Partytime

in #party6 years ago (edited)

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Als männlichem Single lauern einem viele Gefahren in der weiten Savanne! Neben gestörten Weibern, Gebärmaschinen und rivalisierenden Singles gibt es da noch eine sehr subtile Bedrohung, die fürsorgliche Arbeitskollegin. Sie lauert in ihrer Höhle, bereit hervor zu schnellen, in einem raren Moment der Schwäche, um den Anflug von Menschlichkeit schamlos auszunutzen.

„Du hast doch gar keinen Spaß, so ganz allein!“
- „Ists denn so schlimm gern allein zu sein?“
„Ja aber so findest du doch nie die Eine!
- „Zefix! Ich bin gern alleine!“
„Das glaubt dir doch niemand, komm wir gehen mal zusammen weg“
- „Oh man, mit welchem Zweck?“
„Es ist mal Zeit, das man deinen inneren Partylöwen weckt!“
- „Ich glaub ja eher, meine Art von Spaß überschreitet deinen Intellekt“
„Haha, du bist so ein Arsch, du kommst am Samstag mit“
- „Shit!“

Leider wurde mir nicht verraten in was für ein Etablissement man gehen wollte, dennoch gab ich mir wirklich Mühe, als der leicht psychopathische Eigenbrötler da zu stehen, der ich bin. Alte Jeans, das widerlichste Bandshirt, das ich finden konnte und ranzige Springerstiefel sollten dafür sorgen, dass ich sogar in einer Technodisse in Ruhe mein Bier trinken könnte. Tja, es war keine Technodisse, auch keine Metal/Punk-Absteige (wäre der Idealfall gewesen), sondern es war einer dieser unsäglichen, wie Schimmelpilz auf einem Stück Käse sprießenden Alternativ-Schuppen.

„Das wird dir gefallen! Hier sind alle total nett“
- „Ach wenn ich nur ne Uzi hätt`“
„ Oh schau mal da sind meine Freunde, sagen wir mal Hallo“
- „Macht man das so?“
„ Heeeeeey Ihr Lieben! Das ist mein Kollege ...“
- „Und hier trennen sich unsere Wege“

Ich machte mich aus dem Staub, falsche Umarmungen und schlaffes Händeschütteln ist einfach nicht mein Ding. Ich ging an der Bar in Deckung und bewaffnete mich mit 2 Flaschen Bier. Nachdem ich die Hälfte der Ersten intus hatte, wagte ich es und drehte mich von der Spirituosenwand hin zum offenen Raum.

Die Musik passte perfekt zum gesamten Bild
Ausgelassen aber nicht zu wild
Eine Mischung aus Öko und Hip
Für mich ein verdammter Horrortrip!
Aalglatt, edgy, ein bisschen nerdy aber ironisch
Diese Scheiße macht mich katatonisch!

Ich ging nach draußen, zu den Rauchern, in eine stilles Eck
Möglichst weit weg von diesem Dreck
Eine Zigarette sollte für Entkrampfung sorgen
„Hey du, kannst du mir eine borgen?“
Was zum … ? warum … ?
„Warum stehst hier so alleine rum?“
- „Ich wollte mal raus, bin mit ner Bekannten hier …
bin eigentlich nicht so das Partytier.“
Die nächste Frage war, was ich denn sonst so treibe
- „Naja, ich lese, bin viel am PC und ich schreibe.“

Es folgte das übliche Geplänkel, was sie so macht, was ich so schreibe, warum und wieso und überhaupt … belanglos, … ich glaube man nennt das Smalltalk. Aber zum Schluss war sie der festen Überzeugung, dass es eine gute Idee wäre, wenn ich spontan ein Gedicht für sie auf einen Bierdeckel schreiben würde …

„Deine Gedichte sind sicher voll toll.“
Wenn sie wüsste, LoooooL!

Ihr Name, der war Valerie
Und so ein Gedicht bekam sie wohl noch nie
Ein angewiderter Blick traf mein Grinsen
Ihr Plan, der ging in die Binsen
Es reichten der Zeilen drei
Und das Gespräch war vorbei

Die Moral von der Geschichte:
Beim Onlinedating bekommt man von mir längere Gedichte!

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