"Back" und Hallooooo!

Hallo liebe Gruppe,

vor 2 Monaten ging es auf eine große Reise und deshalb hatte ich eine Auszeit angekündigt. Ich brauchte dringend Veränderungen, um einen persönlichen Entwicklungsschritt machen zu können.

Nach sehr langer Routine spürte ich den inneren Zwang, eine Entscheidung über meine nächsten Lebensschritte treffen zu wollen, und hierzu kann ich mir kaum einen besseren Moment vorstellen, als den Moment einer großen Reise, um die eingefahrenen “Neuronenautobahnen” dank neuer externer Eindrücke einmal komplett auf 0 herunterfahren zu können und so einen neuen Raum für andere gedankliche Verbindungen entstehen zu lassen. Klingt einmal wieder schräg, aber ich war derartig routinemüde, dass ich dringend abschalten musste.

Die veränderte Umgebung, andere Menschen in anderen Umständen sowie die gesamte Aufnahme anderer Bedingungen über alle mir zur Verfügung stehenden Sinne, wirken lindernd und erfrischend auf die eigene, mich erdrückende Routine; ich spreche von anderen Farben in der Natur, andere Flora und Fauna, anderes Essen, Licht, Wärmegefühl und vielen weiteren hier nicht genannten Umständen. Vielleicht kennt jemand das Gefühl, wenn Routine abstumpfend auf die eigene Wahrnehmung zu wirken beginnt und sich eine Art langweiliger Schmerz einstellt. Ich vergleiche diesen Zustand gern mit einem alten Kaugummi, der sich bereits zu lange im Mund befindet und keinerlei Geschmack mehr abgibt und danach schreit, schnellstmöglich ausgetauscht zu werden.

Die Metapher des Nomaden schießt mir wieder in den Sinn. Sie erscheint mir passend. Ja, so fühlt es sich an. Wie ein “seelischer Nomade”, der das Gefühl des absoluten Stillstands nur schwer auszuhalten vermag.

Und genau hier entsteht der Ausgangspunkt dieses kleinen Dilemmas, das sicherlich diejenige sehr gut nachvollziehen können, die ebenfalls diese Affinität des Nomadendaseins in sich tragen, sich aber dennoch in einem stark wiederholenden sesshaften Alltagsrhythmus befinden. Vielleicht ist dies mit einem eingesperrten Vogel in einem goldenen Käfig vergleichbar. Tirili, schön ist es hier, aber eigentlich zieht es mich in ein Abenteuer. Der innere Drang, die Tür zu öffnen und loszufliegen, wächst stetig, bis eine innere Schwelle überschritten wird und der Flug nicht mehr vermeidbar ist. Plötzlich gehen die Flügel auf und tragen einen hinaus. Es ist ein automatischer Mechanismus, der dann durch nichts mehr aufzuhalten ist. Und dann können auch die neue Normalität (schrecklicher Ausdruck), Pandemie, Kontrollen, freundschaftlich gut gemeinte Tipps, Einschränkungen und andere Hindernisse einen nicht mehr aufhalten. Es geht endlich los.

Viele meiner kleinen Berichte gehen auf die gesellschaftlichen Umstände ein, in denen wir uns befinden beziehungsweise mit denen wir uns abfinden dürfen. Der Druck nach Konformität, durchgeplantem Alltag und einem Fünftagearbeitsrhythmus, der scheinbar mit der Stoppuhr durchgeplant wurde. Wie soll ein Nomade das hinbekommen? Wir laufen erst dann los, wenn wir hunger haben. Wir suchen und jagen und planen nicht unser Leben bis zur Rente durch. Da liegt eventuell der kleine Unterschied, jedenfalls für mich. Und genau hier spaltet sich ein kleiner Pfad von der großen schnellen Autobahn, auf der viele zum nächsten Ziel rasen. Genau hier verlasse ich die schnelle Straße und bin auf der Suche nach einem anderen Weg. Nun, genau das ist in diesen zwei Monaten passiert. Und genau deshalb kam mir die Idee in den Sinn, mich während meiner kleinen Tour ebenso auf eine spirituelle Reise zu begeben. Die Spiritualität, unsere sogenannte fünfte Lebenssäule, zu der viele den Kontakt verloren haben bzw. noch nie für sich entdeckt haben. So auch ich, aber genau dieser Aspekt ruft mich, nein, er schreit mich an und fordert nach Aufmerksamkeit.

Neben Routineschmerz, fordernde spiritueller Aufmerksamkeit und eine bevorstehende Reise gewann die Einsicht oder die Idee, diesen immer stärker werdenden Anteilen ihr Verlangen nach Erfüllung zu gewähren. Dies gerade zum richtigen Zeitpunkt, nämlich dann, wenn neue Eindrücke mich aus der übergewichtigen Routinezone herausholen und in mir einen Entscheidungsraum entstehen lassen, wo ich ohne schlechtes Gewissen und ohne klebende Gedanken an die typischen “Richtig-Falsch-Klischees” meine eigenen tiefsten Wünsche wiederentdecken kann, um in einem nach Freiheit strebenden Augenblick eben diese wichtigen Entscheidungen treffen zu können.

Die Erkenntnisse dieser Auszeit möchte ich gerne in den nächsten Berichten mit Euch teilen. Dazu natürlich einige Fotos und evtl. auch kleine Audiodateien.

Ich habe tatsächlich diese Entscheidungen treffen können und allein die Erkenntnis erarbeitet zu haben, wo der Weg hingehen soll, produziert extrem positive emotionale Veränderungen, selbst dann, wenn der Lebensrahmen zum erheblichen Teil gleich geblieben ist. Denn das Bild, welches vom Rahmen gehalten wird, wurde erfrischend ausgetauscht.

Ich entschuldige mich dafür, dass ich die eine oder andere Nachricht auf meinen letzten Beitrag nicht mehr beantworten konnte. Ich werde dieses Versäumnis schnellstmöglich nachholen.

Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon, weitere Beiträge bringen zu dürfen, einen regen Austausch mit Euch zu haben und viele Eurer Beiträge wieder voten zu dürfen und meine Präsenz hier zu erweitern, denn Steemit gehört auf jeden Fall zu den Projekten, die ich auch in Zukunft unbedingt mitgestalten möchte.

Viele Grüße an alle!