"Backen" ohne zu Backen - ZITRAMISU / ‘Bake' without baking - ZITRAMISU

english below...

Also... Der Versuch letztens mit dem Blätterteiggebäck gelang so semi, wenn Ihr Euch erinnern mögt; ich wurde eher in meiner Überzeugung bestätigt, daß meine Talente nicht am und im Backofen zu finden sind...

Der nächst Schritt in Richtung "lecker süßes Zeug zum Sonntagskaffee" sollte also ganz weit am Backofen vorbei führen; es gibt immerhin eine Menge Desserts, die man ohne Backen zubereiten kann und die trotzdem eher auf die Kaffeetafel passen als ans Ende eines üppigen Dinners.

TIRAMISU!! - für uns ein Klassiker, gehaltvoll und dennoch gut verträglich. Fast jeder mag es. Da gibt es nur ein Problem... Der einzig wahre Kreateur des weltbesten Tiramisus (wie doof klingt das denn...?) ist ein italienischer Freund, den wir gerade nicht zur Hand hatten. Mich mit seiner Brillanz zu messen, fiele mir auch im Traum nicht ein - aber da läge natürlich wieder einmal mein Anspruch ;-))

Also machen wir etwas Ähnliches. Entfernt ähnlich, vielleicht. So der Plan und seine Umsetzung:

Man nehme Löffelbisquites (die man zufällig bei einer der letzten Lebensmittelbestellungen versehentlich in rauhen Mengen geliefert bekam...) und beschichte damit den Boden einer Auflaufform. Bereits am Vorabend gekochter, also gut abgekühlter Espresso wird darüber verteilt und darf bis zur weiteren Verarbeitung einziehen...

Einer großen Zitrone wird die Schale abgerieben und eine Hälfte davon außerdem ausgepreßt. Saft und Zesten werden mit Mascarpone vermischt. Quasi gleichzeitig wird ein Becher Schlagsahne mit etwas Zucker steif geschlagen.

Wer bis dahin (genau wie ich) annahm, daß eigentlich nichts schief gehen könnte bei diesem Rezept, hat noch nie Sahne viel zu lange geschlagen ;-((

Jedenfalls stand ich da auf einmal mit der süßen Butter, die ich unabsichtlich hergestellt hatte... Nun ja. Ich ließ es auf einen zweiten Versuch ankommen (der Vorratshaltung sei Dank) und behielt die frische Sahne diesmal peinlich genau im Auge, paßte den rechten Zeitpunkt ab und vermengte sie locker mit der Mascarpone-Zitronen-Masse.

Mit der entstandenen Creme werden die getränkten Löffelbisquites großzügig bedeckt.

Als Topping kommt eine Mischung von Kakaopulver, Zimt und Vanillinzucker auf die weiße Schicht, am besten fein verteilt mit einem Sieb.

Dann geht es für ein paar Stunden ab in den Kühlschrank!

Neugier und Appetit waren groß am Nachmittag und meine Zufriedenheit kann sich sehen lassen, genau wie die Kreation, die ich 'mal in Anlehnung an das Originalrezept Zitramisu nennen möchte. Ganz ohne kritische Reflexion geht es dennoch nicht: der Zitronengeschmack war viel zu dezent und auch irgendwie nicht passend zum restlichen Aroma. Bei nächster Gelegenheit werden wir das Ganze stattdessen mit Orangen versuchen, eventuell auch einmal mit Ananas...

Nichtsdestotrotz: das war ein sehr gelungener Ausflug in die süße, aber kalte Küche ;-))

PS: Wer Kalorien zählt, ist selber schuld ;-)))

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english version:

So... The last attempt with the puff pastry was so semi-successful, if you remember; I was rather confirmed in my conviction that my talents are not to be found in and around the oven...

So the next step in the direction of ‘delicious sweet stuff for Sunday coffee’ should lead a long way without touching the oven; after all, there are plenty of desserts that can be prepared without baking and that are still more suitable for the coffee table than at the end of a sumptuous dinner.

TIRAMISU!! - a classic for us, rich and yet easy to digest. Almost everyone likes it. There's just one problem... The only true creator of the world's best tiramisu is an Italian friend we didn't have to hand on demand. I wouldn't dream of competing with his brilliance - but of course that would be my claim once again ;-))

So we do something similar. Remotely similar, perhaps. The plan and its realisation:

Take ladyfingers (which you accidentally got delivered in rough quantities during one of your last grocery orders...) and coat the bottom of a casserole dish with them. Espresso that was cooked the evening before, i.e. well cooled, is spread on top and allowed to soak in until further processing...

Grate the zest from a large lemon and squeeze out half of it. Mix the juice and zest with mascarpone. At virtually the same time, whip a cup of whipping cream with a little sugar until stiff.

Anyone who (like me) thought that nothing could go wrong with this recipe has never whipped cream for far too long ;-((

Anyway, there I ended up with the sweet butter that I had unintentionally made... Oh well. I gave it a second try (thanks to my stockpile) and this time I kept a close eye on the fresh cream, timed it just right and mixed it loosely with the mascarpone and lemon mixture.

The soaked ladyfingers were generously covered with the resulting cream.

A topping of cocoa powder, cinnamon and vanilla sugar is added to the white layer, preferably spread finely using a sieve.

Then it's off to the fridge for a few hours!

Curiosity and appetite were high in the afternoon and my satisfaction is impressive, just like the creation, which I would like to call citramisu in reference to the original recipe. However, it can't be made without critical reflection: the lemon taste was far too subtle and somehow didn't match the rest of the flavour. At the next opportunity, we will try the whole thing with oranges instead, maybe even with pineapple...

Nonetheless, it was a very successful excursion into the sweet but cold cuisine ;-))

PS: It's your own fault if you count calories ;-)))