RE: Alkohol - ein paar Gedanken | Alcohol - some thoughts
Mein Senf:
Ich glaube nicht an eine Steuerung durch Steuern, jedenfalls nicht beim Alkohol(-problem). Mit künstlich höheren Preisen würde sich der Staat nur wie bei anderen Drogen mitschuldig machen an der Beschaffungskriminalität. Meiner Meinung nach.
Überhaupt finde ich, ist das keine Aufgabe für den Staat. Ich mag Paternalismus nicht, absolut nicht. Bewirken tut er eh nichts als wie Verdummung. Bei einer Sucht ist das soziale Umfeld gefordert, und vor allem der/die Suchtgefährdete. Wer das ist, wird den Betreffenden aber kaum klar ohne Rückmeldung aus ihrem sozialen Umfeld.
Sucht ist ein komplexes psycho-physisches Phänomen, und wer nicht damit zu tun hat, kann sich kaum ein Bild machen.
Interessant finde ich jedoch den Ansatz mancher Psychologen oder -therapeuten, die fragen: Worauf ist deine Sucht eigentlich die Antwort?
Außerhalb von Suchtproblematiken spielt es in meinen Augen keine Rolle, wie teuer oder billig alkoholische Getränke sind und wie stark oder schwach sie beworben werden. Wer nicht gut schläft nach Wein, lässt es eben sein. Oder nimmt es mal in Kauf. Je nach Lust und Laune. Dazu braucht es nicht mal das soziale Umfeld.
Wer mit Aufputsch- oder Gute-Laune-Drogen experimentiert und sich dabei so in sein eigenes Gute-Laune-Ich oder Aufputsch-Dasein verliebt, dass er es nicht missen, sondern ständig "haben" will, der hat ein Problem, das teilweise von Teilen derselben Gesellschaft stammt, deren andere Teile ihn/sie dafür anprangern, maßregeln oder Ärgeres.
Im Falle des Alkohols sehe ich das genauso.
Das wäre sicher ähnlich wie bei Zigaretten. Diese werden trotz Ekelbildern und permanent steigenden Steuern weiter konsumiert. Bestehende Süchte wird man mit solchen Maßnahmen nicht beseitigen, neue aber vielleicht nicht so schnell entstehen lassen können.
Bei den heutigen Jugendlichen ist aber der Alkohol wohl eher ein geringeres Problem. Harte Drogen, die sich zudem noch leicht verstecken lassen, sind da wohl weitaus gefährlicher...