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RE: Meine Beschreibung einer Rose - Was ist die Wirklichkeit und wie verändert sich diese?

in Deutsch Unplugged2 years ago

Fein!

Meine Beschreibung fiele, nach Deiner Einteilung, vermutlich populärwissenschaftlich aus. Also ohne lateinische Benennung, ohne genaue Einordnung, aber: die Blüte ist so und so groß, der Farbton erinnert an..., der Stock erreicht eine Höhe von bis zu..., sie entwickelt einen leichten, angenehmen Duft... Sie braucht sandigen, nährstoffreichen Boden...

Ich hab's. Meine Beschreibung wäre gärtnerisch-handwerklich. Lyrisch würde ich mich einer Blume nicht nähern. Wissenschaftlich interessiert sie mich zu wenig.

Eine Frage: Dein gewähltes Beispiel für die Rose aus Sicht eines Verliebten - "... deine rote Blüte befördert Babies in den Bann..."? Ist das irgendwie einer unglücklichen Übersetzung geschuldet oder was will uns der Dichter damit sagen?

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 2 years ago 

An dieser Stelle wollte der Dichter unbedingt eine große Kette aus Alliterationen bewirken, weshalb möglichst viele Wörter mit b am Anfang verwendet werden mussten.
Letztendlich wollte ich mit diesem Satz die Schönheit und die majestätische Erscheinung einer Rose herausstellen.
Sicherlich hätte man dazu noch passendere Wörter verwenden können, dann wäre aber keine Alliterationen mehr möglich gewesen und der Satz würde sich nicht mehr so gut lesen, wie er sich jetzt lesen lässt.

 2 years ago 

Oha. Laß' mal sehen: Deine Alliterationen wären eher Tautogramme? Wobei es um Wörter mit dem gleichen Anfangsbuchstaben ginge? Alliterationen im Sinne von betonten Hauptsilben, die mit dem gleichen Buchstaben anfangen, trifft hier nicht zu (befördert beginnt zwar mit "b", aber die betonte Hauptsilbe wäre "för"...)

Und entschuldige: der als Beispiel formulierte Absatz liest sich weder vom Sprachgefühl her gut, noch vom Wortsinn. Weitere Punkte dazu: "...Bei deinem Anblick bleibt mir nichts anderes über, als nicht zu vergessen, dass die Liebe das wichtigste von allem ist..." Mir bleibt nichts über, als nicht zu vergessen - doppelte Verneinungen sind allgemein nicht günstig für den Lesefluß. "...und hältst deine Liebe mit deinem Stängel in die Luft..." Das lassen wir uns 'mal ganz langsam durch den Kopf gehen ;-)) Und: "...Wenn ich dich sehe, machst du meine Liebe ein Stück besser, für immer!" Wie macht das Blümchen das denn? Kann man Liebe verbessern? Dieses "für immer" könnte man auch diskutieren (ist es nur Liebe, wenn es unendlich währt...?)

Der Post ist prima. Möglicherweise auch wieder ein Schulthema? Mir erscheint wirklich nur Dein Beispiel schlecht ausgewählt. Außerdem ist es weniger ein Konflikt zwischen Glauben und Wissenschaft, der zu unterschiedlichen Betrachtungen einer Sache oder Situation führt, sondern dem Charakter, der Denkweise, den Prioritäten des Einzelnen geschuldet. Da spielt nicht nur die Neigung zu Glauben oder Wissen mit hinein. Du deutest das an, könntest aber mehr dazu ausführen.

 2 years ago 

Beim Schreiben des Textes habe ich eventuell etwas zu viel Wert darauf gelegt Stilmittel zu verwenden, als auf die Sprache zu achten. Die doppelte Verneinung sollte beispielsweise eine Litotes darstellen. Grundsätzlich finde ich es aber sehr schön, dass du dir über meinen Text so viele Gedanken machst. Das ist ja eigentlich auch genau das, dass so ein Text bewirken soll.

,,Machst du meine Liebe ein Stück besser", könnte genau so ein Beispiel für Glaube sein. Der Verliebte könnte an die Person denken, die er liebt, wenn er die Rose sieht. Er glaubt an das Symbol der Liebe der Rose. Der Verliebte beschränkt sich kaum noch auf die Beschreibung. Er nennt nur sehr offensichtliche Fakten wie die Dornen, obwohl es eigentlich Stacheln sind. Dem Verliebten ist es ziemlich egal, ob seine Beschreibung biologisch richtig ist oder nicht. Sein Text soll zum Nachdenken bringen und Emotionen beim Leser auslösen. Durch meine Litotes kann dies durchaus passieren, auch weil es einen kleinen Hänger im Lesefluss darstellt. Vielleicht ist der Text sprachlich keine Glanzleistung. Vielleicht muss er es aber auch nicht sein. Ich denke nicht, dass ein Verliebter nur auf seine Sprache achtet. Er will seine Absicht deutlich machen und was er mit dieser Rose verbindet und empfindet ( auch wenn dies teilweise zweideutig geschieht ;) ). Und hier spielt der Glaube eine größere Rolle als die Wissenschaft. Daher finde ich das Beispiel garnicht so schlecht wie beschrieben.

PS. Ich glaube das mit den Stilmitteln lasse ich in Zukunft erstmal. Das wir hier so viele Deutschlehrer:innen haben habe ich nicht gedacht. Ich habe gedacht, dass ich als Lateiner auch ein paar kenne, aber bei Tautogramm muss ich jetzt auch erstmal nachschauen.

 2 years ago 

He - Du machst das super! Es macht Spaß, sich darüber auszutauschen, wie dies, das und jenes bei Dir zustande kam. Danke also für's Nachlegen! Wir haben auch tatsächlich nur eine Deutschlehrerin, so weit mir bekannt ist. Ich bin da eher jemand, die Sachen mit Wörtern macht und mag ;-))

 2 years ago 

Ich hab schon gedacht, dass du auch eine Deutschlehrerin bist.
Dann hab ich ja nochmal Glück gehabt ;)

 2 years ago 

Ich bin da eher jemand, die Sachen mit Wörtern macht und mag ;-))

Noch schlimmer... 😂

 2 years ago 

Oh nein!

Du kannst hier im "Who is who?" ganz gut schauen, wer in etwa was macht... Nach dem passenden Link muß ich eine Weile suchen, fürchte ich...

 2 years ago 

Meine Beschreibung wäre gärtnerisch-handwerklich

Ich denke, dass ist die treffendere Bezeichnung als meine "wissenschaftliche". Mit lateinischer Benennung täte ich mich schwer...

"... deine rote Blüte befördert Babies in den Bann..."?

Die Stelle hat mich auch gewundert :-)

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