Mamasein und die Einsamkeit

in #mothering7 years ago (edited)

Mein kleiner Mensch ist jetzt zweieinhalb Jahre alt und das nächste kleine Menschlein ist im Anflug. Am Anfang habe ich es geliebt zu Hause zu sein, mich voll und ganz dem Baby hinzugeben, war für mich erfüllend . Aber irgendwann begann es, dass mir immer langweiliger wurde. Ich hatte keine Lust mich nur mehr mit Babybücher, Kuchen backen, Wäsche waschen und den ganzen Haushaltskram zu beschäftigen.

Und dieses Gefühl kommt immer wieder. Nur das, bin ich nicht, ich bin mehr als das und will dies auch Leben dürfen. Mit meiner Familie! Mit meinen Freunden, mit Herzensmenschen.
Ich will raus, was erleben, tanzen, unterwegs sein, neue Dinge sehen und kennelernen. Einfach das Leben genießen.

Natürlich ist das Gefühl nicht immer da, denn wir tanzen, gehen raus und leben auch. Aber oft überholt uns die Routine, der Winter oder irgendwelche anderen Dinge und man macht jeden Tag das selbe. Dann kommt dieses Gefühl zurück, das man einfach nur ausbrechen will.

Dazu kam, das wir umzogen, Freunde und Familie hinter uns ließen. Freunde gehörten für mich zum Zuhause, aber es braucht einfach viel Zeit, wieder auf die Menschen zu treffen, die diese werden können. So überkommt einen oft die Einsamkeit. Vor allem, wenn man sich gefangen fühlt und aus seinem Alltag nur schwer entfliehen kann.

Wenn man dann keinen hat, der einem zuhört, kann das sehr schwer sein.
Oft hört man: "Jetzt stell dich nicht so an, ich wäre froh, wenn ich Zuhause sein dürfte und nicht ständig weg müsste. Mach halt was. Beschäftige dich. Du hast doch jetzt den Kleinen. Bist doch garnicht allein. Verstehe ich nicht, ihr habt es doch so schön. usw. "

Was das mit einem macht? Ich glaube ihr habt das alle schon einmal gespürt. Man fühlt sich nicht gehört, nicht gesehen... Muss der andere das verstehen? Nein! Aber man kann sich respektvoll zuhören und versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden.

Die Emotionen eines Menschen, haben selten was mit der anderen Person zutun und doch beziehen wir oft emotionale Reaktion auf uns selbst. Dabei braucht der Andere nur eine Umarmung, einen Zuhörer, jemand, der einen unterstützt. Der einen wahrnimmt, so wie man ist, mit all seinen Verlangen, Wünschen, Träumen, Bedürfnissen und Ängsten.
Ja, manchmal fühle ich mich einsam, weil mich eben in diesem Moment keiner so sehen kann, wie ich es brauche. Einfach weil er es nicht kann. Auch das ist ok. Aber nicht immer leicht.

Und dann fällt mir ein, dass es da doch jemanden gibt: ICH SELBER! Und ich nehme mich in den Arm und schaue genau in mich rein und fühle, was ich wirklich brauche und dann übernehme ich Verantwortung für mich selber und erfülle mir diesen Wunsch!
Trotzdem ist es schön, wenn es mal jemand Anderer macht....denn jeder hat mit seinen unterschiedlichen Leben und Aufgaben unterschiedliche Bedürfnisse, die gesehen und gehört werden wollen. Vorallen von den Menschen, die einem am nähsten sind. Ja, und man hat auch einfach nicht immer die Kraft sich aus jedem emotionalen Schlammassel zu ziehen, immer alles alleine schaffen zu müssen.

Wir brauchen Menschen, die uns auch mal halten, sonst verblüht man, stumpft ab, wird einsam.

Also lasst uns hier verbinden, damit keiner dieses Gefühl haben muss. Lasst uns in den Momenten des Tages, ob auf der Straße, Zuhause oder im Urlaub füreinander da sein!

Ich freue mich über eure Erfahrungen und wie ihr mit diesen Gefühlen umgeht!

In Liebe

eure Nyima

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