Diskussionsthema | Ist Ripple (XRP) eine sinnvolle Kryptowährung? | Die EZB unter den Coins

in #ripple7 years ago

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Ripple hat mit seinem enormen Kursanstieg in den letzten Wochen einigen Tradern sicher einen netten Zuverdienst ermöglicht und wird auch weiterhin in den Top10 der Kryptowährungen seinen Platz einnehmen.

Ist Ripple aber das, worauf die Kryptoszene aufgebaut wurde?

Kryptowährungen stehen eigentlich für Dezentralität, für Unabhängigkeit von Banken und Staat und für eine vom Volke geschaffene Währung. Auf diesen Prinzipien wurden Kryptowährungen aufgebaut und erschaffen. Sicherlich hat Ripple großes Potential bei der Unterstützung des bisherigen Zahlungsnetzwerkes, damit Fiat-Währungen zwischen Ländern schneller und vorallem kostengünstiger hin- und hergesendet werden können.

Die Kehrseite von Ripple widerspricht jedoch all dem, für das Kryptowährungen wie oben beschrieben stehen.
Es gibt keine Dezentralität in Form von Minern, wie bei Bitcoin, Ether und Co. sondern eine zentrale Ausgabestelle der Coins (vergleichbar mit der EZB), in der alle Coins innerhalb einer gedanklichen Sekunde geschaffen wurden, quasi eine Wertschöpfung aus dem Nichts. Davon sind im Moment rund 40 % im Umlauf, 60 % wird von Ripple Laps selbst gehalten.
Somit behält Ripple die Oberhand über ihren Coin und kann den Wert dieser fast schon beliebig steuern.

Desweiteren sind schon mehr als 100 Banken in einer Kooperation mit Ripple, darunter auch American Express und die Santander Bank. Genau der Einfluss, den wir nicht möchten oder geht es vielmehr darum, dass die Banken den Aufsprung auf den Krypto-Zug nicht verpassen wollen?
Die Gefahr, dass auch Banken die Kryptoszene regulieren könnten besteht wenn man sich vor Augen führt, das Ripple derzeit zum Großteil nur gegen BTC, Ether und ein paar andere größere Währung getauscht werden kann. Exerziert man dieses Beispiel weiter aus, so könnten sich die Banken durch den Einstieg über Ripple ein Art trojanisches Pferd gebaut haben um bei Bitcoin und Co. durch den Verkauf von großen Mengen an Ripple mehr Einfluss nehmen zu können.

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Zu beachten ist außerdem, dass die Validierung der Transaktionen durch Ripplenodes geschehen, was bedeutet, dass Ripple deine Adresse blacklisten kann und nie mehr eine Transaktion von dir ausgeführt werden kann. Dies nennt man Zensur und stellt einen zentralen Eingriff dar. An dieser Stelle kann man gleich beim alten Fiat-System bleiben.

Aus rein wirtschaftlicher Sicht kann Ripple in den nächsten Monaten durchaus ein attraktives Anlagemodell sein, ob man aus Überzeugung in das System investiert steht jedoch auf einem anderen Blatt Papier. Man sollte sich bewusst sein ob Ripple somit als Kryptowährungen im klassischen Sinne angesehen werden kann.

Siegt hier die Gier nach Reichtum oder die Vernunft und die Überzeugung in Kryptos als Sinnbild einer freien Welt?

Was ist eure Meinung zu dieser kontroversen Währung? Ich freue mich auf eine spannende Diskussion...

Sort:  

Toll geschrieben 🙃
Ich finde Ripple hat schon seine Daseinsberechtigung.
Halte ihn schon länger aber werde wahrscheinlich nicht mehr nachkaufen. Ist halt irgendwie aufgrund der Banken einer der unsymphathischsten Coins

ich werde auch niemanden verurteilen, der diesen Coin hält und freue mich auch auf negatives Feedback zu meinem Beitrag. Schließlich soll er zur Diskussion anregen:) Wie du selbst auch sagst, es gibt auch einige sehr positive Anwendungsbereiche von XRP

Diesen Eindruck habe ich auch. Wenn man etwas Kohle mit Ripple machen kann, warum nicht? Aber ansonsten Finger weg. Ebenso skeptisch bin ich übrigens gegenüber TenX. Bei denen steht es schon in der Straßenlandkarte drin, und sie benutzen sogar den Begriff "Trojanisches Pferd", allerdings anders gemeint, nämlich so, daß es eines sein soll, das man heimlich in die Banken führt. Aber erstens wäre man schön blöd, das so zu schreiben und die Banken dadurch zu warnen, und zweitens deutet alles daraufhin, daß es eher darum geht, die Banken in die Krypto-Burg zu holen...

TenX - Trojan Horse
»2020 Issue FIAT tokens fully backed by a government. A trojan horse to bring everyone on blockchain ecosystem from traditional banking system.«

Und spätestens, wenn man sich das Team anschaut, dann weiß man sofort, aus welcher Ecke der Wind weht. Hauptsächlich Deutsche, die schon von Natur aus obrigkeitshörig sind und nicht anders können, als systemkonform zu agieren.

Bild zusammengestellt

Kryptowährungen sind eine stille Kriegserklärung an das System. Dem entsprechend sollte man die Sache auch angehen. Fiat und Krypto können niemals Freunde werden.

