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in Freewriters7 days ago (edited)

[English below]

Das Bild stand mir gegenüber. Bevor ich es betreten konnte, kam die Frage:
Freies Schreiben?

Darunter stelle ich mir in erster Linie vor, den Fluss strömen zu lassen.
Also wenig zu denken an ein Ziel, mehr an das Vorwärtskommen, oder an das Vorbeistreichenlassen, an den "stream of consciousness" ohne seine Ufer, die er natürlich immer hat, immer braucht.

Die Buchstaben wollen aus den Fingern purzeln, die Wörter aneinander gereiht werden zu einer Kette, die Sätze verwoben zu einem Text - lateinisch: Gewebe.
Aber in Wahrheit ist schon alles gesagt, es gibt nichts hinzu zu fügen, nur zu erinnern.
Es gilt natürlich auch, für sich selbst etwas neu zu entdecken.
Aber das möchte ich nicht verwechseln mit etwas gänzlich Neuem.

Schreib flic-flac-fluc, wenn es sein muss, aber schreib.
Es kann draußen schneien oder die Sonne mag scheinen, schau hin und spiegele es in deinen Worten, oder aber spiegele es nicht, widerschreibe ihm, als sei es ein Übel.
Und wenn es nicht stockt, sondern fließt, dann hast du in wenigen Minuten etwas in die Welt gesetzt, das nicht unbedingt beeindruckend oder gar überwältigend ist,
aber vielleicht hast du einen kleinen Anstoß gegeben. Einen Anstoß zum Weiterdenken, Weiterschreiben, Weitersprechen.

Das Wesen der Zeit ist dieses Miteinander von weiter und bisher.
Und doch ist diese Zeit nicht wirklich fassbar, sie ist wie ---
vielleicht wie mein eigenes Auge, das ich nicht sehen kann, durch das ich vielmehr hindurch zu schauen scheine.

Und ich schaue auf dieses Bild, und dann gehe ich hinein. Ich mache einfach einen Schritt nach vorn, und drin bin ich. Von dort aus sehe ich neue Details, aber manche andere Einzelheiten, die von draußen sichtbar waren, sehe ich nicht mehr. Das ist der Preis für den Wechsel der Perspektive.

Während ich in das Bild hinein schreite, hinein purzele, kommt es mir so vor, als würde ich aufwachen. Dabei habe ich zuvor natürlich nicht wirklich geschlafen, es öffnet sich einfach nur eine Art neuer Raum für mich. Ein Denkraum. Ein Schauraum. Ein Erlebnisraum.

Während ich in das Bild hinein schreite, schreitet es durch mich hindurch.


The painting stood opposite me. Before I could enter it, the question came:
Free writing?

I think of it primarily as letting the river flow.
In other words, to think less about a goal and more about moving forward or letting it flow past, about the ‘stream of consciousness’ without its banks, which of course it always has, always needs.

The letters want to tumble from the fingers, the words to be strung together into a chain, the sentences woven into a text - Latin: weave.
But in truth, everything has already been said, there is nothing to add, only to remember.
Of course, you also need to rediscover something for yourself.
But I don't want to confuse that with something completely new.

Write flic-flac-fluc if you have to, but write.
It may be snowing outside or the sun may be shining, look at it and reflect it in your words, or don't reflect it, write against it as if it were an evil.
And if it doesn't falter, but flows, then in a few minutes you have put something into the world that is not necessarily impressive or even overwhelming,
but perhaps you have given a little impetus. An impulse to think further, to write further, to speak further.

The essence of time is this coexistence of further and past.
And yet this time cannot really be grasped, it is like ---
perhaps like my own eye, which I cannot see, but through which I seem to look.

And I look at this picture, and then I go inside. I simply take a step forwards and I'm inside. From there I see new details, but some other details that were visible from outside I no longer see. That's the price I pay for changing my perspective.

As I step into the picture, tumble into it, I feel as if I'm waking up. Of course, I wasn't really asleep before, it just opens up a kind of new space for me. A thinking space. A showroom. A space of experience.

As I walk into the picture, it walks through me.

Translated with DeepL.com (free version)
(read and controlled by myself)

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Also #Es hat früher immer erst das eine Wort zuende schreiben müssen um dann erst das nächste Wort angehen zu können müssen , das ist mit der Tipperei etwas schwieriger geworden so scheint´s ?
Ja , das ist schon ein ziemlicher Unterschied den allein die verschiedenen Taktilitäten in diesen Prozess einbringfizieren .
Der Flow kann stocken , fließen , matschig oder gelartig und sonstwas sein , .......


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Mir scheint deine Idee mehr Psychografie als ein Fluss von Ideen zu sein. Du weißt, dass wir dieses Gespräch schon hatten. Für mich gibt es die Notwendigkeit einer Struktur. Ich mag es, einen Eimer zu haben, um meinen Regen aufzufangen...

mehr Psychografie als ein Fluss von Ideen

...interessant...
Werde ich mal drüber nachdenken!

I'm taking a look inside myself (and later on outside) to get an impression of whether psychography might be an opposite to flow of ideas or not, maybe the other side of the coin or not at all - but the same thing viewed from another perspective...
Saying: still looking, not convinced, not informed.

To be honest, I'm getting informed on it too, because I have some wild downloads I can't imagine were they come from and am really puzzled. Maybe it is psychography, maybe not. Who knows?

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