dem Ende meiner Ausbildung. Die letzten August Tage verplante man meine restlichen Urlaubstage. Montag-Mittwoch waren meine letzte Tage, jedes dieser Tage arbeitete ich von 6:15-10:30. Ganz entspannt für die letzten Tage. Also war ich morgens für die Grundpflege eingeteilt. Ich begann nach und nach den kognitiv fitten Bewohner des Heimes bei der Grundpflege mitzuteilen dass meine Zeit in diesem Heim zu Ende geht. Bei den Demenz erkrankten Bewohner nahm ich mir am letzten Tag extra Zeit, weil ich die Bewohner sonst eher verstören könnte ohne die richtige Gesprächsführung zu nutzen.
Die kognitiv fitten Bewohner wünschten mir alles gute für die Zukunft waren gleichzeitig froh für mich das ein neues Kapitel für mich beginnt, gleichzeitig fanden sie es sehr schade drum da wir ja über die Jahre eine „Freundschaft“ aufbauten.
Bei den Demenz erkrankten Bewohner wiederum war es etwas schwierig, zum Teil registrierten sie es nicht ganz, oder reagierten so als würde ich morgen in der Früh wieder erscheinen. Jedoch, eine meiner Lieblingsbewohnerinnen, die ebenfalls Dement ist, zeigte sich plötzlich sehr klar und wir führten ein sehr schönes Gespräch, mit Weisheiten, Glückwünsche beiderseits und Ratschläge. Es war sehr schön.
Als es dann soweit war das Heim zu verlassen, begab ich mich nochmal zur Gymnastik runde, unterbrach diese und hielt eine kleine Abschiedsrede. So gut wie jeder klatschte und bedankte sich für die gute Pflege die ich ihnen über die Jahre gab. Einer dieser Bewohner klatschte ganz bewusst nicht, und als alle aufhörten mit dem Beifall, rief er „Was fällt euch ein zu klatschen? Dieser Mann wird gehen! Man sollte eher weinen wenn so ein guter Pfleger unser Heim verlässt“ dabei sah er mich einen kurzen Augenblick an und ich merkte das seine Augen feucht waren, außerdem hörte man an der Stimme das er sehr traurig darüber war.
Die letzten Tage waren sehr emotional, es war sehr schön diese Erfahrung gesammelt zu haben! Aber ich bin ebenfalls froh über meinen nächsten Schritt darüber erzähle ich in meinem nächsten Beitrag.
Immerhin hast du die Ausbildung durchgehalten. Das machen manche wegen der Belastung (und unfreundlicher Kollegen?) nicht.
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.
Da hast du recht, es gab in meiner Klasse einige die abgebrochen haben, zum Teil aus seelischer Belastung und zum Teil wegen den Heimen selbst (schlechter Umgang mit Auszubildenden, mobbing am Arbeitsplatz oder Überstunden bis zum umfallen)
Eine sehr wichtige Arbeit ...
Der Meister hofft, dass er mal im Kreise seiner Liebsten in die nächste Welt gehen darf ... aber sowas ist heutzutage den Wenigsten vergönnt, leider !
Yay!
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In jedem Fall auch meinen tiefsten Respekt vor dieser Arbeit. Ich kann ganz klar sagen, dass sie nicht für mich wäre. Vermutlich bereits aus körperlichen Gründen, aber eben auch schon alleine wegen dem ganzen Sozialen. Es ist am Ende ja doch so, dass man immer wieder einen Spiegel vorgehalten bekommt und ein wenig über das Leben beginnt zu sinnieren.
In jeden Fall kudos dafür, dass es Leute wie Dich gibt, die sich dieser Herausforderung stellen. Und eine abgeschlossene Ausbildung zeigt auf jeden Fall, dass man entsprechenden Einsatz gezeigt hat. Wissen die Bewohner das dann auch zu schätzen, ist es eine nicht zu unterschätzende Leistung.