Bis zum 20. Oktober 2021 war meine kleine Welt in Ordnung, dann hat sie eine Delle bekommen

Am 17. Oktober 2021 habe ich an einem Wettkampf in Schweinfurt, Werfertag: Kugel, Diskus, Speer, teilgenommen. Unsere Altersklasse 80 plus war gegen alle Gewohnheit nicht stark vertreten, aber meine Leistungen waren so, daß ich in der Deutschen Rangliste obere Plätze belegte, bezogen auf Jahrgang 1937. Ich schreibe das nicht um damit zu prahlen, sondern weil ich drei Tage später, wie man so schön sagt, aus den Latschen gekippt bin.
Meine Frau und ich machten einen 2-tägigen Urlaub auf der Weininsel bei Volkach. Wie auf der Info Tafel zu sehen, ist die Weininsel ein großer runder Weinberg, der vom Altmain und einem Verbindungskanal umflossen wird.

In Sommerach, einem der beiden Weinorte, mieteten wir mal wieder in einem bekannten Weingut ein Appartment, machten von dort Wanderungen über die Insel und mit dem Auto eine Fahrt in die Umgebung nach Iphofen, auf den Schwanberg und Prixenstadt.

Blick auf Sommerach, in der Bildmitte die Türme des Benediktinerklosters Schwarzach und im Hintergrund der Schwanberg

Blaue Reben, reif für die Ernte

Hier kann man rasten, auch wenn die Hausherren nicht da sind und man sich ordentlich benimmt

In der malerischen Weinlaube gibt es leckere Kleinigkeiten und den guten Frankenwein
Im Hintergrund ein Turm der Halburg, ein renommiertes Restaurant und Gartenwirtschaft. Hier hat es einen schweren Brand gegeben und seit 3 Jahren sind die Schäden noch nicht behoben.

Die erste Ausfahrt führte uns nach Iphofen

Iphofen, ein beliebter Weinort am Rande des Steigerwaldes,
Der Marktplatz

Eines der mächtigen Stadttore und guterhaltene Häuser mit Tradition, gebaut im fränkischen Fachwerkstil

Neben dem Weinbau ist die Gipsindustrie stark vertreten durch die Firma Knauf, die einige Werke in Iphofen und Umgebung betreibt. Ein Museum, wurde auch von der Knauf Gips KG gegründet. Hier werden unter anderem in 250 Exponaten Meisterwerke der Reliefkunst des alten Ägypten, Mesopotamien, Griechenland, Rom und anderen Metropolen des Altertums originalgetreu als Gipsrepliken präsentiert.

Der Zehntkeller Iphofen, Romatik Hotel & Weingut ist ein Haus mit Tradition, guter fränkischer Küche und internationalen Einflüssen, einem Weingut und einem ansehnlichen Kräutergarten

Im rückwärtigen Garten befindet sich die schöne Heckenwirtschaft des Zehntkellers

Von Iphofen ist es nicht weit zum Schwanberg, der am Westende des Steigerwaldes liegt, von dem man einen weiten Blick in Richtung Würzburg hat.

Blick nach Würzburg

Der Schwanberg fällt von weitem auf durch sein ebenes Gipfelplateau, auf dem sich einige Sendemasten aus jüngerer Vegangenheit befinden. Diese verliert man, oben angekommen, in der waldreichen Umgebung schnell aus den Augen.

Spuren menschlicher Besiedlung reichen bis in die Steinzeit. Ab 50 nach Chr. besiedelten die Franken die Umgebung. Im 13. Jahrhundert wurde die erste Burg gebaut, die Kernzelle des heutigen Schlosses. Im 2. Weltkrieg sollte eine NS-Schule dort errichtet werden. Nach dem Krieg waren dort Amerikanische Militärangehörige untergebracht. Nach 1949 diente die Einrichtung als Altersheim. Im Jahr 1957 übernahm die Ordensgemeinschaft Communität Casteller Ring das Arreal und nennt sich Geistliches Zentrum Schwanberg und ist ein beliebtes Tagungszentrum.
(Quelle Wikipedia)

Dieser mächtige Backsteinbau, eine Kirche, paßt nicht so recht in diese Gegend, aber das tun die Sendemasten auch nicht.
Bis hierher war eigentlich alles in bester Ordnung.

