Herr Pei und das Ömchen von Z.
Herr Pei und das Ömchen von Z.
Herr Pei war unterwegs zur Arbeit. Also auf dem Weg ins Büro, nicht zu Werkbank oder Fließband. Er schlenderte über den Sderot-Platz, und wenn ich mich recht erinnere, hatte er gerade noch ein paar Sachen eingekauft, Milch, Brot und Butter oder so. Da kam er an einer Bank vorbei, jetzt kein Geldinstitut, sondern ein Sitzmöbel, vielleicht auch eine Sitzimmobilie, da fest verankert. Egal. Dort saß ein Ömchen.
Das Ömchen sprach Herrn Pei an: Könnten Sie mir einen Gefallen tun? Und für mich was in der Alten Backstube holen?
Herr Pei schreckte hoch aus seinen Gedanken oder Tagträumen. Von der Alten Backstube hatte er keine Kenntnis außer des Schildes am Haus. War das nicht eine mittlerweile geschlossene Bäckerei? Jedenfalls war immer zu gewesen. Außerdem kam der Vorstoß von Ömchen unerwartet, und so sagte Herr Pei, möglichst freundlich, wie er mir versicherte: Ach nö.
Und ging weiter. Aber nach ein paar Schritten besann er sich, kehrte um, stellte sich zum Ömchen und sagte: Ich hab’s mir anders überlegt. Was soll ich holen?
Das Ömchen kramte nach Münzen und zählte auf: ein Nuss-Eis, einen Espresso, und dazu ein paar Einzelheiten (im Becher, nicht in der Waffel). Herr Pei versuchte, sich das einzuprägen, und marschierte zur Alten Backstube, ein paar Schritte nur entfernt von der erwähnten Bank am Rande des Sderot-Platzes.
Die Alte Backstube war geöffnet und entpuppte sich als Café. Herr Pei sammelte in seinem Gedächtnis die Einzelheiten zusammen, zahlte mit dem Geld von Ömchen und kehrte samt Restgeld zum Ömchen zurück. Er überreichte die gekauften Sachen sowie die Münzen und zog dann weiter seines Weges zum Büro.
Soweit hätte alles gut sein können, aber dann fiel Herrn Pei auf, dass er vor lauter Behaltenwollen doch tatsächlich die Selbstverständlichkeiten vergessen hatte, nämlich ein Löffelchen für das Eis im Becher sowie vielleicht Zucker für den Espresso. Das war peinlich. Aber er wähnte sich schon zu weit weg oder zu nah am Dienstzeitbeginn, er kehrte nicht um. Es fiel ihm auch ein, dass er dem Ömchen die Sachen eigentlich hätte spendieren können.
Gut, das Letztere ist so eine Sache. Vielleicht war das Ömchen zufrieden damit, selbst bezahlen zu können und bloß keine Maske tragen zu können oder zu wollen, um selbst in das Café zu marschieren. Vielleicht hatte das Ömchen auch Hausverbot dort, wer weiß. Jedenfalls schüttelte Herr Pei den Kopf über seine Dummheit, das Eis zu überbringen, ohne an ein Löffelchen gedacht zu haben. Er nahm sich vor, sich bei nächster Gelegenheit beim Ömchen zu entschuldigen oder seine Beschimpfungen entgegen zu nehmen.
Mehrere Tage sah er nichts vom Ömchen. Dann kam er unerwartet an anderer Stelle am Ömchen vorbei geschossen. Herr Pei war auf dem Weg zum morgendlichen Corona-Test, und das Ömchen saß trotz einiger Kälte in einem Hauseingang auf der Treppe, eingeigelt. Verdammt, dachte Herr Pei, ich hätte es mir denken müssen: Ömchen ist obdachlos!
Weil es noch zu schlafen oder zu dösen schien und Herr Pei wieder mal ein bisschen in Eile war, rannte er weiter. Und bisher ist es ihm nicht gelungen, das Ömchen noch einmal in wachem Zustand und in lockerer Atmosphäre anzutreffen, um ihm vielleicht den Fünf-Euro-Schein zu geben, den er dafür aufgehoben hatte. Mit aller Vorsicht, denn das Ömchen hatte nicht gebettelt, und Herr Pei wollte es nicht mit einer Herablassung zur Bettlerin machen.
Das ist die bisherige Geschichte von Herrn Pei und dem Ömchen, und sie ereignet sich möglicherweise noch immer in Z.
Mit Genuss gelesen... ;-))
Z. ist überall und es ist lohnenswert, sich dort genauer umzusehen. Selbst heute, wo man meint, nur noch Masken zu sehen. Diese waren ja eigentlich schon immer vorhanden, nur sind sie jetzt offensichtlich. Umso wichtiger ist es, die eigene Maske häufig abzunehmen und sich in all den angebotenen Spiegeln in Z. intensiv zu betrachten.
Tatsächlich sehe ich nicht überall Masken - ich gehe ja nirgends hin, wo sie gefordert sind. Ich erschrecke mich immer noch, wenn ich unverhofft auf jemanden mit Maske stoße... Das ist abartig, alles.
Hihi, das PeiChen , der muss sich entscheiden ?
Ganz oder garnicht ?
Und wenn gänzür, dann nicht allein , oder ebent immer nur dann wenn .
AdoptiOnswillEnsgRadmeSsung erforderlich ?
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Andry bello