Von Entwicklern, die sich verschränken, und jenen, die verschränkt werden #Kommentar
Hier die Kurzfassung für alle, die Wissen möchten ob sich das durchlesen für sie rentiert: In diesem Artikel werde ich ein wenig auf das Thema Massenproduktion und Gewinnoptimierung bei Programmierung eingehen und meine Meinung dazu abgeben.
Unbedacht und unbewusst bin ich diese Woche auf einen Tweet und eine sehr simple Antwort gestoßen, die mich zum Nachdenken gebracht haben.
Einer meiner Zuschauer hat eine Art soziales Netzwerk für Geschichten programmiert. Er ist 16 Jahre alt und finanziert das Projekt mit seinem Taschengeld. Ich finde: Das sollte unterstützt werden. 👍 Infos: https://t.co/neUUYjMBX3
— Mirko Drotschmann (@MrWissen2Go) 18. Februar 2018
Kein iOS :(
— Alex Böhm (@alextv) 19. Februar 2018
Gerade als Linux Nutzer, aber auch als MacOS und iOS Nutzer kennt man diese Situation. Die Gründe dafür können genau so vielfältig wie kreativ sein. Aber letztendlich ergibt sich immer ein Problem. Wenn sich ein Programm durchsetzen soll, oder aber allen Menschen helfen soll, sollte auf allen möglichen Betriebssystemen laufen. Warum das (zumindest in vielen Fällen) meiner Meinung nach das einzig wirklich sinnvolle ist werde ich noch näher erläutern. Die Frage, die man sich an dieser Stelle stellen muss, ist, warum gibt es keinen iOS Support? Unter Alex Antwort finde ich folgenden Kommentar:
Hab ihm geschrieben, er meinte das sei leider zu teuer 😑
— Jakob (@jakob5200) 19. Februar 2018
Tatsächlich ist so etwas ein weitaus größeres Problem, als man zunächst denkt. Im Gespräch mit einem Informatiklehrer kürzlich meinte dieser, wer wirklich Spaß am Programmieren hat, und nicht gerade seinen Lebensunterhalt verdient (aka seinem Job nachgeht, der will dafür kein Geld. Und damit hatte der Lehrer, zumindest was mich angeht als jemand, der neben der Oberstufe noch zum Spaß ne Informatik AG besucht und an Informatikwettbewerben teilnimmt, durchaus Recht.
Es ist hier also nicht der Junge oder dessen Einstellung das Problem. Er macht das, weil er offensichtlich Spaß dran hat. Bereits das Netzwerk zahlt er von seinem Taschengeld (s. Tweet), und das als 16 Jähriger. Wer mehr machen möchte, als die App auf seinem eigenem iPhone zu testen, muss nicht nur über 18 sein, sondern auch 100 Euro jährlich zahlen. In diesem Alter will man sich wohl auch ungern von Spenden abhängig machen. Klar hat Apple seine Gründe für die strengen Vorlagen. Im Gegensatz zum von billigen Apps überfluteten Play Store will Apple in ihrem Store Qualität vor Quantität. Aber hier liegt eben auch das Problem eines solchen geschlossenen Ökosystems.
Kleines anderes Beispiel aus meinem Leben: Ich spiele gerne Pen&Paper (wem das jetzt nix sagt, es ist nicht so wichtig, ist ein wenig so wie Dungeons and Dragons). Aus gegebenen Anlass ist es für uns nun aber notwendig geworden, ein Tool zu programmieren, welches den Spielern bei manchen Abenteuern hilft. Das Abenteuer wird, auch wenn es Open Source sein wird, wohl nie eine Relevanz für irgendwen anders haben. Für vielleicht ein, zwei Freunde mit iPhones gibt aber niemand 100 Euro aus. Dabei wäre es wohl in aller Interesse, das man auch ohne hohe Kosten eine App zumindest direkt vom Hersteller beziehen kann, auf eigenes Risiko.
Es gibt aber auch ganz andere Gründe, warum Programme nicht plattformübergreifend entwickelt werden. Und damit meine ich genau die Programme, die es sich eigentlich zum Ziel gemacht haben, sich auf dem Markt zu etablieren. Wer nicht die Ressourcen hat, plattformübergreifend zu entwickeln, sollte sowieso meiner Meinung nach von vorne rein auf plattformunabhänige Frameworks und Sprachen zurückgreifen wie Python mit Kivy oder JavaScript mit Electron.
Es ist nicht mal zwangsläufig nur das persönliche Interesse, sondern auch ein rein praktisches Problem. Wenn man z.B. 4 Versionsstränge lang eine Distribution nicht updatet, obgleich dieser wesentliche Funktionen fehlen, und dann Konkurrenz auftaucht, dann mag das dazu führen das nicht nur die Person mit der nicht geupdateten Version, sondern auch alle relevanten Kontakte dieser Person und dann eine ganze Welle von Personen die Software wechseln. Ich gehe auch irgendwie nicht davon aus, dass Skype ohne Discord sich weiter um Linux gekümmert hätte.
Im Endeffekt möchte ich zwei Sachen an dieser Stelle mitgeben. Erstens, falls du mal irgendwann etwas machst, und du daran Spaß hast, mach es weiter, und mach dir damit nicht mehr Arbeit, als es dir Wert ist. Du wirst die Welt nicht zwangsläufig besser machen, und verlierst nur den Spaß durch den zusätzlichen Stress.
Zweitens, bedenke immer den Rattenschwanz, wenn du etwas vernachlässigst. Sei es im Job, in der Freizeit oder sonst wo. Die Konsequenzen werden dich länger begleiten, als es dich Zeit gekostet hätte.
Vielen Dank an alle, die es tatsächlich bis hier gelesen haben :)
Das war jetzt mein erster Blog überhaupt, ich könnte mir vorstellen sowas in Zukunft öfter zu machen, in Text und/oder in Videoform. Aber mal sehen was die Zukunft bringt ;) Wenns dir gefallen hat würde ich mich über einen Kommentar freuen, auch gerne was ich noch besser machen könnte oder Themenvorschläge. Und ja, der Schluss ist moralischer geworden als ursprünglich gedacht, aber ich denke es ist immer besser wenig Content mit viel Message, als viel Content ohne Message zu bringen, dass kennen wir schon genug von YouTube. xD
In dem Sinne, tschau! :)
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Mirko Drotschmann tweeted @ 18 Feb 2018 - 11:54 UTC
Jakob tweeted @ 19 Feb 2018 - 20:15 UTC
Alex Böhm tweeted @ 19 Feb 2018 - 20:11 UTC
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