Wie bestellt, so geliefert: die Sache mit dem Scrabbeln... / As ordered, so delivered: the matter of Scrabble...

in Deutsch Unplugged3 years ago

english below...

Ein richtiger Spielertyp bin ich wohl nicht… Unter den wenigen Erinnerungen an meine Kindheit sind eigentlich keine, die ich mit Spielen im engeren Sinne verbinde. Wir hatten sicher eine Spielesammlung mit den üblichen Verdächtigen „Mensch-ärgere-Dich-nicht!“, Halma, Mühle,… Vielleicht zählt Canasta und Rommè mit Oma dazu? Das erste Spiel, das mich dann wirklich interessiert hat, war Schach. Das hat nun mit Glück gar nichts zu tun – die Verteilung der Figuren ist immerhin stets gleich, es wird nichts ausgewürfelt – entscheidend ist die eigene Tagesform und die Fähigkeit, mehrere Züge vorauszudenken. Bis heute spiele ich sehr gerne und oft Schach; auch wenn ich z.B. @ty-ty meist deutlich unterlegen bin, macht auch ihm das Duell offensichtlich immer noch Freude ;-)) Parallel kam Skat in mein Leben. Mit 11 fing ich an, beim Opa zu „kiebitzen“ (wie man das Über-die-Schulter-Schauen bis heute nennt) und irgendwann nahm ich selber die Karten in die Hand. Auch daran habe ich bis heute großes Vergnügen…

In späteren Jahren hatte ich einige Zeit einen recht spiele-affinen Freundeskreis. Einer davon, Ben Berger, der Untermieter einer Nachbarin, betrieb eine Art Spielhölle in einem Bauwagen am Berliner Stadtrand bei Ahrensfelde. Damals waren bei uns vor allem Kniffel und Wissensspiele wie „Trivial Pursuit“, „Wer wird Millionär?“ oder „Das große Spiel des Wissens“ angesagt. Das war ganz spannend – bis man eben die Antwortkärtchen alle kannte. Und das ging viel zu schnell. Mit Monopoly konnte ich dagegen nie etwas anfangen, genauso wenig wie mit „Tabu!“ oder Scharade, mit Roulette oder Poker. Noch später, als meine Kinder ins Brettspielalter kamen, war ich eine Weile ganz froh mit „Carcassonne“ und „Die Siedler von Catan“. Strategiespiele. Lange Runden mit immer neuen Varianten.

Und immer wieder Schach und Skat. Mit Pausen und Unterbrechungen, wenn die passenden Spielpartner fehlten. Jedenfalls bin ich in der ganzen, langen Zeit nie, absolut und ungelogen nie, über „Scrabble“ gestolpert. Ich hatte nie Kontakt zu Leuten, die diesem Spiel frönten. Dazu brauchte es erst eine online-Plattform namens „Steemit“ und eine hiesige Community „Deutsch Unplugged“… Der Rest ist bekannt ;-))

Man könnte also sagen, @chriddi hat mich angefixt, was die Scrabbelei angeht. Da bin ich aber anscheinend nicht die Einzige ;-)) Hat von Anfang an eine hübsche Dynamik gehabt hier in DU. Also dürfte es in die Geschichtsschreibung durchaus als Erfolgsmodell eingehen! Und zwar ganz unabhängig davon, ob nun Wortgeneratoren benutzt werden oder nicht. Ich tue das nicht. Aus verschiedenen Gründen – zunächst wäre ich nie auf die Idee gekommen, daß es so etwas überhaupt geben könnte. Als ich hier darauf aufmerksam wurde, weil einige Mitspieler sich dazu äußerten, habe ich halbherzig danach gesucht. Was ich fand, war aus meiner Sicht untauglich. Oder ich habe den richtigen Umgang damit nicht verstanden – was wiederum am Desinteresse gelegen haben mag. Echt jetzt – warum soll ich mit Wörtern glänzen, die ich nicht einmal geläufig kenne? Nee, dann nehme ich lieber einen seltenen Gewinn und gelegentliche Plätze auf dem Treppchen für mich mit als vermeintlich sichere Siege dank Scrabble-Datenbanken… Was ich dafür allerdings durchaus nutze, ist der Duden als Prüfinstanz: da ich – wie andere bestimmt auch - etliche Wörter im Sinn hätte, die leider aus Gründen nicht oder nicht mehr im Duden stehen, das aber lt. Regelwerk Voraussetzung für die Gültigkeit ist, checke ich sicherheitshalber vor Veröffentlichung meinen Vorschlag ab. Sollte ich dort jemals nach YOLO suchen, würde ich nicht fündig. Da es sich um ein Akronym handelt (Abkürzung aus dem Englischen „you only live once...“), ist das eigentlich auch nicht verwunderlich. Allerdings wurde yolo 2012 in Deutschland zum Jugendwort des Jahres gewählt und hätte damit durchaus einen Platz im Duden verdient (lol für „laughing out loud“ steht übrigens sehr wohl drin…) Sorgt also bei passender Gelegenheit eventuell für ein kleines Geplänkel der Scrabble-Geister ;-))

Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, daß ein weiter oben erwähnter und ggf. sogar fiktiver Spielmaster Ben Berger genausowenig im Sinne der Veranstalterin dieses Storytelling-Wettbewerbs sein dürfte wie der Gründer und Inhaber der Hausverwaltung Ben Berger in Bassum oder die gleichnamige Rolle im deutschen Serienklassiker „Rote Rosen“. Nein, hier gehört eher die Information her, daß Ben Berger der dreimalige deutsche Scrabble-Meister ist…;-)) Der begann übrigens in einem Auslandssemester in Israel mit dem Spielen – und hat seither Bücher darüber geschrieben (die Ihr unbedingt lesen müßt, wenn Ihr die anderen von Chriddis Fragen beantworten wollt ;-))