Finde deine Ansichten hier schon grenzwertig. Kryptowährungen als Kriegserklärung an das System zu sehen...so kann das nicht funktionieren. Und Deutsche können keine Ideen umsetzen, weil sie alle obrigkeitshörig sind? Ist das dein Ernst?

Wie Du meine Ansichten findest interessiert mich nicht. Da wo ich lebe, darf man seine Ansichten vertreten ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen oder dafür ins Gefängnis zu gehen. Für Deutsche vermutlich unvorstellbar.

Kryptowährungen sind - wie der Name schon sagt - das Gegenteil dessen, was das Regime möchte. Kontrolliert man die Währung, dann kontrolliert man die Nationen. Und die Währungen wurden bislang von Banken herausgegeben und von Staaten kontrolliert.

Mit BitCoin hat ein Zahlungssystem den Plan betreten, das von Banken nicht herausgegeben und von Staaten nicht kontrolliert werden kann. Angenommen alle Menschen entscheiden sich dafür, nicht mehr den Dollar und seine Derivate zu benutzen, sondern nur noch in Kryptowährungen zu handeln, dann sind die Banken so überflüssig wie des Papstes Hoden.

Bis hierhin verstanden?

Das werden die Banken nicht zulassen und werden daher Kryptowährungen bekämpfen müssen. Wenn sie das nämlich nicht tun, dann werden sie im besten Falle das sein, was die Post heute ist, also ein Dienstleister unter vielen. Daraus resultiert ein Währungskrieg, den es ohne Kryptowährungen nicht geben würde.

Rückführung: Kryptowährungen sind eine stille Kriegserklärung an das herrschende System, so wie das Internet eine stille Kriegserklärung an die Post, die Telekommunikationsbranche und etliche andere war. Still deswegen, weil sie nicht erklärt wurde. Und da dieses System die Banken größtenteils überflüssig macht, sind die Banken in der selben Situation wie die Post um 1990 herum. Das nennt im Englischen ein "extinction level event". Die Banken sind bislang davon verschont geblieben. Das ändert sich jedoch mit der Blockchain.

Was genau ist daran jetzt "grenzwertig"?

Was "kann so nicht funktionieren"?

Daß man etwas ohne Erlaubnis von "Papa Staat" macht? Doch, das geht. Siehste doch. Für Deutsche wohl auch völlig unvorstellbar... Apropos Deutsche: Klar können die Ideen umsetzen. Das können sie sogar sehr gut - zumindest konnten sie das mal hervorragend. Besonders die Ideen, die von anderen stammen. So ist Deutschland nämlich zur Industrienation aufgestiegen: Abkupfern, verbessern, billiger herstellen und billiger verkaufen. Genau das, was die Ostasiaten heute machen.

Aber das können sie nur so lange es die Obrigkeit erlaubt, was übrigens bei Hunden sehr ähnlich ist. Daß also ausgerechnet die Deutschen, die im Internet ellenlange Anleitungen posten, wie man am besten seine Kryptowährungen versteuern soll, gerade auf dem Gebiet etwas Sinnvolles zustande bringen darf als ausgeschlossen gelten. Dazu waren sie schon immer zu gut dressiert. Dem König wird erst der Kopf abgehackt, wenn der König vorher ein entsprechendes Gesetz erläßt. Wenn Deutsche einen Bahnsteig stürmen sollen, kaufen sie sich vorher noch ein Billet. Und wenn sie gegen die Obrigkeit demonstrieren möchten, dann fragen sie bei der Obrigkeit vorher brav um Erlaubnis. Das ist in deren DNA. Aber das wird sich in hïochstens zwei Generationen erledigt haben, denn wer nicht mit der Zeit geht, der vergeht mit der Zeit...

Der Untertan - HD-Remastered

Ich stimme auch zu. Ripple ist als Langzeitposition eher uninteressant. Die Technologie dahinter ist stellenweise suspekt und es gäbe durchaus andere Möglichkeiten um ein solches System zu realisieren. Neben Bitcoin und Ethereum gehört es aber zu den Währungen, die es auch mal in die Mainstream Medien bringen. Wer ein wenig Spekulation mag, wird sicherlich hier und da ein paar Margen mitnehmen können.

Sehr guter Artikel! Ich persönlich würde ebenfalls nicht in Ripple investieren, selbst wenn es möglicherweise (gute) Gewinne bringen kann. Dabei machen gerade die dahinterstehenden Banken und weitere im Artikel erwähnte Gründe eine Investition sehr fraglich, und auch die Tatsache, dass Ripple dem Konzept von echten Kryptowährungen komplett entgegen läuft. Während Bitcoin und Co. dezentral funktionieren, ist Ripple zentral ausgerichtet, wo wir dann wieder bei der EZB wären...

Ripple sehe ich persönlich als "Bargeldabschaffung durch die Hintertür" mit all ihren negativen Konsequenzen. Dass die Banken am Ende doch noch eine Möglichkeit finden, ihren drohenden Machtverlust, verursacht durch den Bitcoin, abzuwenden und im Gegenzug dazu sogar noch ihre Kontrolle ausbauen können.
Genauso fraglich finde ich es, dass die Entwickler von Ripple immer noch auf einem Berg ihrer eigenen Coins sitzen...

In diesem Sinne, wie im Artikel beschrieben: ich hoffe, es siegt die Überzeugung in echte, dezentrale Kryptowährungen. Denn aus diesem Grund ist Bitcoin erst entstanden.

Obacht vor Ripple!!

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