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RE: [GER] PRP-LGBT Magazin 04 | Blut spenden als Homosexueller?

in #lgbt6 years ago

Und frische Infektionen sind mit den gängen Labortests nicht zu 100% nachweisbar, daher die cool-off Phase von einem Jahr.

Die Grenze, ab wann es nachweisbar ist, liegt bei 4-6 Wochen.
Wenn man nach dem letzten Sexualkontakt zwei Monate (d.h. 8 Wochen) spenden geht, so sollte diese Infektion (falls es dazu kam) erkennbar sein.

zuallererst um die Gesundheit der Spender und das damit verbundene Risiko [ ... ] "hatten sie innerhalb des letzten Analsex?" heißen müsste, und nicht "sind sie homosexuell?".

Ja, wohl wahr.

Frage: Gelten die Regeln zum Blutspenden auch für lesbische Frauen?

Nein, die Beschränkung besteht nicht.

erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht.

Wie bereits erwähnt, so ist es faktisch korrekt, dass man als Homosexueller einem 50-fachen Risiko einer HIV-Infektion ausgesetzt ist. HIV verbreitet sich allerdings (größtenteils) durch ungeschützten Geschlechtsverkehr - und deshalb homosexuelle Männer pauschal von einer Blutspende auszuschließen (bzw. nach einem Jahr) halte ich schon für diskriminierend.

Jemand, welcher ungeschützten Geschlechtsverkehr hat - da ist ein Ausschluss von (z.B.) 2-3 Monaten danach durchaus mehr als berechtigt. Egal ob Mann, Frau, Hetero, Homo.
Jeman(n)d, welcher offen homosexuell ist und noch nie Geschlechtsverkehr hatte darf trotzdem kein Blut spenden. Das halte ich nicht für in Ordnung.

Meines Erachtens ist es (für mich zumindest) selbstverständlich, dass ich kurz nach Geschlechtsverkehr, Krankenhausaufenthalt (o.ä.) nicht Blutspenden gehe. Ich müsste mir, als Infizierter, die Gefahren und Übertragungswege meiner Krankheit bewusst sein, und deswegen freiwillig nicht spenden gehen.
Die Homosexuellen, die "sauber" sind, denen ist es verwehrt zu spenden. (Oder halt nach einem Jahr Enthaltsamkeit - aber das ist schwer.)

Sort:  

Jeman(n)d, welcher offen homosexuell ist und noch nie Geschlechtsverkehr hatte darf trotzdem kein Blut spenden. Das halte ich nicht für in Ordnung.

Völlig D'accord.

Meines Erachtens ist es (für mich zumindest) selbstverständlich, dass ich kurz nach Geschlechtsverkehr, Krankenhausaufenthalt (o.ä.) nicht Blutspenden gehe. Ich müsste mir, als Infizierter, die Gefahren und Übertragungswege meiner Krankheit bewusst sein, und deswegen freiwillig nicht spenden gehen.

Ich erwarte mir von einem medizinischen Dienst, dass er sich nicht darauf verlässt, dass alle mitdenken, sondern so sicher wie irgendwie möglich ist, dass meine Blutspende sauber ist.

Die Grenze, ab wann es nachweisbar ist, liegt bei 4-6 Wochen.

Das gilt für HIV, aber z.B. nicht für Hepatitis C, das bis zu 180 Tage Inkubationszeit benötigt, um zu 100% nachweisbar zu sein.halbwissenschaftliche ref

Jemand, welcher ungeschützten Geschlechtsverkehr hat - da ist ein Ausschluss von (z.B.) 2-3 Monaten danach durchaus mehr als berechtigt. Egal ob Mann, Frau, Hetero, Homo.

es sind wohl eher mindestens 6 Monate gerechtfertigt (wenn ich nicht Viren übersehen habe, die noch später testbar sind), siehe oben. Und die Art des Sex ist keinesfalls irrelevant, da das Risiko beim Analverkehr wie erwähnt deutlich höher ist, was du nicht abstreiten kannst.

Fazit: mMn sind die Regeln medizinisch begründet, und nicht aus Diskriminierung gemeint.

Ich erwarte mir von einem medizinischen Dienst, dass er sich nicht darauf verlässt, dass alle mitdenken, sondern so sicher wie irgendwie möglich ist, dass meine Blutspende sauber ist.

Dem muss ich zustimmen.

Das gilt für HIV, aber z.B. nicht für Hepatitis C, das bis zu 180 Tage Inkubationszeit benötigt, um zu 100% nachweisbar zu sein.

Herrje, das ist wirklich mistig. :/
Tatsächlich vermutete ich bei Hepatitis C eine weitaus geringere Inkubationszeit als bei HIV (und habe deswegen nicht nachgesehen).

es sind wohl eher mindestens 6 Monate gerechtfertigt (wenn ich nicht Viren übersehen habe, die noch später testbar sind), siehe oben. Und die Art des Sex ist keinesfalls irrelevant, da das Risiko beim Analverkehr wie erwähnt deutlich höher ist, was du nicht abstreiten kannst.
Fazit: mMn sind die Regeln medizinisch begründet, und nicht aus Diskriminierung gemeint.

Tatsächlich kann ich mit dieser Argumentation mitgehen.
Das sind valide Punkte, dagegen kann und will ich nichts sagen.

Danke für deinen Kommentar Sco. Ich möchte hierzu auch noch kurz etwas los werden:

Wenn bei der Blutspende die Frage gestellt wird, ob man Homosexuell ist, und deshalb dann von der Spende ausgeschlossen wird ist es in meinen Augen diskriminierend. Wie du schon sagtest, die Frage müsste anders heißen.

In Israel sind sie aber noch weiter, denn seit dem 1. April gibt es diese Maßnahme:

Das Plasma aus Blutspenden homosexueller Männer von April an jeweils vier Monate lang eingefroren werden. Nach diesem Zeitraum müsse der Spender noch einmal auf Infektionskrankheiten getestet werden, darunter auch HIV, sagte die Sprecherin. Wenn er gesund sei, werde die eingefrorene Blutspende rückwirkend freigegeben.1

Ich finde die 1-Jahr kein Geschlechtsverkehr Maßnahme nicht sinnvoll und bin der Meinung, dass dies Homosexuelle Menschen immer noch von der Blutspende ausschließt.

Edit:

Fazit: mMn sind die Regeln medizinisch begründet, und nicht aus Diskriminierung gemeint.

Ja, ich finde die Lösung wie schon gesagt aber nicht gut und bin mir sicher es gäbe bessere. Es wird eben auch nicht wirklich an einer neuen Lösung gearbeitet, in den USA gibt es diese Regelung mit 1 Jahr kein Geschlechtsverkehr schon ich glaube seit 2015. Ich bin mir sicher es gibt noch andere Möglichkeiten, wie eben die aus Israel.

Da stimme ich dir voll zu. Wenn es technisch möglich ist, dass man das Blut einfriert und die Spender zu späterem Zeitpunkt noch einmal testet, sollte man das unbedingt machen. Das beseitigt die Diskriminierung und bietet obendrein noch eine zusätzlich Möglichkeit zur Qualitätssicherung - ganz unabhängig von der sexuellen Orientierung der Spender.

Danke für die interessante Diskussion, @prp-lgbt und @serylt!

Gute Übersicht. Hatte mich schon länger gefragt, warum dort so klar unterschieden wird.

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