Und wer wohnt neben dir? 👹🍣🎎 Mein Japan
Seine Nachbarn kann man sich nicht immer aussuchen, obwohl sie ja zu den Menschen gehören, die einem räumlich oft am nächsten sind. Je nachdem, wo man wohnt, kann man es diesbezüglich mit den verschiedensten Typen zu tun haben. Glücklich sind die, die mit ihren Nachbarn gut auskommen oder sie sogar nie zu sehen bekommen. Oft genug hört man von dem Stress, den einige von uns mit den Menschen nebenan haben und auch von handfesten Auseinandersetzungen.
Da man in die meisten Menschen eher nicht reinschauen kann, kann es nach jedem Umzug vorkommen, dass man diesen nach den ersten nachbarschaftlichen Treffen sogleich bereuen tut. Wenn man bloß vorher gewusst hätte, wer da nebenan wohnt!
Aber auch ohne eigenen Umzug kann es vorkommen, dass plötzlich neben einem jemand einzieht, dem man lieber aus dem Weg gehen würde. Manchmal muss man gute Miene zum bösen Spiel machen, und ein anderes schafft man es glücklicherweise, sich zu vermeiden. Was leider manchmal gar nicht einfach ist.
Wie ich gerade hören durfte, hatte sich vor kurzem ein französisches Restaurant aus der Nachbarschaft verabschiedet, und statt dessen gibt es dort nun ein Izakaya, eine japanische Kneipe. Und um dieses Izakaya herum dürfen die Nachbarn nun immer wieder morgens die glorreichen Hinterlassenschaften von zu viel japanischen Feuerwasser bewundern. Ja, auch der japanische Mann ist dem europäischen Mann in dieser Hinsicht ziemlich ähnlich und man eifert sich eifrig nach.
Zusätzlich wurde aus der gleichen Quelle von den eigenen Nachbarn berichtet, bei denen eine Familie wohl eine ziemlich kurze Zündschnur haben und bei jeder Kleinigkeit lautstark ausrasten soll. Nicht nur gegenüber Außenstehenden, sondern auch in der eigenen Familie, so dass es dort wohl regelmäßig ordentlich Action gibt. Gleichzeitig beschwert sich genau diese Familie über alles und jeden, natürlich auch über das erwähnte Izakaya und dessen Gäste, wegen dessen es wohl bereits mehrmals den Notruf betätigt hatte. Es gibt halt einfach zu viele Menschen, die eine Macke haben und schlicht weg Psychopathen sind. Und wenn möglich, will man genau diese Menschen weit von sich weg haben.
Da bin ich eigentlich ganz glücklich, dass es in meiner unmittelbaren Nachbarschaft eher zu ruhig ist und man die Nachbarn links, rechts und gegenüber recht selten zu Gesicht bekommt. Wenn man sich sieht, grüßt man freundlich und wechselt vielleicht noch ein paar Worte. Mir reicht das meist komplett aus, da ich anderweitig ja genug zu tun habe und es in den letzten Jahren genossen habe, dass ich vielen Menschen ganz leicht aus dem Weg gehen kann, und dass sie auch mich gerne in Ruhe lassen wollen.
Mit dieser unausgesprochenen Vereinbarung kann ich ganz gut auskommen, zumindest dort, wo ich im Augenblick lebe. Wahrscheinlich wird sich das aber in gar nicht all zu ferne Zukunft ändern, und dann werde wohl auch ich wieder einen genaueren Blick auf meine potenziellen Nachbarn werfen müssen. Vielleicht wäre es ja besser, gleich in den Wald oder aufs offene Land zu ziehen, mit dem nächsten Nachbarn einige hundert Meter weit entfernt. Dadurch könnte man von Anfang an einiges Konfliktpotential vermeiden...