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english version:

I guess I'm not a real gamer... Among the few memories of my childhood, there are actually none that I associate with games in the strict sense. I'm sure we had a collection of games with the usual suspects "Ludo", Halma, Morris,... Maybe Canasta and Rommè with Grandma? The first game that really interested me was Chess. Now this has nothing to do with luck - the distribution of the pieces is always the same, nothing is thrown at you - the decisive factor is your own form on the day and your ability to think several moves ahead. To this day I enjoy playing chess very much and often; even though I am usually clearly inferior to e.g. @ty-ty, for example, I am usually clearly inferior, but he obviously still enjoys the duel ;-)) At the same time, Skat came into my life. When I was 11, I started "kibitzing" with my grandfather (as looking over the shoulder is still called today) and at some point I took up the cards myself. I still have great pleasure in this to this day...

In later years I had a circle of friends who were quite interested in games. One of them, Ben Berger, the lodger of a neighbour, ran a kind of gambling den in a trailer on the outskirts of Berlin near Ahrensfelde. At that time, we mainly played Yahtzee and knowledge games like "Trivial Pursuit", "Who Wants to Be a Millionaire?" or "The Great Game of Knowledge". That was quite exciting - until you knew all the answer cards. And that went much too quickly. I could never do anything with Monopoly, just as I could never do anything with "Taboo!" or Charades, Roulette or Poker. Even later, when my children reached board game age, I was quite happy for a while with "Carcassonne" and "The Settlers of Catan". Strategy games. Long rounds with always new variations.

And chess and skat again and again. With breaks and interruptions when the right game partners were missing. In any case, I never, absolutely and untruthfully never, stumbled across "Scrabble" in all that long time. I never had contact with people who indulged in this game. It took an online platform called "Steemit" and a local community called "Deutsch Unplugged"... The rest is known ;-))

So you could say that @chriddi got me hooked on scrabbling. But apparently I'm not the only one ;-)) It has had a nice dynamic here in DU from the beginning. So it may well go down in history as a successful model! And quite independently of whether word generators are used or not. I don't. For various reasons - first of all, it would never have occurred to me that such a thing could exist at all. When it came to my attention here, because some fellow players commented on it, I did a half-hearted search for it. What I found was, in my view, unsuitable. Or I didn't understand the right way to deal with it - which in turn may have been due to lack of interest. Really - why should I shine with words that I don't even know? No, then I'd rather take a rare win and occasional places on the podium for myself than supposedly secure victories thanks to Scrabble databases... What I do use for this, however, is the Duden as a checking authority: since I - like others, I'm sure - would have quite a few words in mind that unfortunately are not or no longer in the Duden for reasons, but according to the rules and regulations this is a prerequisite for validity, I check my suggestion before publication to be on the safe side. If I ever searched there for YOLO, I would not find it. Since it is an acronym (abbreviation from the English "you only live once..."), this is actually not surprising. However, yolo was voted Youth Word of the Year in Germany in 2012 and would therefore have deserved a place in the Duden dictionary (lol for "laughing out loud" is very much in there, by the way...) So perhaps it will cause a little banter between the Scrabble minds if the opportunity arises ;-))

Finally, I would like to point out that a fictitious game master Ben Berger mentioned above would not be in the interest of the organiser of this storytelling competition any more than the founder and owner of the property management company Ben Berger in Bassum or the role of the same name in the German classic series "Red Roses". No, what belongs here is rather the information that Ben Berger is the three-time German Scrabble champion...;-)) By the way, he started playing during a semester abroad in Israel - and has since written books about it (which you absolutely have to read if you want to answer the other questions of Chriddi ;-)).

20% der Erträge gehen an den Community-Account ;-)) / 20% of the proceeds go to the community account ;-))

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 3 years ago (edited)

Habe mir jetzt Scrabbel auch mal angeschaut. Ist aber wohl nichts für mich, obwohl ich es toll finde das es hier gespielt wird. Bin eher auch der Skat und Schach Spieler. Aber wie es so oft ist fehlt mir die Zeit.

LG Michael

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P.S. @chriddi hat dich angefixt?

 3 years ago 

Wunderprächtig... :-))

Beim Ben dachte ich ja zunächst schmunzelnd "Fein aus der Affaire gezogen", aber eigentlich war die Pointe von unserer Wikipedia-Spezialistin zu erwarten... ;-)
Oder hast du dir sogar das Video vom Finale 2021 angeschaut?!

Bei den Spielen bzw. Spielerinnerungen sind wir - abgesehen vom Scrabble natürlich - ziemlich ähnlich davor. Nicht ganz, denn ich liebe Tabu (dafür kann man auch immer wieder neue Kartensets kaufen). Grundsätzlich kann es aber nur eine Leidenschaft geben: SKAT!!!

 3 years ago 

Nee, kein Video. Aber einen Zeitungsbericht über ihn gelesen. Also kein Hexenwerk ;-))

 3 years ago 

Bin nicht so der #SCRABBLETYP gewesen ?

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 3 years ago 

Ein richtiger Spielertyp bin ich wohl nicht

als ich anfing zu lesen dachte ich: Ein Spielertyp der vielleicht Haus und Hof verspielt, verwettet, könnte gemeint sein. Aber das hat sich schnell geklärt, als du die Spielesammlung erwähntest. Schlimm und bedauernswert finde ich die Menschen, die in Spielhallen an Spielautomaten hängen, alles verspielen und allein nicht davon loskommen.
Über Scrabble hab ich bisher immer hinweg gelesen, möchte ich mir auf jeden Fall mal anschauen.

 3 years ago 

Ja, das ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Wie jede Sucht. Bin ich nicht anfällig für, zum Glück...

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