Tür zu, es zieht! / Close the door, there's a draught!

english below...

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt und vor hemmungsloses Türenknallen den Einbau der selbigen…

Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an den Urzustand der von uns vor gut einem Jahr übernommenen Immobilie…? Bezüglich Türen sah es so aus, daß im vorderen Bereich des Hauses Durchbrüche hergestellt und Türstürze vorhanden waren, ansonsten aber buchstäblich der Maurer die Löcher gelassen hatte.

Den Einbau von zwei Türen hatte ich als nicht allzu dringend immer wieder verschoben; ich selber mag große, offene Räume und Türen braucht eigentlich kein Mensch ;-)) Nun, im Winter stellte sich schnell heraus, daß man die Wärme schon sehr gerne in den Wohnräumen halten möchte und so eine Tür dabei wahre Wunder wirken könnte. Die Luftzirkulation durch den zunächst weitgehend ungedämmten Dachboden und den halb offenen Keller ist beeindruckend effektiv. Türen wurden also schlagartig wichtig und damit offenbarte sich ein Problem: die vorhandenen Durchbrüche hatten keine Standardmaße.

Soll heißen: Türen mit Sondermaßen müßten teuer angefertigt werden. Teuer mögen wir jetzt nicht so, haben also gezögert und gezaudert. Zwischendurch erwog ich die Suche nach gebrauchten Türen, die es aber meist nicht komplett mit Zarge gibt oder in räudigem Zustand. Diese Überlegungen hielten bis in den Sommer an und da war es ja warm. Wer braucht schon Türen…?

Unerwartet kam ein weiterer Herbst (und Winter); die Notwendigkeit der Zimmertüren rückte wieder in den Fokus. An der Problematik mit den Abmessungen hatte sich über‘s Jahr nichts geändert. Rings herum hatten wir ja bereits allerhand gebaut und finalisiert, eine Erweiterung der Durchbrüche oder auch ein teilweises Zumauern kam also nicht mehr in Frage.

Fast folgerichtig landeten wir bei dem Entschluß: wir bauen die Türen selber! Sollte keine Raketenwissenschaft sein, Holz können wir beide ganz gut und immerhin drängte mittlerweile die Zeit…

Optisch waren wir uns schnell einig – schlicht und geradlinig, naturfarben und dezent. Funktional sollen sie in erster Linie dicht schließen, vernünftige und gleichmäßige Spaltmaße aufweisen und „im Wasser liegen“. Ich weiß nicht, wie man bei Euch dazu sagt, aber wo ich bei einem Regal kleine Abweichungen tolerieren kann oder bei einem Bild an der Wand sogar größere, da möchte so eine Tür exakt im Lot hängen. Niemand möchte schließlich eine einfach zufallende Tür ins Kreuz bekommen, wenn man z.B. im Rahmen stehen bleibt…

Konfektionierte Türen habe ich schon einige Male eingebaut; die Arbeitsschritte und der Aufbau einer Zarge waren mir also vertraut. Und – ich kannte das nötige Werkzeug. Zargenspanner gibt es viele auf dem Markt, in jeder Preisklasse. Mein Rat für alle, die in die Verlegenheit kommen, selber eine Tür einbauen zu wollen: kauft das gute Zeug!!

Ein Komplettset von Wolfcraft, das mehrere Zargenspanner enthält und Korrekturzwingen sowie Ausgleichskeile – seinen Preis allemal wert. Man spart sich ewiges Tarieren und unterfüttern und fixieren mittels gewagter Konstruktionen. Die Arbeit macht einfach Spaß. Da hat sich jemand richtig Gedanken gemacht und etwas voll Praktisches für den Hausgebrauch entwickelt. Danke übrigens!

Jedenfalls: Zargen eingebaut. Fein! In etwa passend zur Einrichtung gebeizt. Prima! Tür eingehängt. Super! Nummer zwei im Bad folgte auf dem Fuß. Und schon ist es wieder ein Stückchen kuscheliger ;-))

Wir könnten jetzt also durchaus mit Türen knallen, wenn wir wollten. Sind aber immer noch harmonisch unterwegs und nicht an Streit und Zoff interessiert.

Auf daß es auch 2025 so bleibt! Das Gleiche wünsche ich Euch allen: Ruhe, Frieden, Erfüllung, Glück, Gesundheit und Erfolg im Neuen Jahr!

english version:

The gods have put sweat before success and the installation of doors before unrestrained slamming with...

Perhaps you still remember the original state of the property we took over a good year ago...? As far as doors were concerned, there were openings and lintels in the front part of the house, but otherwise the bricklayer had literally left the holes.

I had repeatedly postponed the installation of two doors as not too urgent; I myself like large, open rooms and nobody really needs doors ;-)) Well, in winter it soon became clear that I would like to keep the warmth in the living rooms and a door like this could work wonders. The air circulation through the initially largely uninsulated attic and the half-open cellar is impressively effective. Doors therefore suddenly became important and this revealed a problem: the existing openings did not have standard dimensions.

In other words, doors with special dimensions had to be customised at great expense. We don't like expensive things, so we hesitated and procrastinated. In the meantime, I considered looking for second-hand doors, but they were usually not available complete with frames or in mangy condition. These considerations continued into the summer, when it was warm. Who needs doors...?

Another autumn (and winter) came unexpectedly; the need for the room doors came back into focus. The problem with the dimensions had not changed over the year. We had already built and finalised all sorts of things around it, so extending the openings or even partially bricking them up was no longer an option.

Almost logically, we decided to build the doors ourselves! It shouldn't be rocket science, we're both quite good at wood and time was pressing in the meantime...

We quickly agreed on the look - simple and straightforward, natural-coloured and discreet. Functionally, they should first and foremost close tightly, have reasonable and even gap dimensions and ‘sit in the water’. I don't know what you call it, but where I can tolerate small deviations in a shelf or even larger ones in a picture on the wall, a door like this wants to hang exactly plumb. After all, nobody wants to get a door that simply slams into their back if they stand in the frame, for example...

I have already installed prefabricated doors several times, so I was familiar with the work steps and the construction of a frame. And - I knew the necessary tools. There are many frame clamps on the market, in every price range. My advice for anyone who is embarrassed enough to want to install a door themselves: buy the good stuff!

A complete set from Wolfcraft containing several frame clamps, correction clamps and levelling wedges - well worth the price. You don't have to spend ages taring, relining and fixing using daring constructions. The work is simply fun. Someone has really thought about it and developed something really practical for home use. Thank you, by the way!

Anyway: frames installed. Fine! Stained to match the furnishings. Great! Door hung. Super! Number two in the bathroom followed on the heels. And now it's a bit cosier again ;-))

So now we could definitely bang doors if we wanted to. But we're still harmonious and not interested in arguments and fights.

May it stay that way in 2025! I wish you all the same: Peace, quiet, fulfilment, happiness, health and success in the New Year!