RE: Been a long time ...
Stur? Was meinst Du damit? Ich weiss gar nicht, wie Du darauf kommst ... Was bedeutet diese Wort überhaupt? Wir kennen dieses Alesia nicht!
;-)
Ich sagte ja nicht mal, dass ich Standards schlecht fände. Ohne Standards könnte ich Dir nicht schreiben, weder per Computer noch von Hand, Schrift und Sprache sind auch Arten von Standards. Wenn man es genau nimmt, bleibt herzlich wenig, was man tun könnte, würde man sich jeglichen Standards verweigern. Selbstverständlich hätte ich meine Web nicht machen können, im Internet gäbe es überhaupt nichts ohne den HTML-Standard.
Aber Dein Beispiel ist nicht allzu gut gewählt, denn ein nicht unbedeutender Teil der Welt fährt in Autos, die das Lenkrad auf der "falschen" Seite haben und den Schaltknüppel links vom Fahrer (aber trotzdem in der Mitte zwischen den Sitzen. Hier könnte man anmerken, dass manche -linkslenkende- Autos die Handbremse links vom Fahrer eingebaut haben und siehe da, es wird mitunter gar als praktisch empfunden! Hat sich da die falsche Seite standardisiert?). Obwohl ... vielleicht ist es doch ein gutes Beispiel, wenn auch nicht exakt für den konkreten Standard der Linkslenker, sondern für die Relativität der Standards. Schliesslich sind Rechtslenker in den betreffenden Ländern der Standard.
Aber zurück zum Anfang des vorigen Absatzes: ich finde Standards nicht schlecht. Im Falle meiner Web heisst das, dass ich mich insofern an "die guten Sitten" gehalten habe, als man von der Startseite aus mit maximal drei Klicks an jede Stelle der Web kommt und nirgends der browsereigene "Zurück"-Knopf die einzige Wahl darstellt, um von einer Seite wegzukommen. Mit Ausnahme der Startseite und der "Über mich"-Seite sind alle Bilder klickbar. Im Fall der Startseite liegt es eben daran, dass ich sonst eine Sprache als default festlegen müsste und das bedeutet wieder einen Klick mehr für den, der die default-Sprache nicht will. Bzgl. der "Über mich"-Seite, nun, diese Bilder sind halt wirklich nur illustrativ.
Danke für das Lob, aber "programmieren" würde ich es gar nicht nennen, man muss nur wissen, wo man die notwendige Information findet.
Es freut mich, "Geschwister im Geiste" zu lesen; ja, im Grunde, denke ich, ziehen wir in etwa am gleichen Strang. Man muss sich auch im Klaren darüber sein, dass man es sowieso nie allen recht machen kann. Bei Dir kommt da an einer der ersten Stellen (unter jenen, denen man es recht machen möchte) Dein Mann, bei mir meine Frau. Sie hat sich, obwohl sie sich im Internet nicht immer wie ein Fisch bewegt, nicht an der Navigation gestossen, sondern ein anderes Detail bemängelt, dass Du übehaupt nicht erwähnt hast. Die Kommentare zur Web sollen auch nicht jedesmal eine sofortige Korrektur bewirken, sondern eher in eine Art "Pool" kommen, wo sich früher oder später zeigt, was wiederholt gefordert, bemängelt oder für gut befunden wird.
Und nun ... lass uns Schluss machen mit dem Fortschritt.
;-)
Die Definition von "Fortschritt" im Brockhaus ist leider zwei Seiten lang ... ein Untertitel des Textes lautet sogar "Der Fortschritt in seiner Ambivalenz".
Schon diese Definition ist so gestaltet, dass an einigen Stellen Raum für Interpretation bleibt. Dementsprechend gibt es so viele individuelle Vorstellungen von Fortschritt, wie es denkende Wesen gibt - hier auf der Erde so in etwa ... ok, ich weiss es nicht und die Meinungen gehen auseinander ;-)
Den denkenden Wesen dürfte klar sein, dass diverse (natürlich nicht alle, nicht im Entferntesten), als "Fortschritt" deklarierte Tendenzen in Wirklichkeit eher noch das Gegenteil davon darstellen.
An einer Stelle im Brockhaus heisst es: "... weiterhin werden der 'Verlust an Sinnlichkeit und Lebensfreude und die Einengung des Freiraumes des einzelnen durch ein enger werdendes Netz vorgeblicher technischer und anderer Zwänge' im alltäglichen Leben als Nebenfolgen des Fortschrittes angesehen."
Was ist denn ein wirklicher Fortschritt bzw. welche Arten davon sind wünschenswert? Leider zeigt sich oft erst im Nachhinein, wenn nicht gar nach Jahrzehnten oder -hunderten, was die Menschheit wirklich weiter gebracht hat.
Für Dich auch alles Gute weiterhin!
Wie Du siehst, komme ich vorbei ... wenn die Sterne günstig stehen!
HaHa!
Was für eine amüsante und gleichwohl hintergründige Aussage und Verknüpfung mit dem Fortschritt, von dem wir alle betroffenen sind, ob wir wollen oder nicht.
Ich sehe ebenfalls mit sehr besorgten Augen, wie die online Welt uns immer mehr vereinnahmt und sich das reale Leben ins virtuelle verlagert. Der Menschen Wünsche werden wahr, wenn sie erst einmal ein Bild davon haben, was sie als fortschrittlich ansehen bzw. erst noch haben wollen.
Der Verlust an Sinnlichkeit und Lebensfreude ist ganz sicher ein Effekt davon und ich spüre dieses selbst. So sehr ich auch meine Freude daran habe, selbst ein Produzent und Mitstreiter von Internet-Inhalten zu sein, habe ich auch jede Menge Vorbehalte.
Die Bequemlichkeit, die die VR bietet, zu jedem und allem eine schnelle Definition zu finden, die geringe Aufmerksamkeits- und Merkspanne ist ein spürbares Phänomen und in der Tat könnte man meinen, dass hier eher eine Degeneration stattfindet, die ein sich mühsames und bedächtiges Annähern an eine Thematik eher unwahrscheinlich macht und einen Forschergeist nicht nur ablenken sondern im Keim ersticken kann. Viele sprechen von Verdummung und das Wort "Fach-Idiotie" kreist nicht erst seit diesem Jahrhundert.
Mir macht Sorgen, dass junge Männer ihre Körper im Grunde genommen nicht mehr brauchen (was ja schon hundert Jahre zuvor begonnen hat) und nur noch die Gehirne in Benutzung sind, während die Welt der Superhelden-Filme nach wie vor Superkräfte von physischer Natur zeigen. In Wahrheit haben die Nerds bereits längst gewonnen und Kognition ist das Stichwort des Jahrtausends.
Mein Sohn geht noch zu den Pfadfindern und das ist seine einzige Möglichkeit, sich physisch zu verausgaben und Natur kennen zu lernen. Das ist für den Alltag herzlich wenig, aber was soll man machen? Ich selbst bin auch keine Sportlerin und werde es wohl auch nicht mehr werden.
So schreibe ich also munter weiter meine Beiträge, Kurzgeschichten und vielleicht auch hin und wieder einen wissenschaftlich angehauchten Text. Die Offline-Arbeit soll mir wohl noch eine Weile erhalten bleiben.
Bis bald unter einem guten Stern!