gruselgroß

Vorhin hatte sich eine Wespe in meine Küche verirrt. Abgesehen von dem Hausfriedensbruch war sie aber ganz manierlich und hat sich ohne Gewaltanwendung nach draußen komplimentieren lassen. Nachdem ich dieses Zusammentreffen mit der wilden Kreatur verwunden hatte, begab ich mich in mein Schlafzimmer. Es ist gerade schön warm und ich wollte nochmal einen Schwung frische Luft reinlassen. Da saß auch schon die nächste Herausforderung direkt vor meinen Augen. Eine riesige Hornisse.

Nun konnte ich natürlich nicht einfach das Fenster öffnen und hoffen, dass sie nicht reinkommt. Also habe ich das getan, was ich in solchen Situationen immer mache. Ich habe erst einmal den Fotoapparat geholt. Zuerst dachte ich auch, sie mache gerne das Fotomodell. Immerhin hat sie sich um die eigene Achse gedreht, damit ich sie von allen Seiten ablichten konnte. Dann war es ihr aber wohl doch zu doof und sie ist davon geflogen.

Mir war es recht. Diese Nachbarschaft braucht nicht zur Dauereinrichtung werden.

Leider hatte ich gerade das 40mm-Objektiv drauf, was keine gute Portrait-Brennweite ist. Man sieht das Lächeln des Models nicht so recht. Vielleicht ist es das, was ihr das Modeln so schnell verleidet hat.

Es fehlt auch ein Referenzobjekt, an dem ihr ihre Größe abschätzen könntet. Also müsst ihr mir einfach einmal glauben. Sie war groß. Wirklich groß.

Farblich hatte die Gute einiges zu bieten. Mir war gar nicht klar, dass Hornissen rötliche Beine haben. Da habe ich doch glatt wieder etwas gelernt.

Letzten Endes habe ich das Fenster aber doch gekippt gelassen und es nicht ganz geöffnet. Bei großen Insekten ist mir immer etwas mulmig.