Unsere Motivation zur Langzeitreise - Faktor Kind

in #kind6 years ago

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Dreizehn Jahre. Eine lange Zeit, die wir unser Haus bewohnt haben. In dreizehn Jahren verändert sich einiges. Wir wohnten an der Hauptstrasse eines eigentlich ruhigen kleinen Dorfes. Dreizehn Jahre vermehren aber auch viel. Besonders den Verkehr. #deutsch

Das Haus und die Straße

Wenn man hauptsächlich nur zum Schlafen zu Hause ist, bekommt man vieles nicht mit. Wie schwierig die Situation mit der Straße vor unserem Haus wirklich ist, wurde uns erst bewusst, als die Kleine auf der Welt war. Und wir damit auch länger zu Hause. Lärm. Hektik. Mehr regelmäßig als selten mit 70-120km/h durch die geschlossene Ortschaft. Pöbeleien, wenn man darauf hinzuweisen versuchte. Zustände, die uns den Hausverkauf sehr erleichtert haben. #hausverkauf

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Dennoch haben wir noch ein Jahr länger damit gewartet, denn eines ist auch klar: mit 2 großen Hunden und einem Neugeborenen wäre es ziemlich stressig gewesen sich eine neue Bleibe zu suchen. Wenn nicht gar unmöglich. Rückwirkend betrachtet war das die richtige Entscheidung, auch wenn der Verkauf selber noch fast ein Jahr dauern sollte.

Zukunft

Und wenn das Kind in die Schule muss? Dann kommt ihr doch wohl zurück? Aber die Schule ist so wichtig! Und überhaupt, was ist mit Krippe, Kindergarten und Sozialisation?

Nein. Vielleicht. Bestimmt. Wer weiss das schon? Wieso ist es so wichtig das jetzt zu entscheiden? Das Wesen eines Kindes verändert sich rasend schnell. Der Charakter will entdeckt werden. Woher sollen wir jetzt schon wissen, ob sie gerne in die Schule will? Wenn es so kommt: herzlich willkommen in der ersten Klasse. Wenn es nicht so ist: herzlich willkommen in der Schule LKW, Eltern & Natur. #schule

Es ist erschreckend, beunruhigend und für uns nicht nachvollziehbar. Wie können sich Eltern von Medien, Gesprächen und "Ratgebern" so verunsichern lassen, dass sie jeden Quatsch mitmachen, der geboten wird? Dein Kind braucht DELFI, Frühförderung, eine Krippe ab 12 Monaten (oder noch früher), gestillt werden ist unpraktisch, und überhaupt kommt auch keine Milch (mehr), aber Musik, Chinesisch und Algebra für die Kleinsten ist äußerst wichtig. Mir würden noch hunderte weitere Beispiele einfallen.

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Gemeinsam.

Bauchgefühle

Wann ist es passiert, dass viele Menschen mehr auf Facebook, Google, YouTube & Co. hören, statt sich auf ihre Intuition, ihr Innerstes, ihre Eingebungen, das Bauchgefühl und schlicht den gesunden Menschenverstand verlassen?

Ein Grundsatz: Kinder brauchen ihre Eltern. Punkt. Satzende.

Darin wird mir wohl jeder Recht geben. Ganz klar, mit dem "immer weiter, immer höher, immer mehr" Konsumgedanken, ist das nicht zu vereinbaren. Auch diesen Gedanken muss man erst bewusst zulassen, um die Tragweite überhaupt zu begreifen! Wir lenken das Leben unserer Kinder, wissentlich oder nicht, schon von Beginn an in falsche Bahnen. Ja, falsch. Das sage ich absichtlich so deutlich.

