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RE: Klimaprognosen sind nutzlos – so what?
- Ein langsamer stetiger Anstieg der Temperatur ist kein Black Swan Event. Der 1987er Crash war ein Black Swan Event (25% sell off an einem Tag). Ein Meeresspiegelanstieg von ein paar Millimetern im Jahr ist auch kein Black Swan Event. Es stimmt, dass die Ökonomen den 2008 Crash (und die vorherigen Crashs) nicht vorausgesehen haben, sehr viele aktive Trader jedoch schon und die Märkte haben auch sehr deutliche Anzeichen gegeben.
Das gleiche haben wir beim Waldsterben erlebt. Die Förster, die man für den bayerischen Waldschadensbericht befragt hat, konnten nichts erkennen, die Wissenschaftler in ihren Studierzimmern jedoch schon.
Das Ende der meisten Rohstoffe um das Jahr 2000, welches in den 1970ern von Wissenschaftlern vorausgesagt wurde, wurde von den Finanzmärkten nicht vorausgesehen. Ganz im Gegenteil. Die Märkte hatten recht, die Wissenschaftler nicht.
Mit dem Hedge Fonds Long Term Capital Management wechselten sogar zwei Nobelpreisträger auf die Seite der Praktiker und legten eine gigantische Pleite hin.
Nassim Taleb spricht immer nur von seinem zufälligen Erfolg beim 1987 Crash, der eher einem Lottogewinn gleich kommt. Dass er aber an der CBOE (Optionsbörse in Chicago) nicht einmal ein Jahr überlebt hat, verschweigt er (Quelle? Ich kenne Leute die damals neben ihm auf dem Trading Floor gestanden haben).
Was will ich damit sagen?
Allzu oft sind es die Wissenschaftler, die mit ihren Modellen völlig daneben liegen, nicht aber die Praktiker. - Den Skeptikern vorzuwerfen sie wären gegen Umweltschutz ist ein beliebtes Mittel, aber völliger Unsinn. Gerade weil ich für Umweltschutz bin, wehre ich mich gegen unsere “Klimaplanwirtschaft”. Waldrodung für Windkraft (was passiert mit den Windrädern, wenn sie mal kaputt sind) und das daraus resultierende Vogel- und Insektensterben, Anbau von Energiepflanzen und deren Folgen, Verbrennung von Lebensmitteln in Biogasanlagen, Wärmedämmung aus Polystyrol und das Biozid was man dann in die Wandfarbe mischen muss, um den Algenbewuchs zu verhindern (das Biozid findet man dann wieder in Gewässern) sind nur einige Beispiele.
Bisher sehe ich leider nur, dass durch die Klimarettung mehr Schaden als Nutzen angerichtet wird und eine gigantische monetäre Umverteilung stattfindet.
Was haben die ca. 1 - 1.5 Billionen Euro für die Energiewende bisher genau gebracht?
Einige sind unglaublich reich geworden.
Wie viel Einfamilienhäuser hätte man mit diesem Geld mit PV Anlagen und Stromspeicher ausrüsten können?
Solarstrom, das Elektroauto, Elektroflugzeuge werden sich durchsetzen. Das wird aber nicht wegen Greta oder Merkel und auch nicht wegen dem IPCC passieren, sondern wenn dann nur trotz.
Würde man wirklich wollen, dass die Deutschen und Europäer Elektroautos fahren, bräuchte man nur den Zoll für E-Autos auf null setzen.
Dann würde ein Tesla Model 3 anstatt 53.000€ so wie in den USA für unter 30k Euro zu haben sein.
Tut man aber nicht, denn das Ganze ist nichts weiter als eine gigantische Lobbyveranstaltung.
Naja gibt ja auch deutsche Elektroautos wie den i3 - Kostet auch schlappe 30k €. (Carbon aus USA?) - e Mobilität macht nur mit günstigem Atomstrom Sinn. Habe selber solarpanels, lohnt nicht.
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Nur das Problem ist, dass der i3 für eine Familie völlig nutzlos ist.
Habe ich auch nicht behauptet, zumindest nicht bewusst. Mir ging es darum, mögliche Konsequenzen aufzuzeigen.
Ich überspringe einmal ökonomischen Exkurs, da dieser ähnlich wie bei mir lediglich als Illustration dient und daher inhaltlich nebensächlich ist.
Du liegst mit deiner zitierten Feststellung durchaus richtig - und in diesem Kontext dennoch daneben. Die erfolgreichen Praktiker sind natürlich einem Survivor-Ship-Bias ausgesetzt, weil sie aus einer Kohorte stammen, die sich bewährt hat und man wenig von unzähligen gescheiterten Praktikern hört. Weder ist damit gesagt, weshalb manche mehr Erfolg als andere haben noch dass es dabei bleiben muss.
Wissenschaftliche Modelle scheitern, nichts dagegen zu sagen - Praktiker aber auch.
Als völligen Unsinn würde ich es nicht bezeichnen. Habe es in solchen Debatten oft genug erlebt, dass die Skeptiker vor allem betont haben, dass ihnen die eigene Bedürfnisbefriedigung wichtiger ist. Klar, legitime Position, aber Umweltschutz war vielen nicht wichtig. Auch klar: anekdotische Evidenz und daher begrenzte Aussagekraft, but you get the point.
Um dir mal ein wenig Kontext zu geben: Ich bin durch klassisch liberale/libertäre Einflüsse politisiert worden, stamme also ideengeschichtlich unter anderem von Bastiat, Hayek, Mises, Nozick und co. ab - bin dementsprechend auch skeptisch gegenüber zu starken staatlichen Einflüssen. Dass kombinierte staatliche Anstrengungen wie beispielsweise das Montreal-Protokoll aber mitunter durchaus zum Erfolg beitragen können, ist allerdings auch etwas, dessen man sich bewusst sein sollte. Wir leben leider nicht einer Welt des globalen Anarchokapitalismus, sondern müssen aktuell mit den Systemen arbeiten, die wir haben und staatliche Institutionen spielen da wohl oder übel noch eine Rolle.
Natürlich ergibt sich daraus ein Problem hinsichtlich verschiedener kurzfristiger Partikularinteressen, die zu Lasten sinnvollerer Lösungen gehen. Die deutsche Energiewende war großer Murks und wir würden vermutlich nicht regelmäßig die eigenen Klimaziele verfehlen, wenn wir verstärkt auf Atomkraft gesetzt hätten und damit unabhängiger von fossilen Brennstoffen wären.
Ich habe den Eindruck, dass wir inhaltlich gar nicht mal so weit auseinanderliegen und auch in Bezug auf die Wahl der Mittel wenig von Lobbyismus halten. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich selbst momentan keine zufriedenstellende Antwort habe, welche Maßnahmen auf globaler Ebene tatsächlich zielführend während - die bekannte Unmöglichkeit von Vorhersagen. Mir erscheint allerdings eine Kombination aus der verstärkten Verwendung bereits existierender, emissionsärmerer Technologie und wirtschaftspolitischen Anreizsystemen ein sinnvoller Ansatz. Nicht unbedingt ein Zertifikatshandel, da somit das Problem nur verschoben wird, sondern eher steuerliche Entlastungen für Unternehmen, die nachhaltiger produzieren. Und ja, natürlich wären weniger Steuern ganz generell ganz wunderbar, but again: Wir leben nicht in einem anarchokapitalistischem Utopia und müssen erstmal mit dem arbeiten, was wir haben. Ob das am Ende als Anreizsystem genügt? Keine Ahnung, erscheint mir aber besser als blinder Aktionismus a la Klimawende.