RE: Witness-Votes regelmäßig überprüfen!
Danke Afrog. Es ist immer interessant, ein wenig mehr über die Hintergründe zu erfahren... auch wenn ich mich da wiederhole :-)
Die schmutzige Realität ist leider auch, dass wohl so ziemlich jedes Projekt, das irgendwie mit Geldverdienen zu tun hat, so einen Ausgang - oder vielleicht besser - so einen Verlauf nehmen wird.
Mich würde es definitiv auch stören, wenn ich mit meinen Leistungen ständig für mehr Gewinn sorgen soll. Solange der ursprüngliche (offensichtlich soziale) Zweck erfüllt wird und damit (sozusagen nebenbei) Geld verdient werden kann, wäre ich dabei. Spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem die ursprüngliche Idee oder das Konzept für diesen Zweck über den Haufen geworfen wird, würde ich ebenfalls das Handtuch werfen. An der Stelle kann ich den Herrn Larimer sehr gut verstehen. Zugleich muss man ihm, was wahrscheinlich unstrittig ist, schon Cleverness attestieren. Spätestens an dem Punkt, an dem die Stinc. es nicht schaffte, dafür zu sorgen, dass der Code pflegbar bleibt, haben sie im Grunde schon für einen Sargnagel (oder eine ganze Packung) gesorgt. So ist das wohl, wenn man das Feld ausschließlich Investoren überlässt. Oder wenn man blauäugig eine Blockchain kauft ;-)
Ach, im Nachhinein ist es immer leicht, darüber ein Urteil zu fällen. Wie gesagt, es liegt aus meiner Sicht in der Natur der Menschen, dem Geld hinterherzulaufen. Manche weniger, viele mehr. Das macht jede gute Idee irgendwann zunichte... ob da nun Steem oder Hive oder irgendwas draufsteht, spielt gar keine Rolle.
Urteilen ist dort sinnlos, wo es kein Gericht und nicht einmal Geld gibt. Lösungen gegen die Vorherrschaft der Gier zu finden, das sollte Gegenstand von Überlegungen sein. Was ich schon seit der HF 18/19 fordere, die alle Schleusen für den einfachen Reibach geöffnet hat. Jene Fork, wegen der Larimer endgültig seine Steem-Nase voll hatte.
Es gibt Lösungen, aber dafür brauchst du auch die passenden Investoren. Jeder denkbare Weg den das Institut für Chainologie gefunden hat, ist eben nicht gerade das ideale Projekt für ein paar Freelancer in der Hinterstube. Sowas braucht leistungsfähige Entwickler- und ein inspiriertes Team verschiedener Fachrichtungen. Alleine die Evaluation, die Dokumentation tragfähiger Lösungen, wie auch die Akquisition geeigneter Investoren kosten Geld, das bis heute niemand anzulegen wagte.
Eines ist sicher: Das Graphene-Experiment ist nur schwerlich dafür geeignet, seriöse Organisationen von der wirtschaftlichen Brauchbarkeit dieser Softwaregattung zu überzeugen. Dabei liegt es doch auf der Hand! Ich habe oft genug darüber geschrieben aber das Thema hat außerhalb des Instituts niemand je zuende gedacht.
Auch glaubt jeder halbwegs interessierte Entwickler oder Investor, sein eigenes Stückchen vom Brot nagen zu können. Bei deren Konzepten bedarf es keiner Mitesser und sie fangen mit dem Einfachsten an. Es wird gemolken, bis der Euter schlaff am Boden schleift. Phantasie wird dafür keine gebraucht. Der nachhaltige Einsatz eines Steem-Konzepts im seriösen Wirtschaftsumfeld erfordert dagegen sehr viel Phantasie.