Es kann doch nicht gewollt sein, ständig mehr und mehr Geld anhäufen zu müssen, um dem Kind Dinge bieten zu können, die es nicht benötigt. Einweg-Plastik-Jedewochemussesmehrblinken-Spielzeug. Den Kletterkurs für die Kleinsten. DELFI, Schwimmkurs, Krabbelgruppen-zum-Könnenvergleich und was es noch alles gibt. Verlasst euch auf die Kinder. Verlasst euch auf euch. Verlasst euch auf die Natur. Nicht auf Werbung. #leben

Konsequenzen

Das heutige Leben in einer westlichen Gesellschaft hat weitreichende Folgen. Für einen selbst, aber besonders auch für die Kinder. Konsequenzen, wo man sich fragen sollte, ob diese erwünscht sein sollten. Im Grunde basiert doch alles auf einem Grundgedanken: Die Natur hat alles was wir brauchen. Die Natur sagt uns, was gut ist und was nicht. Die Natur ist so ausreichend vielfältig dass sie das Wichtigste sein sollte. Sein muss.

Wir alle machen mit unserem jetzigen Lebensstil den Kindern der nächsten Generationen so viel Falsches vor, dass man sich schämen sollte. Da schließe ich natürlich auch uns selbst ein. Egal ob es Vermüllung ist, Energieverschwendung, Raubbau an der Natur. Es gibt genug Beispiele.

Das haben wir nach und nach erkannt. Ich hab es im letzten Artikel bereits geschrieben: Wir sind uns sehr bewusst darüber, welches Privileg wir haben, uns das Leben so aussuchen zu können wie wir es tun. Aber diese Möglichkeit haben viele und sie sollte genutzt werden. Wir wollen unserer Tochter Alternativen aufzeigen. Grundlegendes, was heute keinem Kind mehr beigebracht wird. Offenheit. Herzlichkeit. Mitmenschlichkeit, auch ohne Religion. Die Liebe zur Natur. Zu Kunst und Musik. Zum Handwerk. Die Liebe an Bewegung und frischer Luft. Das sind die Dinge die zählen, da sind wir fest überzeugt. Kinder gehören in die Natur, müssen schmutzig werden. Nicht in einen sterilen Raum. Nicht in Supermärkte, wo es Desinfektionstücher für Einkaufswagen gibt. #veränderung

Nicht (nur) Bit's und Bytes, das nächste neue Auto, die noch größere Wohnung sind entscheidend, ganz besonders nicht für Kinder. Wo eine Putzhilfe benötigt wird, weil man alleine zeitlich schon nicht mehr hinterherkommt. Was für ein Irrsinn.

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Spielen.

Leichtigkeit und Bewusstsein

Vieles wird viel zu ernst genommen, verkompliziert und als gegeben gesehen. Dabei sind viele Dinge im täglichen Leben gar nicht so kompliziert. Es ist nicht schwer, auf die Plastiktüte beim Einkauf zu verzichten. Es ist nicht kompliziert, beim Bauern einzukaufen, damit derjenige Mensch der euer Überleben sichert, selbst leben kann. Man kann seinem Kind zuhören und selbst Entscheidungen überlassen, ihm Glauben schenken. Einem Kleinkind schon die Laufbahn als Banker, Anwalt oder Arzt vorbereiten? Wozu?

Gerade bei Kindern wird ständig versucht einzugreifen, zu lenken, zu manipulieren. Funktionieren muss es, wie ein Ding. Auch um diese Art der "Erziehung" von vornherein auszuschliessen, haben wir uns für diesen Weg entschieden. Gelenkt und eingegriffen wird dabei natürlich auch, das liegt in der Natur der Sache. Aber bewusster. Freier. Selbstbestimmter.

Man muss sich manches nur einmal genau durchdenken. Hinterfragen. Nicht als unveränderbar akzeptieren. Gerne auch Philosophieren. Diskutieren. Und man wird sehen, dass es eigentlich ganz einfach ist.