Nach dieser beschaulichen Rundfahrt, ein Abend vor unserer Rückreise, waren wir vom Abendessen in unser Appartment zurück gekehrt. Ich fühlte mich nicht so gut. Bei den Vorbereitungen zur Rückreise wollte ich vom Stuhl aufstehen und zur Toilette gehen oder mich aufs Bett legen, ich weiß davon nichts mehr. Ich bin ohnmächtig zusammen gebrochen und auf dem Fußboden gelandet. Mit dem Kopf bin ich glücklicherweise auf eine Reisetasche gefallen, was nicht schlecht war. Meine Frau hat mich aus der Ohnmacht geholt, 1 – 2 Minuten dafür gebraucht und den Notarzt gerufen, assistiert von unserer Vermieterin. Das Notarztteam war super, aber mit den zur Verfügung stehenden Mitteln war es nicht möglich meine Pulsfrequenz von 25/min auf meine üblichen Werte von 50-60/min anzuheben. Mit dem Notarztwagen wurde ich in die Klinik Kitzinger Land (KKL) gefahren. Ich war wieder „bei Sinnen“, wie im Aufnahmestatus zu lesen war: Bewußtseinslage wach,orientiert zur Zeit, zum Ort, zur Person, kooperativ ( was tut man nicht alles, wenn einem der A....auf Grundeis geht). Meine unaussprechlichen Medikamente wie Metoprololsuccinat und Irbesartan, Markumar Phenprogamma konnte ich daher sagen, mit mg Angaben.
In der Klinik nahm alles seinen Lauf. Zunächst bekam ich einen passageren, vorläufigen Herzschrittmacher, bevor mir zwei Tage später ein 2-Kammer- Herzschrittmacher implantiert wurde, der mich vor weiteren Ohnmachtsanfällen bewahren soll. Zwei Ohnmachtsanfälle, mit deutlicher Steigerung, haben mir völlig gereicht. Aus den geglaubten 3 Tagen Klinikaufenthalt wurden 14 Tage, mit vielen Untersuchungen, um die Auslöser und Folgen der Bradykardie (verlangsamter Herzrhythmus bis zur Ohnmacht) zu erkennen. Es wurden rund 15 größere Untersuchungen gemacht: Echokardiographie, Koronarangiographie, Transösophagiales Echo (TEE) um nur einige zu nennen. Mit zwei Kardioversionen (Elektroschock) an verschiedenen Tagen, konnte der Sinusrhythmus auf Anhieb, aber nur für die Dauer von jeweils 48 Stunden hergestellt werden. Die Behandlung in der Klinik Kitzinger Land war sehr gut. Für eine Stadt wie Kitzingen, mit 20 000 Einwohnern eine riesige Einrichtung.
Ich machte „Bekanntschaft" mit der Intensivstation, der normalen Station und der Station „für Beamte und Extrazahler“. Die Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger haben durchweg einen tollen Job gemacht.
Nach diesen zahlreichen, aufwendigen Untersuchungen, bin mal gespannt was das gekostet hat, hätte ich erwartet, daß man mir sagen könnte: Das war die Ursache und das kann man dagegen tun. War leider nicht der Fall. Da kommt dann vielleicht der Gednke auf: Waren das etwa Spätfolgen der Impfungen? Fragt man die einen hört man: Na klar, ich habs schon iummer gesagt, aber die anderen sagen entrüstet:Jetzt fängst du auch noch an mit solchem Blödsinn. Bleibt mir nur die Überlegung, der erste Ohnmachtsanfall war weit vor Beginn von Covid 19. Damals hatte ich mir, trotz Vorhofflimmerns, zu große Anstrengung zugetraut. Die Quittung bekam ich prompt. Nun bin ich 3 Jahre älter und mein angeschlagenes Herzkreislaufsystem fängt eben schneller an zu "eiern", wie ein jüngeres, auch im angeschlagenen Zustand. Im übrigen halte ich es wie ein geschätzter Sportkollege, Mediziner, der sagt:* Jede Nebenwirkung der Impfung ist mir lieber als Covid 19 in stärkerer Form*. Er weiß wovon er redet, einer seiner Freunde war voll betroffen.

Wenn ein normaler Ruhepuls bei mir medikamentös nicht eingestellt werden kann, könnte eine Katheterablation anstehen. Ich würde wieder ins 70 km entfernte Klinikum Kitzinger Land gehen, wenn es die Charité schon nicht sein kann. Hihi.
Seit dem 3.11.21 bin ich wieder glücklich zuhause.
Liebe Steemians, ich melde mich hiermit zurück und werde wie bisher mit großer Freude den einen oder anderen post von mir geben.