Extinct #01: MOA | DEUTSCH
Moa waren flugunfähige und straussenähnliche Laufvögel, die einst auf beiden Inseln Neuseelands heimisch waren. Nachdem die ersten Polynesier Neuseeland erreicht hatten, dauerte es nur etwa 100 Jahre, bis die letzten Moa ausstarben. Dieser Artikel ist als Hommage an die Moa gedacht und beleuchtet die genauen Umstände ihres vollständigen Aussterbens.
Ein Haast-Adler, der Moa angreift. Bild: John Megahan/PLOS Biology
Die beiden grössten Arten, Dinornis robustus (der grösste Vogel, der jemals auf diesem Planeten war) und Dinornis novaezelandiae, erreichten mit ausgestrecktem Hals eine Höhe von etwa 3,6 m und wogen etwa 230 kg. Busch-Moa, die kleinste Unterart, erreichte etwa die Grösse eines Truthahns. Die Schätzungen der Moa-Population zur Zeit der Besiedlung Neuseelands durch Polynesier um 1300 schwanken zwischen 58'000 und etwa 2,5 Millionen.
Wissenschaftler haben lange darüber gestritten, was die Ursache für das Aussterben vieler Arten der Megafauna wie Mammuts, Mastodons und Moas war. Die Tiere verschwanden oft kurz nach der Ankunft der Menschen aus ihren Lebensräumen, was einige Forscher zu der Annahme veranlasste, dass wir sie durch Überjagung ausgerottet haben . Andere Wissenschaftler haben jedoch auf natürliche Ursachen wie Vulkanausbrüche, Krankheiten und Klimaveränderungen am Ende der letzten Eiszeit als Hauptgrund für das Aussterben dieser Arten hingewiesen. Die Moa stellen einen besonders interessanten Fall dar, weil sie die letzten Vertreter der Megafauna waren.
Grössenvergleich zwischen vier Moa-Arten und einem Menschen. 1. Dinornis novaezelandiae (3 Meter gross). 2. Emeus crassus (1,8 Meter gross). 3. Anomalopteryx didiformis (1,3 m gross). 4. Dinornis robustus (3,6 Meter gross) Quelle
Mittlerweile lässt sich die Geschichte des Aussterbens recht gut rekonstruieren. Im späten 13. Jahrhundert kamen polynesische Einwanderer in das bis dahin als menschenleer geltende Neuseeland. Zu diesem Zeitpunkt war ein Grossteil Neuseelands von Wald bedeckt und es gab ausser Fledermäusen keine Säugetiere. Frühe polynesische Siedlungsplätze enthalten grosse Mengen an Moa-Knochen. Moas hatten ausser dem Haast-Adler keine natürlichen Feinde. Im Allgemeinen wird bei Vögeln, die auf raubtierfreien Inseln leben, ein fehlendes Flucht oder Verteidigungsverhalten beobachtet. Daher löste das Auftauchen menschlicher Jäger wahrscheinlich keine Angst bei den Moas aus und sie konnten leicht zu Fuss und mit Speeren bewaffnet gejagt werden. Die Polynesier taten dies so rasch und erbarmungslos, dass die Moa keine neuen Überlebensstrategien entwickeln konnten und nach nur etwas mehr als 100 Jahren komplett ausgelöscht waren. Die Jagt auf die Vögel war nicht alleiniger Faktor für die Dezimierung der Moa-Population: Auch die Eier der Moa wurden gesucht und verspeist, weshalb sich die Zahl der Jungvögel, die das Erwachsenenalter erreichen und sich vermehren konnten, zum vornherein massiv verringert wurde. Stellt euch mal vor, was für ein riesiges Spiegelei man aus einem Ei eines Dinornis robustus braten könnte. Der grösste Fund, eines solchen Eis lässt auf ein Gewicht von circa 4 kg schliessen. Zusammen mit den Moa starb auch der Haastadler aus, welcher stark auf die Moa als Futterquelle angewiesen war.
In der Artikelserie "Extinct" schreibe ich über das Phänomen des Aussterbens von Tieren und Sprachen.
Quellen:
Holla, da bist du ja wieder!
Herzlich willkommen zurück auf dem Steem und vielen Dank für dein tolles Debüt in Deutsch Unplugged.
Über das Schicksal der Moa habe ich auf einer Reise nach Neuseeland 2015 bereits ein bisschen was gehört, vielen Dank für die so angenehm zu lesende Auffrischung.
Ich freue mich schon auf deine Serie. Das Aussterben von Tieren und Pflanzen auch in der heutigen Zeit berührt mich sehr, an dem der Sprache habe ich quasi von Haus aus großes Interesse.
Liebe Grüße
@chriddi
Hallo Chriddi! Ja, bin wieder am Start ;). Schön hast baust du da grad eine gute Community auf... Du kannst also gespannt sein auf die Fortsetzung, bis nächstes Mal.
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Hi