Um eines geht es dabei nicht: den ultimativ richtigen Weg. Bleibt offen.
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Wow - Da bin ich total bei euch... Ein echt mutiger und ehrlicher Beitrag!
Ich bin seit kurzem in einer Kita beschäftigt und teilweise echt geschockt, wie sehr man den Kindern falsche Perfektion vorgaukelt und in welche Richtung die Bemühungen vieler Eltern ausufern, selten geht es hier um das spätere Glück der Kiddis, meist schweben den Eltern doch schon konkrete berufliche Identitäten für die Kleinen vor, echt gruselig! Bin gespannt, wohin euch eure Reise noch führt!
Ganz viel Liebe für diesen Weg
Yaraha

Danke Dir liebe Yaraha!
Wir haben auch im nächsten Umfeld ein paar Sachen mitbekommen, wie falsch unserer Meinung nach die Prioritäten gesetzt werden. Natürlich hat uns nicht nur das zu der Reise veranlasst, aber schon ein großes Stück mit. Kann man ja glaub ich aus dem Beitrag ganz gut erkennen :)
Wichtig ist nicht die Selbstverwirklichung der Eltern durch die Kinder, sondern dass die Kinder Kind sein können und sich selbst finden!

Ja man kann es deutlich spüren in eurem Beitrag!
Ganz genau: Kind sein dürfen und den eigenen Weg finden, das sollte die Priorität für die Kleinen sein!
Liebe Grüße

Hallo, schöner Beitrag von euch. Wir sind auch grad am überlegen, wie es bei uns weiter gehen soll. Unsere älteste Tochter geht gerade in die 1. Klasse. Wirklich happy sind wir mit der Situation aber alle nicht, da sie sich leider nicht wohl fühlt in der Schule. Wir haben uns auch schon über alternative Schulen informiert, die aber leider auch immer gewisse Strukturen und Formen vorgeben. Das hat uns dann auch wieder nicht gefallen, da dies ja auch wieder die freie Entwicklung unserer Kinder verhindert. Euch noch viel Erfolg und viel Spaß.

Hallo,
glaub ich sofort, dass sich die Kleine nicht wohlfühlen, denn heute ist es ja sehr oft so, dass sofort eine Drucksituation da ist, wenn auch unbewusst. Sie muss halt funktionieren und liefern. Und es gibt sehr oft "zu starke" Mitschüler (gilt im Übrigen auch schon für KITA/Tagespflege), wo sehr sensible Kinder dann mehr drunter leiden als andere.
Was mich aber immer wieder wundert: habt ihr in Österreich nicht eigentlich auch die Möglichkeit eine Art Freilerner zu machen? Ich dachte eine Schulpflicht wie in D gibt es bei euch nicht?

Eine Schulpflicht gibt es nicht. Es gibt aber eine Unterrichtspflicht (z.b. auch Häuslicher Unterricht). D. h. es wird am Ende des Jahres überprüft, ob das Kind was gelernt hat oder nicht. Unsere Tochter wollte halt unbedingt in die Schule gehen, so dass wir gemeinsam mit ihr entschieden haben, das sie die Schule besuchen darf. Wir schauen jetzt mal wie sich das entwickelt und entscheiden dann wie wir weiter machen.

Genau, so hatte ich es auch in Erinnerung. Die Überprüfung als solches sehe ich ja auch noch nicht so kritisch, aber der Weg zum Stoff bleibt euch zumindest selbst überlassen. Auch wenn natürlich im Endeffekt immer noch alles vorgegeben ist. Ich wünsche euch viel Erfolg bei den weiteren Entscheidungen, ihr werdet schon die richtige für eure Tochter treffen!

Wir eigentlich auch nicht. Doch wissen wir auch noch nicht genau, ob wir überhaupt für den häuslichen Unterricht zugelassen werden. Haben nun schon gehört, dass man meistens selbst Pädagoge oder sowas ähnliches sein muss. Ob das stimmt werden wir wahrscheinlich dann nächstes Jahr sehen. Da werden wir auf jeden Fall mal häuslichen Unterricht beantragen. Danke euch auch für eure weitere Reise. Vielleicht begegnet man sich ja mal irgendwo. SG

Ach ihr Lieben. Ich kann euch so zustimmen. In jedem einzelnen Punkt. Als Lehrerin hatte ich mittlerweile so einige Erfahrungen mit dem Schulsystem und stehe ihm in manchen Punkten kritisch gegenüber. In jedem Fall gibt es mehr als das, was "man" muss und "von einem erwartet wird".
Das Gefühl ist wichtig.

Ich freue mich für euch, dass euch eure Tochter in so manchen Dingen noch mehr die Augen öffnet und bewusster werden lässt.

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